Seit dem 10. September 2025 ist das unverwechselbare Gesicht von Jörg Hartmann wieder auf Dortmunds Straßen zu sehen. Unter der Regie von Richard Huber entsteht der „Tatort – Blutkultur“ (Arbeitstitel), ein Fall, der das ermattete Dortmunder Ermittlerteam in seinen Grundfesten erschüttern wird. Denn Peter Faber bekommt es nicht nur mit einem mysteriösen Doppelmord zu tun, sondern auch mit einem alten Widersacher: Vom LKA geschickt, kehrt sein ehemaliger Kollege Daniel Kossik (Stefan Konarske) zurück, um ihm die Führung der Ermittlungen aus der Hand zu nehmen. Ein Machtkampf, der in einem ohnehin schon geschwächten Revier tobt.
Die Handlung: Zwei Frauen, zwei Morde, ein Alibi
Die Ausgangslage ist bizarr: Die Medizinstudentin Laura Karaca (Alinda Yamaci) ist spurlos verschwunden, zurück bleibt nur ihre verwüstete, blutverschmierte Wohnung. Ein Szenario, das fatal an den ungeklärten Mord an der Kinderärztin Agnes Polyakov erinnert. Für deren Tod sitzt zwar der Laborassistent Ramin Azar (Hadi Khanjanpour) hinter Gittern – ein Geständiger mit einem wasserdichten Alibi, der ihn unmöglich zum Täter im Fall Karaca machen kann.
Doch anstatt an einem Strang zu ziehen, ermitteln Faber und Kossik zunächst gegeneinander. Während Faber auf einen Trittbrettfahrer tippt, wittern Kossik und Chefin Ira Klasnić (Alessija Lause) die Methode eines Serientäters. Kaum in Dortmund angekommen, rollt Kossik – überzeugt von Fabers Versagen – dessen bisherige Ermittlungen genüsslich neu auf. Während Faber den Ex-Freund der Vermissten, Sinan (David Ali Rashed), ins Visier nimmt, konzentriert sich Kossik auf die gläserne Welt des medizinischen Start-ups „Healing“ und dessen undurchsichtigen CEO Jan Frederiksson (Mads Hjulmand). Nur dem resoluten Einschreiten ihrer Chefin ist es zu verdanken, dass die beiden zerstrittenen Kommissare ihre Egos zurückstellen und ihre Kräfte bündeln müssen.
Team & Besetzung: Ein Abschied und eine Rückkehr
Neben den Stammspielern Jörg Hartmann (Faber) und Alessija Lause (Ira Klasnić) kehrt Stefan Konarske in seiner Rolle als arrogant-blendender LKA-Mann Daniel Kossik zurück, was für maximalen Zündstoff im Dortmunder Ermittlerteam sorgen wird. Auffällig ist die Abwesenheit von Martina Schudt, deren Rolle der Kriminalhauptkommissarin Rosa Herzog nach ihrem entschiedenen Ausstieg aus der Reihe nicht neu besetzt wird. Ihr Weggang hinterlässt eine spürbare Lücke und trägt maßgeblich zur veränderten Dynamik im Revier bei.
In tragenden Gastrollen sind unter anderem Alinda Yamaci als vermisste Medizinstudentin Laura Karaca, Hadi Khanjanpour als inhaftierter Laborant Ramin Azar und Mads Hjulmand („Borgen“) als CEO Jan Frederiksson zu sehen. Auch Rechtsmedizinerin Dr. Greta Leitner (Sybille Schedwill) wird erneut ihre Expertise einbringen.
Zitat der Redaktion
Frank Tönsmann (WDR-Redaktion „Tatort“): „‚Blutkultur‘ ist ein hochspannender Krimi, der die dunkle Seite innovativer Medizin und die Gefahren moderner Lifestyle-Start-ups ausleuchtet. Magdalena Grazewicz und Daniel Bickermann ist ein komplexes Drehbuch gelungen, das die Ermittler vor eine ihrer größten Herausforderungen stellt und das beliebte Dortmunder Team in eine völlig neue Dynamik zwingt.“
Hintergrund: Ein Team in ewiger Auflösung
Der Ausstieg von Martina Schudt ist kein Einzelfall, sondern die konsequente Fortführung einer Tradition: Das Dortmunder „Tatort“-Team ist das wohl wandlungsfähigste und personalwechselreichste Ensemble der gesamten Reihe. Seit dem Debüt 2012 hat sich die Besetzung in einem steten Fluss befunden. Begonnen als Quartett mit Faber, Bönisch, Dalay und Kossik, verlor das Team bereits 2017 mit dem Weggang von Daniel Kossik (Stefan Konarske) einen festen Bestandteil. Es folgten die Abgänge von Nora Dalay (Aylin Tezel) 2020 und schließlich der schmerzhafte Tod von Martina Bönisch (Anna Schudt) 2022 im Fall „Du bleibst hier“, der Faber zutiefst erschütterte. Die Neuzugänge Jan Pawlak (Rick Okon) und Rosa Herzog brachten frischen Wind, doch auch Pawlak verabschiedete sich 2024 in „Cash“ wieder.
Dieser häufige Wechsel, oft getrieben von den privaten Dramen und Vergangenheiten der Ermittler, ist zum Markenzeichen des Dortmunder „Tatorts“ geworden. Er spiegelt die unbeständige, raue Atmosphäre des Ruhrgebiets wider, in dem die Fälle spielen. Herzogs Abgang ist somit kein Bruch, sondern die logische Fortführung einer Erzähltradition, die das Team nie als statisches Konstrukt, sondern als lebendigen, sich stets verändernden Organismus begreift. Man geht, man stirbt, man kommt wieder – im Pott ist nichts für die Ewigkeit.
Die Dreharbeiten für den WDR-„Tatort – Blutkultur“ (Arbeitstitel) gehen noch bis zum 30. September 2025. Gedreht wird in Dortmund, Köln und Umgebung. Das Drehbuch stammt von Magdalena Grazewicz und Daniel Bickermann, Regie führt Richard Huber. Die Ausstrahlung der 90-minütigen Folge im Ersten ist für 2026 vorgesehen.
Das man den häufigen Wechsel von den Kommissaren des Dortmunder-TO als „Markenzeichen“ sieht ist eher ein negativ Trend der sich in den letzten Jahren so ergeben hat und sich immer mehr steigert von Fall zu Fall. Ein ständiges Kommen und Gehen. Eigentlich sind die horizontale Erzählweise und die Beleuchtung von einigen Charakteren aus dem Team mMn die bekannten Merkmale die diesen TO ausmachen. Alles andere daraus ist das Ergebnis mit seinen positiven und negativen Folgen.
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber aus meiner Sicht ist in DO ‚der Drops ausgelutscht‘!!!
Kossik, dessen Charakter in den fruehen DO-Folgen (z.B. „Zahltag“, wo er als Alkoholiker die Kronenkorken seiner ‚erledigten‘ Bierflaschen zu einem Kreis formt; oder in „Hundstage, wo ihn seine Kollegin/Ex-Geliebte erinnert, wie sehr er aus dem Mund nach Alkohol stinkt!😉) eher geradlinig als LOSER dargestellt wurde, sei er nach seinem Fast-Tod in der Folge „Sturm“ nun ploetzlich (‚Spontanheilung‘ durch Trauma?) ein erfolgreicher, karrierebewusster LKA-Mensch geworden. Wer glaubt denn so etwas???
Und – fuer mich noch wichtiger – was ist aus meinem einstigen Lieblings-Team geworden? 😭
Das Gute, oder gerade Schlechte, in einem Tatort-Standort mit vielen Hauptfiguren ist, dass es weitergehen kann, wenn eine(r) aussteigt. In Dresden ist nur Schnabel, in Dortmund nur Faber aus der ursprünglichen Besetzung noch dabei, es gilt doch als das gleiche Team, und alles läuft weiter.
@Gerald Im Text ist ein Fehler denn dort steht „Martina Schudt“ aber das ist falsch, da wurde Name und Rolle vertauscht. Aber eigentlich ist ja die Schauspielerin“Stefanie Reinsperger“ gemeint.
Bin mal gespannt, ob das mit Faber als alleinigem „Sympathieträger“ noch funktioniert. Stefanie Reinsperger mochte ich gern.