Tatort Folge 1272: Deine Mutter



So 15.09. 20:15 Uhr ARD

So 15.09. 21:45 Uhr ONE

Mo 16.09. 00:15 Uhr ORF2

Mo 16.09. 02:30 Uhr ONE

Di 17.09. 00:30 Uhr ARD

Erscheinungsjahr: 2024
Kommissar: Eisner und Fellner
Ort: Tatort Wien


Kurz und knapp – darum geht’s

Beef in der Wiener Rapper-Szene: Ted Candy, ein gerade extrem angesagter Hip-Hopper, greift seinen Produzenten und Förderer Akman 47 in einem Song scharf an. Kurz nach einem Auftritt wird Ted tot aufgefunden – direkt vor Akmans Studio! Klar, dass er damit für die Kommissare Moritz Eisner und Bibi Fellner zum Hauptverdächtigen wird. Doch in der halbseidenen Welt des Gangsterraps ist nichts, wie es scheint. Bald schon gibt es mehr Verdächtige und weitere heiße Spuren, von denen eine in Bibis Vergangenheit bei der Sitte führt. Der 34. Fall der Wiener Ermittler wird am 15.09.2024 um 20:15 Uhr im Ersten gezeigt.

Inhalt der Tatort-Folge „Deine Mutter“

Wer ist das? Als Moritz Eisner und Bibi Fellner in einer Tiefgarage das Mordopfer begutachten, das hinterrücks brutal erschlagen wurde, müssen sie sich erstmal von ihrer jüngeren Kollegin Meret Schande über dessen Promistatus aufklären lassen. Schließlich hat es keinen geringeren als Ted Candy erwischt, einen Rapper, dessen Songs auf Social Media gerade viral gehen: Über 250.000 Follower, das grenzt für einen österreichischen Musiker beinahe an Weltruhm. Doch mit Rap können die beiden Kommissare der Donaumetropole überhaupt nichts anfangen, und nachdem sie sich einige Musikvideos des Ermordeten angeschaut haben, fühlt sich zumindest Eisner in seiner Ablehnung bestätigt: „Aufgeblasene Muskelkasperl, sexistische Texte, teure Autos. Komplett aus der Zeit gefallen.“ Bibi hingegen schlüpft nachts im Traum sogar selbst in die Rolle einer Rapperin und sieht die teils extrem gewalttätigen Texte auch als eine Art Rebellion gegen den herrschenden Zeitgeist.

Jetzt aber haben es die Ermittler im Tatort „Deine Mutter“ mit realer Gewalt zu tun. Die Liste derer, die mit Ted Candy – oder Theodor Sänftner, wie er mit bürgerlichem Namen hieß – noch eine Rechnung offen hatten, ist lang. Zuerst nehmen Eisner und Fellner Teds Produzenten Akman 47 Onur ins Visier, einen stadtbekannten Rapper und noch dazu vorbestraften Gewalttäter, dessen Texte und Videos vor Brutalität nur so strotzen. Im merkwürdigen Kontrast dazu steht das bürgerliche Leben, das sich Akman mit seiner Frau Sarah aufgebaut hat, die gerade ihr erstes Kind erwartet. Gegenüber den Kommissaren geben sich die beiden als seriöse Musikproduzenten aus, die die hehre Absicht verfolgen, junge Talente zu fördern. Auch Ted stand bei Akman unter Vertrag, doch er wollte sich von ihm lossagen und zu einem größeren Label wechseln. Darüber muss ein handfester Streit zwischen den beiden Musikern entbrannt sein; in einem seiner Songs hat Ted Akman übel beschimpft, während dieser seinen einstigen Schützling mit Morddrohungen überzogen hat. Nun ist Ted tatsächlich tot. Andererseits: So ein „Beef“ ist unter Rappern nicht ungewöhnlich, sorgt für Aufmerksamkeit in der Szene und hohe Klickzahlen auf Social Media.

Also alles nur Show, eine große Inszenierung? Nein, Ted wollte tatsächlich zu „Pulse Music“ wechseln. Oder besser gesagt: Seine Mutter wollte. Adriane Sänftner ist alkoholsüchtig, arbeitslos und finanziell abhängig von ihrem berühmten Sohn. Von Ferdi Fuchs, Teds On-Off-Liebhaber, erfahren die Fahnder im TV-Krimi „Deine Mutter“, dass das Verhältnis zwischen den beiden nicht sonderlich harmonisch war. Ted hat Adriane unter Druck gesetzt, ihre Alkoholsucht endlich in den Griff zu kriegen, sonst würde er sie aus der gemeinsamen Wohnung schmeißen. Die wiederum hat eigenmächtig beim Label „Pulse Music“ vorgesprochen, um Ted dort unterzubringen, während der Star-Rapper selbst über einen kompletten Ausstieg nachdachte – nur noch mit reichlich Drogen konnte er dem immer größer werdenden Druck standhalten und seine Auftritte absolvieren. Damit aber wäre Adrianes Geldquelle versiegt.

Und dann ist da noch Bashir Ahmadi, der seine Brötchen in einer Autowerkstatt verdient, aber eigentlich vom schnellen Ruhm durch den einen großen Song träumt. Dafür soll Akman sorgen, der Bashir unter seine Fittiche genommen hat. Teds Weggang wäre die Chance für Bashir gewesen, die neue große Nummer zu werden – auch er profitiert also vom Tod des Rappers.

Viele Verdächtige, noch mehr Motive, doch keine handfesten Beweise – für Eisner und Fellner wird die Ermittlungslage im ORF-Wien-Tatort „Deine Mutter“ zunehmend unübersichtlich. Und während Teds Fans ihr Urteil längst gefällt haben und einen Shitstorm gegen Akman 47 anzetteln, stößt Bibi Fellner plötzlich auf eine nur allzu bekannte Figur aus ihrer Vergangenheit bei der Sitte – und die spielt offenbar auch in diesem Fall eine zentrale Rolle …

Ein Star-Rapper als Tatort-Leiche

Der Rapper Ted Candy, der im Film ermordet wird, ist natürlich eine Erfindung der Drehbuchschreiber, aber verkörpert wird er vom echten Rapper Aleksandar Simonovski, in der Szene besser bekannt als „Jugo Ürdens“, der im 34. Fall der Wiener Ermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) sein Schauspieldebüt gibt und das Filmteam auch fachlich beraten hat. Seine Rollenfigur beschreibt er so: „Ted Candy polarisiert definitiv. Er hat aber auch sehr viel mit sich zu kämpfen. Vieles liegt im Verborgenen. Zum einen die Vergangenheit seiner Mutter, generell die Beziehung zu ihr. Er kämpft mit seinen Gefühlen und kann bestimmte Neigungen und Wünsche nie öffentlich ausleben, da dies seinem Image sehr schaden und von seinen Fans nicht toleriert würde.“

Mit der Tatort-Folge 1272 „Deine Mutter“, die vom 27. September bis zum 25. Oktober 2023 in Wien gedreht wurde, melden sich die ARD-Sonntagskrimis aus der langen Sommerpause zurück. Zu sehen ist die ORF-Produktion am Sonntag, den 15. September 2024 um 20:15 Uhr im Ersten.

Videos zur Produktion

ORF Trailer



Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Dass Moritz Eisner am Ende tatsächlich zum Ted-Candy-Fan wird, ist noch das Überraschendste an diesem Wiener Tatort, der ansonsten erstaunlich konventionell und vorhersehbar dahinplätschert. Etwas mehr inszenatorischen Wagemut hätte man bei diesem Thema durchaus erwartet: gewaltverherrlichende und frauenverachtende Texte, die Jagd nach Followern und dem nächsten Online-Hype, gefährliche Illusionen vom schnellen Ruhm und Reichtum – genügend Themen wären vorhanden. Ja, alles wird oberflächlich angetippt, aber das war’s dann auch. Am Ende: die üblichen Verdächtigen, die immer gleichen Motive. Okay, für solide Krimi-Unterhaltung, die niemandem wehtut, reicht’s allemal. Aber wenigstens dem unvergleichlichen Hary Prinz in seiner Traumrolle als pflanzenzüchtendem Unterweltkönig hätte man ein paar Szenen mehr gönnen sollen.

Besetzung

Oberstleutnant Moritz Eisner – Harald Krassnitzer
Majorin Bibi Fellner – Adele Neuhauser
Oberst Ernst Rauter – Hubert Kramar
Kriminalassistentin Meret Schande – Christina Scherrer
Gerichtsmediziner Prof. Werner Kreindl – Günter Franzmeier
Theodor Sänftner aka Ted Candy, Rapper und Mordopfer – Aleksandar Simonovski aka Jugo Ürdens
Adriane Sänftner, Teds Mutter – Edita Malovčić
Akman 47 Onur, Rapper und Produzent – Murat Seven
Sarah Stamenkovic, Akmans Ehefrau – Salka Weber
Bashir Ahmadi, Rapper – Francis Ayozieuwa aka Frayo 47
Dalia, Baschirs Freundin – Kiara Hollatko aka Keke
Ferdinand Fuchs, Teds Geliebter – Tobias Resch
Igor Slavin, Unterweltgröße – Hary Prinz
Musikmanager Lukas – Roland Koch
Clubbesitzer Reni – Karoline Kucera
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Franziska Pflaum, Samuel Deisenberger
Regie – Mirjam Unger
Kamera – Sebastian Thaler
Musik – Sebastian Watzinger
Schnitt – Benedikt Rubey
Licht – Stefan Gauss, Philip Fuhs, Mathias Seebacher, Bryan Huszar
Ton – Roland Winkler
Szenenbild – Katharina Wöppermann
Kostümbild – Isabella Derflinger
Maske – Susanne Neidhart, Michaela Sommer
Casting – Nicole Schmied
Herstellungsleitung – Robert Sattler
Produktionsleitung – Louis Oellerer
Produzenten – Katharina Ernst, Burkhard Ernst
Redaktion – Bernhard Natschläger, Kerstin Bertsch


1 Meinung zum Tatort Folge 1272: Deine Mutter

  • Holger Schoppmeier • am 2.8.24 um 16:51 Uhr

    … hhm, für einen Platzhalter ist das hier aber doch eine ganz interessante Inhaltsbeschreibung – bin schon jetzt auf diese TO-Episode gespannt ;-)

    Antworten
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