Polizeiruf 110: Unsterblich



So 12.05. 20:15 Uhr ARD

So 12.05. 21:45 Uhr ONE


Kurz und knapp – darum geht’s

Tod eines Internetstars: Als die Influencerin Aalisha Mansour plötzlich vom Dach einer Shopping Mall in die Tiefe stürzt, ist dies ein Schockmoment für alle, die zufällig vorbeikommen. Zunächst sieht alles nach einem verzweifelten Selbstmord aus: Aalisha war bei ihren Followern in Ungnade gefallen, nachdem sie für ein Fake-Diät-Produkt geworben hatte. Doch Kommissarin Brasch ist skeptisch – zu Recht: Schon bald geht es nicht mehr um Suizid, sondern um Mord – und um die Frage, wer hier tatsächlich das Opfer ist. Alle Antworten gibt’s am 12.05.2024 um 20:15 Uhr im Ersten.

Inhalt der Polizeiruf-110-Folge „Unsterblich“

Wenn Influencer sterben, ist selbst ihr Tod noch eine Inszenierung. Der Eindruck drängt sich den Ermittlern jedenfalls auf, als sie den Tatort ihres neuen Falls begutachten: Durch die riesige Glaskuppel eines Einkaufszentrums in der Magdeburger City ist Aalisha Mansour mehrere Meter in die Tiefe gestürzt, mitten hinein in die konsumwütige Menschenmasse. „Hier gibt es alles im Überfluss, bloß keine Empathie“, stellt Gerichtsmediziner Muser konsterniert fest, als er sieht, wie sich die Schaulustigen, die Gaffer, die Voyeure um ihn scharen, die Handykameras sofort griffbereit – doch fast keiner kommt auf die Idee, dass der armen Frau, die dort reglos liegt, geholfen werden könnte und müsste.

Tatsächlich hat Aalisha zunächst noch gelebt, doch mittlerweile würde jede Hilfe zu spät kommen. Dass die junge Frau ein Internetstar war, weiß Kommissarin Doreen Brasch nur von Passanten, die sie erkannt haben. Ansonsten bliebe die Identität der Toten im Polizeiruf 110 „Unsterblich“ ein großes Rätsel, denn sie hatte keine Papiere bei sich. Für Kriminalrat Lemp ist der Fall ohnehin klar: Suizid einer armen Seele, für die Kripo gibt’s hier nichts zu tun.

Auch Nadira Mansour, die Schwester der Toten, denkt sofort an Selbstmord, als Brasch ihr die traurige Nachricht überbringt. Die Mansours sind einst aus dem Nahen Osten geflüchtet und haben sich in Magdeburg eine bürgerliche Existenz aufgebaut, betreiben ein gut gehendes Restaurant mit arabischen und persischen Spezialitäten. Hauptsache, sie können in Sicherheit leben. Doch Aalisha hat das nicht gereicht. Sie wollte mehr als ein sicheres Leben, sie wollte Ruhm. Und den hat sie online bekommen – zunächst. Doch als herauskam, dass sie Werbung für ein wirkungsloses Diätmittel gemacht hat, war ihre Netzkarriere genauso schnell beendet, wie sie begonnen hatte. Mit Shitstorms und Hate Speech wurde sie überhäuft, Werbeeinnahmen blieben aus. Über Nacht wurde die junge Frau vom gefeierten Star zur Hassfigur. Weil sie sich ihre teure Wohnung nicht mehr leisten konnte, musste Aalisha bei ihrer Freundin Leonie einziehen. Die vertraut Doreen Brasch auch an, dass Aalishas Bruder Mahdi seine Schwester mehrfach geschlagen habe. Tatsächlich hat er Aalisha in seinen Postings sogar mit Mord gedroht.

Logisch, dass Mahdi Mansour für Brasch der Top-Verdächtige im TV-Krimi „Unsterblich“ ist: Er hat den Lebensstil seiner Schwester nicht ertragen, sie als „Schande für die Familie“ empfunden und deshalb getötet. Ein klassischer „Ehrenmord“. Doch die engagierte Fahnderin hat keine Verbündeten. Lemp hält weiter an der Selbstmordtheorie fest, und Aalishas letztes Posting scheint ihn zu bestätigen: „Breaking News: Morgen!“ Kündigt da jemand seinen eigenen Tod an? Als das Alibi des Bruders bestätigt wird, muss Brasch wieder von vorne anfangen und ist gleichzeitig froh, dass sich ihre eigenen Vorurteile nicht bewahrheitet haben – von wegen „Ehrenmord“. Braschs anfänglicher Instinkt hat sie jedoch nicht getrogen: Es war Mord! Die Gerichtsmedizin hat K.o.-Tropfen im Blut der Toten gefunden und Schnittwunden an ihrer Hand entdeckt, die ihr ein Fremder zugefügt haben muss. Wer aber hat diese schreckliche Tat begangen?
Als wäre die Gewissheit, es mit einem Tötungsdelikt zu tun zu haben, nicht schon spektakulär genug, macht Kriminalobermeister Günther Márquez auch noch eine Entdeckung, die dem Fall eine völlig neue Wendung gibt: Als er Aalishas Social Media-Profil durchforstet, findet er unter ihren Followerinnen eine junge Frau, die der berühmten Influencerin aufs Haar gleicht – eine Doppelgängerin. Und plötzlich steht das Team der Kripo Magdeburg im MDR-Polizeiruf 110 „Unsterblich“ vor einem ungeahnten Rätsel: Können sie wirklich sicher sein, dass die Tote Aalisha Mansour heißt? Oder ist es doch Giulia Nowak, ihr Double? Und wenn sie noch leben sollte, wo ist Aalisha jetzt? Warum hat sie sich nicht gemeldet? Alle Welt hält sie für tot, ihre Familie ist in großer Trauer. Brasch und ihre Kollegen müssen sich komplett neu in die Lebenswelt dieser geheimnisvollen jungen Frau hineindenken, um den Fall zu lösen …

Im Gedenken an Hendrik Arnst und Pablo Grant

Zwei Schauspieler, die an der Produktion dieses Polizeirufs mitgewirkt haben, sind mittlerweile verstorben:

Hendrik Arnst, der den Bewohner eines Pflegeheims spielt, starb nach kurzer Krankheit am 2. Januar 2024 im Alter von 73 Jahren.
Große Bestürzung löste der frühe Tod des erst 26-jährigen Pablo Grant aus, der seit 2020 den Kriminalobermeister Günther Márquez verkörperte. Am 6. Februar 2024 verstarb er an den Folgen einer Thrombose. Der Mitteldeutsche Rundfunk teilte mit, „Pablos feine und in sich ruhende Verkörperung des Kriminalobermeisters Günther Márquez wird uns schmerzlich fehlen“. Der letzte Magdeburger Polizeiruf mit Pablo Grant wurde im Dezember 2023 gedreht und wird voraussichtlich 2025 ausgestrahlt.

Die Dreharbeiten zum hier besprochenen Polizeiruf 110 „Unsterblich“ fanden vom 29. August bis zum 27. September 2023 in Magdeburg statt.

Videos zur Produktion

ARD Trailer



Polizeiruf-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Spannend, dramatisch, relevant: Der Magdeburger „Polizeiruf“ mausert sich zu einem echten Qualitätskrimi am Sonntagabend. Eine topaktuelle Themensetzung, gepaart mit einer Dramaturgie, die die Spannung bis zum schwindelerregenden Finale hochhält, sorgen für beste Unterhaltung. Die aufwühlende Story braucht keinen erhobenen Zeigefinger, um die beißende Kritik an Social Media und ihren mitunter verheerenden Folgen zu transportieren – am Ende ist es eine einzige wegwerfende Geste der Kommissarin, die alles sagt.
Bleibt zu hoffen, dass der MDR einen würdigen Nachfolger für den viel zu früh verstorbenen Pablo Grant finden wird.

Besetzung

Hauptkommissarin Doreen Brasch – Claudia Michelsen
Kriminalrat Uwe Lemp – Felix Vörtler
Kriminalobermeister Günther Márquez – Pablo Grant
Muser – Henning Peker
Aalisha Mansour / Giulia Nowak – Hannah Gharib
Leonie Jaspers – Katharina Stark
Nadira Mansour – Eman Dwagy
Mahdi Mansour – Mo Issa
Halime Mansour – Tahani Salim
Hamza Mansour – Husam Chadat
Dieter Herzog – Hendrik Arnst
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Michael Gantenberg
Regie – Florian Knittel
Bildgestaltung – Benjamin F. Wieg
Licht – Philipp Rambow
Ton – Jörg Krieger
Musik – Anne Müller
Casting – Mai Seck
Kostümbild – Manuela Nierzwicki
Szenenbild – Frank Polosek
Montage – Eva Lopez Echegoyen, Florian Knittel
Maske – Annette Kamont, Britta Karbach
Produktionsleitung – Jörg Kuhlmann, Linda-Katharina Weiß
Herstellungsleitung – André Naumann
Producerin – Susanna Enk
Produzentin – Iris Kiefer
Redaktion – Denise Langenhan, Johanna Kraus, Adrian Paul


1 Meinung zum Polizeiruf 110: Unsterblich

  • Der Fremde • am 24.4.24 um 9:17 Uhr

    R.I.P. Pablo Grant (als ‚Günther Marquez‘; ein weiterer, der viel zu früh verstorben ist; ich mochte ihn!) 😢


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