Kurz und knapp – darum geht’s
Ein grausamer Fund erschüttert das idyllische Alte Land: Der Aushilfsbauer Victor wurde von einer Landwirtschaftsmaschine enthauptet – doch sein Kopf ist spurlos verschwunden. Was zunächst wie ein tragischer Arbeitsunfall aussieht, entpuppt sich als komplexer Kriminalfall, der Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) bei ihrer Rückkehr zum LKA Niedersachsen in ein explosives Netz aus Familiendrama und brisanten Umweltkonflikten führt. Im Zentrum steht dabei die erbittert geführte Auseinandersetzung um den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft – ein Streit, der die Dorfgemeinschaft spaltet und tödliche Konsequenzen hat.
Der neue NDR-Tatort „Letzte Ernte“ feierte seine Premiere auf dem 32. Internationalen Filmfest Oldenburg und wird voraussichtlich noch 2025 im Ersten ausgestrahlt.
Inhalt der Tatort-Folge „Letzte Ernte“
Noch bevor ihr erster offizieller Arbeitstag beim LKA Niedersachsen beginnt, wird Charlotte Lindholm bereits in einen mysteriösen Todesfall hineingezogen. Im malerischen Alten Land, bekannt für seine Obstplantagen und traditionelle Landwirtschaft, ereignet sich ein brutaler Vorfall: Der Aushilfsbauer Victor stirbt einen grausamen Tod – enthauptet von einer Landwirtschaftsmaschine. Doch der makabere Fund gibt der erfahrenen Ermittlerin Rätsel auf: Victors Kopf fehlt spurlos.
Während die örtliche Polizei von einem bedauerlichen Arbeitsunfall ausgeht, vertraut Charlotte Lindholm ihren Instinkten mehr als den naheliegenden Erklärungen. Kurzerhand fasst sie einen unkonventionellen Entschluss: Sie mietet sich als Gast in das freie Pensionszimmer des Bio-Hofes ein, auf dem das Opfer zuletzt gearbeitet hat. Diese unorthodoxe Undercover-Ermittlung bringt die Kommissarin direkt ins Herz der Dorfgemeinschaft – und in den Strudel einer erbittert geführten Auseinandersetzung.
Das Alte Land erweist sich als Schauplatz heftiger emotionaler Konflikte, die weit über den konkreten Todesfall hinausgehen. Die Bauern der Region stehen sich in einem fundamentalen Streit gegenüber: Auf der einen Seite die Verfechter des ökologischen Anbaus, die auf Pestizide verzichten und nachhaltige Landwirtschaft betreiben. Auf der anderen Seite traditionelle Landwirte, die auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln setzen, um ihre Existenz zu sichern. Diese Spaltung durchzieht nicht nur die Dorfgemeinschaft, sondern auch einzelne Familien.
Charlotte Lindholm deckt nach und nach die komplexen Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern und Landwirten auf. Dabei stößt sie auf alte Verletzungen, wirtschaftliche Existenzängste und ideologische Gräben, die das friedliche Zusammenleben längst zerstört haben. Was als landwirtschaftlicher Konflikt begann, entpuppt sich zunehmend als vielschichtiges Familiendrama mit fatalen Konsequenzen.
Je tiefer Charlotte in die Geheimnisse der Dorfgemeinschaft eindringt, desto deutlicher wird: Victors Tod war kein Unfall. Aber wer hatte ein Motiv, den Aushilfsbauern auf so brutale Weise zu töten? Und was geschah mit seinem Kopf? Die Antworten führen Charlotte in die dunkelsten Ecken menschlicher Leidenschaften, wo Überzeugungen zu Obsessionen und Meinungsverschiedenheiten zu tödlichen Konflikten werden.
Hinter den Kulissen
„Letzte Ernte“ markiert die Rückkehr von Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) zum LKA Niedersachsen und damit ein bedeutsames Comeback einer der beliebtesten Tatort-Figuren. Nach längerer Abwesenheit kehrt sie mit diesem Fall zurück – ein Comeback, das viele nicht erwartet hätten. Die Folge wurde unter der Regie von Johannes Naber inszeniert, der gemeinsam mit Benedikt Röskau und Stefan Dähnert auch das Drehbuch verfasste.
Der Fall behandelt die hochaktuelle Thematik des Pestizid-Einsatzes in der Landwirtschaft und die damit verbundenen gesellschaftlichen Spannungen. Die Autoren wählten bewusst das Alte Land als Schauplatz – eine Region, die symbolisch für die Konflikte zwischen traditioneller und ökologischer Landwirtschaft steht.
Die Weltpremiere des Films fand auf dem 32. Internationalen Filmfestival Oldenburg statt, wo Maria Furtwängler persönlich anwesend war. Die Produktion entstand durch die NORDFILM GmbH im Auftrag des NDR für Das Erste, mit Kerstin Ramcke und Polli Elsner als Produzentinnen.
Neben Maria Furtwängler in der Hauptrolle sind u.a. Lina Wendel, Ole Fischer, Henning Flüsloh, Ronja Herberich, Şafak Şengül, Tim Porath, Greg Stosch und Dominik Bliefert zu sehen. Die Kameraführung übernahm Pascal Schmit, während Christian Granderath und Patrick Poch die Redaktion beim NDR innehatten.