Tatort Folge 374: Undercover Camping



Ein Mord auf einem Campingplatz in Hamburg bedeutet im Tatort „Undercover Camping“ wieder Arbeit für die Kommissare Stoever (Manfred Krug) und Brockmöller (Charles Brauer), bei der ersterer sogar selbst zum Camper wird.

Tatort Undercover Camping – Vorschauvideo





Mitten im Hamburger Frühling hat sich Hauptkommissar Stoever mehr oder weniger frewillig dazu entschlossen, wieder zur Schule gehen. Denn der Ermittler muss seine Englischkenntnisse verbesseren, um sich richtig mit seiner neuen Angebeteten unterhalten zu können – schließlich stammt die Kommissarin Sally aus London. Nicht nur Stoever selbst ist in dem Tatort „Undercover Camping“ von der erneuten Lernerei genervt, auch sein Kollege Brockmöller, der wahrscheinlich eifersüchtig ist, freut sich nur begrenzt über die neue Freizeitbeschäftigung seines Partners.

So kommt es beiden Hamburger Kommissaren gar nicht so ungelegen, dass auf einem Campingplatz in der Stadt eine Leiche gefunden wird. Schnell ist Stoever davon überzeugt, sich, anstatt die Schulbank weiter zu drücken, lieber in die Ermittlungen zu stürzen. Stoever bekommt dann auch gleich die Aufgabe, sich undercover unter die Dauercamper zu mischen, um dort nach einem möglichen Täter zu suchen.

Getarnt als Barpianist mit dem Namen Paul R. Gründel lernt der Fahnder in dem Tatort „Undercover Camping“ nach und nach die teils etwas merkwürdigen Bewohner des Campingplatzes kennen. Schon kurz nach seinem Einzug trifft er auf Fricka, die den Kommissar gerne bemuttert und für sein leibliches Wohlergehen sorgt. Auf dem Campingplatz lebt außer dem Platzwart Böhlich, einem ehemaligen Polizisten, auch der Brockdorf- und Ökofanatiker Robert Wagner, mit dem sich der Platzwart regelmäßig anlegt. Ein weiterer Bewohner ist die hübsche Anthropologin Dr. Gina Schmitt, welche die Besitztümer der Dauercamper im Rahmen eines Forschungsprojekts untersucht und sich dabei auch nicht von deren Privatssphäre abhalten lässt.

Dann ist da in dem Tatort „Undercover Camping“ auch noch die junge Sophie, ein Mädchen mit einem ungefestigten Leben, um das sich besonders Fricka kümmert. An Sofie interessiert ist zudem der vermeintliche Deutschlehrer Kott.

Im Morddezernat leitet Kommissar Brockmöller offiziell die Ermittlungen im Mordfall, die ersten Erkenntnisse sammelt jedoch sein Kollege Stoever auf dem Campingplatz. Der Fahnder aus Hamburg bemerkt zum Beispiel, dass Sofie früher eine Beziehung zu dem ermordeten Mann gehabt hatte. Trotz aller Hinweise kommt die Ermittlung in dem Tatort „Undercover Camping“ nicht wirklich ins Rollen. Erst als ein weiterer Mord geschieht, kommt langsam Bewegung in den Fall und führt die beiden Hamburger Kommissare schließlich zu einer überraschenden Lösung…


Jürgen Brentzinger („Das Glück wohnt hinterm Deich“) war für die Regie der Tatort-Folge 374 „Undercover Camping“ verantwortlich. Das Drehbuch verfasste zuvor Michael Illner. Gezeigt wurde der Krimi erstmalig am 02.11.1997 im NDR.

Besetzung
Hauptkommissar Stoever – Manfred Krug
Kommissar Brockmöller – Charles Brauer
Jan Kott – Sven Martinek
Dieter Kahlscheid – Albrecht Ganskopf
Dr.Gina Schmitt – Irene Rindje
Robert Wagner – Michael Weber
Sofie – Theresa Hübchen
Stefan Struve – Kurt Hart

Stab
Buch – Michael Illner
Regie – Jürgen Bretzinger

Erstausstrahlung der Tatort – Folge „Undercover Camping“ – 02.11.1997
Bilder – SWR/NDR


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17 Meinungen zum Tatort Folge 374: Undercover Camping

  • Krümel • am 25.2.10 um 17:50 Uhr

    Ui…ein Tatort mit Manfred Krug…der muss ja gut sein:)

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  • Krümel • am 27.2.10 um 19:50 Uhr

    Ach menno…der tatort lief doch erst im Fernsehen:( War ganz enttäuscht, als das mitbekommen hab. Da gibt es so viele Tatort Folgen und die Sender bekommen es nicht gebacken, sich abzustimmen.

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  • Angela • am 15.4.12 um 21:34 Uhr

    Hallo, kann mir jemand sagen auf welchem Hamburger Campingplatz dieser Tatort „Undercover“ gedreht wurde ?

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  • WW • am 9.1.13 um 15:59 Uhr

    Einer der besten tatorte aus Hamburg.

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  • Gerd Graf • am 3.7.13 um 20:14 Uhr

    Gut gemachter Tatort aus Hamburg. Manne als Camper der keine Ahnung hat (weder von Englisch noch wie sein vorletzter Campingwagen hieß – Marke Zigeuner). Spannend, menschlich und es wird auch wieder gesungen. Was will man mehr? Ein Klassiker!

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  • Ronald • am 31.7.14 um 7:11 Uhr

    Ich moechte heute noch einmal Angelas Frage vom 15.04.2012 aufgreifen: ist der Campingplatz, der als Drehort diente real? Falls ja, kann mir jemand sagen, wo er sich befindet? Ich moechte mit meinem „Zigeuner“ dort zelten.

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  • Dirk • am 18.7.16 um 21:11 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 374 aus der Elb-Stadt Hamburg und aus dem Jahr 1997. Der Hauptkommissar Stoever, von der dortigen Mordkommission, ermittelt zusammen mit dem Kollegen Brockmöller. Der ist auch Hauptkommissar, scheint es aber ab und an nicht zu wissen. Ein interessanter Tatort-Fernsehfilm mit den damals durchaus beliebten Tatort-Polizeibeamten, welche mit am besten die Polizeiarbeit filmisch auf den Krimi-Bildschirm bringen konnten. Ein richtiger Fan von denen war ich damals nicht, schaute aber gerne jeden Tatort mit den beiden Murren, wie auch diesen, der beiden lern- und weiterbildungsbedürftigen Mordermittler. Tolle Undercover-Arbeit von Stoever und auch Brockmöller hinterlässt eine gute Frisur. Aber damals wie heute war ich, zusammen mit meiner Frau, nie ein Anhänger des Camping-Urlaubs. Ehrlich.

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  • Nikita • am 30.10.16 um 16:37 Uhr

    Bitte Mehr Krug Tatorte!!!!!
    War Super und endlich mal was Neues altes in der Wiederholung!

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  • Gottlieb • am 30.10.16 um 18:40 Uhr

    Schade, daß man all die schönen Krimis mit Manfred Krug im Fernsehen seinem Dahinscheiden zu verdanken hat. Hier steht jedenfalls Stoever ganz im Mittelpunkt, und man kann sich an seiner Schauspielkunst erfreuen. Das Zusammenspiel mit Brocki ist in voller Entfaltung. Auch die Veralberung der zeitgeistkonformen Hochschätzung der englishen Sprache trägt zur Heiterkeit bei. Daß auch die Handlung fesselt und keinen Augeblick Langeweile aufkommen läßt, erscheint da schon fast selbstverständlich. Das waren noch Zeiten.

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  • MadMonkey • am 24.4.17 um 18:47 Uhr

    Dieser Tatort gehört in die Top Ten. 90 Minuten Spaß und Spannung. Wunderbares zusammenspiel zwischen Brauer und Krug. Nur das runträllern nervt. Peterle oh Peterle aiaiaaiai no es bueno

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  • Walter Ulbricht • am 20.1.19 um 15:42 Uhr

    Die Wirkung dieses Films ist überwiegend dem idyllischen Campingplatz geschuldet.

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  • Niko Flammer • am 23.9.19 um 21:48 Uhr

    Die swinging Cops ermitteln im Camper Milieu sehr witzig und schräg aber das machte die beiden auch aus ich kenne keinen Fall mit Ihnen wo kein Humor drin vorgekommen ist das waren noch die guten alten Zeiten des Tatort schade das sie nicht mehr als Kommissare existieren R.I.P Manfred Krug

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  • WW • am 10.10.20 um 18:40 Uhr

    Ich habe diesen Tatort nach einigen Jahren nun erneut gesehen, und auch wenn man ihn kennt, verliert er nichts von seiner Ausnahmemestellung. Interessante Handlung, treffsichere Dialoge, Spielfreude der Darsteller und ein wunderbarer Ort der Handlung. Hier stimmt einfach alles und bereitet von Anfang bis Ende durchgehend ein großes Vergnügen. Und: Der Tatort mit Humor wurde nicht in Münster erfunden, sondern hier ist er mindestens ebenbürtig, nur weniger zotig. Fazit: Ein Klassiker, der ruhig öfter wiederholt werden könnte!

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  • Smokie • am 11.10.20 um 12:08 Uhr

    Manfred Krug war ja einer der talentierten, bekannten Schauspieler mit interessanter Vita: geboren in Duisburg, aufgewachsen in der DDR und noch viele Jahre vor der Wiedervereinigung, wieder zurück in die BRD. Bekannt wurde er in Westdeutschland Ende der Siebzigerjahre in der Serie „Auf Achse“.
    Leider ließ er sich von Ron Sommer 1996 (damaliger Chef der Telekom) zu einer Werbung für die Telekom-Aktie überreden. Dies ging, im Nachhinein, was sein bis dato wirklich gutes Image betraf, ziemlich in die Hose.

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  • Al.Ter • am 16.2.22 um 18:36 Uhr

    Am 8. Februar 2022 wäre Manfred Krug, Jg. 37, 85 Jahre alt geworden (verst. 2016), weshalb der rbb mit dieser sehenswerten Folge an den großen Schauspieler & Chansonier erinnerte.
    Der sein Privatleben nicht so ganz im Griff hatte wie seine Filmrollen, worüber die kürzlich von seinen drei Kindern freigegebenen Tagebuchnotizen Auskunft geben („Ich sammle mein Leben zusammen“ Tagebücher 1996-1997, Kanon-Verlag, Berlin).

    Erlaubt sei eine Frage an die Verantwortlichen der NDR-Sendeanstalt: Warum habt ihr eigentlich nix zu diesem Gedenktag eures einstigen Zugpferds gebracht?
    Man hätte ja mal ‚Fetischzauber‘ (lief letztmalig 2011) rausrücken können!
    Diese Frage beantwortet das Ermittlerduo am Ende gleich selbst: „Wir sind keine Hamburger, wir sind Berliner!“ (was nicht ganz korrekt ist, denn Krug ist gebürtiger Duisburger; Brauer hingegen, der eigentlich Knetschke heißt, ist tatsächlich in Berlin zur Welt gekommen).

    Um die aufgeworfene Frage bzgl. der Örtlichkeit zu beantworten: Der Campingplatz befindet sich vor den Toren Hamburgs am Großensee bei Trittau, worauf der Gasthof „Alter Dorfkrug“ hinweist.

    Die Markensammlung des belgischen Königs Baudouin („Ich bau ihn nicht, bau du ihn“, frei nach Otto) ist futsch – aus dieser Petitesse entwickelt sich eine der besseren – wenn nicht sogar besten – Folgen des Hamburger Tandems, weshalb ich meinem Vorsatz „Kommentiere nur Folgen unter Nr. 300“ gern auf- und eine Bewertung abgebe:
    Viereinhalb Sterne – so man sie denn vergeben könnte!

    Beginnend mit einer wilden Schießerei in Antwerpen ist’s nur ein Katzensprung zur berühmten Treppe am Holländischbrookfleet in der Hamburger Speicherstadt, besser bekannt als „Fleetschlößchen“ (oder auch „Wasserschloß“). Und aus einigen Edgar-Wallace-Filmen der 60er Jahre – ‚Die toten Augen von London‘ und ‚Die seltsame Gräfin‘ lassen grüßen!
    Ja, alles wurde in der Speicherstadt gedreht, Reisespesen fielen nicht an – das ist filmische Geografie, Fernsehen macht’s möglich!
    Der Umschnitt von den Schüssen auf den im Wasser treibenden Komplizen zum anschließenden Fund einer Leiche am Ufer des Sees (der Alster, wie Stoever meint) ist sehenswert.

    Gewürzt mit Witz und Ironie (Paul R. Gründel, Barpianist) werfen sich die Kommissare die Bälle und Sprüche nur so zu („Rasping sweetwood“, Brocki), ob beim Musizieren oder beim Telefonat mit einer gewissen Sally „Ich steh im Matsch and I love you so much“ sowie „English is the window to the world“, der gleich mehrmals auftaucht – samt flockigen Dialogen mit den Verdächtigen: „Frühstück ist das Dessert der Nacht“ (Stoever), „Ich hab’n Pech-Abo – unkündbar“ (Sofie) – Gelegenheit zum Schmunzeln gibt es häufig, und ein wenig menschelt es auch.

    Englischkurse waren in den 80er/90er Jahren in vielen Firmen und Betrieben ‚en vogue‘, weil viele ältere Mitarbeiter es noch nicht in der Schule lernen konnten – bei uns Jüngeren hieß es dagegen „Thank you very much, Englisch lern‘ ist Quatsch“.
    Einige Teilnehmer am Kurs seien genannt: Bretzinger mit Note 6 im schriftlichen Test ist der Regisseur und Sellentin mit ’ner 3 der Tontechniker.
    Und sollte Paul Stoever (nur ’ne 5-, was nicht verwundert, war doch in der DDR Russisch die Fremdsprache Nr. 1) womöglich der Erfinder des Spruchs „Wie war das noch im Mittelteil?“ sein?
    Der weiß seine Dienstwaffe übrigens vorzüglich zu führen, wie er im Finale beim Rettungsschuß beweist, bis dato ist er mir nicht als schießfreudiger Waffenfreund aufgefallen.

    Beim Ensemble kann man sich nicht beklagen – „Das ist ja vom Feinsten“, würde Schimanski sagen: Die erfahrenen Theaterleute Hans Teuscher (siedelte 1988 in den Westen über) und Peter – aus der Schauspielerfamilie – Striebeck als Zampano des Campingplatzes, leider nur 2x im Tatort zu sehen gewesen (großartig in Dieter Wedels ‚Wilder Westen inclusive‘ von 1988; erhielt 2020 den Götz-George-Preis für verdienstvolle Schauspieler, den dessen Tochter Tanja seit 2018 vergibt).
    Sven Martinek (auch nur 2x dabei), bekannt aus den Actionserien ‚Alarm für Cobra 11‘ und ‚Der Clown‘ sowie neuerdings ‚Morden im Norden‘ mit Ingo Naujoks (der ‚Wasauchimmer‘ von Frau Lindholm) gibt den Fiesling, besonders gut in der perfiden Szene mit dem Augenbrauenpiercing zu sehen; dann Theresa – Tochter von ‚Old‘ Henry – Hübchen (4x TO, u.a. im weggeschlossenen ‚Krokodilwächter‘ von 1996) und Horst Frank, der in ‚Timm Thaler‘ von 1979/80 den teuflischen Baron Lef[o]uet (!) gab – sehr gefällig die Einführungsszene, als er nur von hinten im Bild zu sehen ist und sich dann betont langsam dem Zuschauer zuwendet.

    Am Ende halten wir es mit Shakespeare, den der brave Brocki beim Candlelight-Dinner im Wohnwagen vortrefflich rezitiert:
    „Schnöde Taten, verbirgt sie die Erd auch, müssen sich verraten“.

    Fußnote: Nicht unerwähnt bleiben darf die Personalie Doris J. Heinze, seinerzeit Fernsehspielchefin beim NDR: Stichwort „Drehbuch-Affäre“ …

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