Tatort Folge 382: Gefährliche Zeugin
Erscheinungsjahr: 1998
Kommissar: Brinkmann
Ort: Tatort Frankfurt
Nach dem Mord an einem Geschäftsmann aus Frankfurt haben Kommissar Brinkmann (Karl-Heinz von Hassel) und seine junge Assistentin Alice Bothe (Ulrike Panse) in der Tatort-Folge 382 „Gefährliche Zeugin“ mit der Erstausstrahlung am 13. April 1998 alle Hände damit zu tun, die Zeugin des Mordes, welche die Kooperation mit den Beamten verweigert, vor dem Killer zu schützen.
Bernd Heine ist im Tatort „Gefährliche Zeugin“ unterwegs auf seiner normalen morgendlichen Joggingrunde in einer Grünanlage der Mainmetropole, als der Geschäftsmann von Enrico aufgelauert und erschossen wird. Der Italiener Enrico ist von Beruf Auftragskiller und wurde von unbekannten Hintermännern für den Mord an Bernd Heine engagiert. Alles läuft nach Plan, bis Enrico bemerkt, dass ein Mädchen den Mord beobachtet hat. Doch anstatt die Zeugin Laura ebenfalls zu erschießen, flüchtet der sonst eiskalte Killer im Tatort „Gefährliche Zeugin“ einfach.
Zusammen mit seiner Assistentin Alice Bothe soll Kommissar Brinkmann aus Frankfurt jetzt den Mord an dem Geschäftsmann aufklären. Zunächst vermuten die beiden Fahnder im Tatort „Gefährliche Zeugin“, dass jemand aus dem beruflichen Umfeld des Opfers für dessen Tod verantwortlich war. Denn Heine hat sich, da er sehr viel Geld damit macht, marode Unternehmen erst aufzukaufen und dann auszuschlachten, bei seinen Kunden sicher nicht immer nur Freunde gemacht. Es dauert eine Weile, bis den beiden Ermittlern bewusst wird, dass es bei dem Mord im Park eine Zeugin gegeben haben muss.
Die Suche nach der Zeugin verläuft erfolgreich, so dass Kommissar Brinkmann bald darauf Laura gegenüber steht. Das junge Mädchen leugnet jedoch gegenüber den Polizisten vehement, dass sie die Tat beobachtet hat und verhält sich ganz allgemein ziemlich abweisend. Durch eine Aussage von einer Freundin der Zeugin wissen Brinkmann und Bothe jedoch, dass Laura am Tatort gewesen sein muss. Warum lügt das Mädchen im Tatort „Gefährliche Zeugin“ also?
Brinkmann will sich an Lauras Eltern wenden, damit diese ihrer Tochter ins Gewissen reden und ihr vor allem bewusst machen, dass sie in großer Gefahr schwebt, falls auch der Killer nach ihr sucht. Doch Lauras Vater ist tot und ihre Mutter schon seit einigen Jahren verschwunden. Nur die Oma ist dem Mädchen als Verwandte in Frankfurt geblieben, die, obwohl sie sich große Mühe gibt, Laura ihre Eltern aber nicht ganz ersetzen kann. So gelingt es der Großmutter im Tatort „Gefährliche Zeugin“ auch nicht, ihre Enkelin von einer Kooperation mit der Polizei zu überzeugen.
In der Zwischenheit haben auch Enricos Auftraggeber erfahren, dass es bei dem Mord eine Zeugin gegeben hat und dem Killer befohlen, das Mädchen ausfindig zu machen und aus dem Weg zu schaffen. Enrico hat Laura bald darauf gefunden, es kommen ihm im Tatort „Gefährliche Zeugin“ jedoch Brinkmann und Bothe zuvor. Davon wissen die beiden Ermittler aus Frankfurt noch nichts, jedoch rechnen sie fest damit, dass der Killer Laura als gefährliche Zeugin ausschalten will. Da das Mädchen nicht mit ihnen reden und ihnen Hinweise auf den Täter geben will, bleibt den Beamten als einzige Möglichkeit, den Killer zu finden, ehe er Laura erwischt.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt im Tatort „Gefährliche Zeugin“. Und selbst als die Fahnder aus Frankfurt aus der Szene einen wichtigen Hinweis auf den Täter erhalten, sind sie nicht vor einer unangenehmen Überraschung geschützt…
Besetzung
Kommissar Brinkmann – Karl-Heinz von Hassel
Alice Bothe – Ulrike Panse
Laura Barth – Isabell Gerschke
Enrico Gramci – Michele Oliveri
Leonce Heine – Konstanze Breitebner
Frank David – Siemen Rühaak
u.a.
Stab
Drehbuch – Klaus Gietinger
Regie – Klaus Gietinger
Kamera – Armin Alker
Schnitt – Carmen Vieten
Musik – Klaus Roggors
Produktion – HR
7 Meinungen zum Tatort Folge 382: Gefährliche Zeugin
Der Tatort mit der Nummer 382 mit Hauptkommissar Brinkmann, noch ein Tatort-Kriminalist der alten Art. Zusammen mit seiner jungen Kollegin, Kommissarin Bothe ermittelt er in einem geheimnisvollen Mordfall, ausgeübt in einem hübschen Stadtpark der Main-Metropole Frankfurt. Ein Jogger, unbeliebt und zur Art der kaufmännischen Heuschrecken zählend, wurde kaltblütig erschossen, nach Profi-Killer-Art, so was erkennt ein altgedienter Mordermittler so gleich. Die Tat wurde beobachtet, durch eine junge Frau, noch Schülerin auf einem Gymnasium. Die meldet sich aber nicht bei der Polizei und ein Aufruf über die Medien bringt nunmehr auch den italienischen Mördergesellen auf den Plan. Der Titel des Tatort-Films ist anfänglich ein wenig irreführend, der Sinn wird aber im Laufe des filmischen Geschehens erkennbar. Es entwickelt sich ein spannender und interessanter Tatort-Krimi über geschäftliche Auftragsmorde, Konkurrenzdenken, nicht eingehaltenen Absprachen und mörderischen Abrechnungen. Einer der letzten Spielfilme mit Hauptkommissar Brinkmann im auslaufenden 1990iger Jahrzehnt. In Wiederholung gerne gesehen.
Kommissar Brinkmann wahrte immer die Form. Das nicht nur, was seine Kleidungsgewohnheiten betraf (die Fliege zum Anzug war ihm obligatorisch) sondern auch in seinen Worten und Taten. Der „Ladestock im Rücken“ war ihm angeboren und der „Hauch von Eleganz“ s-ein Markenzeichen. Seine Fälle löste er mit Logik und Konsequenz. Ein echter Sohn seiner Zeit. Ein „cooler“ Schimanski wäre ihm sicher ein Greuel gewesen
Gehört zu den besseren Brinkmann Fällen auch nach 22 Jahren noch sehr gut anzusehen. Solide Story und Spannung. Eine Prise Humor. Hier passt fast alles. Guter 90er Tatort aus Frankfurt
Also bei aller Liebe: Das Bild, das in diesem Tatort von der Polizei gezeichnet wird, grenzt schon an Unverschämtheit. Man könnte meinen, dass es ein Einstellungskriterium ist, dass niemand einen IQ hat, der höher als der eines Hohlblocksteins ist. Das führt zwar zu (vermutlich gewollt) komischen Situationen, aber muss doch nun wirklich nicht sein. Dazu noch die Rentnerband aus dem Park, die entweder mit Blindheit geschlagen, oder von der LSD-Generation der 60er übrig geblieben ist. Etwas überzogen, aber nicht ohne jeden Witz. Und – die Anmerkung darf nicht fehlen – war natürlich auch wieder Ehebruch im Spiel. Zwar nicht unbedingt als treibendes Motiv, aber ohne geht es wohl nicht.
Bei wikipedia ist zu lesen: „David und Heine versuchen, Laura Drogen einzuflößen und sie von der Brücke in den Main zu werfen. Gramci kommt jedoch hinzu, erschießt David und schlägt Heine nieder. Kurz darauf tauchen Brinkmann und Alice mit einem Großaufgebot an Polizei auf. Gramci täuscht vor, Laura als Geisel zu nehmen, nimmt aber heimlich das Magazin aus der Waffe. Ein Polizist erschießt ihn in vermeintlicher Nothilfe für Laura. Die Beamten nehmen Leonce Heine fest. Sie ist geständig.“ Der Italiener Gramci ist ein im Kern guter Mensch, der durch unglückliche Umstände zum Killer geworden ist. Was hätte er in seiner Heimat auch anderes lernen können? Wirklich schlimm sind nur die deutschen Profiteure. Wenn Udo Wachtveitl erst jetzt mit seiner Kritik am Tatort hervortritt, dann hat er einige Jahrzehnte verschlafen: „’Ich glaube, da ist ein bißchen 1968er-Kitsch dabei. Diese Leute sind jetzt alle in den entsprechenden Positionen. Bei denen darf der hart arbeitende Ausländer unter den drei Verdächtigen sicher nicht der Täter sein‘, sagte er der Zeit.“ „Spät kommt Ihr – doch Ihr kommt!“ kann man da nur sagen, und verharmlosend ist es obendrein.
Wirklich dümmer als die Polizei erlaubt, oh warte…
Da haben die Hamburger Tatorte mit Herr Nuschelkopf noch bessere Drehbücher.
So wie Veigl sagen würde: „So ein Schmarrn!!!“
Ein Tatort aus dem Jahr 1998 mit der Folgenummer 382, merkenswert, da erstklassig gespielt und gedreht. Frankfurter lassen grüßen.
Die Meinung vom 05.04.2016 halte ich.