Kurz und knapp – darum geht’s
Ein Polizeihauptmeister wird beim morgendlichen Joggen brutal von einem Auto überfahren – erst einmal, dann noch ein zweites Mal. Der 28-jährige Nicolas Schlüter entpuppt sich als manipulativer Frauenverführer, der zur Pick-Up-Artist-Szene gehörte und seine Sexaffären heimlich filmte. Im Polizeimilieu von Dortmund stoßen Faber, Bönisch und ihr Team auf ein Netz aus Erpressung, verdrängten Gefühlen und verbotenen Beziehungen. Als die Ermittler die wahren Motive hinter der Tat aufdecken, gerät eine der ihren selbst in tödliche Gefahr …
Inhalt der Tatort-Folge „Masken“
Eine morgendliche Joggingrunde wird für Polizeihauptmeister Nicolas Schlüter zur tödlichen Falle. Das neue Dortmunder Ermittlerquartett Peter Faber, Martina Bönisch, Jan Pawlak und Rosa Herzog steht vor einem Fall, der sie tief in die Abgründe ihres eigenen Berufsstands führt. Schlüter, ein allseits beliebter Streifenpolizist, führte ein Doppelleben als manipulativer Verführungskünstler.
In einer extra angemieteten Wohnung hatte der verheiratete Mann mit 28 verschiedenen Frauen Sex – und filmte sie dabei heimlich mit versteckter Kamera. Unter seinen Opfern befinden sich Ehefrauen von Kollegen und sogar die Gerichtsmedizinerin Dr. Greta Leitner, die bei der Untersuchung der Leiche sichtlich erschüttert ist. Fabers markante Sprüche fehlt in diesem Fall oft der gewohnte Biss, denn auch er lässt sich auf eine Liaison ein – ausgerechnet mit Kathrin Steinmann, der Revierleiterin des getöteten Polizisten.
Die Ermittlungen führen das Team in die toxische Welt der sogenannten Pick-Up-Artists. Dr. Johannes Oberländer, ein selbstverliebter Zahnarzt und Guru der Dortmunder Aufreißer-Szene, predigt in ausverkauften Sälen frauenverachtende Verführungstechniken. Faber wird bei einer Veranstaltung sogar auf die Bühne geholt und muss sich als Pick-Up-Artist versuchen, während Bönisch im maskierten Publikum sitzt – da darf die Einladung auf ein „lecker Pils“ natürlich nicht fehlen.
Schnell geraten mehrere Verdächtige ins Visier: Paul Lohse, Schlüters Streifenkollege und Freund, der ihm die Beförderung missgönnte und eine Affäre mit dessen schwangerer Ehefrau Simone hatte. Jessica Steinmann, Kathrin Steinmanns Tochter, die ebenfalls bei der Polizei arbeitet und ein heimliches Verhältnis mit Schlüter hatte. Als Simone Schlüter Jessica zur Klärung offener Fragen aufsuchen will, erschießt sich die junge Polizistin im Garten.
Die Fahndung gleicht der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, denn hinter den Masken der Beteiligten verbergen sich Geheimnisse, die weit über oberflächliche Sexaffären hinausgehen. In der zweiten Filmhälfte verlässt die Geschichte die toxische Männerwelt und konzentriert sich auf ein verstörendes Mutter-Tochter-Verhältnis. Als Faber und Bönisch Kathrin Steinmann mit ihren Verdächtigungen konfrontieren, nimmt diese Bönisch als Geisel und flüchtet mit ihr. Auf der Sperrmauer einer Talsperre kristallisiert sich langsam heraus, welche verbotenen Gefühle und welcher Schein das wahre Begehren verdeckt haben.
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Masken“ ist die 1180. Folge der Krimireihe und der 20. Fall von Peter Faber sowie der 19. Fall von Martina Bönisch. Es ist zugleich der zweite gemeinsame Fall des neu formierten Dortmunder Ermittlerquartetts mit den Neuzugängen Jan Pawlak und Rosa Herzog. Gedreht wurde die WDR-Produktion vom 17. August bis zum 16. September 2020 in Dortmund, Köln und Umgebung. Die finale Szene spielt an der Aggertalsperre.
Das Drehbuch stammt von Arnd Mayer und Claudia Matschulla, Regie führte Ayşe Polat in ihrem ersten Beitrag zum ARD-Krimi-Flaggschiff. Neben den Hauptdarstellern Jörg Hartmann, Anna Schudt, Rick Okon und Stefanie Reinsperger sind Daniel Kötter, Anne Ratte-Polle, Michelle Barthel, Jonas Friedrich Leonhardi, Kyra Sophia Kahre und Simon Böer in tragenden Rollen zu sehen.
Bei der Erstausstrahlung am 28. November 2021 schalteten 9,55 Millionen Zuschauer ein, was einem Marktanteil von 28,0 Prozent entsprach. Die Kritiken fielen gemischt aus: Während Rainer Tittelbach den Film als „rundum gelungenes Krimi-Charakterkopf-Paket“ lobte, bemängelten andere Rezensenten die zu vielen Genre-Wechsel von der Milieustudie über die Testosteron-Satire zum Frauendrama. Besonders hervorgehoben wurde die kameratechnisch beeindruckende Tatort-Begehung als dreieinhalb-minütige Plansequenz ohne Schnitt.
Den Dortmund-Tatort werde ich
mir wohl ansehen.
Ich mag Jörg Hartmann. Er hat eine
tolle Stimme.
Ich schaue seit ca 45 Jahren Tatort, war immer ein großer Fan, und habe mich immer gefreut auf Sonntag Abend, habe auch gegenüber meinen Bekannten immer wieder geschwärmt von Tatort, aber was derzeit an Sendungen gebracht wird ist unterste Schublade. Wahrscheinlich ist es besser ich schaue mir dsds an obwohl das absuluter Mühl ist. Traurig aber ich kann mir so einen Mist nicht mehr antun.
Volle Punktzahl von mir. Ein sehr dichter, spannender Film mit hervorragenden Schauspielern. Michelle Barthel hat mich noch nie enttäuscht. Überhaupt bis in die Nebenrollen gut.
Und mit überraschenden Wendungen bis zum Ende. Auch wenn ich die Auflösung am Ende etwas zu konstruiert fand.
Endlich mal wieder ein Tatort mit menschlichen Abgründen und trotzdem mit einer guten Geschichte.
Not so bad! Bin angenehm überrascht.
Grüße an die Requisite: Dass man allerdings alles in Grautönen streicht, halte ich für übertrieben.
Langweilig, durchsichtig,oberflächlich vom Fall her. Zwei Punkte wegen schauspielerischer Qualitäten und weil ich das Team mag.
Eine beachtlich gut gemachte Fiktion.
Bestens, bis in die kleine Rolle besetzt und gespielt.
Dazu sehr spannend, und voller Wendungen, bis zum Ende.
Beste Szene, der Möchtegernfrauenverschleißende Sch….kerl bekommt seinen Arsch…. (Denk) Zettel.
Da gebe ich gerne 5 Sterne.
Gott sei Dank gibt es die Dortmunder, die die Tatort-Ehre hoch halten! Ein klasse Tatort, gerade noch zur richtigen Zeit. Ich war schon fast verzweifelt von den ganzen bisherigen, neuen Folgen…
Danke.
Nach mehreren enttäuschenden Folgen endlich wieder mal ein Tatort der den Namen verdient hat. Hatte zwar einige Längen und war auch ziemlich „körperbetont“, aber trotzdem war das endlich ein Licht am Ende des Tunnels.
Heute tue ich mir bei der Beurteilung schwer. An sich mag ich das Dortmunder Team am liebsten (früher noch mehr als in den letzten Folgen), aber den Inhalt heute konnte ich beim besten Willen nicht wirklich ernst nehmen:
Faber beim Flirten bzw. beim „Quickie“: na ja, wenig glaubwürdig!
Fabers Umgang mit Fr. Bönisch: schon über viele Folgen hin etwas verkrampft!
Der eigentliche Fall rund um den „Pick up artist“ und das Mutter-Tochter-Liebespaar: sehr holprig/beliebig, hat mich nicht vom Hocker gerissen!
Fazit: Leider ist das Team Dortmund im DURCHSCHNITT angelangt (und das schmerzt mich als DO-Fan!). Für die Zukunft des DO-Teams wünsche ich mir, dass die Figuren Faber & Bönisch wieder jene ehemals vorhandene LEICHTIGKEIT zurück gewinnen, die sie früher (etwa zur Zeit der Folge „Hundstage“) ausgezeichnet hat. Alles Gute für solch eine etwaige Rückbesinnung!
Super! Ich schließe mich der Bewertung von Herrn Vorbeck in allen Punkten an.
Ja, so was könnte ich jeden Sonntag gerne sehen. Man kann die heutige Folge kritisch betrachten, es gab tatsächlich einiges, was ein bisschen unnötig und/oder überkonstruiert war, dafür aber perfekt gemacht, in allen Details. Regie, Kamera, Musik, alles ausgezeichnet, schauspielerisch unglaublich stark aufgestellt. Und spannend, bis zum Ende.
5 Sterne hätte ich vergeben , wenn der Ton nicht stellenweise wieder total vernuschelt gewesen wäre – ansonsten ist man als TO Fan bei dieser Folge aus DO durchaus auf seine Sonntagabendkosten gekommen – für meine Begriffe immer wieder absolut überzeugend Jörg Hartmann , auf seine ganz spezielle Art – Fazit : ein Zeichen dafür , daß trotz leider einiger mißgückten Versuche in letzter Zeit auch noch Top Tatortfolgen produziert werden . Vielen Dank nach DO .
Ein wirklich guter Tatort, solide Arbeit aus Dortmund. So geht Tatort!
4 Sterne (5 Sterne gebe ich nur bei aussergewöhnlich guten Tatorten)
Der Beginn des Tatorts war recht brutal. Was mich bei der Anfangsszene etwas stutzig machte, war die kurze Begegnung zwischen Mordopfer und dem Schäferhund. Zunächst dachte ich, der Hund wollte den Jogger vor etwas warnen. Was aber nicht der Fall war. Weswegen dann diese Einspielung? War es nur simples dramaturgisches Beiwerk oder könnte man diese Szene noch ganz anders deuten?
Ansonsten konnte man sich, wie ich finde, diese Tatort-Folge 90 Minuten lang gönnen, ohne die Fernbedienung zum reflexartigen Umschalten zu bemühen.
Gute schauspielerische Umsetzung von allen Akteuren.
P.S.: Es sollten vier (4) Sterne sein!
Diese Technik sollte mal überarbeitet werden!
Kurz, knapp und vielleicht auch etwas platt:
Endlich mal wieder ein Tatort, der den Namen verdient. Solide und spannend, bis zum Ende.
Einmal mehr beginnt der TO mit einem Dauerlauf. Doch dann die Überraschung: ein Kleinwagen nietet den Läufer um. Hat’s nicht anders verdient; „klammheimliche Freude“ kam auf. Aber das war dann auch schon der Höhepunkt. Es folgt das übliche – und langweilige – Wer-fickt-mit-wem-Gewurschtel. Wer’s braucht. Die Liga der Testosteronköter vielleicht.
Eine eher zähe Story mit langwieriger und reichlich zerfahrener Entwicklung. Spannung kam keine auf, jedenfalls nicht bei mir. Das Portrait der Pickup-Szene fiel oberflächlich aus und gab sich mit wohlfeilen Klischees zufrieden. Trotzdem sehr überzeugend: Die Darstellung des Pickup-Gurus Dr. Oberschläger durch Simon Böer. Der Mann hat’s wirklich drauf. Sein dynamisches Seminar-Gebrüll war köstlich und absolut authentisch.
Gut, man konnte sich den Film schon anschauen, aber ich sehe es leider genauso wie @Der Fremde: Dortmund ist inzwischen eher Durchschnitt. Der Glanz des kontrapunktischen Vier-Kommissare-Kinos von früher ist jedenfalls dahin. Das liegt natürlich auch, oder vor allem, an der Besetzungs-Änderung: Früher das leidenschaftliche Power-Duo Stefan Konarske alias Daniel Kossik und Aylin Tezel alias Nora Dalay, heute der schwermütige Rick Okon alias Jan Pawlak und die, na ja, eher gemütliche Stefanie Reinsperger alias Rosa Herzog. Okay, Reinsperger fällt nicht unangenehm auf, aber ihre Nominierung verdankt sie zweifellos der Quote. Welcher Quote (oder welchen Quoten), das kann sich jeder selbst überlegen, wenn er sie genau anschaut.
Männertechnisch gab es aber durchaus Interessantes zu sehen. Zum Beispiel dieser Schatten von Frau Bönisch, Sebastian Haller alias Tilmann Strauß – der hat bei Bönisch so ziemlich alles falsch gemacht, d.h. das genaue Gegenteil von dem, was ein Pickup-Artist lehren würde. Der Angebeteten penetrant hinterherhecheln! Viel zu schnelle Schlüsselübergabe an die Angebetete! Ach was, ÜBERHAUPT Schlüsselübergabe an eine Frau! So was macht kein richtiger Mann (laut Pickup-Artists), und siehe da: Im richtigen Leben funktioniert’s auch nicht. Bönisch wurde immer genervter von ihrem Schatten, und dass er ihr am Schluss den Auto-Rückspiegel runtergetreten hat vor lauter Enttäuschung über eine Absage, dürfte ihm in puncto Bönisch den Rest gegeben haben. Bei der ist er durch, da hat er keine Chance mehr – und mich hat’s gefreut. Erstens, weil Frau Bönisch (laut Pickup-Artist ein Klasse-8-von-10-Weib) sich nicht mit einer ZECKE zufrieden geben soll, und zweitens, weil sie endlich FABER kriegen soll. (Bitte!! Ich bin von der Romantik-Fraktion, ich brauche das!) Und es sieht tatsächlich gut aus in dieser Hinsicht. Faber am Schluss über Katrin Steinmann alias Anne Ratte-Polle: „Und ich dachte, die mag mich wirklich.“ Bönisch: „Ach was, Faber, ICH mag sie. Das reicht doch.“ HA! Es wird! Die Erfüllung ist quasi unausweichlich!!
Cool down, nochmal zur Besetzungs-Änderung: Es muss einem doch auffallen, wie blass und beiläufig die Figuren Jan Pawlak und Rosa Herzog geführt sind! Ihre Vorgänger Kossik und Dalay waren ein gewichtiger Widerpart zu Faber und Bönisch, ja sie haben sogar einen eigenen Kosmos im Gesamt-Kosmos gebildet. Dagegen Pawlak und Herzog – die laufen irgendwie brav mit, aber sie bekommen vom Drehbuch nichts wirklich Eigenes, Charakteristisches übertragen. (Ich glaube, das liegt nicht zuletzt an der Qote, siehe oben.)
Fazit: So mittelgut, also für Dortmund-Verhältnisse bei weitem nicht gut genug.
Ein Tatort, in dem wieder mal alle Personen einen an der Rassel hatten
Mich ödet dieser Trend in der Tatortreihe, permanent irgendwelche Beziehungsprobleme des Tatortteams einzubauen, nur noch an. Ist das Publikum kindlicher geworden, dass sich jemand diesen Pubertätsmist anschaut? Gestern hätte man zudem alle Polizeibedienstete in die Psychiatrie einweisen sollen. Man merkt dem Film in vielen Szenen an, dass da jemand krampfhaft versuchte, etwas Außergewöhnliches zu präsentieren. Es wirkte alles extrem überkandidelt und bedeutungsschwanger.Ich werde mich jetzt ab sofort davor hüten, sonntags abends um 20:15 die ARD anzuschalten.
„Es muss einem doch auffallen, wie blass und beiläufig die Figuren Jan Pawlak und Rosa Herzog geführt sind!“ : allen, nur nicht den Verantwortlichen!
Auch wenn vieles nicht passte in diesem DO-Tatort und wenn ich dieses ekelhafte Pick-up-Macho-Gebahren nicht ausstehen kann – es ist halt ein DO-Tatort.
Durchschnitt mit einigen Längen. Aber Dortmund und leise Töne, für mich passt das nicht zusammen. Und das in letzter Zeit sehr oft bemühte Thema: F…., naja, das kann Berlin einfach besser!
Tatwaffe ein poppeliger Golf IV. Hätte ich was anderes erwartet.
Lediglich Pawlaks 3er BMW der E30 Baureihe wurde eingemale schön in Szene gesetzt. Und über Fabers Manta B leider nur einmal geredet, schade!
@Till Schneider:
Ja, vielleicht gibt´s ein gutes Ende für die „Romantiker-Fraktion“ … ;-)
@Tatort-Fans-Redaktion:
Danke für Eure Super-Arbeit, jede Folge im vorhinein ausführlich darzustellen. Zur gestrigen Folge hat sich allerdings im Beschreibungstext ein kleiner Fehler eingeschlichen: Nicht Bönisch will dem Spusi-Mann den Schlüssel ihrer Whg. überlassen, sondern umgekehrt und sie lehnt ab mit den in etwa Worten: „ist das nicht zu früh?“. Das ist m.E. schon relevant, weil Fr. Bönisch damit zeigt, dass sie lieber die Kontrolle behält und sich lieber nicht „in fremde Hände“ begibt, zumindest nicht in diese …
„Masken“, der aktuelle Dortmund-Tatort, war, wenn man es genau nimmt, eine Folge über die Facetten der Liebe – aber über nicht die wahrhaftige große Liebe, sondern über die unechte, vorgegaukelte, oberflächliche Liebe.
Natürlich stand dabei der ermordete Polizist und Pickup-Artist Nicolas Schlüter im Fokus, der seine schwangere Frau am laufenden Band betrogen hat. Daneben gab es seinen Streifenkollegen und „besten Freund“ Paul Lohse, dem er die Freundin ausgespannt und geheiratet hat und der offensichtlich darüber nicht wirklich hinweggekommen ist. Dann die Revierleiterin Katrin Steinmann, die Hauptkommissar Faber offensichtlich gefällt und die ihn nahe an sich ranlässt… sehr nahe. Auch ihre ebenfalls auf der selben Wache arbeitende Adoptivtochter hadert mit der Liebe – zum einen als „Opfer“ ihres Kollegen Schlüter, aber noch mehr in anderer, für die Tatortfolge entscheidender Hinsicht. Auch Böhnisch hadert mit der Liebe und dem richtigen Maß aus Nähe und Distanz zum Kollegen Haller. Und wie heimlich von dem Mordopfer aufgenommene Videos zeigen, sind im Umfeld der Ermittlungen noch einige andere Personen auf der Suche nach irgendeiner Form von Liebe.
Mir hat gefallen, wie die Tatortmacher in „Masken“ im Zuge der Ermittlungsarbeit das Thema immer wieder variiert haben und auch das Mordmotiv dort verankert haben. Letztendlich aber war es eher eine klassische Handlung mit ganz „normaler“ Ermittlerarbeit, die mich 90 Minuten lang wirklich gut unterhalten hat. Man kann jetzt trefflich darüber streiten, ob der Sinneswandel Fabers zum verliebten Gecko und einfühlsamen Kommissar nicht doch übertrieben war oder ob die beiden anderen Teammitglieder Herzog und Pawlak zu wenig Tiefe hatten. Immerhin waren die beiden intensiv in die Ermittlungen eingebunden, Pawlaks verschwundene Frau wurde als leichter roter Faden mitgeführt und Herzog durfte sich als akribisch arbeitende und stark auftretende Hauptkommissarin zeigen. Für mich hat in dieser Folge ein Team die Falllösung erarbeitet und das hat mir, wenn auch der Hauptfokus natürlich auf Böhnisch und Faber lag, ebenfalls gut gefallen.
Dass es für mich „nur“ für 4 Sterne gereicht hat, lag an einigen Längen, dem doch ziemlich überzeichneten Zahnarzt und Pickup-Coach Dr. Oberschläger und der Tatsache, dass mir als Zuschauer doch sehr früh Motiv und Täter klar waren. da war dann die Spannung etwas raus.
Nichts desto trotz hat die Folge Spaß gemacht und zum ersten Advent einen kurzweiligen, traditionellen Tatort-Abend beschert.
Nicht der Beste aus Dortmund, aber immer noch weit über den Tatort Durchschnitt im 2021. Daher 4 Sterne von mir. Till Schneider führt die Mängel gut auf. Allerdings sehe ich die Figur des Pawlak nicht so kritisch, er hat in der Vergangenheit schon mehr Raum erhalten und die Story um die verschwundene Frau dürfte auch noch eine Rolle spielen. Mit Rosa Herzog kann ich allerdings auch gar nichts anfangen. Nicht nur im Direktvergleich mit der Dalay ist ihre Rolle (!) bislang plump, auch innerhalb des Teams ist sie für mich ein Fremdkörper.
Die Story um die Pickup Artists ist nicht wirklich neu, man hätte wohl mehr aus dem Thema machen können. Letztlich verblieb das Thema im luftleeren Raum und wurde ersetzt durch die erpressbare Mutter/Adoptivtochter Beziehung.
Mit Michelle Barthel kann ich persönlich gar nichts anfangen. Ihre Stimme erinnert mich immer an das schrille Kratzgeräusch von über eine Tafel gezogene Kreide.
Trotz dieser Abstriche liefert DO einen mehr als solide gepielten Tatort ab, mit sehr guten Schauspielern (die zwei Ausnahmen sind genannt) und einem guten Spannungsbogen.
Wie geht es weiter, Till Schneider zustimmend sehe ich, dass Faber und Bönisch endlich zusammenkommen müssen. Andereseits fürchte ich diesen Moment, da eine Fortsetzung dann schwerer wird und nicht wie bei Bukow/König mit dem Ausstieg von einem der beiden beantwortet werden sollte.
Und eben: Rosa Herzog, für sie sehe ich einfach keine Rolle aus der Unglaubwürdigkeit herauszukommen.
Hurra – so geht TATORT!!! Kein „Möchtegern-Kunst-Gedöns“, einigermaßen normale Menschen, ein „übersichtlicher“ Fall! Beste Szene für mich: Bönisch zeigt der Gerichtsmedizinerin das Video, auf dem auch sie mit dem Mordopfer Sex hat. „Muss das an die große Glocke?“ Bönisch verzieht das Gesicht auf ihre ganz eigene Art und schüttelt verständnisvoll den Kopf. War einen Lacher wert, wie ich fand. Fünf Sterne für eine echt gelungene Sonntagabend-Unterhaltung!!!
Schade – hatte einen guten Anfang – aber als es dann mit der Adoption und der Liebelei losging war es auch schon wieder vorbei !!
Faber und sein Team ist ja in Ordnung – für das antikrimi mäßige können die Schauspieler ja nichts !!!
Fazit – die ersten 50 Minuten Krimispannung – der Rest ist schweigen und eine Abdriftung ins Bergdoktor Niveau !!!
Zumindest für Dortmunder Verhältnisse war das ja fast schon ein Kammerspiel. Die Figur Faber entwickelt sichseit einigen Folgen weiter, das ist zunächst mal grundsätzlich gut, ob mir die spezielle Entwicklung aber gefällt, weiß ich noch nicht genau. Das gar zu Kaputte früher ist weg – und war ja auch irgendwann mal nicht mehr zu steigern und hat sich teils ins bloß Nervige ausgeweitet -, andererseits geht natürlich einiges an Kanten, an Außergewöhnlichem in Richtung Durchschnitt verloren. Freilich sieht man dem Gespann Faber/Boenisch dennoch immer wieder gerne zu, keine Frage. Über die Rolle der Rosa ist schon einiges gesagt worden, in der Tat muss da mehr kommen, sonst ist die Rolle überflüssig, „2-plus-2“-Teams haben m.E. nur eine Berechtigung, wenn die klar untereinander profiliert sind, ich bin da grund sätzlich eher skeptisch, weil das sehr schwer ist und oft genug auf Kosten der eigentlichen Geschichte ausgewalzt wird mit allerhand internen Zckereien etc. Braucht in der Regel kein Mensch.
Der Fall selbst mit Längen, diese „Pick-up“-Thematik recht grell und oberflächlich angerissen, wohl, um doch noch einen spezifisch Dortmunder Kick zu erzeugen, was wohl auch für das skandalumwitterte Beziehungsthema „Mutter/(Adoptiv-)Tochter“ gilt. Alle Rollen aber glänzend und – im Rahmen dieser Geschichte – glaubwürdig besetzt. Insgesamt unterhaltsam, gute drei Sterne, zum Aufrunden kann ich mich nicht recht entschließen.
Super!!! Nach dem Müll von letztem Sonntag war das eine Steigerung um 100%.
Faber und Team gefallen mir immer gut.
Voll zufrieden mit dem Abend und dem Tatort – Endlich wieder mal ein „normaler“ Tatort, wenn auch mit dem spinnerten Faber, den ich aber sehr gut mag – ebenso die Boenisch. Wer dachte mal, dass Faber sich verlieben würde – der immer etwas psychopatisch angehauchte Kommissar.
Ich habe mich auf alle Fälle seit langem wieder mal unterhalten mit einem spannenden Film, der Tatortwürdig ist auf der ganzen Linie. Daher 5-Sterne und nicht weniger.
Schliesse mich Winfried an.
Das Ermittlerteam wird mir immer sympathischer. Mit Ecken und Kanten aber trotzdem mit Herz und Verstand. Die Rosa ist ein absolut toller Neuzugang.
Klar war die Geschichte etwas überkonstruiert, aber ich wollte nur mal reinzappen und bin den ganzen Film über hängen geblieben und habe mich überhaupt nicht gelangweilt.
Wann immer zuletzt eine Frau die Regie übernahm, gab es – kann das Zufall sein? – sehr verschwurbelte, arg konstruierte, und extrem bemühte Tatort-Inszenierungen.
Da wird dann sehr angestrengt Pseudo-Diversität verbreitet … und die Klischeeklaviatur im schlimmsten „weiblichen“ Sinne rauf und runter gespielt.
Der negative Höhepunkt waren all jene Folgen, bei denen nicht nur eine Frau Regie geführt hat, sondern das redaktionelle Team überwiegend aus Frauen bestand, und das Buch ebenfalls.
Wie die Verantwortlichen der ARD uns immer wieder mit ihrer – der Qualität nicht zuträglichen – Quotenpolitik belästigen-, und mit schrecklich schwarz-weiß gemalten Stories, die mit Krimi leider immer seltener zu tun haben, quälen, ist auffällig.
Ja, schon klar, es gibt sicher auch Regisseurinnen, die es verstehen, gute, straighte Krimis zu isnzenieren- anscheinend aber nicht beim Tatort.
Bereits mit der ersten Szene am Tatort war klar, dass die Täterin nur die Figur gespielt von Anne-Ratte Polle sein konnte.
Einerseits, weil sie eine viel zu hochkarätige Schauspielerin ist, um eine weniger exponierte Bedeutung in diesem Film einzunehmen, anderereseits, weil das mit jedem „Kamera-Blick“ verraten wurde – und die ganze Story von Anfang an komplett durchsichtig gewesen ist.
Da halfen auch die, wie hier einige schreiben, Wendungen nichts –
die ganzen Stränge wurden völlig lieblos aneinandergereiht und zusammenkonstruiert.
Die 3 Sterne habe ich gegeben, weil mir die ein oder andere Schauspielleistung gefallen hat.
Ich finde allerdings, dass die Ent-Eierung und Verweichlichung dazu führt, dass – vielleicht auch mit klarer weiblicher Inszenierungs-Absicht – die Rolle Faber an Konturen verliert … und dafür die Geschichten der Figur Bönisch zu viel Raum einnehmen.
Was war Faber denn diesmal? Ein Gefühlsclown, der sich aus Eifersucht auf dieses Weichei von Kollegen Haller, seinerseits einen Annäherungsversuch zur Täterin gestattet.
ich weiß und sehe selbst, dass die angeblich so modernen Männer von heute immer mehr ihre weiblichen und weichen Seiten zeigen, und damit entsprechende Partnerinnen anziehen, die gerne einen defensiven, lieben, netten Mann brauchen, der sie selbst sich stark fühlen lässt, und eigene Komplexe überdeckt … aber muss es wirklich sein, dass Männer in diesen von Frauen erdachten und inszenierten Tatort-Folgen zunehmend und fast ausschließlich als Weicheier ohne Autorität, ohne Power, ohne Dominanz und Selbstsicherheit gezeichnet werden?
Sorry, aber ist das wirklich das Bild „Mann“, das Frauen interessant, spannend, kontrovers, vielschichtig, oder gar anziehend finden?
PS: wie wäre es mal wieder mit etwas mehr „Testosteron“?
OH nein, nicht dieses Klischeenummer mit dem Zahnarzt , der selbst seine Komplexe kaschiert, indem er vermeintlichen Losern das Geld für seminare aus der Tasche zieht, und von Flachlegen schwadroniert, weil er zu mehr Tiefe gar nicht fähig ist, und sich damit stark fühlen möchte …
nein … ich meine Männer mit Klasse, Stil, Auftreten, Präsenz und Hirn!
PS 2: und ich würde mich sehr freuen, wenn dieser zwanghaft anmutende Wahn, jedem „jüngeren“ Mann eine Vaterrolle in Krimis zuzuschreiben, mal ein Ende findet.
Das muss ein Fetisch von Tatort- Redakteurinnen, Autorinnen und Regisseurinnen sein, die für die Entwicklung von jeweiligen Tatort- Figuren mitverantwortlich zeichnen.
@Tom_kleiner_Muck: Pauschale frauenverachtende Äußerungen haben hier nichts zu suchen! Gehen Sie mal zu einer Therapeutin, wenn Sie Probleme mit Frauen haben, anstatt sich in diesem Forum auszukotzen. Das ist ja schon ein zwanghafter Wahn bei Ihnen.
Für den Tatort 3 Sterne.
@Tom_kleiner_Muck: In Biologie haben Sie wohl nicht aufgepasst? Männer haben keine Eier (das hässliche Gehänge sind keine Eier!), sondern Frauen haben Eier und Eierstöcke, Punkt.
@Tom_kleiner_Muck: Was Sie außerdem nicht verstanden haben: Die „verantwortlichen Frauen“ gestalten die Männerfiguren nun mal so, wie diese auch im realen Leben sind – und nicht, wie Männlein wie Sie es gerne hätten. Hundert Jahre lang haben verantwortliche Männer absolut blöde Frauenfiguren geschaffen, das ist ein Grund zum Aufregen!
Was die Vaterrolle anbelangt, gebe ich Ihnen sogar teilweise recht: Nicht jeder Dödel sollte sich fortpflanzen :-D
@slice
1. „Pauschale frauenverachtende Äußerungen haben hier nichts zu suchen! Gehen Sie mal zu einer Therapeutin, wenn Sie Probleme mit Frauen haben, anstatt sich in diesem Forum auszukotzen. Das ist ja schon ein zwanghafter Wahn bei Ihnen.“
>> ich habe meine fachliche Bewertung nach Ansicht diverser Tatort-Filme unter Berücksichtigung der jeweiligen Teamzusammenstellungen auf den verantwortlichen Positionen dargestellt.
>> ich liebe Frauen … also danke, dass sie mich immerhin zu einer TherapeutIN schicken wollen, nice ! – ernsthaft: ich habe einen Branchenkommentar geschrieben(in welcher Branche sind Sie zuhause? also ich meine, professionell, selbst tätig?), weder pauschal, noch unbegründet, noch wahnhaft, noch zwanghaft, noch verachtend, und es wurde mir auch kein Job von einer Frau weggenommen(falls das ihre nächste Attacke oder Mutmaßung aus der Klischeekiste werden sollte) whatever etc etc etc … es mag Ihnen nicht gefallen, dass ich Frauen kritisiere – aber es ist legitim.
2. es handelt sich zudem um Beobachtungen in der Branche, in der ich mich bewege.
sind auch Sie vom Fach?
2. „Männlein wie Sie“ – woher die Wut?
3. „Hundert Jahre lang haben verantwortliche Männer absolut blöde Frauenfiguren geschaffen, das ist ein Grund zum Aufregen!“ – Äpfel…Birnen
gebe ihnen Recht. hat aber mit meinem Thema nichts zu tun- und Sie wissen das
(Whataboutism)
4.. „In Biologie haben Sie wohl nicht aufgepasst? Männer haben keine Eier (das hässliche Gehänge sind keine Eier!), sondern Frauen haben Eier und Eierstöcke, Punkt“
– was bringt Ihnen diese Polemik?
@slice me nice
Vorschlag: da wir beide jetzt jeweils das geschrieben haben, was uns wichtig war, sollten wir es einfach dabei belassen.
Ich habe mich fachlich geäußert, Sie haben es anders verstanden – fertig.
Jeder weitere Austausch ist überflüssig, und im Sinne der Administratoren und der Redaktion hier würde ich sagen, wir beenden es, bevor es nur noch ein ewiges hin-und-her ohne Mehrwert wird.
Ich denke, bis zu diesem Punkt ist es, wie es ist – mehr muss nicht sein.
Alles Gute.