Tatort Folge 785: Borowski und der vierte Mann

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Erscheinungsjahr: 2010
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Kommissar: Borowski

Schnee, Schnee – und noch mehr Schnee. Dazu die Weite der unberührten Natur, vereinzelte Wälder und scheues Wild. Zuschauer könnten meinen, der Tatort „Borowski und der vierte Mann“ spiele in Skandinavien, vielleicht in Schweden. Mit dieser Vermutung liegen sie gar nicht so verkehrt, denn die Drehbuchvorlage stammt aus der Feder des berühmten schwedischen Krimi-Schriftstellers Henning Mankell. Der Borowski-Darsteller Axel Milberg hat höchstpersönlich den Kontakt zum Autor hergestellt, als die Realisierung des Tatort-Skriptes geplant wurde.

Die atmosphärisch dichte Tatort-Folge „Borowski und der vierte Mann“ beginnt mit einem Wildhüter, der eine unheimliche Entdeckung macht: er findet einen abgetrennten Fuß, der samt Schuh in einer Tierfalle steckt. Das Körperteil wurde fein säuberlich vom Bein abgetrennt. Auffällig ist außerdem der Schuh, der einen teuren, äußerst kostspieligen Eindruck macht. Von dem Rest des Körpers fehlt jede Spur. Da der grausige Fund auf einem privaten Landgut lag, nimmt Hauptkommissar Klaus Borowski hier seine ersten Ermittlungen auf. Dabei stößt er auf Maja Stevens und in ihrem Umfeld auf eine dekadente Jagdgesellschaft von schwerreichen Leuten.

Als der Kieler Ermittler bei seiner Recherchearbeit auf einen Schuppen stößt, in dem ein Bär gefangen gehalten wird, ahnt Borowski, dass es sich bei der Gesellschaft nicht um gewöhnliche Jäger handeln kann, die auf Rehe, Hirsche und Hasen schießen. Diese Menschen lassen gefährliche, große Raubtiere wie Bären und sogar einen Tiger aus dem Ausland zum Landgut transportieren, nur, um sie anschließend dort wieder auszusetzen und mit Armbrüsten bewaffnet zu erlegen.

Es dauert nicht lange, und die Herkunft des abgetrennten Fußes ist geklärt. Sie gehört zu dem Besitzer des Landgutes, dem Cousin von Maja Stevens. Kurze Zeit später wird ein weiteres Leichenteil entdeckt: eine Hand, die ebenso fachmännisch amputiert wurde. Der Gerichtsmediziner stellt bei der Untersuchung der Hand fest, dass diese nicht vom ersten Opfer stammen kann. Die Schwielen und andere Anzeichen an der Hand deuten auf einen Mann hin, der nicht im Club der wohlhabenden Jägergesellschaft, sondern in einem Milieu von hart arbeitenden Leuten zu finden sein muss. Kommissar Borowski fahndet nach dem zweiten Opfer und erfährt bald, dass die Hand von dem Gerber herrührt, der die getöteten Raubtiere für die Jäger zerlegt hat. Was verbindet die beiden Toten?

Borowskis Vorgesetzter und der Staatsanwalt sind indessen im Fall „Borowski und der vierte Mann“ fest davon überzeugt, die Täter zu kennen: eine Gruppe militanter Tierschützer wollten Blut mit Blut vergelten. Sie informieren kurzerhand die Presse. Doch der Kieler Hauptkommissar hat Zweifel an diesem Verdacht und intensiviert seine Untersuchungen. Tatsächlich bekommt Borowski bald ein mysteriöses Dokument in die Finger, das eine Zeichnung mit einer aufgezeichneten Pyramide, Zahlen und Abkürzungen enthält – was hat das zu bedeuten?


Die Tatort-Folge 785 „Borowski und der vierte Mann“ wurde in Kiel, Kellinghusen, Tüttendorf und Krummwisch in Schleswig-Holstein gedreht. Die Erstausstrahlung des vom NDR produzierten Tatorts lief am zweiten Weihnachtsfeiertag 2010 im Ersten Programm.

Trailer Video zum Kiel Tatort „Borowski und der vierte Mann“

Besetzung

Hauptkommissar Klaus Borowski – Axel Milberg
Kriminaltechniker Ernst Klee – Jan Peter Heyne
Roland Schladitz – Thomas Kügel
Jochen Leonardt – Matthias Matschke
Dr. Stormann – Samuel Finzi
Maja Stevens – Susanne Wolff
Timo Pross – Sven Pippig
u.a.

Stab

Regie – Claudia Garde
Buch – Daniel Nocke
Kamera – Martin Kukula
Kameraassistenz – Florian Seemann
Kostüme/Kostümbild – Karin Lohr
Maske/Maskenbildner – Barbara Schlensag
Producer – Holger Ellermann
Produktionsleitung – Peter Nawrotzki
Regieassistenz – Oliver Knorr
Schnitt – Ingo Ehrlich
Set-Aufnahmeleitung – Muriel Amstalden
Standfotografie – Marion von der Mehden

Bilder: NDR/Marion von der Mehden

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13 Kommentare

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  1. vor 14 Jahren

    Bin gespannt. Mankell + Borowski, das muß sein !


  2. Ende der Erstausstrahlung

  3. vor 14 Jahren

    Bin enttäuscht. Borowski muß sein, aber dieser merkwürdige Schluß mußte nicht sein.
    Abgesehen davon: Pyramidenspiele…kein vernünftiger Mensch beschäftigt sich ernsthaft damit. Schwaches Leitmotiv.

  4. vor 14 Jahren

    Toller Tatort – nur der Schluss war irgendwie überstürzt

  5. ...
    vor 14 Jahren

    wo kann man die komplette besetzung sehen..?

  6. vor 13 Jahren

    Endlich mal wieder ein Tatort mit aufbauenden Spannungsmoment und einer Story, bei der nicht schon um 21:00 Ugr klar ist, wer der Täter ist. Ganz klar der bisher beste Borowski-Tatort und der insgesamt beste Tatort seit „Weil sie böse sind“.

  7. vor 10 Jahren

    Wunderbarer, spannungsglandender tatort, außer die Assistentin fehlt sehr

  8. vor 9 Jahren

    Der Tatort Nummer 785 mit dem Kieler Hauptkommissar Borowski. Düstere, dekadente drei Klassen-Gesellschaften zeigen sich auf. Eine inhumane und verdeckt animalisch agierende Gesellschaft verabredet sich sektschlürfend und beziehungsfeindlich zur Treibjagd nach alten Riten auf geschundene Großraubtiere, illegal beschafft und gehalten zum Zwecke des gemeinschaftlichen Tötungswillens. Spannender Tatort-Psycho-Thriller den man wirklich nur bei Schneetreiben und Kältetemperaturen schauen sollte, der Atmosphäre wegen. Immer wieder sehenswert.

  9. vor 4 Jahren

    Borowski proves that a Kommissar doesn’t need a side kick or a second Kommissar to talk about the case so we know what he is thinking. Borowski is back on his own again and what he thinks we don’t always know, we just have to guess. This is very different from, say, Batic and Leitmayr who yell at each other in almost every scene and are more often than not stating the obvious.

  10. vor 4 Jahren

    Da war nix atmosphärisch dicht. Seltsamer, irgendwie fremdartig wirkender Fall, wahrscheinlich der Vorlage geschuldet.

    Trotzdem (oder gerade deshalb) langweilig und öde. Auch die Inszenierung lies zu wünschen übrig. Die Schickimickis, die aus Spaß an der Freude Tiere töten, waren allesamt (natürlich) unsympathisch bis ins Mark, allerdings auch ausnahmslos sehr farblos.

    Sehr schade, so langsam überwiegen die teilweise mehr als mittelmäßigen und uninteressanten Tatort Kiel Fälle (hier in dem Fall Felle)…

    Bleibt zu hoffen, dass sich unter den noch verbleibenden, welche ich bisher noch nicht geschaut habe, zumindest ein paar wenige Perlen befinden.

  11. vor 4 Jahren

    Recht schöne Kulissen wurden für diesen winterlichen Tatort aus Kiel ausgewählt, dennoch bleibt der Film durchgehend fad. Schade. Gerade noch 2 Sterne

  12. vor 2 Jahren

    Ausgezeichnete Darstellung eines dekadenten Mikrokosmos (wie aus der Zeit gefallen).
    Einer der ungewöhnlichsten Borowski-TO’s (nach ‚Tango für Borowski‘). Und wieder einer mit Susanne Wolff, deren ausgewiesener Fan ich bin (sie verantwortete den m.E. schauspielerisch besten TO: ‚Der Fall Reinhardt‘)!

  13. vor 2 Jahren

    Die Abstände der Wiederholungen von bestimmten Folgen im Dritten Programm bleiben für mich ein Mysterium. ;-)
    Zwar kann man sich Susanne Wolff und ihre Armbrust-Freunde jederzeit immer wieder ansehen, aber diese Folge wurde doch gerade erst wiederholt.
    Andere gute alte Folgen werden praktisch nie gesendet.
    Z.B. wurde die kürzlich abgesagte Folge „Tango für Borowski“ schon viele Jahre nicht mehr gebracht. Spielt in ähnlich ungewöhnlichem bis surrealem Ambiente.

  14. vor 2 Jahren

    @Der Fremde
    Völlig korrekt, ich hab die Hoffnung mittlerweile aufgegeben – vor allem zwei Borowski-Folgen sind seit genau 10 Jahren nicht wiederholt worden:
    • Sternenkinder (2006 beim NDR erst- und letztmalig [sic!] gelaufen, 2013 noch mal beim hr zu sehen)
    • Macht der Angst (2007, 2013 ebenfalls im hr)

    Zum Glück gibt es ja ein frei zugängliches Angebot im Netz, so daß sich fast alle TOe in ordentlicher Qualität ansehen lassen – und damit meine ich nicht YT oder ein anderes, mittlerweile eingestelltes Portal.
    Da lassen sich dann auch die Roiter & Zurowski-Folgen, die wir niemals im öffentlich-schlechtlichen Fernsehen zu Gesicht bekommen werden, zu Gemüte führen, um mit eigenen Augen zu überprüfen, was an denen denn so schlecht sein soll, daß sie niemals wiederholt wurden/werden.

    Ist schließlich alles mal durch die damaligen GEZ-Gebühren vom Zuschauer bezahlt worden!

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12 Folgen
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1 Folgen
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1 Folgen
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