Tatort Folge 1278: Unter Feuer
Erscheinungsjahr: 2024
Kommissar: Gorniak und Winkler
Ort: Tatort Dresden
Kurz und knapp – darum geht’s
Wilder Westen im tiefen Osten: Eine Polizeikontrolle mitten im Nirgendwo, plötzlich fallen mehrere Schüsse und – einer der Beamten ist tot. Doch warum ist Kommissarin Leonie Winkler von der Kripo Dresden so schnell am Tatort? Der Fall entwickelt sich für die Ermittlerin zu einer persönlichen und sehr emotionalen Angelegenheit, als sie zusammen mit ihrer Kollegin Karin Gorniak herausfindet, dass es Verbindungen zum Tod ihres Bruders Martin gibt, der einst als Polizist im Einsatz erschossen wurde. Alte Wunden reißen auf, und Leo setzt alles daran, Martins Mörder zur Strecke zu bringen. Ob ihr das gelingt, ist am 03.11.2024 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.
Inhalt der Tatort-Folge „Unter Feuer“
„Familie, Gorniak, das ist der Horror.“ – Für den Dresdner Kripo-Chef Peter Michael Schnabel offenbar ein größerer Horror als der aktuelle Fall seiner Mordkommission, der allen Kollegen sehr an die Nieren geht: Während einer Routinekontrolle auf einer einsamen Landstraße wurde der Schutzpolizist Volker Lahn erschossen, sein Kollege René Brandstedt liegt mit schweren Schussverletzungen in der Klinik. Ob er durchkommt – ungewiss. Der Täter ist flüchtig. Zeitgleich muss Schnabel die Taufzeremonie seiner Großnichte in voller Länge über sich ergehen lassen und wird nicht benachrichtigt. Kein Wunder, dass der ohnehin leicht cholerische Kommissariatsleiter vor Wut schäumt, als er von seinen leitenden Ermittlerinnen Leonie Winkler und Karin Gorniak auf den Stand der Dinge im Tatort „Unter Feuer“ gebracht wird. Zumal es an Merkwürdigkeiten nicht mangelt: Warum fand ausgerechnet dort draußen, fernab von jeder Siedlung und verkehrlichen Gefahrenstelle, eine Polizeikontrolle statt? Weshalb konnte der Täter so leicht fliehen? Und wieso sind die Polizistinnen Leila Demiray und Anna Stade, die ebenfalls vor Ort waren, nach dem Schusswechsel mit dem Einsatzwagen einfach davongefahren, anstatt den Schützen aufzuhalten?
Für Leonie Winkler stellt sich noch eine ganz andere, sehr persönliche Frage: Was hat dieser Mordfall mit dem Tod ihres Bruders zu tun? Martin Winkler war Polizist aus Leidenschaft, genau wie sie. Vor neun Jahren hat er an einer Razzia mit dem Mobilen Einsatzkommando teilgenommen. Ganz großes Besteck, eigentlich eine Nummer zu groß für den noch unerfahrenen, jungen Gesetzeshüter. Doch Martin wurde von den Kollegen vorgeschickt. Er hatte keine Chance, wurde brutal erschossen. Ganz aufgeklärt wurde der Fall nie. Und nun stirbt erneut ein Polizist des Reviers Lebtal im Kugelhagel – jener Dienststelle, in der auch Martin Winkler stationiert war. Leos Gedanken kreisen nur noch um ihren Bruder. Und dann dieser anonyme Anruf vor vier Tagen: „Schönen Gruß von Martin.“ Andeutungen, dass dessen Tod kein Zufall war, und die Bitte um ein Treffen an genau jenem Ort, an dem jetzt der tödliche Schusswechsel stattfand. Deshalb war Leo so früh am Tatort im TV-Krimi „Unter Feuer“. Verdächtig früh.
Zwar weiht Leo ihre Vertraute Karin Gorniak ein, aber ermittelt ab jetzt auf eigene Faust und hart an der Grenze der Legalität. Von Staatsanwalt Klasen, mit dem sie sich auffällig gut versteht, besorgt sich die toughe Fahnderin die alten Akten zum Fall Winkler. Eine härtere Nuss ist da schon ihr Vater Otto, hochdekorierter Kriminalrat a. D. und ehemaliger Vorgesetzter ihres jetzigen Chefs Schnabel. Eine lebende Legende, aber nicht für seine Tochter. Das Verhältnis zwischen den beiden ist seit Martins Tod angespannt. Jetzt konfrontiert Leo ihren Vater auch noch mit dem Verdacht, dass Martin in Drogengeschäfte verstrickt gewesen sein könnte. Wie sonst soll sie sich das Rauschgiftdöschen erklären, das sie in Martins altem Wagen gefunden hat? Und warum hat ihm damals niemand Hilfe angeboten, als es ihm schlecht ging? Auch Jens Riebold, damals wie heute der Revierleiter in Lebtal und Martins erster Vorgesetzter, ist nicht verborgen geblieben, dass sein Schützling Drogen konsumierte. Otto Winkler hat er jedoch nicht informiert, aus Furcht, Martin damit noch mehr zu schaden. Er bekam schon genug Druck von seinem Polizisten-Übervater, sich beweisen zu müssen. Das macht Leo ihrem Vater heute zum Vorwurf, doch der schaltet komplett auf stur.
Erkenntnisreicher sind dagegen die Einblicke in den Polizeialltag, die Leo Winkler auf der Wache Lebtal erhält. Diese ist in einer entwidmeten Kirche untergebracht, es regnet ständig von der Decke. Und auch hier behaupten sich junge, ehrgeizige Frauen Tag für Tag im Polizeidienst, in einer von Männern und Männlichkeitsidealen dominierten Welt. Revierleiter Riebold führt irgendwas im Schilde, da ist sich Leo sicher. Doch sie muss vorsichtig sein. Ermittlungen unter und gegen Kollegen sind immer toxisch.
Das bekommt auch Kollegin Gorniak zu spüren, als sie im MDR-Tatort „Unter Feuer“ der Spur einer Einbruchserie nachgeht. Womöglich war der flüchtige Schütze zuvor an mehreren Raubüberfällen beteiligt, die bisher nicht aufgeklärt werden konnten – was angesichts des extrem professionellen Vorgehens der Täter kein Wunder ist. Als Gorniak den Verdacht äußert, dass Polizisten in die Einbrüche verstrickt sein könnten, reagiert Schnabel empört. Doch immer drängender stellt sich für das Ermittlerinnenduo Winkler und Gorniak die Frage, welchen Kollegen sie tatsächlich trauen können – und wo die Grenzen der Loyalität liegen.
Währenddessen ist der Täter weiter auf der Flucht. Mithilfe einer Geisel hat er sich abgesetzt und versucht alles, um der Polizei aus dem Weg zu gehen – doch es gibt noch andere Player in diesem Fall, die nach ihren eigenen Regeln spielen …
Videos zur Produktion
ORF Trailer
ARD Trailer
Making-of
Drehzeit und Sendetermin
Der mittlerweile 11. Einsatz für das Dresdner Ermittlerteam um die Kommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) wurde vom 28. Februar bis zum 29. März 2023 in Leipzig, Dresden und Umgebung gedreht. Erstmals im TV zu sehen ist der neue Tatort des MDR am Sonntag, den 3. November 2024 um 20:15 Uhr im Ersten.
Tatort-Kritik
Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Western-Feeling, ein spektakulärer Showdown und große Emotionen – das alles bietet dieser unterhaltsame Sonntagskrimi, der eine reizvolle neue Perspektive auf Kommissarin Leo Winkler und ihren Background zeigt. Der thematische Bogen ist dabei ziemlich weit gespannt, aber irgendwie hängt ja auch alles mit allem zusammen: Loyalitätskonflikte in der Familie wie unter Kollegen. Getragen wird das alles vom rundum überzeugenden Ensemble, das mit hochkarätig besetzten Nebenrollen (Uwe Preuss, Jörn Hentschel) glänzen kann.
Musik
– Cari Cari: Dark was the night cold was the ground
– Stromae: Alors on danse
– Ane Brun: All my Tears
Die übrige Filmmusik wurde eigens für den Tatort von Tim Schwerdter und Roman Fleischer komponiert und ist nicht im Handel erhältlich.
Besetzung
Oberkommissarin Karin Gorniak – Karin Hanczewski
Oberkommissarin Leonie Winkler – Cornelia Gröschel
Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel – Martin Brambach
Kriminaltechniker Philipp Laupheimer – Yassin Trabelsi
Staatsanwalt Jakob Klasen – Timur Isik
Revierleiter Jens Riebold – Andreas Lust
Polizistin Leila Demiray – Aybi Era
Polizistin Anna Stade – Paula Kroh
Kriminalrat a. D. Otto Winkler, Leonies Vater – Uwe Preuss
Marek Krug – Max Mauff
Doreen Werner – Dorothea Arnold
Richard Weiswasser – Jörn Hentschel
Volker Lahn – Alrik Kreemke
René Brandstedt – Andreas Grusinski
Martin Winkler, Leonies verstorbener Bruder – Markus Riepenhausen
u. v. a.
Stab
Drehbuch – Christoph Busche
Regie – Jano Ben Chaabane
Kamera – Tobias von dem Borne
Musik – Tim Schwerdter, Roman Fleischer
Producerin – Philine Zebralla
Produktion – Nanni Erben, Gunnar Juncken
Redaktion – Sven Döbler
57 Meinungen zum Tatort Folge 1278: Unter Feuer
Schreckliche Vorstellung: Kollegen in Lebensgefahr und bei möglichen Rettern siegt die Todesangst.
Bin aus dem Kreis Kusel, aus dem Ort, in dem den beiden Polizisten am Ortsausgang bei der Verkehrskontrolle von Wilderen ins Gesicht geschossen wurde.
Die Anfangsszene triggert mich ziemlich, da ich selber als junger Militärpolizist dort Streife gefahren bin. Gute Folge trotzdem.
Ein Gebäude wird von einem Scharfschützen unter Beschuss genommen. Und anstatt sich um dem Schützen zu kümmern, d.h. diesen zu lokalisieren und auszuschalten, rennen alle Polizisten vor Ort in das beschossene Gebäude. Ernsthaft? Krimi für ganz Doofe.
Ohne jetzt ins Detail zu gehen, bin noch zu sehr geflasht.
Spannumg pur.
Was für ein Tatort!
Klasse.
Fürs Protokoll: Der zweite gute hintereinander, nach Ludwigshafen letzte Woche mit Lena Pdenthal.
Endlich mal wieder ein spannender Tatort
Sehr guter Krimi, für mich der erste wirklich gute seit der Sommerpause.
Das Dresdner Team zählt aktuell m.E. zu den stärksten!
(Eigentlich dachte ich, dass der Vater von Leonie Winkler auch irgendwie verwickelt ist …)
Wieder ein Tatort aus Dresden – super gemacht! Nur eines nervt wie immer: Polizisten legen bei Geiselnahmen oder Waffengewalt ständig ihre Waffen auf den Boden. Im echten Leben? Niemals. Ein echter Polizist hält die Waffe im Anschlag und ist bereit, im Ernstfall einen „Shot to Kill“ abzugeben – auch wenn die Geisel dabei verletzt wird. Das Risiko weiterer Opfer ist einfach zu hoch.
Sehr guter Tatort. Aber kann mir jemand erklären, warum der Bruder damals sterben musste?
Martin Brambach als Choleriker – einfach nur super! ☺️ Und auch ansonsten sehr gut besetzt. Die Story hatte für mich ein paar logische Lücken, aber top Unterhaltung.
Hm, ein naja Tatort. Das Beste am Dresdner TO finde ich den Chef Peter Schnabel. Und ich finde es immer noch schade, daß die erste Kollegin, gespielt von Alwara Höfels, weg ist. Kann sie nicht ihren eigenen TO bekommen?
In einer verlassenen Landschaft, unter dem bleigrauen Himmel Dresdens, entspinnt sich eine Geschichte, die das krimi-typische Motiv von Verrat und Loyalität neu gestaltet. Die Einsamkeit der Landstraße, auf der ein tödliches Verbrechen geschieht, kontrastiert stark mit der beengenden Atmosphäre der modrigen Kirche, die als Polizeirevier dient. Hier stehen die Beamten nicht nur unter realem, sondern auch unter metaphorischem Feuer: Sie arbeiten in einem Milieu aus bröckelnden Idealen und zersetzten Hierarchien. Der Regisseur Jano Ben Chaabane und Drehbuchautor Christoph Busche inszenieren so einen düsteren Mikrokosmos, der das angespannte Verhältnis zwischen Kommissarin Leonie Winkler und ihrem Vater – einem abgeklärten, verletzten Patriarchen des Polizeidienstes – zum Ausdruck bringt.
Dunkle Allegorie: Die Wache als morbide Kathedrale
Die Entscheidung, das Polizeirevier in einer feuchten, langsam zerfallenden Kirche unterzubringen, verleiht dieser Episode eine fast sakrale Düsternis. Die Beamten bewegen sich hier wie Relikte einer vergangenen Ära, als Polizeiarbeit noch als nahezu sakraler Dienst galt. Jetzt jedoch, inmitten von Schimmel und zerbröckelnden Mauern, wird die einstige „Heiligkeit“ des Berufs ins Gegenteil verkehrt: Die Wände atmen den Verfall und das Verdorbene, als wäre das Revier eine Kirche, die ihre eigenen Gläubigen bestraft. Besonders eindrücklich ist die symbolische „Andacht“ der Beamten an diesem morbiden Ort, die sich, wie in einer verzweifelten Liturgie, im Kreise drehen und keine Antworten auf ihre eigenen Schuldfragen finden.
Korpsgeist und Familientragödie
Das zentrale Spannungsfeld dieser Folge entwickelt sich zwischen Leonie Winkler und ihrem Vater, der als gealterter Polizist die Härten des Dienstes und den Verlust seines Sohnes zu einem verbitterten Weltbild verfestigt hat. Für ihn sind Pflicht und Dienst das „Heilige“; menschliche Emotionen, Schwäche oder gar Zweifel haben darin keinen Platz. Seine Bevorzugung des verstorbenen Sohnes – und der latente Vorwurf, das falsche Kind sei ihm geblieben – schafft eine drückende Spannung, die in ihrer psychologischen Intensität an Shakespeares Tragödien erinnert, wo die ungeklärten Schuld- und Versagensfragen oft erst im Tod aufgelöst werden. Der Vorwurf des Vaters: „Such dir nicht die falschen Feinde!“ verdeutlicht den Riss, der sich nicht nur durch die Familie, sondern auch durch die Loyalität unter den Polizisten zieht.
Realismus und Psychologie
In einer Schlüsselstelle versucht Leonie Winkler, der jungen Kollegin, die in Panik geflüchtet war, eine Art Trost zu spenden. Doch ihre nüchternen Worte – dass man nie im Voraus wisse, wie man in solchen Momenten reagieren würde – treffen auf einen unüberwindbaren inneren Abgrund. Die psychologische Darstellung dieser Momente ist so realitätsnah wie erbarmungslos: Die Figuren bewegen sich wie auf einem schmalen Grat zwischen Pflicht und Furcht, und die Kamera verstärkt dies durch ihre ruhige, fast dokumentarische Beobachtung der Verletzlichkeit der einzelnen Charaktere. Ein deutlicher Kontrast zu den harten, polierten Bildern typischer Polizeiserien – hier darf das Erlebte sichtbar in den Gesichtern und Stimmen der Charaktere nachhallen, wodurch sich das Werk stilistisch und erzählerisch der Kategorie des modernen „Cop-Noir“ annähert.
Ein Krimi als Kommentar auf Loyalität und Verfall
Am Ende bleibt ein Bild von Leonie Winkler, die im Garten des Hauses ihres Vaters Holz hackt – eine stille, fast archaische Geste, die mit ihrem simplen Realismus die Folge beschließt. Diese finale Szene symbolisiert Winksers Triumph über die Fesseln, die sie an ihren Vater banden. Ohne dass sie dem Zuschauer ein allzu versöhnliches Bild bietet, suggeriert die Szene, dass Leonie hier zu sich selbst und zu einer neuen Stärke gefunden hat, die ihr in den vorangegangenen Ereignissen verwehrt blieb.
Fazit Der Dresdner Tatort „Unter Feuer“ ist ein Stück Cop-Kino, das seinen Figuren Raum lässt, in ihrer psychologischen Zerrissenheit und moralischen Mehrdeutigkeit zu bestehen. Ein starkes Bild für eine zerrüttete Generation von Polizisten, die in einem Umfeld arbeiten, das einst „heilig“ war und nun das eigene Verkommen mit jeder Pore ausstrahlt. In der Konfrontation zwischen Alt und Jung, Pflicht und Furcht, Persönlichem und Dienstlichem zeigt sich ein eindringliches, verstörend authentisches Bild der Polizeiarbeit, das die Zuschauer über die Abgründe einer verschütteten Moral nachdenken lässt.
@schauinsland
Nach 10 Minuten sollte man keinen Unsinn schreiben, wie sich später herausstellte.
Stimmt, nach letzter Woche der zweite Supertatort.
Ist das nicht seltsam?
Gab es nicht früher fast nur gute Tatorte?
Bis ein paar Regisseure
sich als Superregisseure sahen und meinten, sie müssten cineastische Meisterwerke als Sonntagabendunterhaltung produzieren.
Nur … schlechte Ausleuchtung, nuschelige Hauptdarsteller oder Gehirntumore als Co-Darsteller machen aus einem Tatort keinen Hitchcock -Blockbuster. Den will auch niemand sehen, wenn er Tatort einschaltet.
Wenn der Sonntagskrimi so realitätsfern, so märchenhaft ist, und noch dazu die Kommissarin auch persönlich so tief im Fall verwickelt ist, muss der Tatort sehr stark sein – oder ist er ein Schrott. War der heutige Tatort echt sehr stark? In bestimmter Sinne, ja. Spannung bis zu den letzten Sekunden, der Zuschauer denkt, ihm ist alles von Anfang an klar, dann dreht sich die Geschichte, und dann wieder, und wieder. Es war so spannend und hat die Zuschauer so stark an die Couch gefesselt, dass man sogar die stärksten Logikfehler übersah – und davon gab es schon reichlich.
Ich weiß es nicht. Einerseits ja, stark, andererseits vielleicht doch nicht stark genug um jede Logiklöcher, die ganze, enorme realitätsfremdheit zu entschuldigen.
@Pauli Ramone:
Kusel ist mir auch sofort in den Sinn gekommen. Verstehe, dass Sie getriggert waren, da Sie noch näher dran waren, ich bin aus der Südpfalz.
R.i.P.
Ich konnte erstmal nicht weiter schauen, bis ich jetzt durch war mit diesem Tatort.
@ Dr. Best, wow klasse Analyse. Ich hätte nur geschrieben toller Tatort von vorne bis hinten.
Sehr guter Tatort. Spannend erzählt. Der Darsteller des Riepold, Andreas Lust, ist nie wirklich unschuldig. Obwohl alles auf ihn hindeutet, war er doch nicht der Strippenzieher, gut so. Der Fluch der prominent besetzten Nebenrolle wurde so abgeschwächt. Auch die berühmteste aller Krimischwachstellen „Bewachung eines Zeugen im Spital“ (hat geschätzte 87 mal nicht funktioniert) wurde hier umschifft. 4 Sterne.
Ich fand die Folge großartig. Brambach als Schnabel hat wieder einmal überzeugt – ein alter, weißer Mann, der sich seiner Rolle als „Dinosaurier“ bewusst ist, jedoch nur begrenzt in der Lage, sich wirklich zu ändern. Dennoch verteidigt er seine moralischen Grundsätze. Das Team harmoniert hervorragend, weshalb es bedauerlich ist, dass Gorniak geht. Sie brachte eine seltene Art von Verständnis in ihre Rolle, ohne herabzublicken. Eine Haltung, die man nicht oft bei Frauen gegenüber Männern sieht, die in Zeiten von starken Frauen und neuen Rollenbildern eher verloren wirken.
Gut gelungen wurde in diesem Tatort nicht nur der eigentliche Fall behandelt, sondern an so vielen Stellen mal subtil, mal aufdringlich, Konflikte beleuchtet, die leider nicht so weit hergeholt sind. Korruption ist in vielen politischen Strukturen alltäglich und Sexismus in patriachal geprägten Bereichen leider oft noch völlig normal.
Dieser Tatort hat es geschafft, ansprechend und in Kombination mit Ästhetik und Kreativität über die eigentliche Handlung hinaus zu wirken, wobei der Spannungsbogen nicht außer Acht gelassen wurde und die Wendung am Ende dieses Gesamtwerk passend abrundet.
Absolut begeisternd, 5 von 5 Sternen – mindestens!
ein Tatort mit reichlich Spannung versehen – insgesamt recht ordentlich gemacht – man mußte schon dranbleiben , um die Handlung in allen Verzweigungen verfolgen zu können – aber was ich seit langer Zeit für reichlich unangepasst halte , ist Martin Brambach in der Rolle des Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel – im Gegensatz dazu macht er im toom Werbespott eine absolut überzeugende Figur – ich wäre glatt für Neubesetzung – natürlich im DD Tatort
Tatorte, in denen der Täter aus den Kreisen der Polizei kam, gab es schon einige, aber dass diese Problematik einherging mit einem innerfamiliären Konflikt innerhalb einer Polizeifamilie, das hat man – zumindest in dieser Komplexität – noch nicht gesehen. (Eine annähernd vergleichbare Konstellation gab es in dem frühen Köln-Tatort „Drei Affen“.)
Ich fand den Tatort sehr gelungen – vor allem dadurch, dass sich am Ende Weißwasser als der Mann im Hintergrund herausstellte, während man die ganze Zeit Riebold in Verdacht hatte.
Etwas penetrant fand ich, dass Schnabel ständig cholerisch wurde und herumbrüllte. Ohne diese Brüllerei wäre der Film noch besser gewesen.
Dafür 1 Punkt Abzug und somit 9 von 10 Punkten.
Spannende Handlung mit einem gelungenen, überraschenden Twist in letzter Minute beim Täter (hatte ehrlich gesagt auf Lust getippt) und stimmungsvoller Musik.
Allerdings: Die Dialoge wurden für meinen Geschmack allmählich zu hölzern und klischeehaft. Besonders gegen Ende wirkte es, als ob man zu oft auf eine plakative Holzhammer-Methode zurückgegriffen hätte, bei der die Figuren sich ihre Verfehlungen fast im Stil eines 70er-Jahre-Krimis in schnellen Sätzen an den Kopf werfen. Für einen modernen Krimi war das einfach nicht subtil genug. Es hatte am Schluss tatsächlich den Anschein, als hätte eine KI das letzte Drittel geschrieben.
Insgesamt keine verschwendete Zeit, starke Grundidee, aber die Umsetzung ließ am Ende merklich nach.
@Dr. Best: tolle Zusammenfassung, kann man nicht anders besser beschreiben.
Am Ende bleibt ein Bild von Leonie Winkler, die im Garten des Hauses ihres Vaters Holz hackt – eine stille, fast archaische Geste, die mit ihrem simplen Realismus die Folge beschließt. Diese finale Szene symbolisiert Winksers Triumph über die Fesseln, die sie an ihren Vater banden. Ohne dass sie dem Zuschauer ein allzu versöhnliches Bild bietet, suggeriert die Szene, dass Leonie hier zu sich selbst und zu einer neuen Stärke gefunden hat, die ihr in den vorangegangenen Ereignissen verwehrt blieb.
Das Bild bleibt.
Bin ebenfalls noch zu sehr geflasht, aber sehr spannend und großartig dargestellt. Eins meiner Lieblingsteams.
Heute war mir das Ganze einfach zu viel – wirklich schade. Der Plot kam mir maßlos überzogen vor, und die Musik- und Geräuschkulisse war kaum zu ertragen: viel zu dominant und praktisch durchgehend präsent. Da ich Scheinsächsisch ohnehin schwer verstehe, war mit dieser Dauerbeschallung alles an Verständlichkeit dahin.
Zum ersten Mal bei einem Tatort habe ich ab der Hälfte den Ton abgestellt und nur noch mit Untertiteln weitergeschaut – was dazu führte, dass ich ständig „Gespannte Musik“ lesen musste. Lusts künstlich gepresste Stimme hat mich in der ersten Hälfte genauso genervt wie Brambachs schrilles Gebrüll. Dass Tatort-Männer in stressigen Momenten oft nur noch (Zitat, Achtung, Moderation): „Scheiße! Scheiße! Scheiße!“ oder „Fuck! Fuck! Fuck!“ (hier bei Brambach und Mauff gleichermaßen) herausbringen, ist ja leider ein altbekanntes Muster.
Für mich war das insgesamt nur 4 von 10 Punkten.
Ein außergewöhnlich gelungener Krimi! Die Geschichte entwickelt sich äußerst geschickt vom anfänglichen „Warum?“ zum spannenden „Wer war es?“. Besonders beeindruckend ist die ausgewogene Balance zwischen packenden Actionsequenzen und emotionalen Momenten, die sich nahtlos in die gradlinige Erzählstruktur einfügen.
Das Hauptermittler-Duo überzeugt durch brillante schauspielerische Leistungen, wobei auch die Nebenrollen – allen voran Martin Brambach und Ulrich Preuss – absolut überzeugend sind. Die beiden Kommissarinnen haben definitiv das Potenzial, sich als feste Größen in der deutschen TV-Landschaft zu etablieren.
Der Plot ist komplex genug, um zu fesseln, verliert sich aber nie in unnötigen Verschachtelungen. Zusammen mit der konstant hochwertigen visuellen Gestaltung ergibt das einen rundum erstklassigen Tatort!
Der Dresdner ‚Tatort: Unter Feuer‘ präsentiert sich als bemerkenswerte Studie über intergenerationelle Konflikte und patriarchale Machtstrukturen im Polizeiapparat, geschickt verwoben mit den Elementen des Kriminalgenres.
Besonders hervorzuheben ist die präzise durchkomponierte Bildsprache des Regisseurs Jano Ben Chaabane, der mittels eines durchgängigen ‚milchigen Gegenlichtschleiers‘ eine visuelle Metapher für die verschwimmenden Grenzen zwischen Täter und Opfer schafft. Diese ästhetische Entscheidung korrespondiert brillant mit der thematischen Ambivalenz der Handlung.
Die dramaturgische Architektur des Films stützt sich auf zwei zentrale Leitmotive: Das Holzhacken als archetypische Manifestation männlicher Dominanz und das Zippo-Feuerzeug als Symbol für unterdrückte Emotionen und familiäre Verbindungen. Während das Feuerzeug-Motiv möglicherweise etwas überstrapaziert erscheint, entfaltet die Transformation der Holzhack-Szene vom Vater zur Tochter eine überzeugende metaphorische Kraft für den Generationenwechsel und die Emanzipation von patriarchalen Strukturen.
Bemerkenswert ist die subtile Verwendung von architektonischen Räumen – die stillgelegte Kirche als provisorische Dienststelle etwa fungiert als symbolischer Raum des Verfalls alter Ordnungen, während die tropfende Decke die allmähliche Erosion überkommener Hierarchien versinnbildlicht.
Die Dialogführung besticht durch ihre unterschwellige Spannung, besonders in den nonverbalen Zwischentönen. Die Szene zwischen Klasen und Schnabel etwa entwickelt sich zu einem regelrechten Kammerspiel der unausgesprochenen Machtverhältnisse.
In der Gesamtschau gelingt dem Film eine überzeugende Synthese aus Gesellschaftskritik und psychologischem Familiendrama, wobei der Kriminalfall geschickt als Katalysator für die Auflösung lang schwelender familiärer Konflikte dient. Die finale Spiegelszene zwischen Vater und Tochter markiert dabei den symbolischen Bruch mit der patriarchalen Ordnung – eine gelungene visuelle Metapher für den vollzogenen Paradigmenwechsel.
Einer der besten Tatorte, die ich gesehen habe.
Tolle Szene: Das klappernde Feuerzeug.
Schöne Symbolik!
Ebenso: Das Wasser, das von der Decke tropft!
Die empört überforderte Art des Chefs könnte etwas zahmer ausfallen. Dann wirkt sie besser.
8 von 10 Punkten
@Attila nimmt mir das fast alles vorweg, dass ich so auch schreiben würde.
Ich sage mal, sehr spannend, aber zu viele (Logik)löcher in Rumpf, sprich im Drehbuch, lassen den Dampfer Dresden zu schnell versinken…
Mal die drei für mich „komischsten“ aufgezählt.
– Wie habe die Polizisten ihre „Verkehrskontrolle im Nirgendwo“ in ihrem Dienstbuch begründet?
– Wie sieht ein Polizeihubschrauber, mit Wärmebildkamera? nur Wildschweine, aber nicht, dass sich jemand in einem Auto versteckt?
-Es schießt ein Scharfschütze in ein Gebäude, und Alle Polizisten rennen dann dort hinein, anstatt den Schützen zu suchen…
So etwas versemmelt mir jede gute Handlung.
Was gut war:
– Die Polizeiwache in einem alten Kirchengebäude, mit Orgel, aber undichtem Dach. Was für ein Sinnbild für marode, Staatliche, Strukturen. Mir fehlte da nur noch das Faxgerät, die Kaffeemaschine von Mitropa und langsames Internet.
-Das gesamte Ensemble. Jede Rolle exzellent gespielt.
⭐️⭐️⭐️ und eine halben. Weil das Drehbuch so schlecht ist.
@Dr.Best:
Ja, auch ich fand Ihre Zusammenfassung sehr treffend! (Ich habe den leisen Verdacht, dass Sie die Folge schon mal vorab gesehen haben, denn 11 Min. nach Filmende so ein ausführlicher und reflektierter Kommentar –> Chapeau!)
Leonie Winkler hat sich schon nach ihren ersten Folgen von ihrem Vater emanzipiert (symbolisiert durch das Edel-Feuerzeug aus dem Fundus ihres Vaters, das diese in den ersten – ich glaube 2 – Folgen immer bei sich führte, um es ihm danach (als die ersten Korruptions- Verwicklungen ihres Vaters zutage traten: im Falle eines ermordeten Sterne-Gastronomen, bei dem sich auch Hr. Winkler gern und insbesondere gratis verköstigen ließ) zurück gab. Dieses Symbol des nervös geriebenen Feuerzeugs (ein Markenzeichen ihres Vaters) spielte bis zur heutigen Folge keine Rolle mehr, bis eben wieder Otto Winkler ins Spiel kam. Ich denke, in Zukunft kann sie nun wirklich auf das Spiel mit dem Feuerzeug verzichten …
Auf ONE nochmal gesehen.
Der erste Eindruck hat sich verfestigt.
Kinoqualität.
Jetzt erinnere ich mich vage daran, warum Tatort Kult ist.
Übrigens:
Hut ab für ausgefeilt zutreffende Rezensionen des Krimis
über 2 DIN A4, 15 Minuten nach Ausstrahlung!
Das ist überaus beachtlich.
Trotz der Szenen mit Schusswechseln und dem Scharfschützen recht langweiliger Tatort. Die Handlung fand ich ziemlich konstruiert. Einige Fragen: Warum ist der Täter am Anfang des Films zu Fuß geflüchtet und nicht mit dem Auto? Warum hat er sich nicht ins Ausland abgesetzt? 2 von 5 Sterne.
Diesen TO fand ich auch eindringlich – und hoffentlich kommt die Polizistin Leila Demiray durch (großartig: Aybi Era!!)
@Adabei • am 3.11.24 um 23:28 Uhr:
Ein Autoreifen wurde bei dem anfänglichen Schusswechsel getroffen, insofern blieb nur die Flucht zu Fuß.
Hallo in die Runde,
Bei der Vorschau habe ich mich erst gefragt, warum das Privatleben der Ermittler/innen immer mehr oder weniger abstrakt sein muss.
Das ein Familienmitglied und/oder Verwandter den selben Beruf hat wie ein „normalsterblicher“ TO-Zuseher ist nicht wirklich ungewöhnlich, aber hier musste Leonie Winkler´s Bruder „natürlich“ im Einsatz in einen Hinterhalt gelockt und erschossen werden. Ein Hoch auf die blühende Phantasie der Autor/innen.
Als ich dann Andreas Lust sah war mir eigentlich klar, das er da seine Finger im Spiel haben muss, da er immer ziemlich skurile Rollen erwischt.
Glücklicherweise wurde der TO aber dann doch sehr gut und hat mir wirklich ausgezeichnet gefallen. Stark Aybi Era als verdeckte Ermittlerin des LKA´s und auch die Story fand ich im Gesamtpaket prima
Und die Moral von der Geschicht: „Ist einem die Story nicht komplett bekannt hat man sich mit einer Vorabmeinung schnell verrannt“ :o)
Gendergerechtes Detail, dass am Ende der böse Scharfschütze von der guten Scharfschützin final getroffen wurde, diese Szene hat mich an den finalen Schusswechsel auf der Bahnhofstreppe aus Brian De Palma’s „The Untouchables – Die Unbestechlichen“ (1987) erinnert, damals spielte Andy Garcia die Rolle des kaltblütig guten Scharfschützen…
… und eben jener böse Scharfschütze beim ersten Treffen mit Schnabel und Gorniak in der Gaststätte noch ganz gendergerecht berichtet „… es waren vier Täter bzw. Täterinnen …“
@Dr. Best • am 3.11.24 um 21:56 Uhr + Jason • am 3.11.24 um 22:25 Uhr:
Bei derart zeitnah ehrfurchteinflößenden Beiträgen, die bereits z. B. auch von Bina • am 3.11.24 um 22:14 Uhr oder Der Fremde • am 3.11.24 um 22:31 Uhr kommentiert wurden, fehlt mir übrigens jeweils noch der Hinweis, dass dabei keine KI eingesetzt wurde … ;p
Wie konnte der vom Scharfschützen getroffene Einbrecher nur aufrecht laufen ? Der Unsinn hat mich geärgert, besonders, weil es dadurch unnötig einen weiteren Toten gab. Aber auch insofern war es ein typischer Krimi. Zu viele Tote, ein paar Fehler, wie Alleingänge von Polizisten, viel Spannung und eine Überraschung zum Täter am Ende. Und ein paar Gags. Also fand ich ihn gut bis sehr gut. Den cholerischen Schnabei sehe ich gerne und inzwischen die Winkler auch. Tatort Dresden, weniger Fehler bitte, aber weiter so !
Der Tatort mit der Nummer 1278 aus Dresden, Autokennzeichen DD, mit den gut bekannten Kommissaren Peter Michael Schnabel, Leonie Winkler, Karin Gorniak. Ein klassischer Polizei- und Kriminalfilm, spannend und actionreich, ohne hierbei übertrieben zu wirken. Es geht um Korruption, Intrigen und Mord innerhalb der bewaffneten Sicherheitsorgane, um eingeschleuste verdeckte Ermittler und schwierige Vergangenheitsbewältigungen. Sehr gute Akteure vor und hinter der Kamera mit hintergründigen, menschlichen und filmischen, Fassaden, wie aus den, unredlich erlangten, Akten der internen Polizeiaufklärung ersichtlich. Fazit: Tolle Abendunterhaltung und garantiert für mich in absehbarer Zeit wiederholungswert.
Es ist erfreulich, dass es den Tatort, in dem eine in sich weitgehend runde Story spannend erzählt wird, noch gibt. Keine künstlerisch aufgeblasenen Experimente. Da kann ich auch Schnabel ertragen, dem die Macher eine Überdrehtheit verordnet haben, die nervt und mich mitunter veranlasst umzuschalten. So wenig Sensibilität (Haben Sie Glück, dass Sie keine Familie haben.) oder das Darauf Beharren, dass Polizisten nur Gutwichte sind. Einem Dienstellenleiter sollte man einen differenzierteren Blick auf die Realität ins Drehbuch schreiben. Wie es Brambach dann doch mit subtilen Mitteln schafft, Verständnis für diese überforderte Figur zu entwickeln ist eine tolle schauspielerische Leistung.
Drehbuch und Regie gelingt es, den Zuschauer immer wieder auf eine falsche Fährte zu locken. Was mich stört ist, dass die Männer mal wieder die Deppen bzw. Weicheier sind, die gegen die toughen Frauen keine Chance haben. Nun ist mir klar, dass es durchaus Männer gibt, die mit Machogehabe oder Borniertheit Frauen respektlos behandeln.
Das Holzhacken sehe ich als Symbol für die Überlegenheit der Frau(en). Der Vater übernimmt sich zum Schluss bei einem großen Holzklotz und später zeigt ihm die Tochter, wie es richtig geht. Das war mir doch zu viel des Guten. Frauen sind nicht deshalb besser, nur weil sie Frauen sind. Mir fallen da spontan einige ein, deren Wirken in verantwortungsvoller Position nicht unbedingt segensreich (gewesen) ist.
Noch ein Nachsatz: Dr. Bests kluge Lesart ist für mich ein Gewinn und speziell seine andere Sichtweise auf die Holzhack-Episoden weist in eine weitere und durchaus stimmige Richtung.
@Colorwriter:
In dieser TO-Folge störten mich die von Ihnen genannten (angeblichen) „Logiklücken“ nicht. Die 3 von ihnen als die markantesten genannten kann ich aus der Hüfte heraus wie folgt beantworten:
+ Die beiden Streifenpolizisten waren lt. Revierleiter 2 seiner besten Leute. Die können so ein eine Verkehrskontrolle m.E. schon mal in Eigenregie durchführen.
+ Die Wärmebildkameras des Hubschraubers waren wohl in die umgebende „Pampa“ gerichtet und nicht auf das Auto, das ohnehin gerade von Polizisten kontrolliert wurde.
+ Das SEK wurde ohnehin in Kürze erwartet. Diesen darauf spezialisierten Leuten durfte man m.E. getrost die Durchsuchung des Hochhauses – aus dem offenbar geschossen wurde – überlassen.
Im übrigen ist es bei mir so, dass mich Logiklücken umso weniger stören, als mich der Gesamt-Plot überzeugt … ;-)
Von mir: *****
Von den Schauspielern sehr eindringlich gespielt, großes Theater, dafür den Hut ab. Das Kommissariat in der Kirche, mit seiner Doppeldeutigkeit, überhaupt die Gestaltungen der Regie, die Wahl der Drehorte ebenfalls sehr gut.
Dennoch stört mich das Drehbuch und darin ganz offen, die Naivität im Hintergrund einzelner Szenen und der vorgestellten Personen:
1. Von draußen wird geschossen, aber darum bekümmert man sich erst einmal gar nicht und sucht lieber nach dem Täter drinnen.
2. Die Superpolizistin vom LKA hat einen Verdacht gegen die Kollegen – auf Grundlage ihres zu luxuriösen Lebensstiles (betraf dieser eigentlich nur den Leiter oder alle bei der Dorfpolizei?) – und lässt den Schützen der ersten Tat entkommen???
3. Später sind die Verhältnisse des Revierleiters dagegen kein Thema mehr. 4. Schnabel und Leonies Vater betrinken den Tod des ersten Schützen, und würgen eine Diskussion darüber, wer sonst noch beteiligt ist oder sein könnte ab, geradezu so, als wollten sie kriminelle Machenschaften in der Polizei verdecken – WARUM?
5. Geschehen LKA-Ermittlungen eigentlich ohne Rückendeckung, einfach so durch Einzelkämpfer?
6. Welche Motivation hatte der „Böse“ eigentlich auf die LKA-Beamtin zu schießen, diese hat ihn nicht aktuell bedroht und seine Geisel hatte er schon?
Die Reihenfolge meiner Kritikpunkte erfolgte ohne Chronologie, wie sie mir gerade einfielen. Jedenfalls wies das Drehbuch Löcher oder zumindest Unstimmigkeiten auf.
Spannend war der Krimi trotzdem.
Endlich wieder mal ein spannender, guter Tatort mit überraschendem Ausgang. Alle Schauspieler waren zudem sehr gut. Diese TO-Folge hat mir seit langem wieder Spass gemacht zu schauen. Allfällige Logislücken übersehe ich bei guten Folgen gerne. Unterhaltungswert = 5-Sterne.
@Wolfram:
Mein Versuch, einen Teil Ihrer Fragen zu beantworten:
ad 1): sh. meine Antwort auf @Colorwriter, heute um 10:57 Uhr: „Das SEK wurde ohnehin in Kürze erwartet. Diesen darauf spezialisierten Leuten durfte man m.E. getrost die Durchsuchung des Hochhauses – aus dem offenbar geschossen wurde – überlassen.“
ad 2): den luxuriösen Lebensstil hatten quasi alle in dieser Einheit, früher auch Martin, der Bruder von Leonie Winkler. Da er zu labil war – u.a. wg. Drogenkonsum – wollte er auspacken und wurde daher absichtlich bei einer Drogen-Razzia von den anderen dieser Einheit den organisierten Kriminellen zum Abschuss preisgegeben.
ad 3): unter Schnabel und Otto Winkler herrscht noch „Korps-Geist“: die eigenen Leute decken, solange es irgendwie geht! Außerdem wissen wir aus der 2. Folge dieses Teams („Nemesis“), dass Schnabel und O. Winkler selbst für eine gewisse Korruption anfällig waren, indem sie sich in dem Sterne-Luxusrestaurant des später Getöteten gerne + häufig + gratis bewirten ließen.
ad 5): Die „verdeckte Ermittlung“ durch die Polizistin Demiray wurde wohl vom LKA veranlasst, es spricht m.E. nichts dafür, dass dies die Aktion einer „Einzelkämpferin“ war
ad 6): War nicht die verdeckte LKA-Ermittlerin (Demiray) die Geisel?
Tatort Dresden. Naja.
Am Sonntag habe ich mir ihn nicht angeschaut, da dieser Tatort eh uninteressant ist. Jetzt habe ich hier aber viele positive Kommentare gelesen, das ich mir dachte:
Na Gut, schaue ich mir ihn doch noch mal an. Vielleicht hat sich die Qualität des TO Dresden gesteigert.
Sorry Leute, nach 15 Minuten war ich raus.
Einfach nur Blödsinn.
@tortart:
Naja, jeder ist seines Glückes Schmied … ;-)
@Der Fremde: Nein, die Geisel war Leonie Winkler, auf Demiray zu schießen hatte in der Situation keinen Sinn. Demiray hat auch früher nichts gegen Weiswasser getan, also es kann auch keine Rache gewesen sein.
@Attila:
Heute nochmals den Schluss angeschaut –> ja, Leonie war die Geisel. Aber Demiray war doch als ‚verdeckte LKA-Ermittlerin‘, welche angeblich etliche Beweise gegen die Gruppe gesammelt hat, eine potentielle Gefahr für den ‚4. Mann‘ Weiswasser, oder nicht? 😯
@Der Fremde: Weiswasser hat vor zehn-zwölf Zeugen eine Polizistin erschossen. Beweise für schwereren Straftaten als das hat Demiray nicht sammeln können. Alleine für diese Tat wäre eine lebenslange Freiheitsstrafe unvermeidlich.
Auch ich habe mir den tatort erst heute angeschaut, so viele positive Bewertungen. Ich fand ihn auch sehr spannend . Bei logiklücken halte ich es wie momi und gebe auch 5 sterne. Echt sehenswert
Die Tatort-Folge „Unter Feuer“ entführt die Zuschauer in die düstere Welt von Verbrechen und moralischen Dilemmata. Regisseur und Drehbuchautoren schaffen es, die Spannung von Beginn an aufrechtzuerhalten. Die Handlung dreht sich um einen Brandanschlag, der nicht nur das Leben der Opfer, sondern auch das der ermittelnden Kommissare auf die Probe stellt.
Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung von Leonie Winkler, der die komplexen Emotionen seines Charakters eindrucksvoll vermittelt. Die vielschichtige Story regt zum Nachdenken an und thematisiert gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und Vorurteile.
Allerdings gibt es auch Kritikpunkte: Einige Plot-Elemente wirken vorhersehbar, und die Auflösung könnte tiefgründiger sein. Dennoch bleibt „Unter Feuer“ ein packender und relevanter Beitrag zur Tatort-Reihe, der die Zuschauer zum Diskutieren anregt.
@Dr.GPT:
Sind Sie sicher, dass Sie diesen Krimi tatsächlich gesehen haben? 😉
„Besonders hervorzuheben ist … Leonie Winkler, DER die komplexen Emotionen SEINES Charakters eindrucksvoll vermittelt …“
Nur zur Info: Leonie Winkler (gespielt durch Cornelia Gröschel) ist eine FRAU! 😂
@Der Fremde • am 12.11.24 um 22:10 Uhr
@Dr.GPT hat nicht geschrieben, dass er diese Episode auch nur eines einzigen Blickes gewürdigt hat … was bei mit aus einer KI resultierenden Beiträgen ja nicht unbedingt erforderlich ist, sh. auch Meinung am 4.11.24 um 2:41 Uhr 😉
Eine Bitte an die Redaktion:
Was soll diese KI-/GPT-/LLM-Sch…e hier? Löscht das ggf., wenn noch nicht mal die Fakten stimmen!
Solche künstlich generierten Beiträge will hier niemand lesen! Bringen keinen Mehrwert…
@Al.Ter:
Ich teile 100%-ig Ihre Meinung zu diesem Thema, so einen ‚Sch…‘ will hier wirklich niemand lesen! (hat m.E. in den letzten Wochen stark zugenommen)
Allerdings könnte das Problem bestehen, dass nicht jeder von KI generierte Kommentar so leicht zu identifizieren ist wie jener von @Dr.GPT …
Bin inhaltlich und datumsgleich derselben Ansicht wie @Al.Ter und @Der Fremde. Auffällig im Beitrag @Dr.GPT • am 11.11.24 um 16:31 Uhr ist m. E. neben der Verwendung von „gehobenen“ Gemeinplätzen mit einer statistisch relativ hohen Trefferquote zu beinahe jedem halbwegs spannenden Film („Die Handlung…stellt auf die Probe“, “ …schafft es, die Spannung von Beginn an aufrechtzuerhalten…komplexe Emotionen seines Charakters eindrucksvoll zu vermitteln“) der absolut unzutreffende Begriff „Brandanschlag“ ohne jede inhaltliche Relevanz zur gegenständlichen Folge. Gerade die wiederkehrende Ambivalenz von TO-Episodentiteln zeichnet diese Fernsehreihe ja auch mit aus und wäre insofern – zumindest zum jetzigen (technischen) Zeitpunkt -fast schon eine Art Eigenschutz vor derartig redundanten KI-Beiträgen… 😉
@Ai.Ter @Der Fremde @Holger Schoppenheimer
Spannende Idee! Wer kann die KI-Kommentare entdecken? https://tatort-fans.de/ki-oder-menschliches-kommentar/ Ich freue mich auf eure Beteiligung!
Ich zitiere mich mal selbst: „Ggf. löschen, wenn noch nicht mal die Fakten stimmen.“ (bezieht sich auf Dr.GPT am 11.11.2014 um 16:31 Uhr) und verweise mal auf den anderen „Dr.“ (@Dr. Best am 3.11.2024 um 21:56 Uhr): Wer knapp 10 Minuten nach Ende schon solch einen Riemen runterreißt, hat den nicht selbst geschrieben.
Auf die Möglichkeit, daß ich den von der KI generierten Kommentar absichtlich so falsch wie er war als sarkastischen Einwurf hier rein gestellt habe, hätte man auch schon beim relativ unsubtil gewählten Usernamen kommen können.
Eine aufschlußreiche Übung in Medienkompetenz, zumindest Gerald hat sie erkannt.
Gruß
Horst