Tatort Folge 1288: Restschuld

Kurz und knapp – darum geht’s

Fabian Pavlou, erfolgreicher Außendienstler bei „Correct Inkasso“, ist auf dem abendlichen Rückweg zur Firma, als er Opfer eines brutalen Raubüberfalls wird. Als die Kölner Kommissare Ballauf und Schenk eintreffen, stellen sie fest: Dienstwagen weg, Handy weg, Geld weg. Und von Pavlou selbst fehlt ebenso jede Spur. Gut möglich, dass sich einer seiner „Klienten“ an dem skrupellosen Schuldeneintreiber gerächt haben könnte. Und so tauchen die Ermittler ein in eine Parallelwelt aus Armut, Verzicht, Verschweigen, Scham, Angst, Wut und Verzweiflung, aus der es für die Betroffenen kein Entrinnen zu geben scheint. Und über allem schwebt die immer drängendere Frage, was wirklich mit Pavlou passiert ist – denn plötzlich sendet sein Handy wieder Signale …
Die ganze Geschichte ist am Sonntag, den 05.01.2025 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.

Inhalt der Tatort-Folge „Restschuld“

Fünf Mal in Folge „Mitarbeiter des Jahres“ – keine Frage, Fabian Pavlou versteht sein Handwerk. Und das besteht vor allem aus einem: Geld eintreiben. Von Schuldnern, die im Zweifel renitent, manipulativ und generell asozial sind. Diese Vorstellung ihrer „Kundschaft“ scheinen die meisten Mitarbeiter bei „Correct Inkasso“ zu teilen. Und ebenso fragwürdig wie das Menschenbild sind auch die Methoden der Schuldeneintreiber: systematische Überwachung, Ausfragen von Nachbarn, Sturmklingeln, Daueranrufe – vor kaum etwas schrecken sie zurück. Und nun ist ausgerechnet Fabian Pavlou, einer ihrer Besten, verschwunden. Nach allem, was sein Ehemann David Gross am Handy mithören musste, ist er wohl Opfer eines Raubüberfalls geworden. Es passierte auf dem Rückweg nach Feierabend, direkt neben dem Firmengelände: Fabian hat einen E-Scooter angefahren, er ist ausgestiegen, dann: Gerangel, dumpfe Schläge – das war alles, was David mithören konnte, bevor er die Polizei verständigt hat.

Und die findet am mutmaßlichen Tatort im TV-Krimi „Restschuld“ zwar keine Leiche, dafür aber viel Blut, das sehr wahrscheinlich von Fabian Pavlou stammt. Sein Dienstwagen, mit dem er unterwegs war, ist verschwunden, ebenso sein Handy und sämtliche Einnahmen des Tages. Und als sie von Pavlous Kollegen erfahren, mit welchen Methoden bei „Correct Inkasso“ gearbeitet wird, verwundert es die Kölner Ermittler Max Ballauf und Freddy Schenk keineswegs, dass sie in seinen Kontakten jede Menge Leute finden, die schlecht auf ihn zu sprechen sind – um es zurückhaltend auszudrücken.

Da ist zum Beispiel Stefanie Schreiter, eine auf den ersten Blick solide Steuerfachangestellte, die aber mit der Finanzierung für das Start-up ihres Ex-Manns in den Sog der Schulden hineingeraten ist. Wohnen muss sie notgedrungen bei ihrem Vater, das Sorgerecht für ihre zwei Söhne hat sie verloren. Zuletzt hat Pavlou auch noch ihren Lohn pfänden lassen; als der entsprechende Bescheid ihrem Chef in die Hände fällt, verlässt sie fluchtartig ihren Arbeitsplatz – aus Scham, aber auch aus Verzweiflung. Ihren Söhnen verspricht sie kostspielige Shoppingtouren, obwohl sie sich doch eigentlich gar nichts leisten kann. Aber Stefanie Schreiter ist erfinderisch, wenn es darum geht, die Fassade aufrecht zu erhalten – doch wäre sie auch zu einem brutalen Raubmord in der Lage?

Noch aussichtsloser ist die Situation von Monika und Jost Lehnen, zwei weiteren Verdächtigen im Tatort „Restschuld“. Beide sind arbeitsunfähig, dennoch muss das Ehepaar weiterhin den Hauskredit abbezahlen. Kein Problem, solange Jost als Lehrer und Monika als Geigerin beim Rundfunkorchester gearbeitet hat – doch nun: Jost leidet am Burnout, seine Frau kann wegen einer Gelenkentzündung kein Instrument mehr spielen. Kredit um Kredit musste Jost bei der „Correct Inkasso“ aufnehmen, allein um seine alten Schulden zu begleichen – doch genützt hat es alles nichts: Fabian Pavlou hat ihm sogar mit der Zwangsversteigerung des Eigenheims gedroht. Ein perfektes Mordmotiv, doch Monika gibt ihrem Mann zunächst ein Alibi.

Das bräuchte auch Timo Eckhoff dringend, denn das Ermittlerduo Ballauf und Schenk interessiert sich sehr für ihn. Der Physiotherapeut steht ebenfalls mächtig in den Miesen und kommt einfach auf keinen grünen Zweig, obwohl er arbeitet bis zum Umfallen. Christa Dahmen, die alte Dame, bei der er als Untermieter fast umsonst wohnt, weil er für sie die Einkäufe und Gartenarbeiten erledigt, hat keine Idee, wo er stecken könnte, hat jedoch auch ganz andere Sorgen: Seit Wochen wurde die Stromrechnung nicht mehr beglichen, eine Sperre droht. Für die Bezahlung war immer Timo zuständig, aber nun ist sein Konto gesperrt. Und verantwortlich dafür ist – natürlich – Fabian Pavlou. Vielleicht aber kann Timos Schwester Annika Wójcik den Kommissaren helfen, ihren Bruder zu finden?

Vor allem Freddy Schenk gehen die menschlichen Schicksale nahe, mit denen die altgedienten Kriminalisten hier konfrontiert werden, während Kollege Ballauf das Prinzip der Selbstverantwortung hochhält: Wer einen Kredit aufnimmt, muss ihn auch irgendwann zurückzahlen – Ende der Durchsage. Und überhaupt: Die Kölner Kripo ist nicht die Caritas, sondern hat im WDR-Tatort „Restschuld“ einen Raubüberfall mit womöglich tödlichem Ausgang aufzuklären. Und vielleicht ist Pavlou sogar noch am Leben? Denn plötzlich sendet sein Handy wieder Signale. Es ist bisher die einzige Spur, die die Kommissare haben – doch wird sie ausreichen in einem Fall, in dem so viel Wut, Hass und Verzweiflung im Spiel sind?

Hinter den Kulissen

Drehbuchautorin Karlotta Ehrenberg ließ sich durch eigene Erfahrungen mit „Inkasso-Post“ inspirieren, aber auch durch Gespräche mit Schuldnerberatern, die ihr schilderten, dass Überschuldung ein Problem ist, das mittlerweile bis tief in die Mittelschicht hineinreicht. Im „Tatort: Restschuld“ wird dies an den drei beispielhaften Schicksalen deutlich: „In jeder der drei Schuldnergeschichten […] finden wir eine tragische Verkettung der Ereignisse, die zu Ohnmacht, Verzweiflung und Wut führen […]. Ich wollte dicht an den Figuren erzählen, was ihre Situation so ausweglos und verzweifelt macht, dass wir um sie ernsthaft bangen müssen. Zu einer unterschwelligen Spannung führen auch die Geheimnisse, die mit Schuldnergeschichten stets einhergehen; was hier jeweils verschwiegen und versteckt wird, bleibt bis zum Schluss offen“, so Ehrenberg.

Die Drehklappen für den mittlerweile 92. Einsatz der Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) fielen vom 14. November bis zum 14. Dezember 2023 in Köln. Zu sehen ist der Kriminalfilm des Westdeutschen Rundfunks am Sonntag, den 5. Januar 2025 um 20:15 Uhr im Ersten.

Videos zur Produktion

ORF Trailer

ARD Trailer

Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Zugegeben: „Restschuld“ ist mehr ein gesellschaftskritisches Sozialdrama als ein spannungsgeladener Krimi-Thriller. Das fängt an bei der ausführlichen Schilderung der drei Schuldnergeschichten, die zeitweise mehr im Fokus stehen als die eigentliche Verbrecherjagd, geht über die düster-melancholische Atmosphäre, die auch durch die Bildsprache und die dunklen, schweren Motive (Stichwort: Stein) unterstützt wird, und endet bei Details wie bestimmten Nachnamen: „Wójcik“ erinnert wohl nicht zufällig an Büchners „Woyzeck“, das erste große Sozialdrama in deutscher Sprache.

Ja, das alles ist moralisierend und teilweise schwer erträglich – und gerade deshalb sehr gut gemacht: Wenn man sieht, wie Frau Schreiter verzweifelt durchs Kaufhaus irrt und Frau Lehnen bei der Tafel klaut – dann muss man einfach Mitgefühl mit diesen tragischen Figuren empfinden.

Der Gesellschaft den Spiegel vorhalten, hinter die brüchige Fassade schauen – das können sie einfach in Köln. Und das ist gut so, denn dieser gleichsam kritische wie empathische Blick ist nötiger denn je.

Musik

– Norah Jones: Shoot The Moon

Die übrige Filmmusik wurde eigens für den Tatort von Florian Tessloff komponiert und ist nicht im Handel erhältlich.

Besetzung

Hauptkommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Hauptkommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Oberkommissar Norbert Jütte – Roland Riebeling
Kriminaltechnikerin Natalie Förster – Tinka Fürst
Stefanie Schreiter – Katharina Marie Schubert
Monika Lehnen – Tilla Kratochwil
Jost Lehnen – Roman Knižka
Susanne Peters – Tanja Schleiff
Timo Eckhoff – Ben Münchow
Christa Dahmen – Gabriele Schulze
Annika Wójcik – Lea Gerstenkorn
Marcin Wójcik – Sebastian Hülk
Silja Mayer – Karolina Horster
Fabian Pavlou – Thomas Hauser
David Gross – Vladimir Korneev
Thorsten Kohlmann – Daniel Wandelt
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Karlotta Ehrenberg
Regie – Claudia Garde
Kamera – Lena Katharina Krause
Musik – Florian Tessloff
Casting – Siegfried Wagner
Kostümbild – Petra Kray
Szenenbild – Julian Augustin
Maske – Ulrike Bruns-Giffel, Peggy Lilkendey
Ton – Matthias Haeb
Licht – Gilmar Steinig
Schnitt – Claudia Wolscht
Produktionsleitung – David Hils
Produktionsleitung (WDR) – Oliver Wißmann
Herstellungsleitung – Jens Metzler
Produzent – Jan Kruse
Redaktion – Götz Bolten

80 Kommentare

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  1. vor 3 Monaten

    Ein bedrückendes Thema gut umgesetzt. Man kann sich auf Anhieb jede Menge Szenerien vorstellen, wie man selbst in finanzielle Schwierigkeiten rutschen kann. Man ist beruflich abgesichert, baut sich etwas auf und plötzlich geht alles den Bach runter. Wie die Leute in solch einer Situation agieren, ist nicht immer zu verstehen, aber vermutlich ist das die Realität.

    Leider ist bei dem komplexen Thema das, worum es bei einem Krimi eigentlich geht, in den Hintergrund gerückt – am Ende wurde der Fall dann „im Galopp“ gelöst.

  2. vor 3 Monaten

    Ich fand ihn gut und spannend.

  3. vor 3 Monaten

    Schuldenprobleme sind eigentlich ein interessantes Thema. Leider war die Handlung komplex und verwirrend, so dass ich am Ende keinen Durchblick mehr hatte.

  4. vor 3 Monaten

    Wundervoll realistisch. Es kann jeden treffen. Eine herzzereißende Geschichte, durch die man eher Mitleid mit den Tätern als mit dem Opfer hat.

    1. vor 3 Monaten

      Sind die Täter nicht die Inkassounternehmen? Und mit denen habe ich kein Mitleid – was aber wiederum auch nicht heißt, dass ich Tötungsdelikte rechtfertigen wollen würde.

  5. vor 3 Monaten

    Ein wahrhaft beeindruckender Tatort, der die Messlatte für zukünftige Folgen sehr hoch legt! Besonders gelungen war die schonungslose Darstellung der problematischen Zustände in der Branche. Die 90 Minuten haben einem Millionenpublikum die Augen geöffnet für ein Thema, das sonst oft im Verborgenen bleibt. Jedes einzelne Schicksal, das hier gezeigt wurde, steht stellvertretend für unzählige reale Fälle. Auch wenn eine TV-Produktion die tatsächlichen Missstände nicht beheben kann, wurde hier wichtige Aufklärungsarbeit geleistet.

  6. vor 3 Monaten

    1A Sozialdrama unter dem Label Tatort, ein bissl Krimi war auch dabei.

    Gut gespielt von allen Beteiligten.

    Und fast jeder von uns kann morgen ebenfalls so oder so ähnlich betroffen sein. Auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen.

    Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

  7. vor 3 Monaten

    Ich sitze immer noch fassungslos vor dem Fernseher. Dieser Tatort hat mich richtig aufgewühlt. Während ich die Menschen in ihren finanziellen Nöten beobachtete, spürte ich eine Beklemmung, die ich so noch nie beim Fernsehen erlebt habe. Auch wenn ich selbst nicht in einer solchen Situation stecke – zum Glück – hat mich die Geschichte emotional total gepackt.
    Die Schauspieler haben mich regelrecht in ihre Welt hineingezogen. So echt, so roh, so nah an der Realität – ich konnte förmlich ihre Angst und Verzweiflung spüren. Für mich ist das der bewegendste Tatort seit langem. Nicht nur wegen der Geschichte selbst, sondern weil er mir die Augen geöffnet hat für Probleme, die mitten in unserer Gesellschaft existieren, ohne dass wir sie wahrnehmen. Das war weit mehr als normale Sonntagabendunterhaltung – das war ein Stück Realität, das mich noch lange beschäftigen wird.

    1. vor 3 Monaten

      Das ist der richtige Ausdruck; fassungslos! Ich fand es auch sehr gut, dass die Not der Menschen deutlich thematisiert wird; es hat mich wirklich sehr mitgenommen und wird mich auch noch lange beschäftigen. Meiner Meinung nach haben das die Kölner auch sehr gut umgesetzt; für mich das richtige Team für dieses Thema.

    2. vor 3 Monaten

      So ging es mir auch, ich bin fassungslos und hab so mitgelitten.
      Vor allem mit der Mutter, die ihren Söhnen die Anzüge kaufen wollte und mit einem Gutschein abgespeist wurde oder die Frau bei der Tafel, die die Lebensmittel klaute, weil sie nicht mal den einen Euro hatte.

      1. vor 3 Monaten

        Den Euro hätte sie schon irgendwo gehabt, aber sie schämte sich zu sehr vor ihrer Freundin, um sich etwas geben zu lassen.

  8. vor 3 Monaten

    Weniger Krimi als Sozialdrama – und zwar eines von bedrückender Aktualität.

    Erschütternd die beiden letzten Einstellungen: Der Ehemann des Ermorderten sitzt einsam weinend an einer Hauswand, und auf der Straße verheißt ein Plakat wieder einmal schnelles Geld – es wird genau so weitergehen.

    Nicht gut gemacht fand ich, dass zu Anfang in schneller Folge die Figuren des Films gezeigt wurden, ohne dass zunächst klar wurde, in welchen Beziehungen sie zueinander stehen. Und auch im weiteren Verlauf war es nicht einfach, nachzuvollziehen, auf welche Weise die einzelnen Schicksale miteinander verflochten sind.

    Ein großer Pluspunkt:

    Im Gegensatz zu den bisherigen Kölner Tatorten greift Natalie Förster endlich ins Geschehen ein und trägt zur Lösung des Falles bei. Allerdings ist noch etwas Luft nach oben – sie wird immer noch ein bisschen von Jütte in den Schatten gestellt.

    10 von 10 Punkten.

    1. vor 3 Monaten

      Ich glaube, das war Absicht, dass man die Zusammenhänge erst im Laufe der Ereignisse verstehe. So war die Spannung größer.

    2. vor 3 Monaten

      Naja, in der letztjährigen Weihnachts-Folge ‚Des anderen Last‘ spielte Natalie Förster die Hauptrolle (der Ermittler). 😉

  9. vor 3 Monaten

    Top.
    Das Thema gut verarbeitet, alles logisch dargestellt, der ganze Tatort war gut aufgebaut. Es war nicht so, ich finde kein besseres Wort, primitiv dargestellt, wie vor drei Monaten beim letzten Kölner Fall, und die Ermittlungen wurden auch nicht so in den Hintergrund getrieben, wie beim Tatort im Puff.
    Endlich wieder ein sehr guter Tatort aus Köln.
    OK, Wurst beim Hauptbahnhof war ein bisschen komisch. :-) Der Rest aber top.

  10. vor 3 Monaten

    Wahnsinn – mir ging dieser TO mächtig unter die Haut. Ein Fall wie er jeden Tag bei uns passieren kann, und bei dem ich sogar ein gewisses Verständnis für jeden einzelnen Schuldner entgegen bringen kann, wenn er da mal komplett durchdreht. Da steh ich auch mehr auf Freddy Schenk´s Seite, der mehr Herz für so manches Schicksal an den Tag legt, als sein Kollege Ballauf. Tolles Schauspiel von allen Beteiligten und auch die Nebenrollen waren hevorragend besetzt. Zudem spannend und unterhaltsam über die vollen 90 Minuten. Nix gegen die neueren Damen-Duos aus Bremen oder Zürich, aber hier haben es die alten Hasen aus Köln mal wieder bewiesen das sie es besser können. Bravo – volle Punktzahl von mir. 5 Sterne !

  11. vor 3 Monaten

    Kein TO der alten Schule, aber aufwühlend und nachdenklich machend. Es wurde ja schon gesagt. Ich möchte nicht wissen, wie viele von uns auch schon an der Grenze standen und das, was diese Schuldner erlebten, vielleicht mit ein wenig Glück und vielleicht auch mit ein wenig mehr Energie abwenden konnten.
    Aber nicht jeder hat Glück und nicht jeder hat auch die nötige Energie.
    Ein flapsiger Spruch sagt ja: „Wenn man kein Glück hat und wenn dann auch noch Pech dazukommt, …“
    Oder, wie Lothar Matthäus mal sagte: „Hasse Kacke am Schuh dann hasse Kacke am Schuh.“

    Aber zum Krimi selbst.
    Ich fand nicht, dass >der Fall dann „im Galopp“ gelöst< wurde.
    Es war Recherche und Kombination. Dann ist es m. E. ganz normal, dass dann auf einmal der Faden reißt und sich alles den Ermittlern klar darstellt.

  12. vor 3 Monaten

    ⭐⭐⭐⭐⭐
    Das war wahrlich eine beeindruckend gute Kriminalgeschichte. Sehr gut im Fluss erzählt, spannend bis zum Schluss inszeniert und 1A geschauspielert.
    Auch das Thema war aktuell und von Belang – und nicht so Schwachsinn wie manches Mal.

    Dieser Tatort aus Köln reiht sich ein in eine Vielzahl guter bis sehr guter Kriminalfälle aus der Stadt am Rhein.

    Freue mich schon auf dem Nächsten.

  13. vor 3 Monaten

    Puh, wie schnell sich jemand überschulden kann – auch „Normalverdiener“, und in welche Abwärtsspirale es dann gehen mag..
    Wer kennt sie nicht, die Werbeplakate – und selbst die eigene Bank wirbt mit tollen Kleinkrediten.
    Der Tatort war spannend bis zum Schluss, und das schreibe ich nicht so gerne, da ich kein Fan der Kölner Kommissare bin.

    1. vor 3 Monaten

      Wollte noch anmerken, dass glücklicherweise das Opfer nicht nur als „knochenbrechender“ ( eher gemütbrechender) Geldeintreiber gezeigt wurde.
      Er hatte einen Job, den er gut machte. Selber hatte er keinen hohen Lebensstil, was ich aus dem Telefonat mit seinem strassenbahnmitfahrenden Gatten entnehme. Er liebte und wurde geliebt.
      Auch wenn die verschuldeten Menschen verschiedene Schicksale erlebt haben – es rechtfertigt keineswegs diese Tat.

      1. vor 3 Monaten

        Richtig. Gut, dass die Inkassoleute nicht nur als böse und abstoßend dargestellt wurden. Die Dame im Büro, mit der Jütte viel zu tun hatte, war zwar von ihrer bedrohlichen Arbeit überzeugt, aber nicht (nur) die eiskalte abweisende Vollstreckerin, sondern irgendwann auch nett und sympathisch.

      2. vor 3 Monaten

        Das Opfer hatte kurz zuvor die Massagedienste des Täters in Anspruch genommen ohne zu bezahlen. (Und beim letzten Mal Massage hatte er auch nicht bezahlt) Beim Überfall beschimpfte das Opfer den späteren Täter als asozialer, der nicht arbeiten wolle. Nach diesen Worten kam es zum Blackout.

  14. vor 3 Monaten

    Im Ergebnis unterscheidet sich das Sujet dieser Folge wenig von jenem des letzten Kölner TO (mit den Sex-Arbeiterinnen): tragische Figuren mit unglücklichen Lebensläufen, die alle möglichen anderen Personen für ihr unglückliches Schicksal verantwortlich machen wollen.

    Kann man so machen, muss man aber nicht!
    Besser wäre es m.E. für solche Personen, ihre ‚Opfer‘-Rolle zu verlassen, eine Bestandsaufnahme ihres Lebens zu erarbeiten und dann AKTIV das beste daraus zu machen!
    (Kein Schicksal der Schuldner-Figuren in diesem Film war so schlimm, dass es nicht gelöst hätte werden können) 😑

    Die TO-Folge suggeriert fälschlicherweise, dass jeder seinem – in diesem Fall: ‚finanziellen‘ – Schicksal ausgeliefert sei …

    1. vor 3 Monaten

      Sehe ich nicht so. Der Film suggeriert mir nicht das blanke finanzielle ausgeliefert sein, sondern jede Menge Realitätsverweigerung, (falsche) Scham, Prioritäten an falscher Stelle, Stress.
      Das ist wahrscheinlich wesentlich
      schlimmer als das finanzielle Problem an sich.

      1. vor 3 Monaten

        Wenn jmd. in so einer Schleife und so einem Druck ist, verlieren Menschen Lebensenergie. Stück für Stück und dann ist eine Bestandsaufnahme allein nicht zu schaffen. Wenn Du mal jmd. kennenlernst, der in der SItuation ist, kannst Du ja versuchen, dieser Person ihr Ausgeliefertsein auszureden. Vielen Dank im voraus.

    2. vor 3 Monaten

      Aktiv kann nur werden, der nicht in Depressionen gefangen ist.
      Auch das kann jedem Menschen passieren, und auch das schneller als man denkt.

      1. vor 3 Monaten

        @Mila:
        Ja, da stimme ich zu: bei einer ‚ausgewachsenen‘ Depression ist mein Denkansatz nicht mehr möglich.

        Falls die Depression aber noch nicht zu weit fortgeschritten sein sollte, habe ich – das gilt auch, wenn in meinem eigenen Leben Probleme auftauchen! – mit der „BESTANDSAUFNAHME“ (also den Fragen: Wo stehe ich? Wo will ich hin?Welche Möglichkeiten habe ich, dorthin zu kommen?) sehr gute Erfahrungen gemacht …

  15. vor 3 Monaten

    Der neue Kölner Tatort positioniert sich in der Tradition des Sozialdramas, allerdings mit deutlichen dramaturgischen und inszenatorischen Schwächen. Besonders auffällig ist die Diskrepanz zwischen dem gesellschaftlich hochrelevanten Thema der Überschuldung und seiner eher oberflächlichen Umsetzung.

    Die narratologische Struktur weist mehrere Problemfelder auf:

    1. Figurenkonzeption
    Die Charaktere bleiben trotz des brisanten sozialen Hintergrunds merkwürdig blass. Besonders das verschuldete Ehepaar mit seinem „Vorstadtpalast“ wird zu einer fast karikaturhaften Darstellung des Mittelstandsniedergangs reduziert. Die psychologische Tiefe, die für eine überzeugende Sozialstudie notwendig wäre, fehlt weitgehend.

    2. Symbolische Ebene
    Bemerkenswert ist die Transformation des traditionellen „Wurstmotivs“ des Kölner Tatorts. Die weggeworfene, verschmorte Bratwurst wird zum mehrdeutigen Symbol: für Verschwendung, für den Verlust traditioneller Werte und für die soziale Kluft zwischen den Kommissaren. Diese Symbolik wirkt jedoch teilweise zu plakativ.

    3. Ästhetische Gestaltung
    Die visuelle Umsetzung bedient sich einer fast antiquiert wirkenden Bildsprache. Das „Babylon der Schuldeneintreiber“ als zentraler Schauplatz bietet zwar interessante ästhetische Möglichkeiten, die aber nur ansatzweise genutzt werden. Die Inszenierung auf „Sparflamme“ korrespondiert zwar metaphorisch mit dem Thema, untergräbt aber die dramatische Wirkung.

    4. Gesellschaftskritischer Ansatz
    Der Film versucht, die Überschuldungsproblematik als gesamtgesellschaftliches Phänomen zu präsentieren. Dabei verliert er sich jedoch in didaktischen Bemühungen anstatt durch narrative Kraft zu überzeugen. Die „erzählerische Zweckhaftigkeit“ dominiert über die charakterliche Entwicklung.

    Besonders interessant ist die intertextuelle Einbettung in die Tradition des Sozialdramas der 70er und 80er Jahre. Die bewusst „altbackene“ Ästhetik könnte als stilistisches Mittel verstanden werden, um die Zeitlosigkeit sozialer Missstände zu betonen.

    Fazit: Der „Tatort: Restschuld“ scheitert nicht an seiner thematischen Ausrichtung, sondern an der mangelnden Verschränkung von sozialkritischem Anspruch und dramaturgischer Umsetzung. Die niedrigen Bewertungen (2/10 Punkte) erscheinen vor diesem Hintergrund nachvollziehbar, wenngleich sie die gelungenen Einzelaspekte wie die symbolische Ebene und den bewussten Retro-Stil zu wenig würdigen.

    Der Film reiht sich ein in die Tradition des WDR-Tatorts als moralische Instanz des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, kann aber den selbstgesetzten Ansprüchen nicht gerecht werden. Er bleibt, um in der Bildsprache des Films zu bleiben, seine „Restschuld“ gegenüber dem Zuschauer schuldig.

    #Einfache Sprache
    Der neue Tatort aus Köln zeigt, wie Menschen mit Schulden leben müssen. Das ist ein wichtiges Thema, denn viele Menschen haben heute Geldprobleme.

    Die Geschichte handelt von einem Mann, der bei einer Firma arbeitet. Diese Firma holt Geld von Menschen, die ihre Schulden nicht bezahlen können. Der Mann verschwindet plötzlich. Die Kommissare Ballauf und Schenk suchen ihn.

    Im Film sehen wir verschiedene Menschen mit Geldproblemen:
    – Eine Frau, die die Schulden ihres Ex-Mannes bezahlen muss
    – Ein Ehepaar, das sein Haus verlieren wird
    – Einen jungen Mann, der alte Rechnungen nicht bezahlen kann

    Leider hat der Film auch Schwächen:
    – Die Menschen im Film wirken nicht echt
    – Ihre Geschichten sind zu einfach erzählt
    – Man versteht nicht richtig, wie sie in die Geldprobleme gekommen sind

    Der Film sieht aus wie ein alter Film aus den 1970er Jahren. Das passt aber zum Thema.

    Insgesamt ist der Film nicht sehr gut geworden. Er zeigt zwar ein wichtiges Thema, aber die Geschichte überzeugt nicht. Deshalb bekommt er nur 2 von 10 Punkten.

    1. vor 3 Monaten

      Es ist niemand blass geblieben. Anscheinend ist das wirklich nur eine KI, die hier kommentiert. Null Gefühl, null Emotion, von wegen, die Geschichte überzeugt nicht oder die Menschen wirken nicht echt, das ist gelebte Realität im Jetzt und Heute. Das passiert täglich in vielen tausenden Haushalten in Deutschland.

      Ich könnte mich gerade über diesen Kommentar so aufregen!!!

      Kann man diesem Dr Dolittle nicht endlich mal den Garaus machen?

      1. vor 3 Monaten

        Aber gerade heute ist es doch nicht nur die KI, die ich auch kritisiert habe, sondern anschließend in natürlicher Sprache abgeschlossen. Dieser Einschätzung von Best stimme ich teils zu. Die Charaktere waren zum Teil übertrieben. Und für mich wurde in dem Film zuviel geweint. Gefühlt alle 5 Minuten flennte jemand, öfter mal auch auf dem Boden sitzend. Insgesamt fand ich den aber schon gut und spannend, da gab es viel Gutes, aber eben übertrieben.

      2. vor 3 Monaten

        @Bina
        einfach den Dr. Best nicht mehr lesen. Mach ich schon lange nicht mehr ;-)

    2. vor 3 Monaten

      Dieses emotionslose KI-Geschwurbel braucht wirklich kein Mensch.
      Bitte unterbindet das doch mal von Redaktionsseite.
      Danke.

    3. vor 3 Monaten

      Ich finde die Kommentare von Dr. Best sehr gut. Vieles was er schreibt, kann ich, nach dem Film, nicht so richtig in Worte fassen. Auch entgeht mir einiges im Film, daß ich bei seiner Analyse erst entdecke.

      Stimme mit dem Begriff überein „erzählhaftige Zweckmäßigkeit“ des Themas. Es waren mir zuviele Leute mit ein- und demselben Problem.

    4. vor 3 Monaten

      Hallo Bina, hallo Mila,
      ich verstehe Ihre Empörung. Das Thema Überschuldung bewegt viele Menschen, weil es eine harte Realität ist. Ihre Perspektive aus der Lebenswirklichkeit ist dabei genauso wichtig wie eine filmanalytische Betrachtung.

      Bina, Sie sprechen einen wichtigen Punkt an – die tägliche Realität tausender Menschen. Diese Erfahrung können Sie gerne in die Diskussion einbringen. Aber bitte ohne Wünsche, anderen „den Garaus zu machen“.
      Mila, auch wenn Sie die Analyse als zu distanziert empfinden – lassen Sie uns bei einer respektvollen Diskussionskultur bleiben. Vermutungen über KI-Autorschaft helfen uns nicht weiter.

      Dr. Best hat den Film aus einer bestimmten Perspektive analysiert. Man kann diese teilen oder kritisieren. Aber konstruktiv bleiben wir, wenn wir über diese unterschiedlichen Sichtweisen sachlich diskutieren.
      Was meinen Sie – könnten wir nicht beide Aspekte beleuchten? Sowohl die filmische Umsetzung als auch die gesellschaftliche Realität der Überschuldung?

      Viele Grüße

      1. vor 3 Monaten

        Lieber Gerald,
        vielen Dank für die Gedanken und Anregungen.
        Ich bin komplett bei Ihnen, wenn Sie vorschlagen, respektvoll und beim Thema zu bleiben.

        Doch mein KI-Vorwurf ist ja keine Mutmaßung.
        Dr. Best unterschreibt selbst oft mit „KI-Grüßen“, und es wurde in Beiträgen zum Thema KI mehrfach erwähnt, dass diese Art von Kommentaren bewusst toleriert wird.

        Nichts gegen sachlich-distanzierten Schreibstil.
        Aber was von Dr. Best REGELMÄßIG zu lesen ist, ist einfach seelenlos und die Sprache dabei maßlos technisch und hochgestochen.

        Wäre er ein Mensch, würde ich um Entschuldigung bitten, falls ich ihm zu nahe getreten bin.
        Aber das wage ich weiterhin zu bezweifeln, und meine evt. etwas zu bissige Formulierung sollte schlicht meine Meinung zum Ausdruck bringen, dass ich solche Art von un-menschlicher Kommentierung wirklich nicht brauche (und mit mir auch andere, wie sich immer wieder lesen lässt).
        Liebe Grüße!

      2. vor 3 Monaten

        Hallo Gerald,
        ich schließe mich Mila vollumfänglich an.
        Wir brauchen und wollen keine KI, wir wollen Kommentare von echten Menschen.
        Aber ansonsten sind selbstverständlich alle Meinungen hier gerne gesehen.
        LG Bina

      3. vor 3 Monaten

        Hallo Bina,
        hallo Mila,
        vorweg: Unsere Regeln sind unter https://tatort-fans.de/community/#1-allgemeine-grundsaetze zu finden.

        Dass wir als Menschen nicht mehr sicher unterscheiden können zwischen Mensch und KI, haben wir unter https://tatort-fans.de/ki-oder-menschliches-kommentar/ gelernt.

        Dr. Best hat sich unter https://tatort-fans.de/ki-oder-menschliches-kommentar/#comment-119213 erklärt. Ich vermute, er spielt auch mit dem KI-Vorwurf (würde ich zumindest so machen).

        Bei seinen Kommentaren nehme ich (nachträglich) auch gerne noch mal einen Hinweis auf seine Persönlichkeit raus. Ich denke, nicht jedem ist klar, wer da plötzlich mit Mails, Anrufen oder auch mal persönlich an einen herantritt (siehe die Kommentare hier).

        Vielleicht ist auch Franziskas aus F. Hinweis unter https://tatort-fans.de/tatort-folge-1288-restschuld/#comment-121036 eine Lösung für das Problem?

    5. vor 3 Monaten

      Ich weiß ich nicht, wen #Bina mit „Wir“ meint. Ich konstruiere mal. Gerald schreibt Beobachtungen, Bezüge und Gedanken, wie sie Dr. Best liefert, als Anregung, Sehhhilfe und Weiteres zu intensiverer Beschäftigung mit dem Film, verzichtet dabei aber auf die grässliche Sprache. Gerald könnte sich vor Dankesbekundungen nicht retten. Mir will nicht einleuchten, warum eine Anregung einer KI weniger wert sein soll. Und die KI kann wirklich nichts dafür, sie ist halt so programmiert. Nebenbei: Keiner wird gezwungen, über jedes Stöckchen zu springen, das ihm eine KI hinhält.

  16. vor 3 Monaten

    Es ist wahrlich kein Widerspruch, wenn ein Film gut gemacht ist und man ihn womöglich genau deshalb nicht wieder einschalten wird, wenn er auf den Dritten wiederholt wird. Wenn ich sehe, dass Hauskredite zum Beispiel eine Laufzeit von 40 Jahren usw. haben – bei wem bitte läuft in dieser Zeit alles glatt? Aber wenn man sich ein wenig was aufbauen will…. jedenfalls konnte man sich in alle Protagonisten recht gut reinfühlen.

    1. vor 3 Monaten

      dr best kann es einfach nicht lassen den Gescheitenbzu spielen

      1. vor 3 Monaten

        Das stimmt zwar, doch warum steht das unter meinem Kommentar?

  17. vor 3 Monaten

    einfach wieder absolut perfekt gemachter Tatort aus Köln – man kann sich nur wünschen , das Team agiert noch möglichst lange

    1. vor 3 Monaten

      Das Ende (die Rente) steht schon fest.

  18. vor 3 Monaten

    Variante 1: Es handelt sich um einen Warnfilm, in welchem Ursachen und Folgen von schlimmer Überschuldung dargestellt werden. Es wird gezeigt, welche umfangreichen Folgen das in allen Lebenslagen für die Betroffenen hat. Im schlimmsten Fall werden sie in ihrer Verzweiflung kriminell. Dazu hätte ich mir dann noch Informationen gewünscht, welche Gewinne Inkassounternehmen in letzter Zeit gemacht haben. Günstigerweise hätte man dann Informationen einblenden können, wo und wie Betroffene Hilfe erhalten können. Dann könnte noch eine Jungpolitikerin erklären, dass dem Toten recht geschehen ist, weil er nun keinem mehr das Geld abnehmen kann.
    Variante 2: Es handelt sich um einen Kriminalfilm, in dem gezeigt wird, wie der Mord an einen erfolgreichen Inkassomitarbeiter aufgeklärt wird, der mit allen möglichen legalen und halblegalen Mitteln Geld eintreibt und dabei Dinge tun muss, die uns ehrlichen Bürgern abstoßend vorkommen, will er zu diesem Erfolg kommen. Vielleicht auch, dass er doch ein ganz netter Typ ist, wenn man mal von seiner Arbeit absieht. Dazu hätte ich mir dann gewünscht, mehr konkrete polizeiliche Ermittlungsarbeit zu sehen, mehr oder weniger realistisch.
    Nun heißt es: Wer vielen etwas bringt, wird auch manchem etwas bringen. Ich wollte aber nicht manches sehen, sondern einfach einen Tatort-Krimi.

  19. vor 3 Monaten

    Ein Tatort, der an die Nieren geht.

    Beachtlich, wie hier an drei Beispielen aufgezeigt wird, wie Menschen in das Schuldenfallehamsterrad hinein geraten und wie sie sich dabei verhalten. Und, wer davon profitiert. Das war, finde ich, sehr gut recherchiert. Denn ich kenne aus meinem Umfeld sowie meiner Ehrenamtlichen Tätigkeit ähnliche Schicksale.

    Über die Art und Weise, wie Ensemble, Kamera und Regie das rüber bringen, kann ich nur den Hut ziehen.

    Was mir wünschenswert ist, dass dieser Tatort Betroffenheit weckt, Wut und, das wäre am schönsten, Aufmerksamkeit gegenüber dem persönlichen Umfeld. Denn so viele schämen sich so sehr und holen sich deswegen auch keine Hilfe. (Was gewisse Finanzdienstleister zu wissen scheinen und wohl in ihrem Sinn zu nutzen wissen… )
    Statt dessen wird von den Schuldnern dann anderen und sich selbst, etwas vorgespielt. Bis zum Finalen Knall. Oder, bis jemand, einfühlsam, dahinter kommt und fragt…

    Das die eigentliche Tat hier fast ins Hintertreffen gerät, ebenso wie einige Logik Löcher sowie sachliche Fehler, schenke ich mir.

    Beste Szene, die Ermittler stehen zum Schluss vor einem Werbeplakat.
    Thema: Kredit, mit dem perfiden Spruch, „Leben sie jetzt und bezahlen dann später“. Oder so ähnlich.

    Danke an alle Beteiligten.

    Und von Herzen gerne
    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

  20. vor 3 Monaten

    Das gefällt mir so gut am Tatort, dass es immer wieder diese realistischen Folgen gibt, die die Probleme intensiv ans Volk bringen. Auch das ist Krimi, nicht nur die Action geladenen Storys. Es tut weh, aber das muss es auch.

  21. vor 3 Monaten

    „Leben willst du jetzt, zahlen kannst du später“

    Das steht auf dem Plakat am Schluss. Dieser Satz ist das eigentliche Thema des Tatorts Restschuld und zieht sich durch diese spannende Folge aus Köln wie ein roter Faden.

    Immer noch aufgewühlt sitze ich hier, nachdem ich 90 Minuten lang dieser Spannung gefolgt bin. Schonungslos offen wird dem Zuschauer Einblick in die Schicksale einiger Menschen gewährt, die allesamt in finanzielle Not geraten sind und aus tiefster Verzweiflung heraus einen Fehler nach dem anderen begehen. Man leidet regelrecht mit und der Fall an sich, das Verschwinden des Inkassomitarbeiters, gerät mehr und mehr in den Hintergrund. Am Ende wird das Ganze aber für meinen Geschmack sehr schnell aufgelöst und der Ehemann des Toten sitzt weinend am Boden, allein gelassen, verzweifelt.

    Es war vielleicht kein typischer Tatort mit Schüssen und gewaltigen Polizeieinsätzen, das hätte diesem großartigen Tatort auch alles genommen, nein, es war dieses feine, leise Erzählen der Geschichten von Schicksalen, welche einen selbst ereilen könnte. Ein Sozialdrama, welches tagtäglich bei tausenden von Menschen passiert und das vor niemandem Halt macht.

    Gerade weil dieser Tatort nicht mit laut polterndem Tamtam aufmarschiert, kann man ihn nur wegen seiner leisen Töne loben, die ganz wunderbar vom Team Ballauf und Schenk zelebriert wurden und Jütte ist „erwachsen“ geworden.

  22. HB
    vor 3 Monaten

    Ich konnte mich gar nicht gleich beruhigen. Es wurden die Methoden der Inkassobüros erschreckend gut dargestellt. Mit dem Leid anderer wird auch in diesem Bereich viel Geld gemacht. Die Schicksale der Betroffenen haben mich sehr beschäftigt.
    Der Tatort war sehr gut.

  23. vor 3 Monaten

    Ich hab ihn noch nicht zu Ende geschaut, nur eine kleine Aussprache-Kritik vorweg:
    Der Ort Euskirchen (in dessen Nähe das Handy des Opfers wieder eingeloggt war) wird auf dem „Eus“ betont, nicht auf dem „kirchen“.
    Die Kriminaltechnikerin ist offenbar keine Einheimische. ;-)

    Ansonsten fand ich es heute von der allgemeinen Akustik (Sprachverständlichkeit) etwas besser als sonst so oft.

  24. vor 3 Monaten

    Hi Fans,
    Ich war entäuscht, ich wollte einen Kriminalfilm sehen, und kein Sozialdrama. Ich bin selbst mit dem Thema persönlich und privat in Kontakt gekommen, und habe meine Erfahrungen gemacht. Vermutlich hab ich diese Dinge „abgehakt“, es gibt negative Erinnerungsbilder, aber sie haben Raum. Hat mich eher unbeeindruckt gelassen. „Je ärmer jemand ist, desto mehr Teufeln begegnet er“ (chin. Spruchweisheit)

  25. vor 3 Monaten

    Ich empfand den Tatort als sehr beklemmend und sehr realitätsnah. Wenn Schulden anfangen zu drücken, kann sich sehr schnell eine Depression einstellen, die sämtliche Energie raubt und sich professionelle Hilfe zu holen.😢
    Trotz allem finde ich, es war ein sehr guter Tatort!

    1. vor 3 Monaten

      Danke, für den Hinweis. Eine Auflistung ist zu finden unter https://tatort-fans.de/tatort-folge-1288-restschuld/#comment-120999

  26. vor 3 Monaten

    Der „Tatort: Restschuld“ zeigt eindrücklich, wie Menschen aus verschiedenen Lebenslagen in die Schuldenfalle geraten können – sei es durch Krankheit, gescheiterte Beziehungen oder berufliche Rückschläge. Wichtig zu wissen: Niemand muss mit dieser Situation alleine fertig werden.

    Die Schuldnerberatungsstellen der Wohlfahrtsverbände und Kommunen bieten kostenlose und vertrauliche Hilfe an. Die Beraterinnen und Berater sind erfahren im Umgang mit Inkassounternehmen und können einen Weg aus der Überschuldung aufzeigen.

    Beispiel:
    caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/schuldnerberatung/adressen
    drk.de/hilfe-in-deutschland/existenzsichernde-hilfe/schuldnerberatung/
    diakonie.de/wissen-kompakt-schuldnerberatung

    Gerade die frühe Kontaktaufnahme mit einer Schuldnerberatung kann verhindern, dass sich die Situation weiter zuspitzt. Die Beratungsstellen unterliegen der Schweigepflicht und helfen dabei, einen realistischen Schuldenbereinigungsplan zu erstellen und ggf. auch ein Verbraucherinsolvenzverfahren einzuleiten.

    Den Teufelskreis aus Überschuldung, Scham und Isolation durchbrechen zu können – das wäre auch für die Protagonisten dieses „Tatorts“ eine wichtige Perspektive gewesen.

    1. vor 3 Monaten

      Danke, Gerald!!!

  27. vor 3 Monaten

    Ein wirklich tragischer Tatort, sensibel und erschütternd, und – was ich ganz besonders gelungen fand – ein Tatort der leisen Töne. Außer der Szene im Kaufhaus (und der Tat/dem Totschlag an sich) schienen alle Betroffenen irgendwie „das Gesicht zu wahren“…
    Bis es dann doch irgendwann nicht mehr geht.
    Ich schließe mich vielen meiner Vorredner*innen gerne an und vergebe glatte 5 Sterne!!!
    🌟 🌟🌟🌟🌟

    1. vor 3 Monaten

      Ich habe ihn eben erst angeschaut,bin im Nachhinein immer noch schockiert und schließe mich an mit 5 Sternen 🌟 🌟 🌟 🌟 🌟 die Kölner sind für mich das beste Ermittlerteam wow🫠was für ein toller TO

  28. vor 3 Monaten

    Ich fand sehr gut und sehr nah der Realität. Ich kenne viele die so ging wie in dem Film und ich mir gerade aus gucken können. Ich wünsche Ihnen echt gut

  29. vor 3 Monaten

    …wenn ich meinem Kommentar noch etwas hinzuzufügen darf?
    Die beiden besten Darstellerinnen waren für mich die der Stefanie und der Moni.
    Zu Moni: Als ihre Freundin sie erwischt, nachdem sie die „Tafel“ beklaut hat, und deswegen zunächst unwissend und zu Recht verärgert ist… keine Ausreden oder Notlügen von Moni. Sie kapituliert und packt die Lebensmittel einfach wieder aus. Erzählt dabei leise und kein bißchen theatralisch, was passiert ist. Hält ihrer schockierten Freundin dann die leere Tasche hin und sagt: „… jetzt ist alles raus…“ Und was für eine großartige Reaktion von ihrer Freundin, die von dem ganzen Drama keine Ahnung hatte.
    Zu Stefanie:
    Als Jütte sie auf der Kaufhaus-Toilette findet, findet er einen gebrochenen Menschen vor. Und als er sich vorsichtig erkundigt, in welchem Pfandhaus sie war und was sie verliehen hatte, sagt sie: „Ich hab doch nichts zu verleihen… außer mir selbst.“ Ich habe das so verstanden, daß sie sich auf irgendeine Weise prostituiert hat, um ihren Söhnen neue Anzüge kaufen zu können… und auch dieses Geständnis kommt so unspektakulär und undramatisch rüber, daß Jütte zu Recht völlig sprachlos ist.
    Überhaupt, der Jütte hat mir sehr gut gefallen!!!

    1. vor 3 Monaten

      „Überhaupt, der Jütte hat mir sehr gut gefallen!!!“

      Ja, mir auch. Weiß natürlich nicht, wie er im realen Leben ist. Aber in seiner Rolle im Kölner Tatort hat er das Herz am rechten Fleck. Jedenfalls kommt es bei mir so rüber.

    2. vor 3 Monaten

      Hallo Imki,
      ich hab das auch so gesehen, es wird wohl Prostitution ihr einziger Ausweg, den sie sah, gewesen sein.

      Jütte gefiel mir auch sehr gut.

  30. vor 3 Monaten

    Man musste, nach Lektüre der Vorberichte, mit dem Schlimmsten rechnen. Doch wurde das in diesem Falle angenehm enttäuscht, der TO war insgesamt durchaus gelungen. Typisch Köln natürlich der sozialdramatische Anstrich. Das ist, immer mal wieder, auch völlig in Ordnung, wenn es nicht ins gar zu Klischeehafte, Holzschnittartige, Belehrende abgleitet. Das war gestern nicht so und hat wertend eine angenehm zurückhaltend Perspektive eingenommen. Umso klarer und deutlicher kamen dann diese wohl durchaus realistisch gezeichneten Schicksale und Figuren zum Tragen. Glaubhaft, wie diese doch völlig unterschiedlichen Personen in eine solch katastrophale Lage kommen konnten. Ein wenig Blauäuigkeit hier, die eine falsche Entscheidung dort, ein tatsächlicher oder auch nur vermeintlicher Schicksalsschlag, eine unerwartete Wendung im Leben, daraus resultierend wiederum falsche Entscheidungen, ein unglückliches Verhalten … schon sitzt einer drin. Da braucht es oft gar nicht die ganz große Hausnummer. Das alles war gut dargestellt, ohne allzu großen Moralin-Überschuss, was die Wirkung ja nur erhöht hat. Hat sogar auch als Krimi ganz guut funktioniert, wie ich finde, man hat lange gerätselt, auch wenn man als geübter TO-Fan geahnt hat, dass die Schwester mal wieder gar zu beiläufig in die Handlung einbezogen wurde. Vier Sterne glatt.

    ****/5

    1. vor 3 Monaten

      Ja, „belehrend“, das ist das richtige Wort. Ich habe den letzten Kölner Tatort belehrend gefunden, den gestrigen hingegen nicht. Und das hat auch mir so gefallen.

  31. vor 3 Monaten

    Wieder ein sehr guter Tatort aus Köln.
    Arm und Reich, der Zwist geht sogar bis zu den beiden Kommissaren. Sehenswert. Aktuell poste ich jede Tatort Folge über meinen X Account:
    @UlliSchnulli2023 – wir sehen uns.
    Viele Grüße
    Uli

  32. vor 3 Monaten

    Boah, ging der unter die Haut! Das Plakat am Schluss war der Knaller. Mir ist ein Zitat von Wolf Biermann eingefallen, auch wenn es uralt ist es stimmt immer noch:
    … der Westen ist ein Nepplokal,
    Ein kalt gekachelter Puff.
    Hier bist du erschossen wie Robert Blum
    ohne genügend Geld,
    sie lassen dich kalt verrecken
    sie lassen dich kalt verrecken,
    und sagen“so ist die Welt!“(Zitat Ende)
    Daran hat sich bis heute nichts geändert. Das hat dieser Tatort auch mal wieder vor Augen geführt.
    Als der Verkäufer nur einen Gutschein zurückgeben wollte… dass die Frau nicht über den Tresen gesprungen ist…
    Hat mir sehr gut gefallen, von mir⭐⭐⭐⭐⭐
    Das Kölner Team liefert in letzter Zeit wirklich geniale Tatorte ab. „Siebte Etage“ fand ich genauso genial.

    1. vor 3 Monaten

      „Als der Verkäufer nur einen Gutschein zurückgeben wollte… dass die Frau nicht über den Tresen gesprungen ist…“

      … daß Moni ihrem Mann nicht umgehend an die Gurgel gegangen ist, als sie feststellen mußte, daß er ihre geliebte Geige verkauft hatte… ich glaube, ich wäre nicht so ruhig geblieben. Aber ich denke, in diesem Moment hatte sie schon lange keine Kraft mehr.

  33. vor 3 Monaten

    Ich höre oder lese in den Kritiken der letzten Tatorte immer wieder „das war kein Krimi, sondern ein Sozialdrama…“

    Ich glaube, die Zeit der „klassischen Krimis“ à la „Der Kommissar“ oder „Derrick“ ist lange vorbei. Das Schema Mord – Leiche – Verdächtige – Kommissar – Verhöre – „Der war’s, Chef!“ funktioniert nicht mehr. Es werden immer intensiver die Hintergründe der Täter und der Opfer durchleuchtet, und das finde ich absolut angemessen und zeitgemäß. Und die beiden Kölner machen für mich diesbezüglich derzeit den besten Job!!!

  34. vor 3 Monaten

    Danke, @Mila!!!
    @Der Fremde: Das Problem bei Depressionen ist leider, daß diese Erkrankung schleichend daherkommt und Betroffene selten aktiv erleben, daß sie noch eine Möglichkeit haben, einzugreifen. Einen Arzt oder eine Beratungsstelle zu kontaktieren, zum Beispiel. Und mit Depressionen ist es wie mit Schulden… eine erdrückende Belastung, derer man sich schämt.
    Ich spreche aus Erfahrung. Zwar hatte ich gottseidank nie Schulden, leide aber seit meiner Jugend an Depressionen.

    1. vor 3 Monaten

      Ich weiß gerade nicht, warum dieser Kommentar ganz an das Ende der Kommentare gerutscht ist… sollte eigentlich eine Antwort auf Mila und den Fremden sein, weiter oben… 🤔

    2. vor 3 Monaten

      @Imki:

      Auch ich kenne aus meinem nahen Umfeld die Krankheit ‚Depression‘.
      Was aus meiner Sicht wirklich hilft, sind 2 Tools:
      1.) Sich vom Arzt ein entsprechendes modernes Medikament verschreiben lassen – Antidepressiva aus der Gruppe der sog. ‚Sertotonin-Blockade-Hemmer‘, welche zwar erst nach ca. 3 Wochen Wirkung zeigen, dann aber sehr heilsam sind …
      2.) eine ‚Strukturierung des Alltags‘, wozu eben die og. ‚BESTANDSAUFNAHME‘ des eigenen Lebens gehört –> Wo stehe ich? Wo will ich hin? Welche Möglichkeiten habe ich, dorthin zu gelangen?

      Manche nehmen daneben auch noch Psychotherapie, dieses Tool ist aber nicht für jede Person geeignet und sinnvoll (es kostet einiges, wirkt nicht bei jedem, verschlechtert bei manchen sogar die Situation)!

      Ich bin überzeugt, dass die von mir genannten 2 Hilfsmittel den im Film betroffenen Personen weiter geholfen hätten! 😎

      1. vor 3 Monaten

        Es heißt natürlich richtig: ‚Serotonin‘ (statt: SerTotonin) 😉

      2. vor 3 Monaten

        Nun, der erste Schritt ist immer der, zu erkennen, daß man ein Problem hat. Und, wie wir in dem Tatort „Restschuld“ eindrucksvoll gesehen haben, Monika Mann hatte es nicht erkannt, oder wollte es sich nicht eingestehen. Selbst als sie direkt vor ihm stand und ihm ins Gesicht sagte, sinngemäß… Wach auf, wir sind pleite!!!… sagte er nur, was redest du da, uns geht’s doch gut, ich krieg das schon hin…
        Ähnliches hab ich schon bei einem Alkoholiker erlebt. Sobald man ihn auf sein Problem ansprach, sagte er… ach, komm, so viel trinke ich doch gar nicht… aber ich stimme dir zu, in jedem Fall ist professionelle Hilfe nötig, wenn man aus Schulden/Depressionen/Sucht herausfinden will.

  35. vor 3 Monaten

    Katharina M. Schubert spielt offenbar gerne (und glaubwürdig) Frauen in prekären Lagen, die den inneren „Zwang“ verspüren, sich (gelegentlich) zu prostituieren, um kleinere Anschaffungen für ihre Kinder zu finanzieren:
    War es in der gegenständlichen Folge wegen eines Kaufs neuer Anzüge für die Kinder (den diese gar nicht benötigten!), so war es in der Stuttgarter Folge „Anne und der Tod“ (2019) die Anschaffung der neuesten Sportschuhe für ihren undankbaren Sohn, um sich käuflich einem älteren Pflegebedürftigen darzubieten.

    Die „Anne“ von damals war der „Stefanie“ von der aktuellen Folge durchaus wesensverwandt! 😔

    1. vor 3 Monaten

      Ich glaube das Handeln von Stefanie ist nicht abwegig sondern für mich recht gut nachvollziehbar. Eine Freundin meiner Frau saß auch mit einer Bürgschaft von 50k plötzlich allein gelassen da. Und ihr erster Gedanke war: entweder ich prostituiere mich jetzt oder ich begehe Selbstmord. Denn die Inkasso Leute sind kein Schuldenberater vom Typ Peter Zwegat. Denen ist es egal ob du dann noch Miete, Strom, Versicherung oder Essen bezahlen kannst. Gut das Frau X dann doch sehr viele Freunde mit dem ganzen Schreibkram geholfen haben. Denn wie gesagt, die meisten Schuldner haben zudem auch recht schnell einen ganzen Karton voller anderer ungelesener Mahnungen an der Backe. Wie sagte doch der Arbeitgeber von Stefanie: „das kann man doch alles regeln“. Ja das stimmt, aber es gelingt eben nur mit der Unterstützung anderer.

  36. vor 3 Monaten

    Weiß jemand, welche Kirche das ist in der die Tafel aufgebaut war? Danke:)

  37. vor 3 Monaten

    Vielleicht ein schlichter Gegenentwurf zu Dr.Best. Ein wichtiges und gerne verleugnetes Thema der Gesellschaft sehr einfühlsam und anrührend umgesetzt, ohne falsches Pathos, sondern mit eingefühlt gespielter Verzweiflung.Ausweglosigkeit und Not waren sehr nachvollziehbar. Ich finde dass Kath. Schubert besondere Anerkennung für ihre schauspielerische Leistung verdient hat.

  38. vor 3 Monaten

    Ich konnte den Tatort nicht fertig ansehen, mich hat er zu sehr getriggert. Das zählt in unserer Gesellschaft, Geld, Geld, Geld, vor allem dieses, das wir in unglaublichen Anteilen an Steuern zahlen. Für wen? Für was?
    Ich hatte nach der Corona Zeit Steuerschulden, über 30 Jahre habe ich nur gezahlt, noch nie etwas gebraucht von dieser Gesellschaft, keine der Sonderregelungen wurde angewandt, das Finanzamt sendete unbarmherzig die automatisierten Mahnbescheide, Vollstreckungsbescheid, in unterschiedlichen Farben.

    Wen interessiert die absolut existenzbedrohende Lage?

    Niemand.

    Wie viele Freunde bleiben da übrig: 2 (auch beide selbständig).

    Die üblichen Kommentare „Kann man das nicht vorher wissen?“ „Wie kann sowas überhaupt passieren?“ – Tja, es kann passieren, jedem und jederzeit und unverschuldet. Leider wird man dann – wie sehr schön dargestellt – weggeschmissen, verachtet, verschmäht. Seit dieser Zeit sehe ich unser gesamtes Land und die Systeme sehr viel anders. Dieser Staat (aka korruptes System) kriegt von mir nur noch das aller-aller-aller-nötigste.

    1. vor 3 Monaten

      Danke für Ihren ehrlichen, authentischen Beitrag!
      Ja – ich glaube, die selbständig Erwerbstätigen kann es hier besonders arg treffen: Diese Personengruppe nimmt das höchste Risiko (Stichwort: ’notwendige Investitionen‘!), daher kann es sie auch am schlimmsten treffen! 😔

  39. vor 3 Monaten

    Der Tatort mit der Nummer 1288 aus Köln. Die beiden führenden Hauptkommissare der dortigen Mordkommission, Max Ballauf und Freddy Schenk ermitteln, die strategische Richtung wird sich noch im Laufe der Nachforschungen herausstellen, wobei der Dienstwagen von Freddy mal wieder aus dem Youngtimer-Fundus der Verkehrspolizei zu stammen scheint. Ein starkes Sozialdrama, weniger ein Tatort-Kriminalfilm, tischt hier der WDR dem versierten Fernsehzuschauer auf und bei allem Respekt, es gibt aber auch andere Möglichkeiten aus seinen prekären finanziellen Verhältnissen herauszukommen. Privat-Insolvenz, weniger Ansprüche und auch das viel gepriesene „Muss-Eigenheim“ kann mal einer kleineren Mietwohnung weichen. Aus welche Richtung der Film mit seiner Neid-Debatte stammt, braucht man gar nicht spekulieren. Trotzdem, sehenswert ist der, in allen Richtungen.

    1. vor 3 Monaten

      Für das „Muss“ Eigenheim zahlt man aber keine Miete, vor allem dann nicht, wenn es bezahlt ist, das ist es die beste Wertanlage fürs Alter.
      In der heutigen Zeit gibt man was Eigenes nicht so schnell auf, nur um in Miete zu ziehen und irgendwann, vielleicht wegen Eigenbedarfs, gekündigt zu bekommen und dann endgültig auf der Straße zu stehen.
      Die Privatinsolvenz – als letzten Ausweg – ist auch an viele Hürden und Bedingungen geknüpft – so wie Sie das erläutern, ist das für Sie wohl ein Spaziergang, was es beileibe nicht ist.
      Und noch weniger Ansprüche als das tägliche Essen zu haben, dafür zur Tafel zu gehen, ist etwas, dass sich wohl kaum jemand wünscht, aber viele müssen, wenn sie nicht verhungern wollen.

  40. vor 3 Monaten

    Moin
    und jetzt mal meine (von gänzlicher Faktenkenntniss getrübte) Meinung zu diesem Film.
    Ich habe mir den Film von Anfang bis Ende angesehen und verstehe so viele Dinge nicht. Die ganzen positiven Reaktionen verstehe ich auch nicht. Vielleicht mache ich etwas falsch, vielleicht denke ich falsch, vielleicht bin ich falsch.
    Ich habe den Tatort mal geliebt, die Folgen gesammelt, auf meiner Festplatte lagen zwischenzeitlich ca. 800 Folgen.
    Worum geht es eigentlich in diesem Film? Sozialdrama, Krimi, Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Beteiligten der Produktion?
    Ok, Zwischensequenz, man kann in eine finanzielle Notlage geraten und es ist schwer diese zu bewältigen!
    Trotzdem bleibt die Frage, was haben die Protagonisten des Films damit zu tun? 3 Fälle, einer dümmer als der andere.
    1. Der Masseur
    Er ist im Dienstleistungssektor selbständig, ruft offensichtlich vernünftige Preise auf, arbeitet (je nach lesart) sehr viel, müsste folglich brauchbare Einnahmen erwirtschaften, wenn er denn seine Aussenstände eintreiben (lassen, z.B. durch …Inkasso) würde.
    2. Frau Steuerfachangestelte
    Sie hat für einen Kredit ihres Mannes gebürgt, soweit nachvollziehbar(würde ich nicht anders machen), sitzt jetzt auf den Schulden und findet keinen Weg heraus? Was qualifiziert sie für ihren Job, wenn sie nicht in der Lage ist, das Prinzip des Offenbarungseides ihres Mannes zu kopieren? Ok, persönliche Scham. Na gut, aber warum hat sie Angst vor einem Inkasso-Clown. Sie müsste wissen, dass er ihr gar nichts kann!
    3. Die Beamtenfamilie
    Beide sind 50+ und krank. Ob sie nun wirklich Beamte sind oder nicht wird nicht geklärt. Der Lehrer müsste/sollte es in Köln sein, die Musikerin wahrscheinlich nicht, trotzdem sind beide mindestens im öffentlichen Dienst angestellt. Seit wann wird das Einkommen eines kranken Menschen auf 0 (in Buchstaben NULL) reduziert, wenn dieser Mensch krank wird?
    Jetzt erzählt mir nicht, dass das Haus überschuldet ist. Es wurde wegen der Kinder gebaut/gekauft, die sind mittlerweile erwachsen, d.h. es wurde 20 Jahre abbezahlt, d.h. der Restwert des Hause ist deutlich positiv.

    Jetzt mal zum Krimi
    Den Messerstich kennen nur die Zuschauer, die Ermittler vom Hörensagen. In Richtung des Partners wird kein Stück ermittelt, warum?
    Warum werden wahllos Menschen, die einen weißen Lieferwagen benutzen, mit massiver Polizeigewalt drangsaliert? Kompensation? Keine!
    Warum werden genau 3 „Verdächtige“ ausgewählt? Nun gut, bei der Steuerfachfrau kann ich es wegen des Videos nachvollziehen. Trotzdem, hat der „beste seines Fachs“ nicht ansonsten noch 1000(?) Fälle?
    Noch zwei Details, die mir aufgefallen sind.
    Offensichtlich haben beide „Kölner“ eine Latexallergie, jedenfalls fassen sie dauernd Beweisstücke ohne Handschuhe an.
    Warum sind im Showdown die Kommissare vor den Streifenhörchen(liebe Polizisten, die ihr tagtäglich auf der Straße seit, fühlt euch bitte nicht beleidigt, ihr macht einen großartigen Job!!!) da und reden gleichzeitigt mit dem Täter und dem (potentiellen) Nebenkläger?
    Btw, wenn sie das Video vom Anfang nicht kennen, warum rennen sie durch das Hotel? Wenn sie es kennen, warum rennen sie durch das Hotel?
    (Liebe Leute vom WDR, ich habe kein Problem damit Gebühren zu zahlen, aber könnnt Ihr Euch bitte dafür auch ab und zu mal ein paar Experten holen?)

Neue Tatort-Folgen
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