Tatort Folge 1315: Überlebe wenigstens bis morgen

Sendezeiten:
  • So 23.11. 20:05 Uhr: SRF
  • So 23.11. 20:15 Uhr: ARD
  • So 23.11. 20:15 Uhr: ORF2
  • So 23.11. 21:45 Uhr: ONE
  • Di 25.11. 00:25 Uhr: ARD

Kurz und knapp – darum geht’s

Fast ein halbes Jahr lag die Mittzwanzigerin Nelly Schlüter tot in ihrer Wohnung – ohne dass es jemand bemerkt hätte. Zwar hatte Nelly Familie und Freunde, doch richtig vermisst zu haben scheint sie niemand, nicht mal ihre beste Freundin Fine. Die Stuttgarter Kommissare Thorsten Lannert und Sebastian Bootz fragen sich, woher diese Gleichgültigkeit in Nellys Umfeld rührt und wer ihr etwas angetan haben könnte. Vielleicht einer der Männer, die Nelly beim Onlinedating kennengelernt hat? Aber wurde die junge Frau überhaupt ermordet? Oder wusste sie keinen anderen Ausweg aus ihrer Einsamkeit als den Suizid? Für Lannert und Bootz tun sich menschliche Abgründe auf …

Der neue Tatort Stuttgart „Überlebe wenigstens bis morgen“ ist am Sonntag, den 23.11.2025 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.

Inhalt der Tatort-Folge „Überlebe wenigstens bis morgen“

Rauschschwaden, Brandgeruch in der ganzen Wohnung. Und Fliegenlarven. Überall Fliegenlarven. Mittendrin die bereits halb verweste Leiche von Nelly Schlüter, mit einem Strick um den Hals. Es ist ein grauenhaftes Bild, das sich den Kommissaren Thorsten Lannert und Sebastian Bootz von der Kripo Stuttgart bietet. Wäre der Wohnungsbrand nicht gewesen, die tote Nelly wäre immer noch unentdeckt geblieben. Dabei muss die junge Frau schon vor einem halben Jahr gestorben sein – anhand der Larvenpopulation kann Rechtsmediziner Vogt sogar das Todesdatum relativ genau bestimmen: zwischen dem 9. und dem 11. Juni. Als Todesursache nennt der erfahrene Pathologe „atypisches Erhängen“ – was sowohl auf einen Suizid als auch auf Fremdverschulden hindeuten kann.

Warum bloß hat niemand die junge Frau vermisst? Zu den Nachbarn hatte sie keinen Kontakt, und Nellys Eltern wohnen in Ulm, nicht gerade um die Ecke. Ohnehin hätten sie sich eigentlich nur noch zu Weihnachten und Ostern gesehen, erklärt Nellys Mutter Yasemin der Polizei, sichtlich bestürzt. Doch auch Nellys soziales Umfeld scheint sie nicht vermisst zu haben: weder ihr Ex-Freund Felix noch ihre beste Freundin Fine. Die hat sich gerade mit Ehemann Niklas und ihrer kleinen Tochter das perfekte Familienglück aufgebaut – fast wirkt es, als hätte Nelly dort ohnehin nur gestört. Oder trügt die Harmonie etwa? Ein Foto macht die Ermittler Lannert und Bootz im Tatort „Überlebe wenigstens bis morgen“ stutzig: Es zeigt Nelly in trauter Zweisamkeit mit Niklas – lief da etwas zwischen den beiden? Dann hätte Fine ein klares Motiv.

Allerdings gibt es genügend andere Verdächtige, denn mit ihrer bisweilen aufdringlichen Art hat Nelly ziemlich angeeckt. „Süß, aber wahnsinnig anhänglich“, „eine richtige Klette“ – so beschreiben sie die Männer, die Nelly beim Onlinedating kennengelernt hat und die offenbar so gar nicht an einer festen Beziehung interessiert waren – im Gegensatz zu Nelly. Hat deshalb auch ihr Ex Felix irgendwann die Reißleine gezogen? Zwar behauptet er gegenüber Lannert und Bootz, ihre Trennung sei friedlich und einvernehmlich verlaufen, doch Sebastian Bootz, selbst erfahren in Scheidungsfragen, bleibt skeptisch. Tatsächlich zeigt die Handyauswertung der Toten, dass Felix auch nach der Trennung weiterhin mit Nelly in Kontakt stand und sie offenbar auch regelmäßig getroffen hat. Seine Erklärung, dass das alles von Nelly ausgegangen sei, würde zumindest in das Bild der einsamen Frau passen, die mit allen Mitteln nach einer festen Beziehung sucht – oder an einer gescheiterten festhalten will. Doch ausgerechnet auf der Hochzeit von Fine und Niklas hat Nelly gefehlt, dabei waren die beiden für sie immer das Traumpaar schlechthin. Oder war sie da etwa schon tot? Fine wirkt ziemlich ratlos und verzweifelt, zumal zwischen ihr und Nelly zuletzt auch Funkstille herrschte.

War also doch alles ganz anders? Ist dieser Todesfall im SWR-Tatort „Überlebe wenigstens bis morgen“ gar kein Fall für die Kripo – weil Nelly sich selbst getötet hat? Weil sie keinen anderen Ausweg aus ihrer sozialen Isolation wusste als den Suizid? Kommissar Lannert recherchiert in Einsamkeitsforen im Web und stößt dabei auf eine „Solitüde“ – Nellys Nickname beim Onlinedating. Offenbar hat sie dort nach professioneller Hilfe gesucht und diese auch gefunden – doch zu welchem Preis?

Hinter den Kulissen

Vom 7. November bis zum 9. Dezember 2023 fanden die Dreharbeiten statt für den 35. Fall der „Schwaben-Sheriffs“ Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare). Eine besondere Preview konnten Fans schon am 25. September 2025 erleben, als der neue Tatort Stuttgart erstmals öffentlich vorgeführt wurde, und zwar im Konzertsaal „Prediger“ in Schwäbisch Gmünd im Rahmen der SWR-Regiotour.

Im TV wird der Kriminalfilm erstmals am Sonntag, den 23. November 2025 ausgestrahlt, wie gewohnt um 20:15 Uhr im Ersten.
Übrigens: Der Titel des Tatorts nimmt Bezug auf die erste Zeile des fast gleichnamigen Liedes („Wenigstens bis morgen“) des legendären DDR-Musikers und Liedermachers Gerhard Gundermann (1955–1998).

Videos zur Produktion

ARD Trailer

Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Ein Tatort mit melancholischer Grundstimmung, die sich auf den Zuschauer überträgt und lange nachwirkt, was sowohl am Thema als auch dessen filmischer Umsetzung liegt. Sicher, dies ist nicht der erste Sonntagskrimi, der sich des Problems „Einsamkeit und Suizidgefährdung junger Erwachsener“ annimmt (zuletzt auf bravouröse Weise umgesetzt im Rostocker Polizeiruf „Tu es!“), doch hier wird eindrucksvoll der Versuch unternommen, sich in die Perspektive der Betroffenen hineinzudenken, etwa wenn Nellys Stimme aus dem Off Kommentare einwirft, deren tieferer Sinn sich erst allmählich erschließt, oder wenn durch „Split Screens“ die überragende wie verhängnisvolle Rolle digitaler Bubbles betont wird. Tiefgründig, intensiv und authentisch – unbedingt sehenswert.

Besetzung

Hauptkommissar Thorsten Lannert – Richy Müller
Hauptkommissar Sebastian Bootz – Felix Klare
Kommissarin Elvira Möbius – Daniela Holtz
Rechtsmediziner Dr. Daniel Vogt – Jürgen Hartmann
Nelly Schlüter – Bayan Layla
Yasemin Schlüter – Idil Üner
Henning Schlüter – Robert Kuchenbuch
Fine Slowinski – Trixi Strobel
Niclas Slowinski – Louis Nitsche
Felix Vietze – Malik Blumenthal
Christine Haller – Lana Cooper
Rike Singer – Melanie Straub
Lina Teismann – Leonie Wesselow
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Katrin Bühlig
Regie – Milena Aboyan
Kamera – Michael Merkel
Casting – Deborah Congia
Musik – Kilian Oser
Ton – Peter Tielker
Licht – Christoph Pusch
Maske – Melissa Döberl
Kostümbild – Tanja Gierich
Szenenbild – Anette Reuther
Schnitt – Isabelle Allgeier
Produktionsleitung – Birgit Simon
Ausführender Produzent – Nils Reinhardt
Redaktion – Brigitte Dithard (SWR)

1 Kommentar

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  1. vor 4 Wochen

    Der Plot klingt nach meinem Geschmack, und die Destination Stuttgart ist ohnehin reizvoll. 😘

    Dass diese Folge bereits so lange (fast 2 Jahre) im voraus produziert wurde, ist auch eine recht interessante Hintergrund-Info! (seit „Winter ’23“ wurden ja schon einige neue Stuttgart-Folgen ausgestrahlt …

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