Kurz und knapp – darum geht’s
Ein Politiker wird entführt, eine Leiche aus der Reuss geborgen – und Kommissar Reto Flückiger (Stefan Gubser) steht vor seinem ersten Fall in Luzern. Zusammen mit der amerikanischen Austauschpolizistin Abby Lanning (Sofia Milos) beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Doch als die geplante Lösegeldübergabe scheitert, geraten die Ermittler in ein undurchsichtiges Netz aus politischen Intrigen und persönlichen Rachegelüsten. Als sie einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen entdecken, ahnen sie nicht, in welch gefährliches Spiel sie geraten sind …
Inhalt der Tatort-Folge „Wunschdenken“
Die Nacht über Luzern ist still, nur das Plätschern der Reuss durchbricht die Stille. Reto Flückiger, eigentlich noch im Urlaub, steht am Ufer und blickt auf das dunkle Wasser. Ein Anruf reißt ihn aus seinen Gedanken: Ein Politiker wurde entführt, und die Kripo braucht ihn sofort. Flückiger, der eigentlich erst in einem Monat seinen Dienst antreten sollte, lässt sein Segelboot zurück und macht sich auf den Weg.
In der Mordkommission trifft er auf Abby Lanning, eine amerikanische Austauschpolizistin, die ihm als Assistentin zur Seite gestellt wird. Während Lanning die Ehefrau des Entführten, Natalie Kreuzer, observiert, bereitet Flückiger die Lösegeldübergabe vor. Doch am Bahnhof passiert nichts – niemand erscheint, um das Geld abzuholen. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel: War die Entführung nur ein politisches Manöver? Oder steckt etwas viel Dunkleres dahinter?
Parallel dazu wird die Leiche des ehemaligen Häftlings Anton Widmer aus der Reuss geborgen. Die Spuren deuten auf einen gewaltsamen Tod hin. Als die Ermittler herausfinden, dass Widmer im Gefängnis Wauwilermoos inhaftiert war – einer Anstalt, die der entführte Politiker Pascal Kreuzer einst leitete –, verdichten sich die Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen. Flückiger spürt, dass hier mehr im Spiel ist, als es den Anschein hat.
Die Suche nach der Wahrheit führt die Ermittler in die Abgründe der Luzerner Politik und in die Vergangenheit des entführten Kreuzers. Doch je tiefer sie graben, desto mehr geraten sie selbst ins Visier. Als sie schließlich ein verstecktes Haus finden, in dem Kreuzer gefangen gehalten wurde, ist es zu spät – der Politiker ist tot. Die Ermittler stehen vor einem Scherbenhaufen, und Flückiger muss sich fragen: Wer hat hier wirklich die Fäden gezogen?
Hinter den Kulissen
„Wunschdenken“ markiert die Rückkehr des Schweizer Fernsehens in die „Tatort“-Reihe nach über zehn Jahren Pause. Gedreht wurde die Folge im Frühjahr 2011 in Luzern und Umgebung, darunter am Vierwaldstättersee und an der Reuss. Regie führte Grimme-Preisträger Markus Imboden, bekannt für seine atmosphärisch dichten Krimis wie „Mörder auf Amrum“.
Die Besetzung um Stefan Gubser als Reto Flückiger und Sofia Milos als Abby Lanning sorgte für Aufsehen, insbesondere wegen Milos’ Rolle in „CSI: Miami“. Allerdings wurde ihre Figur nach der Erstproduktion stark reduziert, nachdem Kritik an ihrer Darstellung und an der chemischen Dynamik mit Gubser laut wurde. Die Folge wurde ursprünglich für eine Ausstrahlung im April 2011 produziert, jedoch aufgrund qualitativer Mängel und politischer Bedenken überarbeitet. Die finale Fassung wurde schließlich am 14. August 2011 im Ersten ausgestrahlt und erreichte in der Schweiz eine Einschaltquote von 39,7 Prozent.
Interessant ist auch der historische Kontext: Die Folge wurde in einer Zeit produziert, in der die Schweizer Volkspartei (SVP) starken Einfluss auf die politische Landschaft hatte. Einige Szenen und Dialoge wurden angepasst, um politische Anspielungen zu entschärfen, was zu kontroversen Diskussionen über die redaktionelle Unabhängigkeit des Schweizer Fernsehens führte.
Trotz der Herausforderungen bei der Produktion markiert „Wunschdenken“ den Beginn einer neuen Ära für den Schweizer „Tatort“ – auch wenn die erste Folge nicht ganz den Erwartungen gerecht wurde.
Besetzung
Hauptkommissar Reto Flückiger – Stefan Gubser
Abigail Lanning – Sofia Milos
Kriminaltechnikerin Yvonne Veitli – Sabina Schneebeli
Ernst Schmidinger [Kripochef] – Andrea Zogg
Josef Ebnöter – Peter Wyssbrod
Natalie Kreuzer [Ehefrau des verschwundenen Politikers] – Stephanie Japp
Elisabeth Widmer – Ursina Lardi
Marcel Küng – Martin Klaus
u.a.
Stab
Drehbuch – Nils-Morten Osburg
Regie – Markus Imboden
Außenrequisite – Cecile Grieder
Besetzung/Casting – Ruth Hirschfeld
Garderobe – Julia Ensner
Kamera – Rainer Klausmann
Kostüme/Kostümbild – Claudia Flütsch
Location Scout – Ines Zurbuchen
Maske/Maskenbildner – Marina Aebi
Oberbeleuchter – Peter Fritscher
Produzent – Hans G. Syz
Produzent – Stefan Gubser
Bilder: SWR/SF/Thomi Studhalter
CSI – Luzern
Hilfe!
Dieser Tatort war schrecklich – viel zu amerikanisch –
Einer der besten Tatorte aller Zeiten!! Tolle Story, gro
Furchtbar viel Musik im Hintergrund. Ansonsten ok. Gruezi.
die tatorte werden immer peinlicher!!
vor allem der mit kroll und nun dieser.
Der Tatort Nummer 806. Detektei Flückiger vom Dezernat Leib und Leben ermittelt, leider kommt er fast immer zu spät. Ihm zur Seite steht eine amerikanische Austauschschülerin, allzeit bereit. Aus Luzern ermittelt der Schweizer Beamte, eindringlich in Sache Entführung und Mord. Was die Schweizer Volkspartei mit diesem Tatort-Spielfilm zu tun hat, vermag ich nicht zu beurteilten. Tut mich auch nix angehen. Aber die Ehefrau des Politik-Opfers, die hatte es in sich. Das Gefängnis Wauwilermoos! Hört sich ja fast so an, wie das Schloß Canterville. Wie in allen Schweizer Tatort-Thrillerchen erscheint die Hintergrundmusik als Folterinstrumentarium. Wiederholung angemessen. ( Der Meinung wegen ) l
Papierraschelnde Dialoge, in einer unbeholfenen Inszenierung von bemitleidenswerten Schauspielern hölzern aufgesagt. Wer auf so etwas steht, wird bei diesem TO bestimmt glücklich. Ich hab nach einer halben Stunde ausgeschaltet, zum Plot kann ich also nichts sagen.
überraschend gut für Schweizer Verhältnisse (bezieht sich übrigens nur auf Tatortfolgen :-)…sehenswert…gute Story…ganz klar 5 Sterne
The sound is often too loud (shoes on the floor!) and voices are badly synchronized. Actors talk with their backs to the camera, the dialogue is lame. It’s clear that the Swiss in 2011 were 30 years behind. Bad filming, bad sound, bad acting, bad writing, bad everything. It is almost funny, but when they are trying to be funny – Fluckiger and Lanning in the hotel – it was sehr peinlich.
Ich fand den damals schon gut bei der Erstausstrahlung und konnte die schlechten Kritiken nicht nachvollziehen. Hochspannender Einstand in Luzern. Supi 4 Sterne
Sehr sympathisch, humorvoll! Die verschiedenen CH-Dialekte passen einfach zu gut auf die Charaktere, einfach top!