Kurz und knapp – darum geht’s
Ein Politiker wird erhängt in seiner Frankfurter Wohnung gefunden – alles deutet auf Selbstmord hin, doch Kommissarin Anna Janneke zweifelt daran. Gleichzeitig erhält ihr Kollege Paul Brix Besuch von seinem alten Partner Simon Finger, der auf der Flucht vor der russischen Mafia ist und kurz darauf spurlos verschwindet. Als Janneke in Brix‘ Vergangenheit im Frankfurter Bahnhofsmilieu zu forschen beginnt und dabei auf dessen ehemaligen Chef Wolfgang Preiss trifft, gerät sie unversehens in ein tödliches Spiel um Loyalität und Vertrauen, das ihr Leben und ihre Partnerschaft mit Brix für immer verändern könnte…
Inhalt der Tatort-Folge „Hinter dem Spiegel“
Nervös blickt Kommissar Paul Brix durch die Gänge des Frankfurter Polizeipräsidiums. Er ist zum Innendienst verdonnert, während seine frisch gewonnene Kollegin Anna Janneke allein ermitteln muss. Das Bahnhofsviertel Frankfurts liegt in nächtlichem Neonlicht, als Simon Finger, ein alter Kollege aus Brix‘ Zeit bei der Sitte, ihn im Präsidium aufsucht und verzweifelt um Hilfe bittet – die russische Mafia sei hinter ihm her. Die Begegnung ist angespannt wie ein überzogener Draht; Brix lehnt die Bitte ab, obwohl er tief in Fingers Schuld steht.
Janneke, die zufällig Zeugin des Gesprächs wird, spürt die unausgesprochenen Geheimnisse zwischen den Männern. Als Psychologin ist sie sensibel für die feinen Risse in der Fassade ihres verschlossenen Kollegen. Wer ist dieser Mann, mit dem sie nun zusammenarbeiten soll? Ihre Beobachtungen verstärken sich, als sie den scheinbaren Selbstmord des Politikers und Lobbyisten Joachim Lindner untersucht. In seiner Luxuswohnung, wo der Verstorbene von der Decke hängt, passt etwas nicht ins Bild – er hatte noch Termine vereinbart, was für jemanden mit Suizidabsichten ungewöhnlich erscheint.
Die Fahndung nach Brix‘ verschollenem Kollegen Simon Finger gleicht der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen des Frankfurter Rotlichtmilieus. Als Finger schließlich tot aufgefunden wird, gerät Brix zunehmend unter Druck. „Cojones“, hatte er zu Beginn von seiner Kollegin gefordert – Eier zeigen! Nun muss er selbst beweisen, dass er seinen eigenen Ansprüchen genügt. Währenddessen trifft Janneke bei ihren Recherchen in Brix‘ Vergangenheit auf dessen ehemaligen Chef Wolfgang Preiss, der charmant und hilfsbereit erscheint, aber vielleicht nur seine eigene Agenda verfolgt.
Als ein zweiter vermeintlicher Selbstmord entdeckt wird und Verbindungen zur russischen Mafia sichtbar werden, verdichten sich die Hinweise, dass hinter allem ein großes Geldwäscheprojekt steckt. Doch wer zieht die Fäden? Ist Brix‘ ehemaliger Chef tiefer verstrickt als gedacht? Der Fall wird zum Prüfstein für das noch junge Ermittler-Duo, das sich erst finden muss. In den nächtlichen Schatten der Finanzmetropole, wo das Geld wie herbstliche Blätter durch die Luft wirbelt, ringen Janneke und Brix mit ihren eigenen Dämonen…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Hinter dem Spiegel“ wurde vom Hessischen Rundfunk produziert und stellt den zweiten Fall des Frankfurter Ermittlerduos Janneke und Brix dar, verkörpert von Margarita Broich und Wolfram Koch. Die Dreharbeiten fanden an 23 Drehtagen zwischen dem 30. September und dem 3. November 2014 an verschiedenen Orten in und um Frankfurt am Main statt, darunter das Frankfurter Bahnhofsviertel, Bad Homburg, Offenbach am Main, Ober-Mörlen und Langgöns bei Gießen.
In den Hauptrollen brillieren neben dem Ermittlerduo hochkarätige Gaststars: Justus von Dohnányi als zwielichtiger Ex-Chef Wolfgang Preiss, Dominique Horwitz als Brix‘ ehemaliger Kollege Simon Finger und Henning Peker als spielsüchtiger Patty Schneider. Für die Regie zeichnete Sebastian Marka verantwortlich, der zuvor bereits den letzten Fall des Vorgänger-Kommissars Frank Steier (Joachim Król) inszeniert hatte. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Erol Yesilkaya.
Bei seiner Erstausstrahlung am 13. September 2015 um 20:15 Uhr im Ersten erreichte der Film 8,74 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von beachtlichen 26,0 Prozent entsprach. Die Kritiken fielen überwiegend positiv aus: Rainer Tittelbach von tittelbach.tv lobte den „komplexen, top gespielten, äußerst spannenden Krimi-Thriller“ und hob die „hohe Fiktionalität“ als besondere Stärke hervor. Beim Festival des deutschen Films wurde Regisseur Sebastian Marka in der Kategorie „Kriminell gut“ nominiert. Besonders erwähnenswert ist auch der „visuell herausragende Vorspann“ der Titeldesignerin Saskia Marka, bei dem die typischen Stimmungsbilder der Tatort-Stadt durch eine symmetrische Spiegelung in der Bildmitte verfremdet werden und damit bereits optisch auf den Titel „Hinter dem Spiegel“ verweisen.
Bin gespannt! Liest sich sehr spannend…
Moin Moin,
wie hieß der Titelsong eben?!?!
Danke
In welch komischen Format wird denn dieser Tatort gesendet?!?
Bin ja echter Tatort-Fan, aber noch weiter hergeholt geht kaum.
Tatort mit Cojones – superbe Schauspieler, spannende Geschichte, intelligente Schnitte – einfach perfekt!
Der Tatort war sehr geil! Kann mir jemand sagen, von wem der Song ist, der gespielt wird, wenn Brix durchs Bordell geht?
Danke :-)
Weiß jemand, wie der Song heißt, der am Ende des Tatorts eingespielt wurde?
Und zum Schluß läßt sich die böseböse russische Mafiabossin mit gefälschten Koordinaten austricksen und Brix ist gerettet? Wie blöd ist das denn, fühl mich verarscht….
Tollet Tatort – herausragende Leistung von Sascha Nathan als KTUler 5/5.
Der Tatort Nummer 955, heute ARD, 20:25 h (wegen der Syrer), Erstsendung. Die Hauptkommissare Brix und Janneke aus Frankfurt möchten ermitteln. Er, ein Beamter mit Vergangenheit? Sie mit dem Charme einer Bürgermeisterin einer Irgendwo-Kleinstadt! Der Boss der beiden, wahrscheinlich Kriminalrat im höheren Dienst, hätte den korrupten und mörderischen Sittenpolizeichef gut ersetzen können. Dazwischen die Russenmafia, mit Handlanger, die Universial Soldier Konkurrenz zu machen schienen. Und dann::: Ein drittklassiger Schrottplatzhilfsarbeiter schlüpft in die Rolle eines ermordeten Hauptkommissars und zockt die Rockers ab. Fehlte nur noch Flash Gorden im Spielanzug. Ja Leute, wer bezahlt denn so was?
Ein wirklich sehenswerter Tatort . Hervorragende Schauspieler.
Anna Janneke hat doch Eier – Spiegel- EIER -Augen.
Guckt wie ´ne Kuh, wenn`s donnert.
Die beiden Hauptfiguren Brix und Janneke sind dann doch bissi ZU kontrastierend angelegt, werter Drehbuchautor Erol Yesilkaya. Man kanns auch übertreiben! Das grenzt ja schon an Knallchargen, und die Begegnungen der beiden ans Slapstickhafte. Muss man da ein wenig Originalitätssucht bei Ihnen diagnostizieren? Ich wills nicht ausschließen! Nehmen Sie doch bitte Druck raus und dieses Übermaß an Ehrgeiz, dann wirds viel besser. Aber Manches ist jetzt schon OK … es gibt im TATORT Faderes als den unkonventionellen Ermittlungsstil von Brix. Der Typ ist an sich fast so gut wie Harry Hole von Jo Nesbø. Auch an TATORT-Faber kann man erinnert werden. Und Kommissarin Janneke … nee, diese Figur ist völlig überzeichnet. Das geht dann doch zu weit für ’nen Krimi. Schließlich der Chef Riefenstahl: Der Mann ist im Prinzip gut, aber muss man den schauspielerisch derart überdrehen lassen? Regie, bitte!
schnelle Schnitte, dass kein normaler Mensch mehr mitkommt, eine derart an den Haaren herbeigezogene Story – sorry – für mich eine der schlechtesten Tatort Folgen
Durchaus Lobenswerte Tatort Folge. Bodenständig gestrickte Geschichte und glaubhafte Schauspieler.
„Der schlechteste Tatort ist immer noch besser als Cobra 11 „
Mmmh, ich hatte den Erstling des neuen Frankfurter Duos sehr genossen und gehofft, dass die beiden Figuren noch ein bisschen mehr geerdet werden, ohne dabei an Wort- und Situationswitz zu verlieren.
Nun muss ich leider sagen, die Marschrichtung scheint eine andere zu sein: Mir persönlich ging diese Folge zu sehr in eine überdrehte, überzeichnete Richtung, sowohl vom Erzählinhalt als auch von der Erzählweise her. Ist mir schon klar, dass das nicht alltagsrealistisch sein soll, sondern dass es weitgehend um Klischees und Versatzstücke aus populären Vorbildern geht. Danach ist mir aber grade nicht. Vielen Profi-Kritikern und auch vielen Gästen hier scheint es allerdings zu gefallen. Da kann ich mit leben und werde auch nicht mit faulen Eiern werfen.
Hoffe jedoch, dass das zweite Newcomer-Team, das derzeit am Start ist (die Nürnbercher) zum Ausgleich eher den Weg in eine etwas konventionellere Richtung wählen wird. Dann komme ich halt bei denen auf meine Kosten…
Eine doch sehr vertrackte Geschichte, etwas weniger und etwas straffer hätte der Folge gutgetan. Es war aber spannend und das Team hat mich überzeugt.
Nicht so doll.Habe es spannender erwartet.
Wie heißt denn der Schauspieler,in dem weißen Unterhemd,den der korrupte Bulle ziemlich am Schluß im Beisein von Brix erschießt und diesem dann auch den Mord unterschieben will?
Danke!
@Simönchen: das war Peter Benedict. Der ist immer so toll. Schade, dass er gleich tot war…
Einer der schlechtesten Tatorte den ich je gesehen habe. Die Kommissarin
hat ständig unnormal aufgerissene Augen. Die Handlungen der Polizei ist selbst für einen Film nicht real genug. Der Autor hat hier ganz bestimmt nicht sein Meisterwerk abgeliefert.
Der Erstling hatte mir gut gefallen, aber das hier, mhm… Da war zuviel von allem drin und durch die Überfrachtung fiel bei mir die Konzentration und das Interesse schnell ab.
Warum muss so eine gute Schauspielerin wie Margarita Broich sich ihr Gesicht derart aufpolstern und straffen lassen, das macht keinen Spaß mehr beim HD-Zuschauen, schade!
Toll gemachte Räuberpistole mit Spannung und Tiefgang. Durchweg sehr gute Schauspieler.
@Simönchen – das war wohl Peter Benedict (im Film Thomas Berger)
@Celia Wolgast: Elvis Costello – Watching The Detectives (1978)
Nun gut, der zweite Fall. Die Ermittlerteams sind ja nicht auf 2 sondern eher 20 Folgen angelegt, da muss natürlich in den ersten Folgen Hintergrund erzählt und auch die Varietät ausgebreitet werden. Im ersten Fall hatten wir ein Familiendrama, dieser schliesst nahtlos mit der Untersuchungskomission an. Brix ist damit dann auch ausreichend dargestellt, die Historie aufgearbeitet und – mit der Schlusseinstellung – zu Schrott gepresst. Ein kerniger aber moderner Nicht-Macho der auch mal unter die Gürtellinie schlägt aber keine privaten Probleme ins Team tragen wird, das soll er wohl sein. Ich vermute ja, dass wir in einer der nächsten Folgen etwas von der „Bürgermeisterin einer Irgendwo-Kleinstadt“ erfahren werden. Ich bin gespannt ob da noch etwas ans Licht kommt, finde sie aber auch jetzt schon sehr gut angelegt, die richtige Mischung zwischen ernst und augezwinkernd. Und ja, der Porsche 924 hat mich genauso überrascht wie Brix. Netter Einfall.
Die Darreichungsform gefiel mir dann auch recht gut. Recht modern, Rückblenden, gute Farben, mit jeweils passender Musik nicht gegeizt.
Die Story, geschenkt. Nicht völlig unglaubwürdig, Russenmafia, Geldwäsche, da kann man gut die alte Dienststelle bei der Sitte mit nem „Vorfall“ einbinden. Von dems dann hier jetzt auch wieder zwei gab, da hoffe ich mal dass das nicht zur Gewohnheit wird.
Antagonist Dohnanyi fand ich sehr gut, die restlichen Sprechrollen etwas blass. Unterm Strich bleibt für mich ein kurzweiliger Krimi der locker von der Hand erzählt wurde wohl ohne im Gedächtnis zu bleiben. Zu genau hinschauen sollte man halt nicht. Und dass hier eher ein Augenzwinkern mit bei war wurde spätestens mit Costellos grandiosem „watching the detectives“ im Abspann klar. Solide 3 Sterne.
Ganz gut, nur die Hintergrundhandlung fand ich zu Hanebüchen.
Böse Russen, korrupte Politiker und zwielichtige Polizisten.
Und stets sind es die „Ausländer“ (Diesmal die Russenmafia), deren man nicht Herr wird, woraus resultiert, dass der eine Korrupt wird und der Andere einen auf „Django“ macht, der sich über Gesetzt und Recht stellt, damit alles „sauber“ bleibt…
Ausnahmlos gute Schauspieler, die das Beste draus machen.
Das reicht dann für 3 Sterne…
mal ganz ohne Detailanalyse – recht guter TO ; ist schon sehr beeindruckend , wie sich Dominique Horwitz immer wieder exzellent verkauft .
Fand den Tatort ganz gut.
Gibt es zu dem Tatort eine Playlist der Musik?
@srevilo
Zwei Titel kann ich nennen, in zeitlicher Reihenfolge:
Elton John – Rocket Man (1972)
Elvis Costello – Watching The Detectives (1978)
Sehr guter und intelligenter Tatort
bin gespannt wie es weitergeht
habe Streit mit meiner Frau, das der Herr Finger jeweils vom gleichen Schauspieler Horrowitz vor und nach seinem tod gespielt wurde oder wer war denn der andere Schauspieler, wenn es zwei für die Rolle Finger gab ???
Ansonsten war der Tatort sehr nah am Frankfurter Milieu und wir haben ihn heute im H3 zum 2.ten Male gesehen.
Vielen Dank im Voraus fam. Stephan Auth, Dauertatortfans
Großartig. Eine der besten Tatorfolgen ever. Damit etablieren sich Brix und Janneke unter den Top-Teams der Tatortermittler, bereits in der zweiten Folge. Koch und Broich sind zwei Ausnahmeschauspieler, die hier alles mit viel understatement einbringen, was exzellente Schauspieler einbringen können.
@Stephan Auth: ich weiß nicht, wie der Schauspieler heißt, der Finger nach seinem Tod gespielt hat, aber es war der, der die Leiche gefunden hat und sich dann die Haare abrasiert, einen Schnäuzer angeklebt und einen Ohrring ins Ohr gemacht hat, so dass er Finger ziemlich ähnlich sah, aber er hatte ein schmalerers Gesicht. Es war definitiv ein anderer Schauspieler.
Gutes Drehbuch, gut gespielt, der Tatort hat mich wirklich fesseln können. Die Thematik mit Schmiergeldern, Erpressungen, mit dunklen Geschäften auch zwischen Polizei und Kriminalität wurde hier glaubhaft aufgegriffen, obwohl ich natürlich niemanden, der hier in der Exekutive arbeitet, so etwas unterstellen möchte. Von mir fünf Sterne!