Tatort Folge 709: Auf der Sonnenseite



Erscheinungsjahr: 2008
Kommissar: Batu
Ort: Tatort Hamburg


Cenk Batu (Mehmet Kurtulus) ist frustriert.
Nach einem monatelangen Undercover-Einsatz in einem Hamburger Unternehmen soll der V-Mann nun seine Rolle aufgeben und zu einem anderen Fall wechseln. Dabei steht der vermeintlich seriöse Geschäftsmann Petermann unter Verdacht, einer der größten Geldwäscher Deutschlands zu sein. Batus Vorgesetzter Uwe Kohnau plant jedoch, den verdeckten Ermittler in einen türkischen Clan einzuschleusen. Er soll in der Tatort-Folge 709 „Auf der Sonnenseite“ das Vertrauen von Tuncay Nezrem gewinnen, einem „dicken Fisch“.

Tatort „Auf der Sonnenseite“ – Trailer



Um in die Gruppe aufgenommen zu werden und an Nezrem heranzukommen, legt sich Cenk Batu in das Nachbarbett des verletzten Türken Deniz, der nach einer Messerattacke im Krankenhaus liegt. Deniz ist der Neffe von Tuncay Nezrem. Bei einem zweiten Anschlag im Hospital rettet Cenk Deniz das Leben; aus Dankbarkeit stimmt der Onkel zu, den verdeckten Hamburger Ermittler als Fahrer für seine Organisation zu engagieren.

Nun kann die Arbeit des V-Mannes beginnen: Kommissar Batu sammelt Beweise für den Verdacht, dass Nezrem neben seiner Tätigkeit als Restaurantbesitzer und Gemüsegroßhändler außerdem kriminelle Geschäfte im großen Stil abwickelt. Wie es der Zufall will, gehört zu dessen Geschäftspartnern auch der Unternehmer Petermann, den Batu zuvor ein Jahr lang observierte. Der Fahnder vom LKA Hamburg findet heraus, dass die beiden Männer mit dem Versprechen auf ein „Leben auf der Sonnenseite“ türkische Gastarbeiter hinters Licht führen, die in ihre Heimat zurückkehren wollen.

Auch Deniz fällt auf den Immobilienbetrug rein. Der will sich mit seiner Freundin in die Türkei absetzen, auch, um der strengen Kontrolle seines Onkels Tuncay zu entgehen. Besonders pikant daran: Deniz‘ Freundin ist Petermanns Tochter. Als dieser von der Beziehung der beiden erfährt, will er sie um jeden Preis verhindern – und lässt Deniz schließlich eiskalt umbringen.


Mehmet Kurtulus verkörperte den verdeckten Ermittler des LKA Hamburg nur sechs Tatort-Folgen lang, nach „Die Ballade von Cenk und Valerie“ quittierte der Schauspieler 2012 den Dienst. Dabei spielte Kurtulus den türkischstämmigen Kommissar überzeugend und glaubwürdig. Dennoch war der Darsteller nach drei Jahren und sechs Folgen unzufrieden mit dem ständig wechselndem Team, immer neuen Produzenten und Redakteuren. Er vermisste nach eigener Aussage gegenüber dem „Spiegel“ den roten Faden in der Geschichte rund um Cenk Batu: „Ein Head-Autor wäre toll gewesen, der die gesamte Entwicklung überwacht und koordiniert.“

Batus Tatort-Einstand „Auf der Sonnenseite“ wurde am Sonntagabend, den 26. Oktober 2008, zum ersten Mal im Fernsehen ausgestrahlt. Sieben Millionen Zuschauer schalteten ein.

Besetzung
Cenk Batu – Mehmet Kurtulus
Uwe Kohnau – Peter Jordan
Deniz Nezrem – Burak Yigit
Anja – Patrycia Ziolkowska
Tuncay Nezrem – Aykut Kayacik

Stab
Regie – Richard Huber
Kamera – Martin Langer
Buch – Christoph Silber und Thorsten Wettcke
Musik – Dürbeck & Dohmen

Bilder: NDR/Georges Pauly


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13 Meinungen zum Tatort Folge 709: Auf der Sonnenseite

  • janomat • am 26.10.08 um 23:23 Uhr

    Spitzen Debut!

    Lange nicht so einen spannenden Tatort gesehen – es geht eben auch ohne die „Einstiegsleiche“.

    Dazu sehr schön photographiert, dichte Stimmungsbilder, die überzeugend dargestellte Figur des verdeckten Ermittlers und ein packender Showdown.

    Rundum gelungen, weiter so!

    Antworten
  • Rike • am 27.10.08 um 12:53 Uhr

    Absolutes Kompliment!!!

    Toller Anfangstatort! Ich lebe in der Schweiz und Sonntag Abend ist sowieso immer „Tatort“-Abend bei eigentlich allen Deutschen, die ich hier kenne!!!! Mit Spannung haben wir den „Neuen“ erwartet…und sind begeistert!

    Grüsse aus Bern

    Antworten
  • Fritzi • am 27.10.08 um 13:08 Uhr

    Super! Ich gebe zu, Kurtulus sowieso zu mögen, aber der Tatort hat mich auch so begeistert. Eine ganz andere Grundstimmung, man hat das Gefühl, von Handlung und Hintergrund der Person gleichermaßen viel vermittelt zu bekommen. Bei dieser Art tatort steckt soviel Potential dahinter. Ich freue mich auf weitere!!

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  • hansdampf • am 19.3.13 um 21:46 Uhr

    1. Serie mit Batu gegen 1. Serie mit Tschiller! Ich glaube es ist kein richtiger Vergleich, denn Schweiger kann um Längen nicht mithalten! Herr Kurtulus zeigt wie ein TO sein muss – Herr Schweiger zeigt wie ein TO NICHT sein darf!!

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  • Claus • am 21.3.13 um 15:57 Uhr

    Das war ein Perfekter Tatort so sehen verdeckte Ermittler aus.
    Nicht wie der Nuschelnde Schweiger.Müssen wir jetzt immer Schweiger im Doppelpack ertragen.

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  • Dirk • am 15.10.15 um 14:06 Uhr

    Der Tatort Nummer 709 aus Hamburg, mit dem türkischstämmigen Hauptkommissar Batu und seinem Führungsoffizier, beide vom Landeskriminalamt. Ermittelt wird Undercover, ein nicht ungefährlicher Job, eher gesundheitsgefährdend. KHK B. ist schon einmal auf die miesen Tricks der Geldhaie reingefallen und auch das türkische Pardon hierzu ist nicht ohne. Atmosphärisch dichter und spannender Tatort-Thriller um Liebe, Schande, Ehre, Plagiate. Erwähnenswert ist mit Sicherheit noch die schöne Waschküche, in welcher der Hauptkommissar seine nette Nachbarin zum Plausch getroffen hat. Beispielhaft. Der Tatort-Spielfilm sehenswert.

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  • MadMonkey • am 30.9.20 um 13:13 Uhr

    Ich finde den Start von Batu eher mittelmäßig. Der Fall hat mich wenig gefesselt. Insgesamt habe ich mehr erwartet. Batu in der Döner Bude Altona ist ganz lustig. Diese Undercover Missionen reizen mich nicht so. 2 Sterne

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  • HerrBert • am 3.5.21 um 23:23 Uhr

    Sehr spannende Geschichte, kriminalistisch gut erzählt, gute Bilder und gute Schauspieler. Nur die persönliche Komponente kam nicht so ganz rüber. Auch das Rollenspiel der beiden Ermittler ist etwas schwammig.

    Aber für ein Debüt – nicht schlecht.

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  • Alex • am 9.5.21 um 21:12 Uhr

    Sehr spannend. Plot, Schnitt und Regie stimmen. Schade, dass die Reihe mit Kurtulus nicht weitergeführt wurde. Seine Gründe wie oben aufgeführt, sind nachvollziehbar. Statt dessen wird im Tatort viel seichter oder zeitgeistiger Schrott produziert.

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  • Nelly • am 28.2.22 um 22:27 Uhr

    Spannender und stimmiger Krimi. Hat mir sehr gut gefallen.

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