Tatort Folge 704: Das schwarze Grab

Die letzten Tage unter Tage: Die Tatort-Folge 704 „Das schwarze Grab“ spielt im Bergarbeitermilieu des Saarlands. Das Aussterben des Bergbaus ist hier ein großes, aktuelles Thema. Viele „Kumpels“ haben Sorge um ihren Arbeitsplatz, viele Bürger fordern hingegen das Ende der milliardenschweren Subventionen. Der SR-Tatort spiegelt die Stimmungslage der betroffenen Arbeiter im Rahmen der fiktiven Krimigeschichte gut wieder.

In „Das schwarze Grab“ soll die allerletzte Grube bald geschlossen werden. Was für die einen einer Katastrophe gleichkommt, ist für den anderen ein Segen, weil der Bergbau durch die Grubensenkungen und die Erdverschiebungen viele Häuser unbewohnbar gemacht hat. So beginnt der dritte Fall der Kommissare Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Stefan Deininger (Gregor Weber) mit der Kameraeinstellung auf einen Mann, der Abschied von seinem Haus nimmt…

Die beiden Saarbrücker Ermittler werden indessen zu einem Mordfall gerufen. Die junge Ehefrau eines Bergbauarbeiters, Wiebke Steinmetz, wurde in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden. Das Eisen, mit dem sie erschlagen wurde, steckt noch immer in ihrem Schädel – ein grauenvoller Anblick, der sich Kappl und Deininger am Tatort bietet. Die Mordwaffe wird von der Polizei schnell als Teil des gebräuchlichen Bergmannswerkzeugs identifiziert. Hauptkommissar Kappl fährt zum Bergwerk, in dem der Ehemann der Toten arbeitet, um ihm die Todesnachricht zu bringen. Sein Kollege Deininger versucht währenddessen den Ex-Mann von Wiebke ausfindig zu machen.

In der Karlsgrube angekommen, platzt Franz Kappl mitten in eine Feier unter Tage. Symbolisch wird gerade die letzte Lore mit Kohlen ausgefahren, bevor die Steinkohlegrube endgültig geschlossen werden soll. Es werden Reden gehalten, die Veranstaltung wird durch Streicher musikalisch untermalt, die Gäste amüsieren sich und schlemmen am kalten Buffet. Kappl versucht den geeigneten Moment abzuwarten, um David Steinmetz die traurige Nachricht vom Tod seiner Frau mitzuteilen. Doch es kommt alles anders: die Grube wird zum schwarzen Grab, als es während der Feier plötzlich zu einer Explosion kommt. Sämtliche Ein- und Ausgänge sind verschüttet und der Förderkorb stürzt ab. Die Gäste sitzen in 1.200 Meter Tiefe fest! Kappl, der unter Klaustrophobie leidet, kann sein Unglück kaum fassen. Angst und Aggressivität machen sich unter den Verschütteten breit. Als die Leiche eines Staatssekretärs auftaucht, sind das Chaos und die Panik perfekt. – Ein Mörder ist unter ihnen. Und zu allem Überfluss wird die Luft bald knapp werden…

Nach Angaben des Saarländischen Rundfunks hat die Sendeanstalt mit der Folge „Das schwarze Grab“ ihren aufwändigsten Tatort bis 2008 produziert. Ein Filmteam begleitete das Produktionsteam sogar während der Dreharbeiten; ein Drittel der Aufnahmen entstanden tatsächlich unter Tage. Der SR strahlte noch vor der Erstausstrahlung des Tatorts „Das schwarze Grab“ am 14. September 2008 auf dem Ersten das Making-of unter dem Titel „Mord auf Sohle 8“ aus.

Trailer Video zum Tatort „Das schwarze Grab“

Besetzung

Kriminalhauptkommissar Franz Kappl – Maximilian Brückner
Kriminalhauptkommissar Stefan Deininger – Gregor Weber
Ben Müller – Urs Fabian Winiger
Gerda Braun – Alice Hoffmann
Mark Steinmetz – Tobias Oertel
David Steinmetz – Adrian Topol
Charlotte – Ulrike Prager
Heinz Barenz – Thomas Bestvater
Walter Gruhl – Bruno F. Apitz
Claude Werner – Lutz Blochberger
Rüdiger Conradi – Christian Koerner
Heiner Dietz – Rainer Reiners
Dr. Rhea Singh – Lale Yavas
Anton Abt – Philipp Langenegger
Horst Jordan – Hartmut Volle

Stab

Musik – Manu Kurz
Buch – Thomas Kirchner
Kamera – Charles Finkbeiner
Regie – Gregor Schnitzler

Bilder: SR/Manuela Meyer

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14 Kommentare

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  1. vor 16 Jahren

    Mit Verlaub: Von ernüchternder Schlichtheit und – wie wohl immer bei diesem Duo – unfreiwilliger Komik geprägter Tatort-Klamauk aus dem Saarland. Einfach scheusslich….und es verbleibt nur die Frage nach dem „warum“….

  2. vor 14 Jahren

    Normalerweise sollte jeder Verantwortliche, der für diesen
    Tatort verantwortlich ist, jede einzelne Minute selbst bezahlen!!!
    Solch ein Mis… den Zuschauern anzubieten ist eine reine Frechheit!!!
    Weiter so und die Zuschauer werden immer weniger!!

  3. vor 14 Jahren

    Tut mir Leid, aber ich liebe die „madame Maigret“… :)

  4. vor 12 Jahren

    Beklemmend, überzeugend gespielt und spannend – so sollte ein Tatort sein. ich sehr diese Folge immer wieder gerne und störe mich allgemein überhaupt nicht an den zahlreichen Wiederholungen. Im Gegenteil, in der Regel freue ich mich darüber. Auch, weil ich erst seit Beginn der 2000er Jahre regelmäßig Tatort schaue, und dementsprechend noch sehr viele Folgen nicht kenne.

  5. vor 12 Jahren

    Die Szene im Krankenhaus, wo sich der verletzte Deininger mit dem ebenfalls verletzten Verdächtigen prügelt, ist einfach zu komisch. Als Deininger dann auch noch kotzen muss, hab ich mich vor lauter lachen auf dem Boden gekugelt.

  6. vor 10 Jahren

    Wie überzeugend ist das eigentlich, wenn sämtliche Akteure sich als hirnverbrannte Hysteriker gebärden. Es sage mir ja keiner, dass die Katastophensituation so etwas rechtfertigt. Es ist schon längst erwiesen, dass Menschen in Katastrophensituationen selten hysterisch reagieren. Aber dem Drehbuchschreiber scheint dieser Umstand ebensowenig bekannt zu sein, wie die Tatsache, dass ein guter Film von differenzierten Charakteren lebt. Da ich schon wiederholt in der Weise enttäuscht wurde, werde ich mir keinen Tatort mehr mit dieser Besetzung ansehen.

  7. vor 10 Jahren

    Schlecht! Nur schlecht!

  8. vor 9 Jahren

    Der Tatort 704. Zwei Kommissare ermitteln. Der eine aus Saarbrücken mit Namen Kappel, der andere aus Saarbrücken mit Namen Deininger. Da ich selber aus einer Jahrhunderten alten Bergarbeitergegend stamme und ferner Tagebau und Untertage – Abbau kennengelernt habe, sowie die Arbeit von den zuständigen Unfallstellen kenne, hake ich diesen Film als kommentarlos ab. Glück auf. Erinnert mich ein bisschen an den Spielfilm um einen gesunkenen Luxusliners. Der Titel ist mir nicht mehr bekannt. Aber der Phantasie sind ja keine Grenzen gesetzt.

  9. vor 7 Jahren

    Das ist nicht der Platz, über Wiederholungen zu meckern, hier soll der jeweilige Tatort aus Zuschauersicht beurteilt werden. Beschwerden über Wiederholungen sind an den Sender zu richten! Ich sah diesen hier zum ersten Mal, und er war hervorragend! Die Grubenatmosphäre imn 1200m Tiefe, sehr gut der Steigerdarsteller, ich bezweifele allerdings, ob Deininger, nachdem man ihm „den Kopf habe anbohren müssem“ noch imstande zur Rangelei mit dem Übertäter war. Doch was soll’s? Tatort als Märchen für Erwachsene. Wer es so sieht, wird seine Freude an di
    eser wunderbaren Serie haben.

  10. vor 5 Jahren

    Kappl und Deininger in ihrer 3. Folge von insgesamt 7 Folgen dieser Tatort-Ermittler.

    Die Kriminalhauptkommissare Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Stefan Deininger (Gregor Weber) arbeiten in und um Saarbrücken. In der Tatortfolge “Das schwarze Grab“ bekommen es die Kommissare mit Mordfällen im saarländischen Steinkohle-Milieu zu tun. Die Dreharbeiten fanden zum Teil auch unter Tage statt, womit die Produzenten sich für diese Folge eine positive Besonderheit erhofften.

    Irgendwie ist diese 3. Folge in der Qualität nochmals etwas mehr abgerutscht gegenüber der letzten Folge. Ein Mordfall im saarländischen Steinkohle-Milieu hat bei mir eigentlich die Hoffnung erweckt, dass man über das Duo Kappl/Stefan Deininger und vor allem über ihre Filme endlich mal etwas durchweg Positives berichten kann. Doch auch hier ist dann die Geschichte extrem klischeehaft umgesetzt worden. Am Schluss dachte ich nur noch: Das war wohl ein Witz. Und nachdem ich dann doch noch etwas über diese Folge nachgedacht hatte, merkte ich, dass manche Szenen in “Das schwarze Grab“ schon sehr komisch wirkten. Und das so extrem, dass man wirklich lachen musste.
    Es gibt gute und nicht so gut spielende Schauspieler in dieser Folge. Bei den Hauptrollen wie Maximilian Brückner, Gregor Weber, Tobias Oertel, Adrian Topol und Dirk Borchardt, die allesamt ihre hohe Qualität schon bewiesen haben, laufen manchmal beide Sorten von Schauspielern in ihren Szenen ab. Wahrscheinlich liegt es an der Art der Filmgeschichte, die die Schauspieler dann doch irgendwie mit in den Abgrund reißt. Egal ob talentiert oder nicht.

    Apropos Abgrund:
    Die Geschichte, die zum Teil unter Tage spielt, startet mit Heiner Dietz (Rainer Reiners). Der verabschiedet sich von seinem baufälligen Haus (brutal übertrieben dargestellt), welches wohl von Grubenschäden so wurde, und hat wohl etwas nicht so Gutes vor zu tun. Direkt danach werden die Kriminalhauptkommissare Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Stefan Deininger (Gregor Weber) zu einem anderen Haus gerufen, wo die junge Ehefrau eines Bergbauarbeiters, Wiebke Steinmetz von einem gebräuchlichen Bergmannswerkzeug erschlagen wurde. Zeugen war aufgefallen, wie der Ex-Mann Edgar Simmerling (Dirk Borchardt) bei ihr das Haus fluchtartig verlassen hatte. Weil der Ehemann David Steinmetz (Adrian Topol) auf seiner Schicht ist, die an diesem Tag zum letzten Mal unter Tage stattfindet und mit einem Festakt abläuft, fährt Kriminalhauptkommissare Franz Kappl (Maximilian Brückner) dort hin und dann noch mit seinem Bruder Mark Steinmetz (Tobias Oertel) in den Schacht, um dort dann dem David (Adrian Topol) zu sagen: Deine Frau ist tot.
    Bevor man sich darauf als Zuschauer fragen kann, warum der Kommissar Kappl (Maximilian Brückner) wegen so einer Nachricht nach unten fährt, wobei er noch an Klaustrophobie leidet, erliegt der Aufzug einem Sprengstoffattentat. Alle da unten sind nun eingeschlossen und müssen folglich von außen gerettet werden. Und wir Zuschauer wissen jetzt, die Macher des Filmes wollten Franz Kappl (Maximilian Brückner) auf jeden Fall dabei haben. Egal wie und mit welchen inhaltlichen Mitteln. In dem Gewirrwar um Angst, Aggressivität und Gruppenpanik, die sogar einen Lynchmob entstehen lassen, geschieht auch hier unter Tage ein weiterer Mord. Nun ermittelt Kappl (Maximilian Brückner) hier unten in Agatha-Christie-Manier, während des Wartens auf Rettung von oben. Draußen findet derweil Stefan Deininger (Gregor Weber) den hochverdächtigen Edgar Simmerling (Dirk Borchardt). Als er ihn stellt, werden beide dabei schwer verletzt und landen im Krankenhaus.
    Was man dort dann von den Beiden sieht, geht schon über das Fremdschämen hinaus. Vielleicht ist das aber sogar schon Kult. Auf jeden Fall wird bei dieser Aktion von den beiden der Edgar Simmerling (Dirk Borchardt) als Verdächtigter entlastet. Deininger (Gregor Weber) kommt nun mit seinen Ermittlungen dem Mörder auf die Spur und der ist bei den Eingeschlossenen in der Grube. Übrigens ist da auch Heiner Dietz (Rainer Reiners) dabei, der sein eigenes Ding plant. Doch der Film ist schon ziemlich an seinem Zeitlimit, und so muss dann eher ein schnelles als ein qualitätvolles Ende her.
    Man musste sich schon ein wenig anstrengen, um bei dieser Folge nicht den totalen Überblick zu verlieren. Obwohl eigentlich alles abgehandelt wird, fragte ich mich, ob alle gezeigten Nebenhandlungen hier nötig oder wirklich wichtig waren.
    Man wollte wohl alles, was einem zum Steinkohlen-Milieu einfällt, dabei haben?

    Sieben Folgen hatten Kappl (Maximilian Brückner) und Deininger (Gregor Weber) zusammen. Danach wurde ihr Vertrag nicht mehr verlängert. Nach den ersten drei Folgen habe ich in Bezug auf diese Ermittler vollstes Verständnis dafür.

    Die dritte Folge Kappl/Deininger-Folge “Das schwarze Grab“ ist einfach von vorne bis hinten ein glatter 1 Sterne Film. Aber weil manche Szenen irgendwie einem das Lachen herausgesaut hatten, und weil das eventuell sogar beabsichtigt wurde, handele ich nach der Devise: im Zweifel für den Angeklagten, und gebe diesem Film gerade mal zwei knappe Sterne.
    Aus meiner Sicht besteht bei mir kein Bedürfnis, diesen Film mal wieder zu sehen.

    Meine Schulnote: 4-

  11. vor 3 Jahren

    Ein weiterer TO nach „old school“-Machart. Schauspielerisch in diesem Fall eher bieder, aber die Athmosphäre „unter Tage“ m.E. recht gut dargestellt. Kann man sich – nach längerem zeitlichen Abstand – wieder mal ansehen. Dann wird man Bergwerk in D od. Ö ohnehin nur mehr aus den Geschichtsbüchern kennen.

  12. vor 3 Jahren

    Hatte die Folge damals gesehen und fand sie komplett überflüssig. Hysterische Männer unter Tage – nein danke! Es gibt absolut keinen Grund, sich diesen schlechten Streifen noch mal anzusehen.

  13. vor 3 Jahren

    Ein Tatort aus Saarbrücken mit der Nummer 704 und aus dem Jahr 2008. Bis heute nicht spannender geworden, aber mit tragischen Parallelen zur Real-Welt.
    Die Meinung vom 30.10.2015 halte ich.

  14. vor 2 Jahren

    Ein interessantes Ambiente, dass man heute nicht mehr alle Tage sieht in deutschen Filmen. Tatsächlich hatte ich den Eindruck, dass mehr am Ambiente wie an der Story gearbeitet wurde. Es gab immer wieder Widersprüche und Ungereimtheiten. Mit dem Anfang wusste man erst nichts anzufangen, dann hieß es, Bergleute attackieren keine Bergleute und dann war es doch ein Bergmann, der auch über die Leichen seiner Kollegen Rache üben wollte. Die Szene bei dem Campingwagen, wo der eine Polizist niedergeschlagen wurde, da passte einiges nicht, ebenso kann ich mir nicht vorstellen, dass im Krankenhaus zwei Verletzte miteinander raufen und ein Uniformträger steht daneben, so als ginge ihn das nichts an. Es blieb jedoch ein spannender Film, wenn man nicht weiter drüber nachdachte. Beim Blick in solch eine alte Bergwerkskulisse überkommt einen fast Wehmütigkeit, mein Opa war auch Steiger.

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