„Kressin und die zwei Damen aus Jade“ ist der siebte und zugleich letzte Tatort-Fall des smarten Zollfahnders, der in den Jahren 1971 bis 1973 besonders das weibliche Publikum der Tatort-Reihe ansprach:
Zolloberinspektor Kressin, verkörpert von Sieghardt Rupp, ist soeben mit dem Flugzeug von einer Tagung in Istanbul zurückgekehrt. Kurz vor der Landung am Düsseldorfer Flughafen hatte er einen Flirt mit seiner reizenden Sitznachbarin Lyn, die er auch dann noch im Auge behält, als er am Gepäckband auf seinen Koffer wartet. – Doch anstatt des Koffers muss er eine Leiche in Empfang nehmen! Bei dem Toten handelt es sich um den Passagier Ulf Bender. Geistesgegenwärtig rennt Kressin in den Gepäckbereich, in der Hoffnung, den Täter vielleicht noch zu erwischen. Aber Fehlanzeige. Damit Lyn nicht so lange warten muss, schleust sie Kressin durch den Zoll. – Plötzlich ist die attraktive Asiatin jedoch spurlos verschwunden…
Kressin nimmt Lyns vergessene Handtasche, in der sich zwei Damenfiguren eines Schachspiels aus Jade und die Visitenkarte eines Antiquitätenhändlers befinden, an sich. Bei der Suche nach Lyn trifft der Fahnder auf Mona Capell, die Geliebte des Toten, die – unter Schock stehend – noch im Empfangsbereich des Flughafens auf weitere Anweisungen von der Polizei wartet. Kurzerhand fährt der Zollfahnder die verstörte Frau nach Hause. Dort angekommen, erscheint bald Kommissar Pertram, der im Mordfall die Ermittlungen übernommen hat. Der Kripo-Beamte wirft Kressin vor, ihn schon wieder bei der Ermittlungsarbeit in die Quere gekommen zu sein. Der macht sich allerdings herzlich wenig aus Pertrams Beschwerde.
Mittlerweile hat die Polizei 350.000 DM bei dem ermordeten Ulf Bender sichergestellt. Kressins Gefühl sagt ihm, dass der Mörder in einer Schmugglerbande zu finden sein könnte. Er sucht das Café Elite auf, in dem das Opfer zu Lebzeiten oft Schach gespielt hat. Im Lokal trifft er auf ein Mädchen namens Christina und einen Freund von Benders, Axel. Beide geben sich ungesprächig. Als Kressin vor dem Café Mona entdeckt, sucht er mit ihr eine Unterhaltung. Die erklärt dem Zollinspektor, dass Bender ihren Schmuck bei einem Pfandleiher für 250.000 DM beliehen hatte. Wie Kressin weiß, ist der jedoch mit 100.000 DM mehr von dem Deal zurückgekehrt. Wie passt das zusammen?
Ein Antiquitätenhändler, ein zwielichtiger Geldverleiher und die geheimnisvolle Christina stehen nun auf Kressins Liste der Verdächtigen. Doch egal, wer der Täter tatsächlich ist: alle involvierten Personen reagieren auffällig nervös auf die „zwei Damen aus Jade“. Liegt in den Schachfiguren der Schlüssel zum Fall?
Die Saarbrücker Tatort-Kommissare Peter Liersdahl (Dieter Eppler) und Horst Schäfermann (Manfred Heidmann) haben in der Tatort-Folge 031 „Kressin und die zwei Damen aus Jade“ kurze Gastauftritte, in denen sie Auskünfte über das Telefon erteilen.
Der WDR-Krimi erreichte bei seiner Fernsehpremiere am 8. Juli 1973 eine Einschaltquote von 59 Prozent.
Besetzung
Zollfahnder Kressin – Sieghardt Rupp
Mona – Krista Keller
Lyn – Francisca Tu
Göbel – Gert Haucke
Christina – Ilona Grübel
Sievers – Ivan Desny
Antiqutätenhändler – Ernst-Fritz Fürbringer
Kriminalkommissar Pertram – Norbert Hansing
Zollinsprektor Curtius – Günter Lamprecht
Fred – Dieter Prochnow
Stab
Drehbuch – Karl Heinz Willschrei
Regie – Rolf von Sydow
Kamera – Hans-Danklev Hansen
Musik – Klaus Doldinger
Bilder: WDR
Ich kannte das Lokal, indem Kressin seine Ermittlungen teilweise durchführt. Nur hieß das damals nicht ELITE sondern PIANO und wurde leider bald danach abgerissen. Man konnte dort tatsächlich Schach spielen, aber auch Billiard – in einem Seitenraum.
Merkwürdig das, nach über 35 Jahren, noch mal wieder zu sehen.
Achja die Story von dem Film,… hab ich leider, vor lauter Nostalgie nicht so mitbekommen ;-)))
Jeden einzelnen Schauspieler erfährt man; aber die Musik die im Hintergrund in der Musikbox ziemlich zum Schluss hört von wem sie ist oder wie dieser Song heißt weiss anscheinend niemand ( ist fast ganz Instrumental )
In seinem letzten Tatort-Auftritt wurde Kressin leider total entschärft. Eine Handlung zum Einschlafen.
Einer der lahmsten TOe überhaupt.
Der Tatort Nummer 031. Ein sanfter Oberinspektor Kressin vom Kölner Zoll ermittelt. Wahrscheinlich ahnte er, dass seine dienstlichen Jahre gezählt sind. In diesem Fall geht es um eine höhere Schmugglerbande und um viel Geld und um Mord. Mordkommission Köln und Zollfahndungsamt versuchen gemeinsam zu ermitteln, schalten noch die Saarbrücker Kommissare Liersdahl und Schäfermann ein und auch der, später, wahrscheinlich vom Zoll nach Berlin gewechselte, Hauptkommissar Markowitz spielte eine bescheidene Rolle. Da muß sich doch der Sievers, dieser Erzschurke, ins Hemd gelacht haben. Die BAB 555, Köln – Bonn, auch Ministerium-Achse genannt, habe ich 10 Jahre später dienstlich und privat dutzende Male benutzen dürfen. Da wurden die wilden Verfolgungsfahrten von Kressin gedreht, links und rechts die großen Raffinerien. Ich nehme an, an einem Feiertagsmorgen. Ansonsten kommt man da nur mit unterer Mofa-Schrittgeschwindigkeit voran. Und Kressin, dieses Ur-Gestein der ersten Tatort-Filme. Der lebt immer noch unter uns, in Austria und deshalb ein Bavaria.
Ist bekannt, weshalb Kressin/Rupp aufgehört hat oder aufhören musste?
Kressin wirkt etwas müde. Der letzte Tatort mit Kressin wirkt wirklich etwas entschärft. Schade 3 Sterne dennoch