Kressin (Vorname unbekannt), gespielt von Sieghardt Rupp, ist im Unterschied zu seinen Vorgängern der Tatort-Reihe kein Kommissar mittleren Alters, sondern ein junger, smarter Zollfahnder. Schon mit 18 Jahren kam er zum Zoll. Kressin ist sportlich und agil, schlägt sich mit Verdächtigen und verführt jede Menge Frauen. Von dienstlichen Pflichten hält der Beamte nicht viel und auch eine Autoritätsperson ist er nicht. Gegenüber seinen Vorgesetzten zeigt er keinerlei Respekt. Der ungewöhnliche Zolloberinspektor mag keine Teamarbeit. Er ist ein Einzelgänger, der ohne einen Assistenten zurechtkommt.
Fernab seiner Dienststelle, der Zollbehörde Köln, ermittelt er in Bonn, Hamburg und auf internationalem Parkett. An seinem Schreibtisch im Büro ist er nur selten anzutreffen. Die Erlaubnis für seine Dienstreisen holt sich Kressin nur sporadisch, er macht einfach das, was er für richtig hält. Nur dann, wenn der Fahnder unbedingt grünes Licht von seinem Vorgesetzten braucht, ruft er ihn kurz an und versorgt ihn mit den nötigsten Informationen zu den laufenden Ermittlungen. Bei seinen Untersuchungen ist er hartnäckig und erfolgreich, manchmal kann er sogar die Hintermänner fassen.
Zollfahnder Kressin ist der James Bond der Tatort-Reihe: je mehr Frauen, desto lieber – gerne auch zur gleichen Zeit. Er macht mit Vorliebe chauvinistische Witze; an keiner Frau geht er ohne Anmachspruch vorbei. Legere gekleidet, ohne Krawatte, legt er nur selten gute Manieren an den Tag. Mal fährt er einen roten Sunbeam Tiger, dann einen 1965er Triumph TR4A, einen weißen 1963er MG B, einen blauen MG A oder einen weißen Porsche 356 C. Kressin raucht und trinkt gerne starken Kaffee.
Der Zollbeamte genießt das Leben – und löst „nebenbei“ seine Fälle.
Die Figur des Zolloberinspektors Kressin löste bereits nach der Ausstrahlung der ersten Folge „Kressin und der tote Mann im Fleet“ am 10. Januar 1971 eine wahre Bewerbungswelle beim Kölner Zollamt aus – plötzlich sprach die Tätigkeit als Zollfahnder das Publikum besonders stark an.
In den Jahren 1971 bis 1973 ermittelte der Frauenheld in insgesamt sieben Fällen.