Für den Tatort „Ein ganz gewöhnlicher Mord“ schlüpfte der Schauspieler Hans Häckermann 1973 in die Rolle des Kommissar Böck von der Kripo Bremen; acht Jahre später ermittelte er in Lübeck als Hauptkommissar Beck in der Tatort-Folge 128 „Slalom“. Beide Tatort-Kommissare verkörperte Häckermann nur für jeweils einen einzigen Fall.

Zur Handlung:
Im Wartesaal des Bremer Hauptbahnhofs lernen sich zufällig vier Männer kennen. Friedhelm Sacher, ein Handelsvertreter für Damenoberbekleidung, ist in Plauderstimmung. Weil er seine Tageseinnahmen von mehreren tausend Mark noch nicht zur Bank gebracht hat, trägt er sie im Portemonnaie mit sich. In der Bahnhofsgaststätte trifft er auf Michael Puczek, der auf Arbeitssuche ist, den Seemann Kurt Westhoff und Wolfgang Henning, der sich als Aushilfskellner über Wasser hält.

Obwohl die drei Geringverdiener einen leicht zwielichtigen Eindruck auf Sacher machen, versteht er sich auf Anhieb prächtig mit ihnen. Er gibt eine Runde nach der anderen aus und zeigt sich äußerst spendabel. Die vier Männer beschließen, den angebrochenen Abend gemeinsam zu verbringen und machen sich auf den Weg zu einem Lokal in der Nähe von Bremen.

Am nächsten Morgen liegt Friedhelm Sacher tot am Ufer eines Sees. Sein Geld wurde gestohlen. Damit beginnt die Ermittlungsarbeit von Hauptkommissar Böck, die nur sehr langsam vonstatten geht. Denn der Tote trägt keinerlei Papiere bei sich und so bleibt seine Identität vorerst ungeklärt. Böck leitet alle notwendigen Maßnahmen ein, lässt den Tatort von Schutzpolizisten absperren, die Spuren sichern und die Anwohner in den umliegenden Häusern vernehmen. Niemand von ihnen hat jedoch etwas Auffälliges in der Tatnacht bemerkt.

Erst als ein Bild des Toten veröffentlicht wird, melden sich nach und nach Personen, die Angaben zu Sacher und dessen Begleiter in der Nacht machen können. Doch die Informationen sind spärlich und ungenau. Kommissar Böck brütet an seinem Schreibtisch über den Spurenfotos vom Tatort, tappt aber vollkommen im Dunkeln über den Tathergang und einen möglichen Täter. Die Lösung des Falls scheint unmöglich. Hat der Ermittler etwas übersehen? Die zähen Untersuchungen im Fall „Ein ganz gewöhnlicher Mord“ führen Böck schließlich zu Puceck, Westhoff und Henning. Doch die drei Männer beschuldigen sich gegenseitig – ein äußerst kniffliger Fall für den Kripo-Beamten aus Bremen.

Der Regisseur des Tatorts „Ein ganz gewöhnlicher Mord“, Dieter Wedel, hat wie in allen seinen Filmen auch hier einen Cameo-Auftritt. Er spielt den Begleiter der Witwe Sacher, der mit dem Reporter spricht. Gustl Bayrhammer hat außerdem einen Gastauftritt als Kommissar Veigl.

Produziert wurde die Tatort-Folge 026 von Radio Bremen. Die Erstausstrahlung lief am 4. Februar 1973 im Ersten Programm der ARD, der Marktanteil des Krimis lag bei seinem Fernsehdebüt bei 53 Prozent.

Besetzung
Kommissar Böck – Hans Häckermann
Dagmar Freidank – Brigitte Grothum
Michael Puczek – Hans Brenner
Kurt Westhoff – Peter Schiff
Friedhelm Sacher – Günter Strack
Wolfgang Henning – Volker Eckstein

Stab
Buch – Dieter Wedel
Regie – Dieter Wedel
Musik – Klaus Munro
Kamera – Rolf Romberg
Schnitt – Anna Koudelka