Polizeiruf 110: Das Licht, das die Toten sehen
Ein Mord an einem 16-jährigen Mädchen nach ihrem Besuch in der Eislaufhalle, ohne erkennbares Motiv, ohne Anhaltspunkte, die auf mögliche Täter hindeuten – das ist die Ausgangslage des fünften Falls für Kriminaloberkommissarin Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff (Verena Altenberger) im Münchner Polizeiruf 110. Dabei stößt die Polizistin im Laufe der Ermittlungen auf Parallelen zu einem zwei Jahre zurückliegenden Fall, in dem es ebenfalls um eine verschwundene Teenagerin ging. Hat es die Kripo etwa mit einem Serientäter zu tun?
Im Polizeiruf 110 „Das Licht, das die Toten sehen“ ermittelt Eyckhoff das erste Mal zusammen mit ihrem Kollegen Dennis Eden (Stephan Zinner), den sie noch aus alten Zeiten auf der Sendlinger Wache kennt. Der von der Bavaria Fiction im Auftrag des Bayerischen Rundfunks produzierte Kriminalfilm wurde vom 8. November bis zum 6. Dezember 2021 in München gedreht. Ausgestrahlt wird er am Sonntag, dem 15. Mai 2022 im Ersten, wegen einer verlängerten Tagesschau zur NRW-Landtagswahl ausnahmsweise um 20:20 Uhr (!).
Inhalt der Polizeiruf-110-Folge „Das Licht, das die Toten sehen“
Warum tut sie sich das an? All die Toten, die traumatisierten Angehörigen, die Jagd nach den Tätern? Die ständige Auseinandersetzung mit dem Bösen? Kriminaloberkommissarin Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff ist zu Gast in einer Schulklasse und erzählt von ihrer täglichen Arbeit. Die Fragen der Schülerinnen und Schüler zwingen sie dazu, ihre eigene Motivation, ihre Haltung zu ihrem Beruf zu reflektieren. „Beziehung“ ist für sie ein Schlüsselwort. Die ganz unterschiedlichen Beziehungen zwischen Opfern und Tätern, zwischen Tätern und Angehörigen, die in jedem Fall anders gelagert sind, nachzuvollziehen und daraus Tatmotive abzuleiten, um am Ende das Unbegreifliche doch irgendwie zu verstehen – das ist für Eyckhoff ein entscheidender Antrieb für ihre Arbeit.
Nach diesem Ausflug in die Theorie wird Bessies Idealismus sogleich einem Praxistest unterzogen. In einer abgelegenen Grube an einer großen Ausfallstraße irgendwo am Stadtrand von München haben Pfadfinder eine Leiche entdeckt. Das weibliche Opfer, eine Teenagerin von etwa 16 Jahren, wurde in Plastikfolie eingewickelt und in der Grube verscharrt. Mit drei gezielten Stichen in den Brustkorb wurde sie getötet; die Tatwaffe muss ein großes Messer gewesen sein. Wer die Tote ist, bleibt zunächst unklar, denn es wurden weder Ausweis noch Handy gefunden. Doch die Vermisstenmeldungen der letzten Tage helfen weiter: Sarah Langhammer hat sich bei der Polizei gemeldet, weil ihre Tochter Laura verschwunden ist. Ihr großes Hobby ist Eiskunstlaufen, deshalb war sie am Abend zuvor zum Training in der Eislaufhalle. Seither wird sie vermisst. Ein Abgleich des Gebisses der Toten sorgt schließlich für Gewissheit: Bei der Leiche handelt es sich um Sarahs Tochter Laura.
Bessie Eyckhoff überbringt der Mutter die traurige Nachricht zusammen mit ihrem neuen Kollegen Dennis Eden. Die beiden haben einst gemeinsam auf der Polizeiwache Sendling ihren Dienst versehen, nun ist Eden ebenfalls zur Mordkommission gewechselt. In persönlicher Hinsicht stimmt die Chemie zwischen den beiden, doch mit Bessies empathischer und einfühlsamer Art, mit der sie auf Angehörige von Mordopfern zugeht, scheint der eher raubeinige Eden zu hadern. In ihrer kleinen, etwas vernachlässigten Etagenwohnung in einer Hochhaussiedlung wirkt Sarah Langhammer in der Gegenwart der Polizisten ziemlich verloren. Angesichts der Hiobsbotschaft, die sie soeben erhalten hat, steht sie total unter Schock. Sie fürchtet, dass ihre Tochter vergewaltigt worden sein könnte. Nun ist Bessies Kümmerer-Instinkt geweckt. Sogleich beruhigt sie die Mutter des Mordopfers: Für eine Vergewaltigung gebe es keinerlei Anhaltspunkte – obwohl sie es ehrlicherweise auch nicht komplett ausschließen kann. Zu viel Information, zu viel Nähe, findet Eden – und erntet prompt Widerspruch von der emotional aufgewühlten Eyckhoff: Gute Ermittlungsarbeit funktioniere eben nur über Einfühlung, Nähe und Empathie, anders gehe es gar nicht, wenn man sich Beziehungen und Tatmotiven nähern wolle. Zwei unterschiedliche Ermittlungsphilosophien scheinen hier aufeinanderzuprallen.
Doch Sarah Langhammer ist nicht die einzige verunsicherte Angehörige, die Eyckhoffs Aufmerksamkeit im BR-Polizeiruf „Das Licht, das die Toten sehen“ fordert. Als die Ermittlungen gerade anlaufen, meldet sich Caroline Ludwig im Polizeikommissariat. Sie hat in den Medien von dem Leichenfund erfahren und glaubt, dass es sich bei der Toten um ihre seit zwei Jahren verschwundene Tochter Anne handelt. Kommissarin Eyckhoff muss das verneinen, zumal die Identität der Leiche mittlerweile feststeht. Doch die Begegnung mit der Mutter von Anne Ludwig weckt Erinnerungen in ihr: Sie kann sich gut an den Fall erinnern, in den sie auch als Ermittlerin eingebunden war. Bis heute ist die Vermisste nicht gefunden worden, und auch einen Leichenfund gibt es nicht. Eine mögliche Spur führte damals nach Italien, weil Caroline Ludwig glaubte, ihre Tochter könnte nach Rom gereist sein – aber auch die dortige Polizei tappte immer im Dunklen. Für die zurückbleibende Mutter eine schier unerträgliche Situation. Und dennoch: Aktuell muss Eyckhoff den Mord an Laura aufklären – also könnte und müsste sie die Begegnung mit Caroline Ludwig schnell vergessen, gäbe es nicht auffällige Parallelen zwischen den beiden Fällen: Anne war ungefähr im selben Alter, als sie verschwand, auch sie war – wie Laura – begeisterte Eiskunstläuferin und wurde zuletzt an derselben Eislaufhalle gesehen. Ihr Rucksack wurde vor zwei Jahren in der Nähe der Grube gefunden, in der Lauras Leiche verscharrt wurde. Hinzu kommt eine bestechende äußerliche Ähnlichkeit der beiden Mädchen mit ihrem blonden Kurzhaarschnitt – fast könnte man meinen, es handele sich um Zwillinge.
Zwei verschwundene Mädchen im Abstand von zwei Jahren, ein ähnliches Tatmuster – sind Eyckhoff und Eden etwa einem Serientäter auf der Spur? Gut möglich, aber noch gibt es dafür keine weiteren Anhaltspunkte, auch keine Tatverdächtigen. Klar ist nur, dass die Eislaufhalle der zentrale Handlungsort ist. Auf einer Videoaufnahme von dort ist zu sehen, wie Laura in Richtung eines weißen Kleinlasters winkt – womöglich hat sie ihren Mörder gekannt und ist zu ihm ins Auto gestiegen. Doch laut Auskunft von Lauras Mutter gibt es in ihrem Umfeld niemanden, der einen solchen Kleintransporter fährt. Das neue Ermittlerteam im TV-Krimi „Das Licht, das die Toten sehen“ versucht daher zunächst durch eine klassische Massenbefragung unter den Besuchern der Eislaufhalle der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Und tatsächlich meldet sich eine Zeugin, die beobachtet hat, wie Caroline Ludwig sich mit Laura am Abend ihres Verschwindens in der Eishalle unterhalten hat – womöglich als Letzte. Nun ist die Mutter der vermissten Anne Ludwig plötzlich die Haupttatverdächtige. Eyckhoff und Eden wollen sie zur Rede stellen, doch sie ist nicht zu Hause. Auch an ihrem Arbeitsplatz in der Brauerei Kundisch ist sie nicht anzutreffen. Doch manchmal muss man einfach Glück haben, so wie Dennis Eden: Nach Feierabend sieht er Caroline Ludwig zufällig im Shop einer Tankstelle und beobachtet sie dabei, wie sie billigen Wein aus einem Wasserglas trinkt. Als sie die Tankstelle verlässt, heftet sich Eden unbemerkt an Ludwigs Fersen: Sie fährt zum Fundort von Lauras Leiche.
Nun schlägt wieder die Stunde der einfühlsamen Bessie Eyckhoff. Sie begleitet die vom Verschwinden ihrer Tochter immer noch traumatisierte Caroline nach Hause, wo diese Annes 20. Geburtstag feiern will. Offenbar kann sie die Erinnerung an sie einfach nicht abschütteln. Behutsam versucht Bessie, Vertrauen zu Caroline aufzubauen. Sie duzt sie, verhält sich ihr gegenüber wie eine alte Freundin, so als würden sich die beiden schon ewig kennen. Doch wirklich weiter kommt sie mit dieser Taktik nicht. Kommissar Eden nimmt sich dagegen nochmal die Akte Anne Ludwig vor. Aus den damaligen Aussagen von Martin Ludwig, Carolines Ex-Mann und Annes Vater, ergeben sich weitere Indizien, die Caroline Ludwig belasten. Offenbar soll sie ihre Tochter mehrfach geschlagen haben, es gab einige Male heftigen Streit zwischen den beiden. Ist die Mutter gar selbst für das Verschwinden ihrer Tochter verantwortlich? Schließlich gibt Caroline zu, dass sie mit Laura in der Eishalle gesprochen hat, obwohl sie sie nicht näher gekannt habe. Sie gehe öfter dorthin, weil der Ort sie an ihre Tochter erinnere. Nach dem Gespräch mit Laura sei sie aber zur Tankstelle gefahren. Bessie hat mittlerweile so etwas wie ein Vertrauensverhältnis zu Ludwig aufgebaut und glaubt ihr. Eden ist hingegen misstrauischer und würde Ludwigs Wohnung am liebsten durchsuchen lassen – doch dafür reichen die bisherigen Erkenntnisse noch nicht. In welchem Verhältnis stand diese geheimnisvolle Frau also zum Mordopfer? Hat sie etwas mit Lauras Tod zu tun? Und womöglich auch mit dem Verschwinden von Anne? Die Beziehungen zwischen Opfern und Tätern, die für Eyckhoff so wichtig sind, um Licht ins Dunkel der Mordmotive zu bringen – sie sind in diesem Fall nicht so einfach zu erkennen. Und damit bleibt auch die Ursache für den gewaltsamen Tod Lauras weiter im Unklaren.
Caroline Ludwig ist jedoch nicht die einzige Figur im Polizeiruf 110 „Das Licht, das die Toten sehen“, die sich merkwürdig verhält. Wenn sie sich an der Eislaufhalle aufhält, sucht sie immer wieder die Nähe zu einer gewissen Steffi, die dort Drogen an andere Jugendliche verkauft. Auch sie sieht der verschwundenen Anne und der getöteten Laura sehr ähnlich – ist sie ein mögliches nächstes Opfer? Aber Steffi wehrt Caroline Ludwigs Annäherungsversuche ab, will mit ihr nichts zu tun haben. Die Kommissare ahnen davon nichts. Nur kurz hat Eyckhoff Steffi in der Eishalle befragt, wo diese gesagt hat, sie kenne das Mordopfer nicht. Doch plötzlich taucht Steffi im Kommissariat auf und behauptet, Laura sei ihre Freundin gewesen. Weiß sie etwas, was die Ermittler bisher übersehen haben? Eyckhoff ist sofort skeptisch gegenüber dem Mädchen – sie traut ihr nicht über den Weg. Doch wenn sie den Fall lösen will, sollte die Kriminalistin sich anhören, was Steffi zu sagen hat …
ONR Trailer
Polizeiruf-Kritik
Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Der 5. Fall für Verena Altenberger ist ein mit großem Feingefühl inszenierter Kriminalfilm, in dem viel über die Bildsprache erzählt wird. Manche Blicke und Gesten der Figuren sagen mehr, als Worte es gekonnt hätten. Verschiedene Erzählebenen werden geschickt ineinander verflochten, sodass man als Zuschauer beständig mitdenken muss und mitunter auch auf falsche Fährten geführt wird. Einzig die sehr empathische und einfühlsame Herangehensweise Eyckhoffs wirkt stellenweise etwas dick aufgetragen, und man fragt sich, wie weit eine Ermittlerin in der Realität mit einer solchen Taktik wohl kommen würde. Ihr Kollege Dennis Eden, eher ein Kommissar der „alten Schule“, erscheint hier als durchaus wohltuendes Korrektiv. Wäre schön, wenn dieses Duo eine Zukunft hätte.
Besetzung
Kriminaloberkommissarin Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff – Verena Altenberger
Kommissar Dennis Eden – Stephan Zinner
Staatsanwältin Gabriele Lutz – Hanna Scheibe
Caroline Ludwig – Anna Grisebach
Sarah Langhammer – Karolina Horster
Stefanie Reither – Zoe Valks
Patrick Kundisch – Aniol Kirberg
Karo – Katharina Stark
August Kundisch – Gerhard Wittmann
Martin Ludwig – Miguel Abrantes Ostrowski
Nadine Ludwig – Teresa Sperling
Gerichtsmedizinerin – Marina Lötschert
u. v. a.
Stab
Regie – Filippos Tsitos
Drehbuch – Sebastian Brauneis, Roderick Warich
Musik – Josepha van der Schoot
Kamera – Ralph Netzer
Casting – Siegfried Wagner
Kostümbild – Petra Fichtner
Szenenbild – Andreas Widmann
Schnitt – Dimitris Peponis
Ton – Thorsten Bolzé
Maske – Nannie Gebhardt-Seele, Mechthild Schmitt
Licht – Markus Thiermeyer
Aufnahmeleitung – Nadine Bohlinger, Ingo Hermann
Produktionsleitung – Lisa Schmidt
Herstellungsleitung – Sascha Ommert, Jens Metzler, Melanie Bührdel (BR), Stefanie von Lerchenfeld (BR)
Produzent – Ronald Mühlfellner
Redaktion – Claudia Simionescu, Tobias Schultze
Bild:
44 Meinungen zum Polizeiruf 110: Das Licht, das die Toten sehen
Schade, ich mag diesen PR gerne. Aber der harte Schnitt und Ton und die schnellen Blenden machen das Schauen schwer und stressig. Ich bin fast jetzt schon raus….
Bei dem Film braucht man einen starken Willen. Nach 60 Minuten hätte man die Handlung auf 10 Minuten eindampfen können. Allein die Szene, in der die Ermittelnden auf das Haus zu fahren, in dem Annes Vater wohnte: 30 Sekunden Fahrt in Schrittgeschwindigkeit.
Die Ermittelnden Eyckhoff und Eden sind irgendwie auch nicht mein Ding, wobei ich nicht weiß, ob es an den Charakteren, den Schauspielern Verena Altenberger und Stephan Zinner oder an Beidem liegt.
Anna Grisebach als Caroline Ludwig war glaubwürdiger, aber umgehauen hat mich das auch nicht. Am Ende war meine Aufnahme-Fähigkeit so reduziert, dass ich die Auflösung des Falls nicht verstanden habe.
Fazit: war nicht mein Ding, dieser Polizeiruf.
Der Fall hat mich gefesselt auch wenn ich einige Szenen verstörend und verwirrend fand. Gegen Ende war ich gespannt, wie der Fall geklärt wird und nun ist es vorbei & ich konnte der Auflösung nicht bis zum Ende folgen. Kann mir jemand die Auflösung erklären?
Ich teile im Wesentlichen die Ansicht von @Winfried Vorbeck: „war nicht mein Ding, dieser Polizeiruf“!
An sich ist ja Verena Altenberger eine gute Schauspielerin. aber die Drehbücher zu den bisherigen PR´s und auch zum heutigen waren schon sehr schwach.
Aus dem Thema „empathielose Jugendliche“ hätte sich ja grundsätzlich einiges machen lassen, aber die Drehbuch-Schreiber haben nicht einmal eine ordentliche Auflösung des Falls zusammengebracht.
Ich beginne daran zu zweifeln, ob das mit der Figur „Bessie“ noch irgendwann einmal etwas wird …
wenn mich jemand fragen würde , was mir an dieser Produktion gefallen hat , kann ich mit ruhigem Gewissen antworten : nichts – für mein Empfinden – ferne Parallelen zu den Kindern vom Bahnhof Zoo – dazu absolut zähe , kaum nachvollziehbare Handlung und stellenweise überaus nervige Musik – schade diese PR 110 Folge wurde leider zu großartig vorangepriesen
Hab die Auflösung nicht verstanden…
Trotz einiger Längen fand ich den Polizeiruf alles andere als Langweilig. Was an der genialen Kamera und dem fabelhaft aufspielenden Ensemble liegt.
Auch wenn das alles eine Fiktion ist, denke ich, dass so in etwa Polizeiarbeit gehen mag.
Das dieser Polizeiruf eine Fiktion ist, sehe ich an der Figur der Kommissarin Eyckhoff. Eine derart sensible Persönlichkeit kann ich mir in dem Beruf nicht wirklich vorstellen. Denn um so jemanden müsste man sich da schnell Sorgen machen, da man denkt, dass sie an dieser Arbeitswelt, bzw. an den Menschen gemachten Abgründen verzweifelt und schließlich zerbricht. Was für eine Krimiserie seinen Reiz hat. Denn die Bessy ist dabei hoch sympathisch. Und ihr neuer/alter Kollege passt da gut in die Beschützerrolle.
Die Handlung. Sehr spannend und einfühlsam erzählt. Ein großes Puzzle, wo sich erst zum Ende alle Teile zusammenfügen. Echt klasse gemacht.
Da gebe ich gerne 5 Sterne. Und freue mich auf mehr.
Ich weiß nicht, welchen Film die Redaktion gesehen hat.
Mir hat es dauernd in den Fingern gejuckt, durchs Programm zu zappen.
Die „Ermittlungen“ zäh wie Kaugummi, den „Ermittelnden“ konnte man im Laufen die Schuhe besohlen.
Bis zum „Ende“, falls es eines gab, durchgehalten. Beseelt von dem Gedanken, dass endlich etwas Tempo erfolgt, oder ansatzweise ein an Auflösung erinnernder Ansatz erkennbar wird.
Verlorene Liebesmüh. Zeitverschwendung. Nächstes Mal werde ich wieder dem Gefühl nachgeben, und ab- oder umschalten. Immerhin zur Erkenntnis gelangt: Demnächst einen großen Bogen um einen Polizeiruf aus München zu machen! Ist doch auch etwas.
@Ela: Es gab keine eindeutige Auflösung des Falls: Entweder Patrick oder Stefanie dürften die Mädchen „aus Langeweile/Empathielosigkeit“ bzw. „einfach so“ umgebracht haben. Nachvollziehbar ist das nicht, da kein/e halbwegs des Geistes mächtige/r Jugendliche/r auf derartige Spielchen von „Stefanie“ oder vom Milchbubi Patrick einsteigen würde. Für manipulatorische „Spielchen“ benötigt man ein Mindestmaß an Persönlichkeit, das beiden genannten Jugendlichen fehlt.
@Alex: Der Titel der Folge hat keinen erkennbaren Sinn!
Die krampfhaften Bemühungen der Drehbuchautoren von Tatort und Polizeiruf um Originalität haben einen neuen Höhepunkt erreicht: Ein Fall ohne Lösung. Dafür langweilt man sich doch gern 90 Minuten.
Ich hatte mir auch mehr erwartet, obwohl ich diese „Bessy“ auch gerne sehe.
Aber den Zuschauer so im Unklaren lassen, wer denn nun mordete; Steffie, Patrick oder beide gemeinsam, fand ich nicht so prickelnd.
Für den Zuschauer wirklich nachvollziehbar war nur die Szene mit der Smartphone-Jonglage.
An eine zweite Person in der Jacke der verschwundenen Anne am Busbahnhof hat wohl jeder von uns gedacht. Aber alles andere war zu verschwommen und absolut nicht erkennbar für die Zuschauer.
Langatmig. Mich hat lediglich das geniale Schauspiel von Zoe Valks bei Stange gehalten. Allerdings sah man trotz den Teenielklamotten, dass sie in Wirklichkeit eine erwachsene Frau ist.
Klare Empfehlung.
Im Gegensatz zum Tatort vom letzten Wochenende aus LH ein solider Krimi.
Gerne mehr davon.
Ich fand den Film ausgesprochen spannend und sehr gut gespielt. Die Kommissarin Eyckhoff ist in ihrer Über-Empathie vielleicht ein bißchen unglaubwürdig, aber immerhin wird sie durch diese ungewöhnliche Herangehensweise zu einer sehr markanten Figur in der Fernseh-Ermittlerwelt. Dass am Ende nicht klar wird, wer von den beiden (noch verbliebenen) potentiellen Tätern denn nun der Mörder war, stört mich nicht. Nach kurzem Nachdenken bin ich zu dem Schluß gekommen, dass es beiden zuzutrauen wäre, was den ganzen Fall noch erschreckender macht.
Bessies neue Frisur steht ihr wirklich klasse. Viel wichtiger ist natürlich die fulminante schauspielerische Leistung von Verena Altenberger im vorliegenden Polizeiruf 110.
Der Krimi ist eher als Kunstfilm gedacht und wer sich auf die seltsame Entschleunigung nicht einlassen kann, wird kaum Spaß haben.
Andererseits ist die Atmosphäre schön düster und das Drehbuch lädt zum miträtseln ein. Insbesondere steht eine labile Alkoholikerin unter Verdacht. Bessies Bauchgefühl sagt allerdings, daß der Fall komplizierter liegt.
Einmal mehr wird die Frage nach dem Motiv des Mordes gestellt und mit der provokativen Antwort ( Man begeht ihn, weil man es eben kann ) lässt der Film den Zuschauer zurück; allein und ein wenig traurig.
Es bleibt nur noch anzumerken, daß Verena Altenberger mit Bessie die wohl sympathischste Polizeiruf-Ermittlerin verkörpert. Da kann sich Kollegin Brasch noch eine Scheibe abschneiden.
Schwach, schwach .
Zum einschlafen, die Musik dazu eine Katastrophe .
@Jörg Dorow:
Ich stimme Ihnen zu, dass der Krimi „eher als Kunstfilm gedacht“ war (so wie die bisherigen „Bessie“-Folgen auch). Ob dieser gestrige vorgebliche „Kunstfilm“ als solcher gelungen ist, mag jeder für sich beurteilen.
Zum Mordmotiv: Die „provokative Antwort: Man begeht ihn, weil man es eben kann“ bezweifle ich eben. Nehmen Sie den beiden Jugendlichen (Stefanie + Patrick) wirklich ab, dass andere Jugendliche denen bis ins Verderben folgen? (ich nicht)
Was für 2 Sterne reicht, ist die schöne Sprache von V. Altenberger und teils interessante Bildschnitte.
Ruhiger aber durchaus unterhaltsamer Polizeiruf. Der Flair der Münchner Tarbantenstadt hat mir gut gefallen.
Faszinierender Film. Selten hat mich vermeintliche „Langeweile“ so gefesselt. Die Hauptdarstellerin ist mit der Intensität ihres Spiels wirklich eine Bereicherung für die Tatort/Polizeirufwelt und der Rest von Fest dieses Ensembles passt sich nahtlos an sie an. Bezeichnend finde ich, dass die Autoren gerade NICHT in die Falle laufen, dieser sensiblen Figur nun irgendwelche überdramatischen Zusammenbrüche mit Suchtprobleme und verkorkster Kindheit oder ähnliche Subtilitäten anzudichten. Irgendwie bleibt sie ja trotz allem stark, dezent und warmherzig.
Man weiß nicht genau, wie – und das macht den eigentümlichen Charme dieser neuen Reihe aus.
Es war ein langweiliger TO. Das Einzige was mich aufregte war die erzieherische Gendersprache der Kommissarin.
Bin in der Mitte eingeschlafen und hab dann dank Mediathek, die letzte halbe Stunde noch mal geschaut, weil mich die Auflösung der verworrenen Handlung interessiert hat. Leider vergebens, denn eine schlüssige Auflösung konnte ich nicht erkennen. Die Schauspieler waren gut, die Regie auch, es lag wohl eher an der Story, bzw. am Drehbuch.
Ich denke der Titel bedeutet, kurz bevor man sich zu Tode langweilt, schreckt man auf und sieht das Licht im TV.
Für die Kunst bin ich zu doof.
Wo war dann nun das Licht, das die
Toten sehen?
Was sollte dieser interessante Titel bewirken?
Einschalten, zusehen und warten, dass das
Licht sich zeigt.
Ist aber nicht passiert.
Schade, hatte mir doch mehr Spannung erwartet. Sehr langatmig und dann hopla hopp zum Ende.
Diesen komplexen und zugleich mühelos erzählten Spielfilm, der nicht die papierraschelnde Stichwortaufsagerei des üblichen Befragungs- und Verhörblablas aneinanderreiht, sondern sich geschmeidig Puzzlestück für Puzzlestück in eindringlichen Bildern entwickelt, auf den Sonntagabendkrimi-Sendeplatz zu legen, war wohl offensichtlich eine Verschwendung, als würde man einen guten Burgunder an der Tanke ausschenken. Danke für diese in jeder Sekunden spannenden und faszinierenden anderthalb Stunden. 5 Sterne.
Nicht zu ertragen! Schlimmes Klischee reiht sich an schlimmes Klischee: 1. Helikopter-Eislaufmutter drangsaliert ihre Tochter, bis diese abhaut und sich lieber mit „Bad Boys“ herumtreibt. 2. Diese (coole attraktive) Tochter lässt sich völlig unverständlich mit einer hässlichen Pickelbacke ein, der zehn Meilen gegen den Wind nach Psycho-Versager-Freak stinkt. 3. Jener hässliche, pickelbackige Psycho-Versager-Freak hat natürlich (!!) Minderwertigkeitskomplexe, wird natürlich (!!) auch noch kontrollfreakig und bringt 4. zu schlechter Letzt JEDE um, die wie „sein Babe“ aussieht. Punkt und Ende dieser grottenschlechten Geschichte. Wie auch immer sie „ästhetisch“ verpackt und aufbereitet wurde.
Der eine Stern ist für „Bessie“ Verena Altenberger, der ich eine bessere Geschichte gewünscht hätte.
PS: Und wer denkt sich solchen Mist immer aus? Natürlich (!!) wieder drei Männlein am Stück – hätte ich wieder eine Million darauf wetten können ;-)
Nicht ganz so mies – wie der letzte TO „Marlon“ – aber wieder nur ein Soziales Problemdrama ! Gibts denn keine gute Krimiautoren mehr ????
Was ich aber gut fand – wenn sich ein verwirrter Geist dies anschaut, wird er, es oder sie hoffentlich die Finger von Drogen lassen – dabei sind solche Gestalten in Wirklichkeit noch viel ekeliger und selbst verachtender als hier gezeigt wurde !
@slice me nice
Ihr Kommentar zeigt, warum hier so einige diesen schön erzählten Film nicht mochten… Sie haben ein paar grundlegende Punkte nicht richtig verstanden.
Blondes cooles Mädchen lebt mit Halbbruder zusammen (das ist nicht ihr Freund), dem sie dann die Morde in die Schuhe schieben will, die sie selbst begangen hat. Sie ist der manipulierte Part, sie hat sich quasi selbst in seinem Namen beschrieben (in seinem Namen, um es ihm im die Schuhe zu schieben). Während ihrer Schilderung sieht man zwei kurze Einblendungen, in denen ihre Hände beide Opfer umbringen.
Ich hab den Film gerne gesehen, war mal zur Abwechslung subtiler und feiner erzählt als die meisten platten Tatorte. Bitte mehr davon ;)
Ha, jetzt muss ich mich selbst nochmal erklären: Sie ist der manipulierende Part – also die, die alle anderen manipuliert. Bubi checkt nix.
@Ladybird:
Vielen herzlichen Dank für Ihre Erläuterung – denn ich habe tatsächlich nach 60 Minuten weggeschaltet und den Rest per Extrapolation erschlossen ;-)
Aber lag ich tatsächlich so falsch? Welche Frau sollte ihr „Spiegelbild“ umbringen wollen? Das ist doch viel, viel eher eine zutiefst kranke Männerfantasie, um … ach, das habe ich schon erläutert :-)
Und welcher „Bruder“ nennt seine Schwester denn „Babe“??
@slice me nice
Ja, Sie lagen falsch, Sie liegen falsch und Sie werden falsch liegen, weil Sie den Film offenbar nur als Vorlage nutzen, um ihre vorgefertigten Denkschablonen zu bestätigen.
@arte-Mistversteher:
Das sagt ja genau der Richtige :-)
Ich weiß, dass ich mit meiner Interpretation richtig liege, nämlich weil ich eben genau solche schlechten „vorgefertigten Denkschablonen“ schon im Ansatz durchschaue – auch wenn das nicht in Ihre vorgefertigten Denkschablonen passt. Haben Sie schon mal gemerkt, dass Ihnen stets jedes vernünftige Argument abgeht? Weil Sie einfach gar nichts merken. Und unterlassen Sie es gefälligst, mich hier dümmlich anzupöbeln – oder haben Sie schon früh am Morgen nichts Besseres zu tun?! Passt das in Ihre vorgefertigte Denkschablone oder muss ich noch deutlicher werden?
KORREKTUR: Ich habe mich geirrt, es gibt eine eindeutige Lösung des Falles!!! ;-)
Habe mir gestern abends (am Großbildschirm!) dieFolge nochmals angesehen, nach dem Motto: gibt´s vielleicht doch eine Lösung des Krimis! Ja, es gibt: STEFFIE ist die ALLEINIGE MÖRDERIN, Patrick (der halb-debile „Milchbubi“) nur deren Handlanger. So beschreibt es auch @Ladybird oben (ich bin zu diesem Urteil unabhängig von deren Kommentar gekommen).
Begründung: In einem Sekundenbruchteil während der Erinnerungs-Sequenz in der Verhör-Szene ca. 5 Min. vor Schluss sieht man, dass das Messer von einer Hand mit LACKIERTEN FINGERNÄGELN in den Körper des 1. Opfers Anna gestochen wird (ich hab´s erst gestern auf meinem größeren Bildschirm gesehen bzw. die Szene dann nochmals in Zeilupe geprüft).
Alle Taten, die Steffie ihrem Halbbruder Patrick zuschreibt, hat sie selbst begangen!
Fazit: Es mag als „Zumutung“ für die Zuseher:innen erscheinen, dass die Lösung des Falles derart „versteckt“ ist, andererseits hat das aber schon auch seinen Reiz, das gebe ich zu. Ich nehme also meine ursprünglich schlechte Bewertung zurück und vergebe 4 Sterne (bloß 4 Sterne, weil ich noch immer nicht nachvollziehen kann, dass Jugendliche für Typen wie Steffie tatsächlich „alles“ tun würden)!
Abschluss-Frage an Userin @Ladybird: Sind Sie ident mit @muensterlady bzw. @Sabine ??? Ihre regelmäßige Kommentare gehen mir sehr ab.
Sonnige Grüße aus Wien! :-)))
@DerFremde
Es gibt in diesem Film unglaubliche viele solcher kleinen visuellen Häppchen, die einen bei ein bisschen Aufmerksamkeit viel Entdeckerfreude bereiten können, genau das macht die Qualität dieses Films aus. Ich kann verstehen, wenn jemand sagt, das ist mir zu anstrengend, aber es ist m.E. auch ein wenig ein Symptom dafür, dass viele routiniert runtergenudelte Krimis oft viel zu deutlich werden im Ausbreiten von Spuren und Lösungen. Nein, so leicht macht es einem dieser Film nicht.
Genau so ist es – alles, was Steffi am Ende Patrick in die Schuhe zu schieben versucht, sind ihre eigenen Taten. Sie ist manipulativ und sadistisch, wie man auch schön an der Szene sieht, in der sie das andere Mädchen springen lässt und ihr dann trotzdem nicht die Drogen gibt. Patrick, ihr Halbbruder, ist ein ziemlich schlichtes Gemüt, beeinflussbar, schwach und passiv. Das Machtverhältnis zwischen den beiden ist schon in den ersten Momenten zu sehen, als sie ihm sein Handy wegnimmt und er dem nichts entgegenzusetzen hat. Interessant auch, dass die beiden zunächst eingeführt werden auf eine Weise, die eher auf eine Liebesbeziehung als auf ein Verwandtschaftsverhältnis schliessen lässt. Das ist sicher so gewollt, da zumindest Patricks Gefühle seiner Halbschwester gegenüber zweifelsohne inzestuöse Züge tragen, was diese wiederum knallhart ausnutzt.
Warum sie „ihre Spiegelbilder“ umbringt, ist eine Frage, die tatsächlich ein wenig offen gelassen wird. Meine Interpretation ist, dass diese Mädchen möglicherweise vorher andere Frisuren hatten und Steffi sie zu ihrem Ebenbild geformt hat. Das sie genossen hat, Menschen von sich abhängig zu machen und wie Hunde zu dressieren, würde das ins Bild passen.
Ob so etwas realistisch ist, würde ich gar nicht so hoch aufhängen wollen, es ist schliesslich ein Film. Ich finde es auch nicht frauenfeindlich, ganz im Gegenteil. Steffi ist die zentrale, handelnde Figur und warum sollte nicht auch mal eine Frau die sadistische Mörderin sein, um deren seelische Abgründe ein Film kreist? Zudem gibt es mit Bessie doch einen wunderbaren Gegenpart. Die ist ebenfalls aktiv handelnd, kompetent, clever, em- und sympathisch.
Was diesen Film auszeichnet ist der Einsatz von Bildgestaltung und Schnitt, der weit über dem üblichen TV-Krimi-Niveau liegt sowie die Vielschichtigkeit der Figuren und das entsprechende Schauspiel. Zoë Valks und Aniol Kirberg haben ihre Rollen sehr authentisch verkörpert, ebenso Anna Grisebach als mysteriöse Caroline Ludwig. Immer wieder für grosse Begeisterung sorgt bei mir die sensationelle Verena Altenberger, deren Nuancenreichtum und detailliert-präzises Spiel ihresgleichen sucht. Stephan Zinner als etwas rustikalerer Kollege bildet einen erstklassigen Gegenpart.
Natürlich sollte auch der Name des Regisseurs genannt werden – Filippos Tsitos hat schon in den letzten 20 Jahren mehrere Tatorte gedreht (u.a. „Sechs zum Essen“, „Unsterblich schön“) und fällt immer wieder durch sehr filmische, detailreiche und visuelle Inszenierungen auf. Ich würde mich sehr freuen, am Sonntagabend noch mehr von ihm zu sehen.
Ein rundum gelungener Film und für meinen Geschmack einer der besten Sonntagskrimis des bisherigen Jahres.
@kressin:
Mit Ihrer Erörterung bin ich einverstanden – zumindest bis zur Hälfte ;-)
@Der Fremde:
Genau das, was Sie kritisieren, ist für mich das einzig Plausible an dieser Folge: Steffi hat in meinen Augen durchaus das Charisma (abgebrühte Art, stechender Blick, wirkt älter), um labile Jugendliche gefährlich zu beeinflussen und nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen…
Warum jedoch ihre manipulativen Aggressionen letztendlich um sieben Ecken gegen sie selbst gerichtet sind, ist einzig der frauenverachtenden Fantasie der „Macher“ geschuldet – deshalb wird auch keinerlei Erklärung gesucht, eben weil es keine gibt. Und um das zu bemänteln, wird dieser ganz klare frauenverachtende Zynismus ästhetisch verschwurbelt dargeboten, um sich als „künstlerisch wertvoll“ präsentieren zu können. Nee, nich mit mich :-D
@kressin:
Danke für den Hinweis, dass „Sechs zum Essen“ (nicht Sex!) vom selben Regisseur stammt. Das ist ein relativ „alter“ – und eher selten gespielter – Münchner TO mit einer tatsächlich ebenfalls visuell sehr ansprechenden Gestaltung. Mir sind insbes. noch die unterschiedlichsten Rot-Töne in der „Aufriss-Bar“ in Erinnerung (und Bibiane Beglau in einer ihrer – wie ich meine – „Parade-Rollen“).
Zur gegenständlichen PR-Folge vermute ich, dass ich auch nach 2-maligem Ansehen noch nicht jedes Facetten-Detail erkannt habe … ;-)
Endlich mal wieder ein Tatort zum mitdenken.Hat mich an frühere Stahlnetze erinnert.Sehr gut
Hat mir gut gefallen, der ruhige Ton, die intelligente Erzaehlweise, die Bilder und das man wirklich aufpassen musste und soviel erfahren konnte, haben mich sehr angesprochen. Auch die nebenbeie Einbindung des alten Falles war elegant ausgefuehrt, ganz unbemerkt wurde der zum Hauptfokuspunkt. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob man Steffi wie sie gezeichnet ist (eher abgeranzt eher wannabe cool als wirklich cool) das Charisma und den Einfluss abnehmen kann?! Und ist „Bahnhof Zoo“ wirklich eine aktuelle Referenz unter den jungen Leuten?
Ich fand auch ohne Rueckblenden mit Nagellack waere das Ende ueberhaupt nicht offen geblieben. Es war doch ganz eindeutig, dass Steffi von sich selber redet und nicht ueber ihren Bruder und es ist auch klar, dass Bessie das sofort mitkriegt. Nachdem sie Steffi das eine Mal auf den Leim gegangen ist, scheint sie sie total durchschaut zu haben (Hinweis: kleines, verstecktes Laecheln/ Grinsen).
Ich denke nicht, dass Steffi auf eine ‚roundabout‘ Weise sich selber umbringt, sondern dass es viel simpler und genauso ist, wie sie es beschrieben hat: Macht macht Spass, irgendwann aber ist alle Erniedrigung angetan/ hat man das Opfer zu allem gebracht, was man sich denken kann, es wird zu einfach und der Reiz am neuen, das Interesse schwindet. Was kann man noch tun, mit dem Opfer, ausser ihm ein Ende zu setzen und sich ein neues zu suchen? (Katze mit Maus…)
@Christa:
Ich stimme Ihnen zu, dass es auch ohne Rückblenden anzunehmen war, dass Steffie die (Haupt-)Täterin ist. Beim 1. Ansehen habe ich aber eben nicht den – m.E. sehr versteckten – bildlichen Nachweis dafür erkannt … ;-)
Den letzten Absatz von Ihnen kann ich bedingungslos unterschreiben –> sehr gut formuliert!
V. Altenberger sagt heute im ORF-KulturMontag, dass sie nach 4 J. Polizeiruf aufhört … (Finde ich sehr schade!)
Eine 6. Folge – Arbeitstitel ‚Paranoia‘ – soll aber noch kommen, Ausstrahlung 1. Hälfte 2023 …