Krimi, Karneval und Korruption – mörderische Narren in Cottbus
Nicht nur im Rheinland wird Karneval gefeiert: In Cottbus, der Metropole der Niederlausitz, findet alljährlich der größte Karnevalsumzug Ostdeutschlands statt. Doch diesmal ist alles anders: Kurz bevor das närrische Treiben seinen Höhepunkt erreicht, wird der eigensinnige Motivwagenbauer Jurek Bukol ermordet. Weil Bukol polnischer Abstammung ist, nimmt das deutsch-polnische Grenzkommissariat in Swiecko die Ermittlungen auf. Dabei geraten die Kommissare in ein Geflecht aus familiären, politischen und wirtschaftlichen Verstrickungen, in die einige lokale Größen involviert sind, die viele Interessen verfolgen – nur nicht, den Mordfall aufzuklären.
Abgedreht wurde die neueste Episode des Sonntagskrimis aus Brandenburg vom 28.02. bis zum 29.03.2023 in Cottbus, Potsdam und Berlin. Seine TV-Premiere hat „Cottbus Kopflos“ pünktlich zur Eröffnung der Karnevalssession, nämlich am Sonntag, den 12.11.2023 um 20:15 Uhr im Ersten.
Einstand für das neue Ermittlertrio
Im Polizeiruf 110 „Cottbus Kopflos“ ermitteln erstmals die Kommissare Vincent Ross (André Kaczmarczyk), Alexandra Luschke (Gisa Flake) und Karl Rogov (Frank Leo Schröder) gemeinsam. Nachdem Lucas Gregorowicz als Hauptkommissar Adam Raczek im Polizeiruf 110 „Abgrund“ seinen letzten Einsatz hatte, ging Vincent Ross zunächst als einziger fester Ermittler auf Verbrecherjagd im malerischen Brandenburg. In der Folge „Der Gott des Bankrotts“ bekam er bereits Unterstützung von Karl Rogov. Zuvor war schon Gisa Flake als Kriminalhauptkommissarin Alexandra Luschke in der ebenfalls in Cottbus angesiedelten Episode „Herrmann“ zu sehen, damals noch ohne Vincent Ross. Die Gastauftritte von Flake und Schröder sind bei Publikum und Senderverantwortlichen offenbar auf positive Resonanz gestoßen, sodass die beiden das Ermittlerteam im „Polizeiruf 110“ des RBB nun dauerhaft bereichern sollen. Laut RBB-Pressemitteilung werden die drei Kommissare zukünftig „in wechselnden Ermittlerkonstellationen“ im Einsatz sein. In „Cottbus Kopflos“ liegt der Schwerpunkt eindeutig auf Ross und Luschke, denen Rogov von Swiecko aus zuarbeitet.
Inhalt der Polizeiruf-110-Folge „Cottbus Kopflos“
Vom Showtanz zum Tatort
Alexandra Luschke ist im Stress. Eben noch steckte sie mitten in den letzten Proben ihrer Showtanzgruppe für den großen Auftritt beim Karnevalsumzug, nun findet sich die Polizistin schon am Tatort wieder. Als Gesetzeshüterin ist man eben immer im Einsatz, auch im beschaulichen Cottbus. Weil sie nicht mal Zeit zum Umziehen hatte, zieht Luschke gleich den skeptischen Blick ihres Kollegen Vincent Ross vom Kommissariat Swiecko auf sich, der sie in ihrem silbern-glitzernden Tanzoutfit irritiert mustert. Mit Karneval kann Ross, der bekleidungstechnisch allerdings auch zum Unkonventionellen neigt, überhaupt nichts anfangen. Ob das ein Vor- oder Nachteil für die Ermittlungen im Polizeiruf 110 „Cottbus Kopflos“ sein wird, weiß er noch nicht. Sicher ist nur: Jurek Bukol, ein Urgestein des örtlichen Karnevals, liegt tot in seiner völlig ausgebrannten Werkstatt. Auch der Motivwagen für den Umzug, an dem er gearbeitet hat, wurde ein Raub der Flammen. Und dass Bukol tatsächlich an einem Herzinfarkt gestorben sein soll, wie die örtliche Polizei in einem ersten Bericht notiert hat – daran hat Ross doch erhebliche Zweifel. Zu viel deutet für ihn auf ein Gewaltverbrechen hin, nicht zuletzt die schwere Wunde am Hinterkopf, die Rechtsmediziner Marian Kaminski als Folge eines Schlags mit einem massiven Gegenstand interpretiert.
Das Mordopfer: ein kritischer Querulant
Markus Oelßner, der aufbrausend-autoritäre Kommissariatsleiter in Cottbus und Chef von Alex Luschke, ist hingegen überhaupt nicht begeistert darüber, dass die Kollegen aus Swiecko ihm in die Ermittlungen funken – zumal es aus seiner Sicht gar nichts zu ermitteln gibt, wie gesagt: Todesursache Herzinfarkt, Klappe zu, Affe tot. Vincent Ross lässt sich aber nicht so leicht abwimmeln und stellt fest, dass Bukol ein unbequemer Zeitgenosse war, der sich mit einigen Größen aus Politik und Wirtschaft angelegt hat. Noch vor ein paar Tagen hat es einen heftigen Streit zwischen Bukol und Nikolaus Behrend, dem Karnevalspräsidenten und Leiter des städtischen Bauamts gegeben. Ging es dabei womöglich um diese alte Geschichte von vor zwei Jahren? Damals konnte einer Schlaganfall-Patientin beim Karnevalsumzug nicht rechtzeitig geholfen werden, weil Bukol mit seinem Verkaufsstand die Rettungsgasse blockierte. Genau dieser Stellplatz sei ihm jedoch zugewiesen worden, behauptete Bukol – was die zuständige Behörde bestritt. Schließlich wurde er wegen Urkundenfälschung verurteilt und verlor seine wirtschaftliche Existenz.
Merkwürdig ist, dass Polizeichef Oelßner diese Information den Kollegen aus Swiecko im TV-Krimi „Cottbus Kopflos“ verschweigt, genauso wie die Anzeige, die Bukol erst vor zwei Tagen gegen Behrend wegen Körperverletzung und Beleidigung gestellt hat.
Wem können die Kommissare vertrauen?
Ross hegt zunehmend Misstrauen gegen die Cottbusser Polizei und verlässt sich lieber auf seine Kollegen Rogov, Pawlak und Kaminski in Swiecko. Und auch Alexandra Luschke muss erkennen, dass Bukol mit einigen Leuten aus ihrem Umfeld noch eine Rechnung offen hatte. Aber steckt dahinter tatsächlich ein Mordmotiv? Bukol habe ständig Ärger gemacht, sich mit allen angelegt, heißt es unisono. Auch seine Familie ist zerrüttet, seine Exfrau lebt längst in Amsterdam, nur Tochter Krystina hat sich bis zuletzt um ihren Vater gekümmert, doch auch sie wird Cottbus demnächst Richtung Kanada verlassen. Wem können die Ermittler in diesem verzwickten Beziehungsgeflecht, in dem sich private und berufliche Konflikte vermischen, wirklich vertrauen? Erst als die Kommissare versuchen, Bukols Motivwagen zu rekonstruieren, erkennen sie, welche Dimension dieser Fall tatsächlich hat …
„David Bowie trifft Kosmonautin.“ (Zitat aus dem Making-of-Filmchen)
Ein bisschen mache ich mir Sorgen, dass die Vielschichtigkeit der in der Folge „Der Gott des Bankrotts“ so behutsam eingeführten Figur Vincent Ross unter die donnernden Hufe der tanzenden Elfe gerät. Andererseits, wenn ich Ross‘ entspanntes Lächeln bei dem Satz sehe…
Bin jedenfalls vorab gespannt wie schon lange nicht mehr nach diesem Teaser. Nervenkitzel in der Tat, 12.11. ist vorgemerkt.
(unabhängig vom Inhalt der heutigen Folge)
Die Personen-Zusammensetzung dieses PR ist ein Beispiel, dass die Resonanz des Publikums von den Krimi-Machern doch ernst genommen wird:
Waren die Figuren „Rogov“ und „Luschke“ zunächst nur als ‚Gast-Auftritte‘ geplant, wurden sie dann aufgrund des feedbacks u.a. des Publikums offenbar zur dauerhaften Besetzung. Auch wenn ich kein expliziter Fan dieser beiden Figuren bin, lobe ich doch das genannte ‚Ernst-nehmen‘ der Publikums-Reaktionen. Daumen hoch!
Die Darstellung des Kommissar Ross ist herausragend und die daraus resultierenden Gegensätze sind bei jeder Gelegenheit bemerkenswert.
Ich war bei Alexandra Luschke skeptisch, weil ich wegen Gisa Flake voreingenommen war. Ich habe sie wohl zu oft in schrägen und skurrilen Rollen gesehen; ich kann mich nicht erinnern, sie schon mal in einer ernsthaften und sympathischen Rolle gesehen zu haben. Umso mehr freue ich mich, eines besseren belehrt worden zu sein.
André Kaczmarczyk als Vincent Ross hatte mich schon in vorherigen „Polizeirufen“ überzeugt, da war ich nicht überrascht.
Zur Handlung: man ist ja in Zeiten von „experimentellen“ Tatorten dankbar für einen interessanten Krimi. Das war schon in Ordnung.
Ein Kritikpunkt ist der Name des Opfers Jurek Bukol: mehrfach habe ich den Namen „Bukow“ verstanden…
eine karikaturale, zu einfache Konstruktion: der feminin hübsche, elegante, intelligente Kommissar und die 20 Kg zu schwere, schwergewichtige, schauspieleerisch in Ordnung Kommissarin. Alle andern Figuren ebenso einfach plakativ.
EDIT Gerald Inhalte **gelöscht**
Ich fand den Polizeiruf klasse. Als Kölner konnte ich mich ganz gut ins Setting versetzen. Das Team mag ich, gerne mehr.
@ Winfried Vorbeck, mit Bukow ging es mir auch so. 🤣
Spannender unterhaltsamer Krimi mit realistischer, detaillierter Ermittlung. Gute Schauspieler, Regie, Drehbuch, Kamera und Ton! 1 Stern Abzug, weil ich einige wenige Ermittlungsdetails nicht verstanden habe (müsste deshalb diese Filmstellen nochmal anschauen). Ansonsten 4 von 5 Sterne!
Inhaltlich fasse ich mich kurz: Ich stimme der TO-Redaktion zu –> „durchschnittlicher Kriminalfall mit durchschnittlichem Ende“.
Bezüglich der Team-Mitglieder: sind nicht genau mein Geschmack, aber ich freue mich für diejenigen, welchen sie sympathisch sind … ;-)
@ vero einfach mal die Klischees für Kommisarinen im Kopf abschalten.
Ich fühlte keinerlei Drang, den Kanal zu wechseln. Das bedeutet wirklich etwas! Von mir gibt es großartige acht Punkte!
Ich verbringe nun schon 45 Minuten in der Mediathek und erfreue mich bestens an dem exzellenten Zusammenspiel der Schauspieler, der abwechslungsreichen Geschichte und wieder einmal an dem faszinierenden Ermittler Ross…
Es war mir gar nicht bewusst, dass es in Cottbus ein Karneval gibt, und sogar fast eins-zu-eins wie am Rhein. Solche Tradtionen gibt es sonst in Ostdeutschland kaum (und damit meine ich ausdrücklich nicht die DDR, sondern auch die Zeiten davor). Und noch dazu heißt es auch Karneval, wie in Rheinland.
Ich fand den heutigen Polizeiruf super. Alle Figuren wurden sehr gut dargestellt, beide Buch und SchauspielerInnen, die ganze Handlung war nicht zu komplex und hatte zwar nichts sonderliches – vielleicht macht aber manchmal gerade das gut, so, Sonntagabends, und ja, es war völlig in Ordnung. Ich gebe diesmal alle mögliche Sterne.
*****
@Liebe*r Vero,
vielen Dank für deinen Beitrag zu unserer Community-Diskussion. Wir schätzen es sehr, wenn unsere Mitglieder ihre Gedanken und Meinungen zu den „Tatort“-Folgen teilen. Dabei ist es uns jedoch wichtig, dass wir alle einen respektvollen Umgangston wahren und uns auf die schauspielerischen Leistungen sowie die Qualität der Erzählung konzentrieren, anstatt auf das physische Erscheinungsbild der Darstellenden.
Wir sind stolz darauf, eine inklusive Community zu sein, die Diversität und gegenseitigen Respekt fördert. Daher möchten wir dich bitten, in zukünftigen Kommentaren von persönlichen Bemerkungen über das Aussehen der Schauspieler*innen abzusehen und den Fokus auf die kreativen Aspekte der Sendung zu legen. Deine Meinung zu den Charakteren und der Handlung ist und bleibt ein wertvoller Teil unseres Austauschs hier bei tatort-fans.de.
Mit freundlichen Grüßen,
Gerald
Wunderbar und wirklich herausragend gut – André Kaczmarczyk als Vincent Ross. Unterirdisch und ein absolutes No-Go – der Kommentar von VERO zum Gewicht der Darstellerin der Alexandra Luschke. Dieser Kommentar gehört meiner Meinung nach wegen beleidigenden Inhalt SOFORT GELÖSCHT! Für den Tatort vergebe ich 4 Sterne für das tolle Team; die Story fand ich eher lahm.
Der Polizeiruf war wirklich unterhaltsam und die Darbietungen der Schauspieler waren hervorragend. Die humorvollen Dialoge haben den Film lebendig gemacht und die Spannung hielt bis zum Schluss an. Ein wirklich gelungener Sonntagabend, was man nicht von jedem sagen kann.
Der Film kommt nur sehr zäh in Gang. Leider ist das nicht das einzige Problem. Die ganze Riege der Verdächtigen bleibt eine Ansammlung stereotyper, tausendmal gesehener Pappkameraden ohne Tiefgang, die mich keine Sekunde interessieren und bei denen es mir völlig egal ist, wer denn nun der Schurke gewesen sein soll. So bleibt alles eine belanglose Whodunnit-Schnitzeljagd. Daran ändern auch das melodramatische Ende und kleine Schmunzler wie die Rekonstruktion des Motivwagens durch den Forensiker nichts. Auch die Grundkonstruktion der Ermittlung polnischer Beamter in Deutschland, nur weil es sich bei dem Toten um einen polnischen Staatsbürger gehandelt hat, und dass in der Folge ein deutscher Dienststellenleiter auf Betrieben einer polnischen Dienststelle suspendiert wird, überzeugt mich überhaupt nicht.
Das war ganz und gar nicht das, was ich inzwischen unter dem Label Polizeiruf erwarte. Schade.
Ich habe die Auflösugn nicht verstanden. Warum hat der Sohn den Vater erschlagen? Weil der Vater rausgefunden hat, dass sein Sohn ein Hochstapler ist – aber wie hat er das herausgefunden? Hatte die Urkundenfälschung für den Standplatz vor 2 Jahren überhaupt irgendwas mit dem Motiv am Ende zu tun?
Es ist immer öfter feststellbar. Die Polizeiruffolgen sind die besseren Tatorte.
Auch wenn ich nicht unbedingt ein Freund von Gisa Flake war; sie hat mich eines Besseren belehrt. Sie und Ross gaben eine überzeugende Leistung ab.
Ich fand es heute grottenschlecht. Karneval, Tanzgrupppe, Ermittlerteams Polen. Ich bin nur dabeigeblieben weil ich den Schauspieler Vincent Ross so genial finde. Vielleicht liegt auch daran, dass ich Kölnerin bin ?
Endlich mal wieder ein richtiger Krimi, in dem es um professionelle Tataufklärung geht und nicht um persönliche Probleme der Ermittler.
Die 3 Kommissare sind interessant. ohne „drüber zu sein“.
Die Geschichte ist absolut nachvollziehbar und abseits von „Kunstkacke“.
@Jonathan:
NEIN, die Urkundenfälschung für den Standplatz vor 2 Jahren hatte letztlich nichts mit dem Motiv am Ende zu tun. Vielmehr hat der Sohn nicht ertragen (und war in seinem Stolz „gekränkt“), für den Vater eine „Enttäuschung“ zu sein.
(Diese Lösung wirkte m.E. etwas wie „aus dem Hut gezaubert“).
ich fand diesen PR110 durchaus nicht schlecht gemacht , und im Vergleich mit so manchen “ auserirdischen “ Tatortproduktionen der letzten Zeit absolut sehenswert und sozusagen gut “ sonntagabendfernsehunterhaltend “ ; Kriminalhauptkommissar Vincent Ross erschiehn mir in seiner Rolle diesmal auch nicht sooo außergewöhnlich – halt schon sowas wie alltagsnormal – dazu noch gut gespielt – ich glaub , auf diese Art kann man erfolgreich weitermachen
Zwar etwas übertrieben, aber dennoch unterhaltsam. Ross und Luschky bieten einen erfrischenden Gegensatz zu den gewohnten, glatten und jugendlichen Standardgesichtern
Kann man empfehlen, der Wert liegt auf den Figuren und wie sie ihre Rollen ausfüllen. Es gibt kleine süße Details / Dialoge. Ross telefoniert mit Rogov: „Ich vermisse Sie!“ oder Rogov freut sich und schmunzelt als der Gerichtsmediziner den Auftrag erhält. Als der Mediziner sich dann rumdreht, schaut Rogov sofort wieder ernst – Flappe runter. – Und vom Drehbuch – am Ende nat. ein klassisches Motiv aber bis dahin hätte es fast jeder sein können. Außerdem mag ich immer Lokalcolorit.
Das ist mein allererster Input auf dieser Seite. Lese den Blog seit Jahren hier in den USA.
Danke @A. Rauch und schaemen Sie sich @Vero. Dieser Kommentar in Sachen Gewicht der Schauspielerin ist voellig unnoetig und unangebracht. Was soll denn das? Schaemen Sie sich!
Ursula
Ich stimme der Kritik der Redaktion zu. Der Film lebt von den Schauspielern und den Figuren, die sie darstellen, und von einigen Gags. Wenn man die mag, ist es okay. Die Handlung selbst ist sehr mäßig. Aber langweilig war es nicht. Schulnote 3 insgesamt.
Ich habe nach 60 min abgeschalten.
War einfach langweilig.
Ross & Luschke haben mich wirklich beeindruckt.
Es gibt eine stimmige Harmonie dort. Besonders die Figur „Ross“ ist herausragend gestaltet und verkörpert.
Ich muss sagen, es war nach meinem Geschmack.
Unsere Bewertung liegt bei vier Sternen, da das Team einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen hat. Das Thema hätte allerdings mit etwas mehr Nachdruck behandelt werden können.
Etwas enttäuschender Krimiabend, um ehrlich zu sein. Innerhalb von fünf Minuten bin ich eingenickt. Die Gespräche plätschern nur vor sich hin. Ich vermisse die Tage von Bienzle aus Stuttgart oder Kroll aus Frankfurt.
Ich fand es amüsant, kurzweilig und keineswegs eintönig.
Es ist erfrischend, dass Kommissar Ross auch mal Töne anschlagen kann, wenn es nötig ist. Die Dynamik der Ermittler könnte noch eingespielter sein, aber das kommt sicher noch. Ich bin gespannt auf die nächsten Fälle.
Stichwort „Body Positivity“: Die Gesellschaft bzw. auch dieses Forum ist zu diesem Thema schon klar sensibler geworden. Wenn ich da an die Kommentare beim Einstieg von Stefanie Reinsperger ins Team des TO-Dortmund denke (auch von mir; das Geschriebene stimmte zwar inhaltlich, aber ich würde es heute wohl vorsichtiger schreiben) …
Obwohl man diese Ausgabe natürlich nicht als Spannungsknaller bezeichnen kann, kam für mich keine Langeweile auf, auch die Ermittler sind super dargestellt und im Zusammenspiel wohltuend.
Die Zuständigkeit von Ross für einen 90km entfernt stattgefundenen Mordfall an einem polnischen Mitbürger aufgrund dessen Staatsangehörigkeit fand ich allerdings auch schwer nachvollziehbar. Vielleicht sorgt dieses Prinzip aber bei anderen TO/ Polizeiruf- Folgen für spaßige Nachahmung, wenn z.B. die Herren Batic und Leitmayr nach Rügen abkommandiert werden, wenn ein bayrischer Mitbürger (natürlich nur von Wolfgang Fierek darzustellen) dort in einen Kriminalfall verwickelt ist.
Der Polizeiruf konnte mich aus verschiedenen Gründen überzeugen. An erster Stelle steht das Ermittlerteam: Kommissar Ross ist eine beeindruckende Persönlichkeit und hervorragend besetzt, und auch Frau Flake zeigt als Partnerin vielversprechende Ansätze – das harmoniert gut. Zudem hat der gesamte Cast seine Sache gut gemacht. Der zweite Pluspunkt ist die Handlung: rund und flüssig erzählt, ohne unnötigen Schnickschnack. Und drittens: Cottbus. Eine Kulisse, die mit ihrer Lage vielfältige Perspektiven für fesselnde Erzählungen schafft. Sicher, es ist eine Provinzszene, aber genau das finde ich reizvoll. Meine Devise lautet daher eindeutig „Weiter so“.
Das Zusammenspiel von Luschke und Ross hat mich so fasziniert und gut unterhalten, dass mich der durchschnittliche Fall gar nicht gestört hat!
Tolle Regie, viele kleine und liebenswerte Einfälle und eine große Sympathie für die Darsteller.
Ich freue mich auf mehr!
Gerade woanders gelesen: „In der nächsten Episode „Polizeiruf 110: Schweine“ (AT) werden Karl Rogov und Alexandra Luschke gemeinsam an der Lösung des Falls arbeiten – ohne Vincent Ross. Wer aus dem neuen Trio dann in der übernächsten Episode zusammen ermittelt, geben wir zu gegebener Zeit bekannt.“
Ich bezweifle, dass der rbb sich (und uns) mit diesem Bäumchen-wechsel-dich-Spiel einen Gefallen tut.
@arte-Versteher:
Ich halte die wechselnden Personen-Konstellationen in diesem Team auch nicht für optimal (zumal es in der Vergangenheit an diesem Standort ja auch schon etliche Personal-Wechsel gab).
Sie wurden aber im obigen Text der TO-Redaktion (Kapitel: „Einstand für das neue Ermittlertrio“) schon avisiert.
Positiv finde ich – wie gesagt – das Eingehen auf die Publikums-Reaktionen (wenngleich die Figur „Rogov“ in dieser PR-Folge m.E. ziemlich blass blieb).
Ich hatte ständig das Gefühl, ich möchte Vincent Ross die Haare aus dem Gesicht streichen… Gisa Flake hat mir gut gefallen.
Und um was geht’s bei Fastnacht Karneval Fasching? Richtig:💰💰💰🥂🍺
Von mir ⭐⭐⭐
@arte-Versteher, @Dadoni und Andere:
Dass Ross, ein polnischer Kommissar, am Cottbusser Kommissariat mitarbeitet, finde ich gut: Wenn Europa irgendwann einmal zusammenwachsen soll, dann muß das unten auf der Ebene des normalen Bürgers beginnen. Das führen Kommissarin Luschke und Kommissar Ross jetzt schon beispielhaft vor! 😊
⭐⭐⭐⭐
Ich fand „Cottbus Kopflos“ auch ziemlich gut. Die Redaktion von Tatort-Fans hat’s in der Polizeiruf-Kritik bereits angedeutet: Eine leichte Schwäche, dass man relativ früh ahnen kann, wie die Dinge liegen. Der Plot trotzdem gut, fand ich. In den Kommentaren schon erwähnt: Ich fand es besonders gut, dass es keine Übertreibungen gegeben hat, bei denen sich bekanntlich die Balken biegen und man sich vor Lachen auf dem Bett wälzt. Alle haben sich normal verhalten und auch die Dialoge kamen mir normal vor. Finde ich sehr gut. Auch die Slapstick-artige Szene mit Rechtsmediziner Marian Kaminski und Kriminalhauptkommissar Karl Rogov sehr gelungen und machte Spass. Kritik an der Inhaltsangabe: es gibt grosse Wunden, blutende Wunden, kleine Wunden, tiefe Wunden, oberflächliche Wunden oder ausgedehnte Wunden. Aber was ist eine schwere Wunde? Kann man sie wiegen? Und ich finde gut, dass es hier einen Administrator gibt, der auch mal löscht…
@Tatort-Liebhaber:
Ich denke, das ist wie bei „schwer verletzt“ oder „leicht verletzt“, da geht es eher auch nicht ums Gewicht (sondern um den Grad der Erheblichkeit) … ;-)
@Tatort-Liebhaber:
Große Wunden sind auch „schwer“, wenn man das ausgelaufene Blut und das zerstörte Gewebe wiegen würde…
Sehr stark fand ich den Showdown, wo man wieder sieht, was den Charakter Ross ausmacht und von anderen Ermittlern abhebt: er zeigt Empathie mit dem Täter und tröstet ihn sogar, nachdem er verstanden hat, was David Bukol zu seiner Tat getrieben hat.
Parallel auch sehr gut gemacht die Szene zwischen Luschke und Oelßner: Luschke offenbart hier ihre Kompetenz im Bereich der Deeskalation, auf spannende und glaubwürdige Weise umgesetzt.
Dafür hat sich das Schauen schon gelohnt.
Super Schauspielleistung, ich bin endlich mal nicht bei einem Krimi eingeschlafen. Tolles Team, so gegensätzliche. Von mir 9 von 10 Punkten.
Der nächste Polizeiruf in dieser Gegend ohne Ross? Schade, gerade den finde ich schauspielerisch und auch als Figur gut.
Die beiden Kommissare sind toll. Schauspielerisch und optisch. Egal wie dick oder dünn. Freue mich schon sehr auf mehr von ihnen.
Gisa Flake als Tanzmariechen sehr überzeugend!
Der Kommissariatsleiter Oelßner in seiner Art und Handlungsweise absolut unglaubhaft! In Realitas hätte man ihn sofort vom Dienst suspendiert…
Niemand kann glauben, daß ein derhaft ermittlungsvereitelndes Verhalten geduldet würde.
Wenn auch „Ost-Tatort“ reine Fiktion; war das Ansehen nicht wert…
Ein Stern.
Ich habe nach einer Stunde aufgegeben, weil die Handlung so schleppend voranging. Mit den beiden gewollt schrägen Kommissaren kann ich mich auch nicht anfreunden. Maximal zwei Sterne.
Ross und Luschke ergeben ein interessantes Gespann, von dem ich gern mehr sehen möchte! Gisa Flake überzeugt mich bereits als Comedienne und von der Figur Vincent Ross bin ich sowieso ein Fan. Sein plötzliches Grinsen bei den Befragungen ist schon unheimlich ;-)
Den eigentlichen Kriminalfall fand ich leider langweilig und langwierig in Szene gesetzt, aber dafür gab es lustige Karnevalsbilder.