Tatort Folge 1273: Ad Acta



Kurz und knapp – darum geht’s

Als der junge Anwalt Tobias Benzinger ermordet wird, drängt sich den Kommissaren Berg und Tobler geradezu der Verdacht auf, dass diese brutale Tat etwas mit der Arbeit in der Kanzlei seines Stiefvaters Rainer zu tun haben muss, die einige berühmt-berüchtigte Schwerverbrecher vertritt. Doch der alte Benzinger schaltet auf stur – bis er selbst zur Zielscheibe des Täters wird. Was treibt den Mörder an? Und was hat es mit der ominösen Tatwaffe auf sich, mit der vor zwölf Jahren schon einmal ein Mensch erschossen wurde? Antworten gibt’s am 22.09.2024 um 20:20 im Ersten.

Inhalt der Tatort-Folge „Ad Acta“

Ein Schuss, ein lautes Motorradknattern – mehr hat die einzige Zeugin nicht von dem schrecklichen Verbrechen mitbekommen, das sich in einem einsamen Waldstück bei Freiburg ereignet hat. Fest steht nur: Tobias Benzinger wurde erschossen. Der aufstrebende Junganwalt hätte eine große Zukunft vor sich gehabt, nun ist plötzlich alles vorbei. Mutter Maki und Freund Nader sind untröstlich, während Stiefvater Rainer, in dessen Kanzlei Tobias gearbeitet hat, merkwürdig abgeklärt wirkt. Ein „alter weißer Mann“, der keine Emotionen an sich heranlassen und zeigen will. Oder steckt mehr dahinter?

Die Kanzlei Benzinger ist bekannt dafür, dass sie auch einige „schwere Jungs“ vertritt, an deren Schuld eigentlich kein Zweifel besteht. Trotzdem gelingt es Benzinger vor Gericht immer wieder, Freisprüche oder auffällig milde Strafen für seine Mandanten herauszuholen. Hat der Mord an seinem Stiefsohn im SWR-Tatort „Ad Acta“ etwas damit zu tun? Der Senior-Advokat schaltet zunächst komplett auf stur und will den Kommissaren keine Akteneinsicht gewähren. Das muss er aber auch gar nicht, denn am Tatort findet sich genügend Material: einige alte Akten der Kanzlei – und 100.000 Euro in bar. Warum hatte das Mordopfer das alles bei sich? Wurde Tobias Benzinger erpresst? Aber warum hat der Täter das Geld nicht mitgenommen? Nein, nach Erpressung oder Raubmord sieht das alles nicht aus, es muss irgendein anderes Motiv dahinterstehen.

Franziska Tobler ist sich ziemlich sicher, dass der Grund für den Mord an Tobias Benzinger in der Vergangenheit zu suchen ist, in einem alten Fall der Kanzlei. Also wendet sich die Ermittlerin vertrauensvoll an ihren Vater Bruno, seines Zeichens pensionierter Kriminalbeamter, der in seiner aktiven Zeit oft genug mit der Kanzlei Benzinger zu tun hatte. Eine Verbindung zu den aktuellen Mordermittlungen sieht der Kommissar a. D. zwar nicht, dafür empfiehlt er seiner Tochter, sich doch auf die freie Leitungsstelle im Polizeipräsidium zu bewerben. Auf solche altväterlichen Ratschläge kann die umtriebige Fahnderin gut verzichten, vor allem dann, wenn sie gegen ihren Ermittlungspartner Friedemann Berg gerichtet sind, der für eine Führungsposition komplett ungeeignet sei – so das eindeutige wie vernichtende Urteil Bruno Toblers.
Tatsächlich verhält sich der Hauptkommissar im TV-Krimi „Ad Acta“ auffällig unprofessionell: Erst legt sich Berg im Alleingang mit einer verdächtigen Rockerclique an, die bereits das LKA im Visier hat, dann regt er sich fürchterlich über den ebenso starrsinnigen wie unkooperativen Rainer Benzinger auf – der aktuelle Fall scheint Frieda Berg emotional sehr mitzunehmen. Und von Entspannung oder einer schnellen Lösung kann keine Rede sein, denn nun gerät auch der Kanzleichef selbst ins Visier des Täters: Mehrfach wird auf den Advokaten Benzinger geschossen, nur mit Glück überlebt er die Attentatsversuche.

Nun besteht kein Zweifel mehr: Es geht dem Mörder offenbar um Rache an den Benzingers, und zwar für einen lange zurückliegenden Fall. Dazu passt auch, dass das tödliche Projektil aus einer Waffe stammt, mit der vor zwölf Jahren bereits ein Mord begangen wurde: der an Patrick Kreutzer, einem jungen Familienvater. Der Täter, ein stadtbekannter Rocker und Gangster, kam mit einer läppischen Bewährungsstrafe von zwei Jahren davon. Und der Strafverteidiger war – Rainer Benzinger.

Berg und Tobler müssen bis an die Grenze des Erträglichen gehen, um diesen tragischen Fall im Schwarzwald-Tatort „Ad Acta“ aufzuklären. Und am Ende werden die Kommissare gar vor die Entscheidung gestellt, ob sie Recht und Gesetz folgen sollen – oder ihrem Gewissen und Moralempfinden.

Drehzeit und Sendetermin

Mit dem Tatort „Ad Acta“ bestreitet das Schwarzwald-Ermittlerduo Franziska Tobler (Eva Löbau) und Frieda Berg (Hans-Jochen Wagner) bereits seinen 13. gemeinsamen Fall. Gedreht wurde die SWR-Produktion vom 19.04. bis zum 22.05.2023 in Freiburg und Baden-Baden, erstmals im TV zu sehen ist sie am Sonntag, den 22.09.2024 um 20:15 Uhr im ARD-Fernsehen.

Videos zur Produktion

ORF Trailer



ARD XL Trailer



ARD Trailer



Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Einmal mehr spielt der Schwarzwald-Tatort in dieser Episode seine große Stärke aus: die authentische Schilderung tragischer Einzelschicksale in einer Art und Weise, die emotional ehrlich berührt, aber nie oberflächlich mitleidheischend oder voyeuristisch daherkommt. Die Ermittler treten routiniert, aber nicht fatalistisch auf und sind noch zu eigenen Emotionen fähig. Es geht bei ihrer Arbeit eben nicht nur um „Schadensausgleich“, wie es die zynische Richterin Wirtz formuliert. Auch wenn mancher Handlungsstrang vorhersehbar ist: „Ad Acta“ ist ein ebenso spannender wie nachdenklicher Sonntagskrimi.

Musik

Die Filmmusik zum Tatort stammt exklusiv von Verena Marisa Schmidt und ist nicht käuflich erwerbbar. Nach früheren Erstausstrahlungen hat sie ausgewählte Stücke auf ihrer SoundCloud-Seite (soundcloud.com/verenamarisa) veröffentlicht.

Besetzung

Hauptkommissarin Franziska Tobler – Eva Löbau
Hauptkommissar Friedemann „Frieda“ Berg – Hans-Jochen Wagner
Andi Beuter – Daniel Friedl
Rainer Benzinger – August Zirner
Maki Benzinger – Akiko Hitomi
Tobias Benzinger – Jan Liem
Nader Mansor – Hassan Akkouch
Bruno Tobler – Michael Hanemann
Svenja Haag – Rosa Lembeck
Jan Kreutzer – Sammy Scheuritzel
Stefanie Wirtz – Theresa Berlage
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Bernd Lange
Regie – Rudi Gaul
Musik – Verena Marisa
Kamera – Stefan Sommer
Szenenbild – Andreas Christoph Schmid
Schnitt – Saskia Metten
Casting – Marion Haack
Licht – Christoph Pusch
Ton – Peter Tielker
Maske – Claudia Koch, Claudia Seidl
Produktion – Maximilian Höhnle
Ausführende Produzentin – Franziska Specht
Redaktion – Katharina Dufner


44 Meinungen zum Tatort Folge 1273: Ad Acta

  • FL • am 22.9.24 um 21:30 Uhr

    Leider konnte man sich den Tatort nicht ohne Gebärdensprache anschauen? Absolut ärgerlich, warum gibt es keine Version ohne diese Gebärdensprache???

    Antworten
  • alter Fan ( tm ) • am 22.9.24 um 21:43 Uhr

    technisch gewollt ? – es ist nicht immer möglich die Sendezeiten des TO am Sonntagabend exakt einzuhalten – dafür gibt´s ja schließlich die Mediathek – letzten Sonntag hatte ich das Problem , daß sich beim anschauen des TO in der Mediathek die Aidiodeskription nicht abschalten lies – hat dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder normal funktioniert ; derzeit läuft das gleiche Spiel mit der Gebärdensprache

    Antworten
  • Colorwriter • am 22.9.24 um 21:51 Uhr

    Ziemlich gut.
    Der Schwarzwald, da wo jeder etwas unter der Betondecke liegen hat, macht sich.

    ⭐️⭐️⭐️⭐️

    Antworten
  • Eric • am 22.9.24 um 21:53 Uhr

    Sympathisches Duo, langweiliger Tatort!

    Antworten
  • Schöffen • am 22.9.24 um 21:55 Uhr

    Besonders beeindruckt hat mich heute erneut die emotionale Bandbreite von Berg. Er zeigte sich sogar gelegentlich genervt, was ihm zusätzliche Tiefe verlieh. Ich hätte es zudem gut gefunden, wenn der junge Polizist, der bei der Verfolgung „versagt“ hat, mehr Raum zur Entfaltung bekommen hätte. In Krimis stört es mich oft, wie schnell Beamt
    nach Schusswechseln und ähnlichen Situationen wieder zur Tagesordnung übergehen.

    Auch der Motorradclub war ein Highlight. Dieses Vereinsheim – fast wie eine ländliche Version von „Sons of Anarchy“. Einfach wunderbar.

    Die Darstellung der trauernden Mutter war ebenfalls sehr gelungen. Wir hatten schon einmal einen Schwarzwald-Tatort, in dem eine Frau anders getrauert hat, als es die Gesellschaft von ihr erwartete.

    Leonard Cohen – absolute Spitzenklasse.

    Als Juristin fand ich es besonders erfreulich, dass endlich auch Schöffen thematisiert wurden. Ich habe selbst schon an einigen Beratungen teilgenommen.

    Antworten
  • Sascha • am 22.9.24 um 21:56 Uhr

    Der Fall war zwar etwas langatmig und in seinen Grundzügen ab etwa 21:00 vorhersehbar. Dennoch gibt es aufgrund der gelungenen Musikeinspielungen von mir 4 von 10 Punkten – und das ist noch wohlwollend.

    Antworten
  • Der Wanderer • am 22.9.24 um 21:56 Uhr

    Ein gut gemachter Krimi über Korruption und das Weiterwirken von Schuld.

    Ein Nebenaspekt ohne Relevanz für die Bewertung, der mir aber gut gefallen hat, war, dass durch den Dialektakzent Lokalkolorit erzeugt wurde (kommt an vielen „Tatort“-Drehorten zu kurz.

    Die offene Frage der Neubesetzung der Leitungsposition ist vielleicht ein horizontaler Erzählstrang, der uns in den nächsten Folgen wiederbegegnen könnte.

    10 von 10 Punkten.

    Antworten
  • Wolfram • am 22.9.24 um 22:01 Uhr

    Wer Jura studiert, lernt schnell den Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit. In einem anderen Krimi hörte ich zuletzt die Antwort, dass Recht den Gesetzen folgt, Gerechtigkeit aber Meinungssache sei. Im Ad-Acta-Tatort geht es konkret um Rechtsbeugung, um eine Richterin, die das Recht verkauft (im doppelten Wortsinn von Vorteilsnahme und Verrat). Wenn Recht aber nicht mehr gilt, seine grundsätzliche Mangelhaftigkeit einmal außer Acht gelassen, dann heißt die Antwort Selbstjustiz. Genau dies war das Thema dieses durchaus spannenden und inhaltlich ansprechenden Tatorts, dem ich zumindest vier von fünf Punkten zubillige. Einen Punkt ziehe ich ab, weil die Motivation der Freundin des Opfersohnes nicht genügend aufgeklärt wurde.

    Antworten
  • Jensi • am 22.9.24 um 22:03 Uhr

    Dieser Tatort hat mir richtig gut gefallen. Die Story war spannend und bot interessante Inhalte. Die Umsetzung war gelungen, und die beiden Hauptdarsteller haben mich wie immer überzeugt. Besonders Wagner, den ich aktuell für einen der besten Schauspieler halte, hat wieder eine großartige Leistung gezeigt. Weiter so!

    Antworten
  • Donna • am 22.9.24 um 22:05 Uhr

    @Wolfram
    Vielen Dank, Wolfram, für deinen tiefgehenden Beitrag! Du bringst auf den Punkt, wie komplex und ambivalent das Verhältnis zwischen Recht und Gerechtigkeit ist – und wie schmal der Grat sein kann, wenn persönliche Meinungen die Wahrnehmung von Gerechtigkeit beeinflussen. Besonders spannend finde ich deine Beobachtung zur Rechtsbeugung und Selbstjustiz im Tatort „Ad Acta“. Dass du den Film kritisch bewertest und den Punktabzug wegen der nicht ausreichend geklärten Motivation der Freundin erwähnst, zeigt, wie wichtig eine stimmige Charakterentwicklung für ein abgerundetes Bild ist.

    Danke für diese wertvolle Perspektive!

    Antworten
  • Adabei • am 22.9.24 um 22:05 Uhr

    Spannender Tatort mit guten Schauspielern und guter Kamera. Ton gelegentlich vernuschelt. Warum aber war die Richterin so dumm und hat mit der Ehefrau des Anwaltes über die Bestechung gesprochen? Das fand ich unplausibel! 4 von 5 Sterne.

    Antworten
  • Jonathan • am 22.9.24 um 22:06 Uhr

    Was war denn das die ganze Zeit mit dem Beton auf dem Grundstück vom Berg? hab ich irgendeine horizontale Story vergessen? Und das Verhältnis zwischen Toblers Vater und Berg?

    Es gibt einfach zu viele Teams inzwischen. Wenn jedes nur 1-2 mal im Jahr kommt vergisst an die horizontale zwischen den Folgen… (um alle alten Folgen jedesmal mediathekal vorher nachzuschauen hab ich keine Zeit)

    Antworten
  • Attila • am 22.9.24 um 22:07 Uhr

    Schwarzwald-Tatorte haben in der Regel eine sehr hohe Qualität, und das stimmt auch diesmal, selbst wenn mich das Buch eigentlich nicht überzeugen konnte. Doch Regie, Kamera, Schauspieler, alle Details stimmen, beeindruckend.
    Das Ende hat mich besonders nicht gefallen. Sie hatten wahrscheinlich keine Genehmigung, die Richterin abzuhören, die Tonaufnahme kann also nicht als Beweis verwendet werden. Und selbst wenn es so wäre, würde sie einfach sagen, dass sie einer trauernden Mutter in der Situation einfach weg wollte und lügte und gesteht nichts.
    Während es ganz klar dargestellt wurde, dass man am Ende den Mörder, mangels Beweise, wohl nicht verurteilen kann, macht man den falschen Eindruck, die Richterin erfasst zu haben.
    Und warum hat Berg gerade am Anfang dieses Tatorts die Betonplatte erneuert, obwohl was darunter liegt wohl nicht vogestern dort versteckt wurde. Wieder so ein Zufall…

    Antworten
  • Beerbaum • am 22.9.24 um 22:08 Uhr

    Zwar nicht besonders originell – im Grunde eine Sammlung bereits bekannter Krimi-Plots in 90 Minuten, aber dennoch sehenswert. Auch Chef Zilonka war mit von der Partie.

    Antworten
  • Der Fremde • am 22.9.24 um 22:12 Uhr

    @Schöffen („Besonders beeindruckt hat mich heute erneut die emotionale Bandbreite von Berg“)

    Das ist ein Scherz-Kommentar, oder? ;-)

    Ich mag zwar bekanntlich die Schwarzwald-Kommissare, aber so hölzern wie in dieser Folge war deren Kommunikation m.E. noch nie (und das, obwohl deren „fremder“ Umgang miteinander bereits in vielen Folgen meinerseits zu Unverständnis führte; schließlich waren die beiden einander in der „Fasnachts-Folge“ doch schon sehr nahe).

    M.E. waren die Dialoge in dieser Folge (nicht nur zwischen Berg & Tobler) so gestelzt wie in vielen früheren Züricher Folgen. Und dies, obwohl im Schwarzwald-TO keine Synchronisation stattfindet! Leider sehr schwacher Schwarzwälder Beitrag!

    Antworten
  • Kinderschoki • am 22.9.24 um 22:12 Uhr

    Ah, @Attila, ich fühl‘ dich! Schwarzwald-Tatorte, das ist ja schon so ’ne Sache – die sind oft wie ’n richtig gutes Stück Kuchen: Optisch top, schmeckt prima, aber manchmal ist die Füllung… naja, Geschmackssache. Und genau das mit der Richterin: klar, die Nummer mit der Tonaufnahme ohne Genehmigung – das ist so, als würdest du mit ’nem Einkaufszettel beim Bäcker stehen und fragen, warum die keine Schrauben verkaufen. Funktioniert halt nicht. Selbst wenn sie die Richterin auf frischer Tat ertappt hätten – sie hätte sich wahrscheinlich einfach so rausgewunden wie ’ne Schlange auf Glatteis.

    Und dann diese Betonplatte… Da muss ich auch schmunzeln. So ’n Zufall ist halt wie wenn man zum Zahnarzt geht und der sagt: „Oh, hab’ hier noch ’nen Gutschein für ne Pizza – lag grad unter dem Bohrer.“ Das macht keinen Sinn, aber es passiert. Da wünscht man sich manchmal, dass Drehbuchautoren auch ’ne Betonplatte für solche Zufälle hätten… und die dann einfach nicht aufmachen.

    Antworten
  • Finja • am 22.9.24 um 22:15 Uhr

    Im Wesentlichen beschränkte sich dieser Tatort auf die Handlung selbst, wenngleich diese weitestgehend keine Logiklücken aufwies, während eine Sub-Ebene leider fern blieb.
    Die musikalische Begleitung war teils passend, teils aber auch nicht und erzeugte oft Spannung an völlig umspannenden Stellen.
    Und mich persönlich haben auch die ständigen Bildüberblendungen ziemlich gestört.
    3 von 5 Sternen für einen insgesamt ziemlich oberflächlichen Tatort ohne Tiefgründigkeit, nicht so ganz dem gerechtwerdend, was ich mir unter Tatort vorstelle.

    Antworten
  • Tommy Primorac • am 22.9.24 um 22:24 Uhr

    Der Titel allein ist schon großartig – ein Ausdruck, der heute kaum noch verwendet wird. Die Geschichte hat mich richtig gefesselt, die Spannung war spürbar und das humorvolle, fast schon reale Ende mit dem „imaginären Schadensausgleich“ war ein gelungener Abschluss. Ein authentischer Tatort mit viel Flair. Besonders schön zu sehen: In Freiburg hält man noch zusammen, wie in einer großen Familie. Willkommen, Frau Hauptkommissarin!

    Antworten
  • Feierabend • am 22.9.24 um 22:25 Uhr

    Der Tatort hat mir gut gefallen. Endlich mal Kommissare ohne psychische oder familiäre Dramen, keine Alkoholiker oder selbsternannten Rambos. Einfach ganz normale Beamte, die ihren Job machen – so etwas braucht es zwischendurch auch mal. Bei mir gab es an diesem Abend zudem keine Tonprobleme. Weder die Sprache noch die Musik waren zu laut oder zu leise, alles war gut ausbalanciert.

    Antworten
  • Leim • am 22.9.24 um 22:34 Uhr

    Der Krimi entpuppte sich als ein Schatten seiner Möglichkeiten. Statt eines fesselnden Narrativs, das den Zuschauer zwei Stunden lang in seinen Bann zieht, präsentierte sich eine Geschichte, die bestenfalls für eine halbstündige Vorabendserie taugt.
    Die Handlung plätscherte dahin wie ein träger Bach, ohne Stromschnellen oder unerwartete Windungen. Lediglich am Ende, als sich die Gattin als Mitwisserin entpuppte, blitzte kurz das Potenzial auf, was hätte sein können.
    Das Ermittlerteam bemühte sich redlich, konnte aber der dünnen Storyline kein Leben einhauchen. Der Film verlangte dem Zuschauer so wenig ab, dass man nebenbei komplexe Denksportaufgaben lösen konnte, ohne den roten Faden zu verlieren.
    Kurzum: Es war Fernsehkost, die weder begeisterte noch verstimmte – ein Mittelmaß, das schneller in Vergessenheit geraten wird als die Lösung des parallel gelösten Kreuzworträtsels.

    Antworten
  • Der Fremde • am 22.9.24 um 22:35 Uhr

    @Jonathan:
    Sie haben nicht „irgendeine horizontale Story vergessen“! ;-)
    Das Verhältnis zwischen Toblers Vater und Berg spielte in den bisherigen Schwarzwälder Folgen keine Rolle.

    Eine der wenigen Schwarzwälder horizontalen Erzählungen war, dass Tobler zu Beginn einen Freund hatte, ein Kind wollte, schwanger wurde und dieses Kind dann relativ bald (am Kommissariats-WC!) verlor. Aus Verzweiflung darüber (?) stürzte sie sich dann in einen feuchtfröhlichen „Fasnachts-Abend“ mit Berg (inkl. außergewöhnlich explizit gezeigten Sex-Szenen!). Seit der darauf folgenden Folge „Rebland“ fremdeln Tobler & Berg miteinander und gehen sehr „komisch“ miteinander um. Immerhin hat Tobler Berg in der letzte Folge (die mit dem Waran!) beim Dachziegel ausbessern geholfen. Auch diese Szene endete aber mit der Feststellung Toblers: „Wir beide sind schon sehr unterschiedlich!“

    Die Themen „Berg & Toblers Vater“; „allfällig Verborgenes unter Betonplatten auf Bergs Bauernhof“: all das war bisher nie Thema!

    Antworten
  • Garbak • am 23.9.24 um 0:03 Uhr

    Hi Fans
    Fand den Krimi ganz passabel. Was mir jetzt beständig durch den Kopf geht, ist die Aussage der Kommissarin zu dem Kreuzer + Freundin. Sie sagte, das beide keinerlei Schmauchspuren hätten. Wer hat denn dann den Asiaten zu Beginn des Films erschossen? Versteh ich nicht…
    Hilfe/ Tip wäre nett, Danke

    Antworten
  • Willi • am 23.9.24 um 7:39 Uhr

    Mir erschien die Handlung völlig unrealistisch (und es wundert mich, dass sich da kein Jurist mit Erfahrung im Strafrecht gemeldet hat). Ich habe auch noch nie von so etwas gehört. Ich meine systematische Bestechung der Vorsitzenden bei Kapitalverbrechen. Zunächst kann sie nicht einfach so Fälle an sich ziehen. Welche Verfahren bei welcher Kammer landen, bestimmt der Name des Angeklagten. Eine große Strafkammer hat außer der Vorsitzenden noch zwei Berufsrichter, von denen üblicherweise einer in der Beratung nach der Verhandlung seine Sicht der Sach- und Rechtslage zunächst ausführlich darstellt. Schließlich gibt es auch noch den Staatsanwalt, der Rechtsmittel einlegen kann (und das auch tut). Nicht zu vergessen die Öffentlichkeit, vor allem die Presse- den Spitznamen „Mama Gnädig“ hätte sie ganz schnell weg. Alles in allem war dieser Tatort aus Wolkenkuckucksheim, aber nicht aus Freiburg… Und nicht zuletzt: Anwälte dürfen Honorarvereinbarungen treffen und tun dies auch!

    Antworten
  • Der Fremde • am 23.9.24 um 8:09 Uhr

    @Garbak:
    Die Freundin hat den Anwalts-Stiefsohn erschossen (und wollte auch den Anwalt im Spital erschießen).

    Mir persönlich ist das Thema „Recht/Gerechtigkeit“ extrem wichtig und es war für mich der Haupt-Grund, Jurist zu werden. Ich empfinde es deshalb als besonders schlimm, wenn dieser Themenkomplex derart lieblos und unglaubwürdig abgehandelt wird wie in der gestrigen Folge.

    Wenn man dieses Thema gut bearbeitet sehen will, empfehle ich den Film „Die 12 Geschworenen“ mit Henry Fonda!

    Antworten
  • Der Fremde • am 23.9.24 um 11:29 Uhr

    @Willi („… es wundert mich, dass sich da kein Jurist mit Erfahrung im Strafrecht gemeldet hat“):

    Das liegt wohl daran, dass – hätte man sich auf eine Kritik an einzelnen inhaltlichen Aspekten eingelassen – die Ausführungen wohl endlos geworden wären.

    Zusätzlich zu den von Ihnen genannten Aspekten fällt mir etwa auch noch ein:
    Das Spiel „A sagt, es war B; B sagt, es war A; aus Mangel eines eindeutigen Beweises werden dann beide freigesprochen“ hat in der Praxis noch nie funktioniert (da sich früher oder später immer eine/r von beiden in Widersprüche verwickelt)!

    Als sich beide Kommissare gegen Schluss in der Tiefgarage wie im Theater hingestellt haben und – mit Blick in die Kamera und nicht zueinander! – zu Monologen zum Thema Recht & Gerechtigkeit ansetzten, dachte ich, dass hier vielleicht wenigstens ein philosophisches Experiment probiert würde. Aber nach wenigen Sekunden war dieser Theater-Exkurs auch schon wieder vorbei …

    Antworten
  • Adabei • am 23.9.24 um 12:47 Uhr

    Gab es in Deutschland schon mal in der Realität eine Bestechung von Richtern?

    Antworten
  • Der Fremde • am 23.9.24 um 13:29 Uhr

    @Adabei:
    Es ist mir zwar kein Fall bekannt, aber es entspricht der Wahrscheinlichkeit, dass in D auch schon Richter bestochen wurden (es gibt wohl keinen Beruf gänzlich ohne „schwarze Schafe“).
    Solche Bestechungen sind m.E. aber nur in „kleineren Verfahren“, die wenig Aufmerksamkeit auf sich ziehen, realistisch.
    Bei „größeren Verfahren“ (welche mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen) gibt es naturgemäß mehr „Gameplayer“, was natürlich auch zu größerem Risiko führt, aufgedeckt zu werden. Das heißt aber nicht, dass es auch in größeren Verfahren gänzlich ausgeschlossen ist … (sie müssten sich halt um vieles professioneller verhalten als in der TO-Folge „ad acta“).

    Antworten
  • Holger Schoppmeier • am 23.9.24 um 15:08 Uhr

    @Adabei • am 23.9.24 um 12:47 Uhr + @Der Fremde • am 23.9.24 um 13:29 Uhr zielt m. E. folgendes Urteil proaktiv in Richtung vorbeugender Interessenkonflikt:

    „Ehemaliger Richter darf nicht als Rechtsanwalt vor seinem früheren Gericht auftreten; Auftreten als Rechtsanwalt vor Gericht führt zur Beeinträchtigung dienstlicher Interessen; Das Verwaltungsgericht Hannover hat entschieden, dass ein ehemaliger Richter für Strafsachen nach seiner vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand nicht in seinem früheren Gericht als Rechtsanwalt auftreten darf, da das Auftreten als Rechtsanwalt vor Gericht zur Beeinträchtigung dienstlicher Interessen führen könnte.“ sh.

    kostenlose-urteile.de/topten.bestechlichkeit.htm

    kostenlose-urteile.de/VG-Hannover_2-B-365016_Ehemaliger-Richter-darf-nicht-als-Rechtsanwalt-vor-seinem-frueheren-Gericht-auftreten.news22963.htm?sk=abc382999c4baa795f2b03c325e6c90d (Verwaltungsgericht Hannover, Beschluss vom 26.07.2016, – 2 B 3650/16 -)

    Antworten
  • Ralph • am 23.9.24 um 17:12 Uhr

    Mir hat der Tatort ausgesprochen gut gefallen. Auch mit einer kleinen dialekteinlage, das kommt in letzter Zeit öfters viel zu kurz. Habe mich gut unterhalten gefühlt, jedes Wort war zu verstehen, spannend war es auch. Was ist mit dem Beton auf Bergs Grundstück auf sich hat habe ich allerdings auch nicht kapiert. Von mir⭐⭐⭐⭐⭐

    Antworten
  • Bruno • am 23.9.24 um 17:31 Uhr

    Gab es in Deutschland schon einmal …
    die Bestechung eines ersten Bürgermeisters oder eines Bundeskanzlers?
    Ich denke, die meisten wissen, welche Personen ich meine.

    Der eine beruft sich auf sein schlechtes Gedächtnis, der andere auf sein gegebenes „Männerehrenwort“.

    Zu Richtern.
    Was ist verwerflicher?
    Geld zu nehmen oder aus freiem Willen bei bestimmten Angeklagten immer an den unteren Rand des Strafmaßes zu gehen.
    Geld nehmen ist Gier, bringt aber einen persönlichen Vorteil.
    Der andere Fall ist in meinen Augen eine Missachtung von Gesetzen und Durchsetzung eigener Meinungen.

    Antworten
  • Mila • am 23.9.24 um 23:29 Uhr

    @Colorwriter:
    Was hat es denn mit der betonierten Fläche auf sich? Hat Berg eine sprichwörtliche „Leiche im Keller“?

    Antworten
  • Mila • am 23.9.24 um 23:51 Uhr

    … und welches Motiv die Freundin des damaligen Opfersohnes hatte, wüsste ich auch mal gerne.
    Und ob sie wirklich beide Taten begangen hat..?
    schließlich wurden beide am Ende abgeführt.
    Wie kann das sein, ohne ausreichende Beweise aufgrund gegenseitiger Beschuldigung oder Entlastung?

    Antworten
  • Thomas • am 24.9.24 um 3:55 Uhr

    In dem Tatort gab es viel Gutes: Lokalkolorit durch Landschaft, Dialekt, gute Musik, genügend Spannung, witzige Ausstattung wie das Rocker-Schützenhaus und das nostalgische Polizerevier. Offen blieb leider, was Berg frisch einbetoniert hat, wovon Toblers Vater weiß und womit er Berg unter Druck setzen kann. Berg sagte nachts, zum frischen Beton zurückgekommen, verzweifelt, „..war zu spät“. Er hat irgendwann als Streifenpolizist einen Fehler gemacht. Ich gehe davon aus, dass es mit Bergs Bruder zu tun hat, von dem bisher wenig oder gar nicht die Rede war. Aber Berg betonte auffällig gegenüber Toblers Vater, dass der Bauernhof (wo etwas schon lange einbetoniert ist) jetzt ihm und seinem Bruder gehört.

    Leider gab es grobe Fehler in der Darstellung des Strafverfahrensrechts, wie hier schon angedeutet. Zunächst zum „Justizskandal“. So kann das nicht passieren. Sicher ist es auch in Deutschland nicht auszuschließen, dass sich ein Richter bestechen lässt. Aber das funktioniert nicht über Jahre hinweg immer wieder. Nicht die Schöffen kontrollieren ihn, aber die Staatsanwaltschaft. Da wird jedes ungewöhnliche Urteil geprüft und ggf. Rechtsmittel eingelegt. Von Berufung oder Revision gegen die Wirtz-Urteile war im Tatort nie die Rede. Ein so wiederholt auffälliges Ergebnis eines Verteidigers bei einer bestimmten Richterin hätte dazu und wohl auch zu Vor-Ermittlungen geführt. Zudem hätte es in dem Ursprungsverfahren mit dem zu milden Urteil vor 12 Jahren nicht so laufen können. Denn es war Mord angeklagt und das kann nicht vor dem Schöffengericht mit 1 Richterin verhandelt werden, sondern vor dem Schwurgericht, so dass 3 Berufsrichter hätten bestochen werden müssen. Unser Recht hat schon einige Absicherungen gegen Gefälligkeitsurteile, aber dieser Tatort erweckt unlauter den Eindruck eines verdorbenen Staatsapparats und verstärkt bei unwissenden Zuschauern latente oder offene Unzufriedenheit mit dem Staatsapparat. Wozu das bei Wahlen führt, ist erst wieder deutlich geworden.

    Falsch war auch, wie die bestechliche Richterin angeblich ausgeschaltet wurde. Da gibt es zwei Gründe, warum sie nicht verurteilt werden könnte, wenn nicht doch eine Aussage des schwer verletzte Rechtsanwalt sie noch richtig belasten würde.
    Denn zunächst ist eine verdeckt, heimlich gemachte Tonaufnahme des „Geständnisses“ im Auto ohne richterliche Anordnung nicht verwertbar. Und ein richterliche Beschluss lag da wohl kaum vor.
    Zudem wurde die Aussage durch eine Täuschung herbeigeführt. Tobler log ja, der Verteidiger habe die Richterin „betrogen“, und nur deshalb sagte sie etwas dazu. Aber Täuschung in einer Vernehmung ist verboten und eine durch verbotene Vernehmungsmethoden erlangte Aussage im Prozess unverwertbar (§ 136a StPO).

    Im Ergebnis trotz guter Unterhaltung für mich ein leider sehr schwacher Tatort.

    Antworten
  • Der Fremde • am 24.9.24 um 5:57 Uhr

    @Thomas:
    Aus der vorangegangenen Folge (‚Endstation Schauinsland‘) ergeben sich folgende Fakten hins. Komm. Berg:
    – dessen Bruder leidet unter Psychosen (‚mal besser, mal schlechter, aber so richtig wird das nimmer‘), deswegen meidet Berg Psychiatrien und deren Ambiente
    – die Mutter beging offenbar Selbstmord (zu Tobler: ‚wenn Du glaubst, dass es ein Unfall war???‘)
    – der Vater war offenbar ein unangehmer Mensch (gewalttätig?, sexuelle Übergriffe?, Trunksucht?)

    Als erfahrener Krimiseher vermute ich, dass irgendwelche Beweismittel unter dem Beton liegen, welche nachweisen, dass der Tod dessen Vaters nicht mit rechten Dingen zuging, aber es war wohl kein Verschulden Bergs daran, denn sonst wäre er als Kommissar ‚erledigt‘) –> meine THEORIE! 😇

    Antworten
  • Holger Schoppmeier • am 24.9.24 um 6:47 Uhr

    @Der Fremde • am 24.9.24 um 5:57 Uhr
    „…vermute ich, dass irgendwelche Beweismittel unter dem Beton liegen…“ – diesen Cliffhanger als offener Ausgang von Filmepisoden formuliert Ingo Scheel trefflich am 21.09.2024, 15:33 Uhr (N-tv) „…Eine schöne Metapher, wie Berg auf seinem ererbten Hof versucht, die richtige Zementmischung für ein Stück Asphalt zu finden, nur um immer wieder entnervt feststellen zu müssen, wie schnell das Ganze brüchig wird…“
    n-tv.de/leute/tv/Tatort-Der-juengste-Fall-Ad-acta-des-Schwarzwald-Teams-Tobler-und-Berg-im-Schnellcheck-article25239587.html

    Antworten
  • Adabei • am 24.9.24 um 10:13 Uhr

    Nach den vielen informativen Kommentaren zu unserem Rechtssystem fände ich (bin kein Jurist) diesen Tatort als einen geeigneten Lehr- und Diskussionsfilm für angehende Juristen im Studium! Beispielsweise hört man bei Prozessen immer wieder die Klage, dass alles so langsam geht: Lange Verfahrensdauer, Argumentation geht hin- und her, Urteil, Revision usw… Wenn aber die Prozesse unkomplizierter und schneller abliefen, wäre beispielsweise die Gefahr größer, dass solche Bestechungen wie im Tatort geschildert öfter passierten. Also, Tatortsehen und Kommentare lesen bildet! 😊

    Antworten
  • Der Fremde • am 24.9.24 um 18:21 Uhr

    Ein Nachtrag geht noch:
    Habe heute in die vorangegangene Folge ‚Letzter Ausflug Schauinsland‘ hinein geschaut und bin auf folgenden Dialog (im Wald) zw. Berg und dem Sohn des in der Psychiatrie einsitzenden Tatverdächtigen gestoßen (ca. ab Minute 52):

    Berg zu diesem Sohn: „Ich glaub‘, ich weiß, wie es in dir aussieht mit deinem Vater … glaub‘ mir, ich kenn‘ mich da aus … man wird niemanden los, indem man ihn umbringt!“ (!!!)

    Könnte dieser Dialog in Zusammenhang damit stehen, dass Berg in der gegenständlichen Folge etwas in seinem Hof unter Beton zu verbergen versucht ???
    (bzw. hat sein unter Psychose leidender Bruder den Vater umgebracht und Beweise hierfür befinden sich unter dem Beton?)

    Die nächsten Schwarzwald-Folgen werden weisen, ob ich auf der richtigen Spur bin …

    Antworten
  • Adabei • am 24.9.24 um 18:44 Uhr

    @Der Fremde • am 24.9.24 um 18:21 Uhr:
    Warum aber so umständlich etwas einzementieren und immer wieder daran herumzubasteln, das ist ja fast schon neurotisch. Dann kommt irgendwann ein Hangrutsch und legt das Beweismittel frei! Besser wäre doch, ein Beweismittel anonym zu entsorgen (in einem Fluss, See, öffentliche Mülltonne usw.).

    Antworten
  • Der Fremde • am 24.9.24 um 19:20 Uhr

    @Adabei:
    Wenn er das/die Beweismittel auf seinem Hof (unter Beton) verborgen hält, hat er die ‚MACHT‘ darüber und es kann niemand Fremder ‚zufällig‘ darauf stoßen … 😉

    Antworten
  • I. Mirk • am 24.9.24 um 19:21 Uhr

    Der Geschichtsprofessor Friedrich Schiller hat weiland den „Wilhelm Tell“ geschrieben und in einer Selbstkritik angemerkt, dass die Handlung mit dem historisch verbürgten Geschehen nichts zu tun hat. Seine Fans waren begeistert und auch heute lassen sich viele von dem Theaterstück begeistern. Ärzten, Lehrern und anderen Berufsgruppen kräuseln sich mitunter die Fußnägel, weil das, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, mit dem Berufsalltag nichts zu tun hat. Ich finde es immer anregend zu lesen, wenn das, was da im Tatort passiert, juristisch unhaltbar oder fragwürdig ist, da ich mit juristischen Texten meine Schwierigkeiten habe. Weil ich sie gar nicht oder falsch verstehe, ist das für mich eine gute Nachhilfe. Und dann bin ich froh, dass die Macher des Films nichts auf die juristischen Fangstricke gegeben haben, weil sie die Geschichte dann nicht hätten erzählen können. Wir erleben die Diskrepanz von Rechtsemfinden, Rechtsprechung und Machtmissbrauch. Die beiden Täter machen das, was wir uns alle wünschen, aber in fast allen Fällen glücklicherweise nicht wagen zu tun: Sie nehmen das Recht in die eigenen Hände, um ihre (und unsere?) Vorstellung von Gerechtigkeit in die Tat umzusetzen. Interessanterweise sind die Ermittler kurz davor, sie laufen zu lassen, weil der Mord und die Mordversuche das Ergebnis himmelschreiender Ungerechtigkeit sind. Dass die Filmemacher dafür mit der Realität frei umgehen, nehme ich gern in Kauf.

    Antworten
  • alter Fan ( tm ) • am 24.9.24 um 21:17 Uhr

    nachdem mir anscheinend niemand eine Antwort auf meine Problemfrage geben konnte : TO in der Mediathek nur mit nervender , nicht abschaltbarer Audiodeskription oder Gebärdensprache kann- mein Kommentar : hab mir den TO halt mit Gebärdensprache reingezogen – fand diesen Schwarzwald TO eigentlich recht ordentlich gemacht , besonders schade , wenn man ständig durch diese nicht gewünschte Funktion genervt wird- möglicherweise kann man diesen aktuellen Technik Gag irgendwie mal eleminieren .

    Antworten
  • Holger Schoppmeier • am 24.9.24 um 22:32 Uhr

    @alter Fan ( tm ) • am 22.9.24 um 21:43 Uhr + am 24.9.24 um 21:17 Uhr

    Hab‘ den TO erst gestern am 23.9.24 erstmalig in der Mediathek geschaut, die Sprache- und Barrierefreiheit-Einstellungen lassen sich inzwischen individuell ein- bzw. ausstellen unter „Sprache / Audiosprache / Audiodeskription / Gebärdensprache / Untertitel“ (habe es soeben nochmal getestet, es funzt ;-) )

    ardmediathek.de/video/tatort/tatort-ad-acta/das-erste/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIxMTc2MDU

    Antworten
  • alter Fan ( tm ) • am 26.9.24 um 23:16 Uhr

    @Holger Schoppmeier – sicher ; der geschilderte “ Technik – Gag “ ist in der Tat zeitlich begrenzt – einen Tag nach der Liveausstrahlung funktioniert auch wieder alles ganz normal in der Mediathek ; alle Funktionen lassen sich in gewohnter Weise wieder an – und abschalten ; wie schon gesagt nach dem gleichen Schema lief auch schon der Wien TO letzte Woche – steckt da wohl doch eine Absicht dahinter ?

    Antworten
  • Holger Schoppmeier • am 27.9.24 um 4:35 Uhr

    @alter Fan ( tm ) • am 26.9.24 um 23:16 Uhr
    Aus Ihrem Gedankenspiel ein Wortspiel – Beispiel:
    Das ist ein Punkt.
    Vom Punkt -> zur Linie;
    Zwei verbundene Punkte -> eine Linie;
    Eine Linie repräsentiert -> einen Weg;
    Jede Linie ist eine unendliche Punktmenge (da schwant mir nichts Gutes…)
    Eine Linie hat eine Ausdehnung (Dimension) -> HOFFENTLICH ABER NICHT DAUERHAFT IM TATORT-KONTEXT!

    (aus mathebibel.de/linie)

    Antworten
Schreiben Sie Ihre Meinung.

Ihre E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht.

Tatort Sendezeiten

Ihr findet uns unter
Neue Tatortfolgen
Weitere Folgen
Kommissarübersicht
Stadt Archiv