„Stäffele“: Richy Müller ermittelt trotz runden Geburtstags

Die Stuttgarter Stäffele werden zur Mordkulisse: Für die neueste Tatort-Folge mit dem Arbeitstitel „Stäffele“ haben die Dreharbeiten begonnen. Richy Müller und Felix Klare schlüpfen erneut in die Rollen der Kommissare Thorsten Lannert und Sebastian Bootz. Bemerkenswert: Müller dreht die Szenen pünktlich zu seinem 70. Geburtstag – ein Zeichen dafür, dass der SWR weiterhin auf den Routinier setzt.

Brüggemanns drittes Mal Stuttgart

Regisseur Dietrich Brüggemann kehrt nach „Stau“ und „Das ist unser Haus“ zum dritten Mal ins Stuttgarter Kommissariat zurück. Diesmal führt er nicht nur Regie, sondern zeichnet auch für das Drehbuch verantwortlich. Seine Handschrift ist bereits deutlich erkennbar: Brüggemann fokussiert sich auf die sozialen Spannungen der Stuttgarter Gesellschaftsschichten.

Der Fall: Mord in der Halbhöhenlage

Die Handlung spielt in Stuttgarts begehrten Halbhöhenlagen – jenen gehobenen Wohngegenden am Ende der charakteristischen innerstädtischen Treppen. Bei Familie Kienzle wird gefeiert, doch der Morgen danach bringt den Tod: Ein Partygast liegt tot auf den Stufen einer Stäffele, beraubt und offenbar in die Tiefe gestürzt.

Der Fall wird komplexer, als der toxikologische Bericht eine erschreckende Wahrheit offenbart: Markus Steiger, ein aufstrebender Manager, starb nicht durch den Sturz, sondern an einem absichtlich herbeigeführten allergischen Schock. Ein perfider Mord, der die Ermittlungen in eine völlig neue Richtung lenkt.

Milieustudie der Stuttgarter Gesellschaft

Brüggemanns Skript nutzt den Kriminalfall für eine präzise Gesellschaftsanalyse. Die Kommissare ermitteln im gut verdienenden Freundeskreis um Andreas und Ronja Kienzle, wo sich hinter der scheinbar entspannten Fassade Spannungen, Neid und alte Rechnungen verbergen. Parallel dazu kommen Reinigungskräfte und Cateringpersonal zu Wort – Menschen, die das vermeintlich makellose Milieu mit kritischen Außenblicken betrachten.

Hochkarätiges Ensemble vor und hinter der Kamera

Neben den bewährten Hauptdarstellern Müller und Klare stehen prominente Namen vor der Kamera: Markus Gläser, Irem Gökçen, Nina Gummich, Nadine Dubois, Stefanie von Poser, Markus Michalik, Karoline Teska, Sema Poyraz, Philipp Oliver Baumgarten und Jürgen Hartmann komplettieren das Ensemble.

Das technische Team bringt viel Erfahrung mit: Michael Merkel übernimmt die Kamera, Barbara Brückner den Schnitt. Für das Szenenbild zeichnet Urs Beuter verantwortlich, Juliana Maier entwirft die Kostüme. Ana Dávila übernahm das Casting. Produziert wird von Grischa Sautter unter der Redaktion von Brigitte Dithard.

Dreharbeiten bis Oktober

Die Produktion läuft noch bis Mitte Oktober und erstreckt sich über drei baden-württembergische Städte: Stuttgart bildet den Hauptschauplatz, ergänzt durch Drehorte in Baden-Baden und Karlsruhe.

Die Wahl der Stuttgarter Stäffele als zentrales Motiv ist mehr als nur pittoreske Kulisse – sie wird zum Symbol für sozialen Auf- und Abstieg, wie bereits der Arbeitstitel andeutet. In einer Stadt, in der topographische und gesellschaftliche Höhenlagen oft korrelieren, eröffnet diese Metapher vielfältige narrative Möglichkeiten.

Ein Ausstrahlungstermin steht noch nicht fest.