Ein vermeintlicher Selbstmord, der sich bald als Mord herausstellt, verunreinige Blutkonserven, ein angeblich ganz unschuldiges Krankenhaus und ein HIV-positiver Boxer – das sind die Zutaten für den Tatort „Roter“ Tod aus Ludwigshafen um die beiden Kommissare Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper (Andreas Hoppe).
Der Tatort „Roter Tod“ beginnt mit einem Selbstmord – so sieht es in dem Krimi zunächst nämlich aus. In ihrer Wohnung wird die Leiche einer jungen Frau gerufen, deren Pulsadern in der Badewanne aufgeschnitten wurden. Das Opfer war als Ärztin in einem Krankenhaus in Ludwigshafen angestellt gewesen, ehe sie von ihrem Arbeitgeber vor kurzem die Kündigung erhalten hatte – wie ein Schreiben auf dem Schreibtisch der Toten zeigt. Auf dem Tisch warten sogar noch mehr schlechte Nachrichten: Die Ärztin war verklagt worden, weil sie angeblich verunreinigte Blutkonserven fahrlässig verwendet hatte. Die Kündigung und die Klage deuten im Tatort „Roter Tod“ auf einen Selbstmord hin, da die junge Frau mit zahlreichen Problemen zu kämpfen hatte.
Und doch kann der Gerichtsmediziner im Tatort „Roter Tod“ einen Selbstmord bald ausschließen, da die Verletzungen am Handgelenk nicht von dem Opfer selbst stammen könnten. Die Ärztin wurde also umgebracht. Wie Odenthal und Kopper bald vermuten, könnte der Mord etwas mit der Kündigung und der Klage zu tun haben. Anscheinend hatte das Opfer vor kurzem einen Profiboxer namens Enzo Marchese operiert und dabei unwissend auch Blutkonserven verwendet, welche mit HI-Viren infiziert gewesen waren. So hatte sich der Boxer durch die OP mit Aids angesteckt. Diese Diagnose hatte für Marchese das Ende seines bisherigen Lebens bedeutet, denn aufgrund der Ansteckungsgefahr hatte der Profiboxer im Tatort „Roter Tod“ keine Gegner mehr gefunden und auch seine Verlobte hatte ihn verlassen. Daraufhin hatte Marchese die Ärztin verklagt. Durch diese verseuchte Bluttransfusion und die Klage steckte dann auch das ganze Krankenhaus in der Klemme.
Doch laut dem Krankenhausleiter Dr. Klaus Merheim hatte der Skandal um die Blutkonserven nichts damit zu tun, dass die Ärztin entlassen wurde. Vielmehr wurde die junge Frau das Opfer von Einsparungsmaßnahmen. Zudem bestreitet der Mediziner jegliche Schuld des Krankenhauses und seiner Angestellten an der Aids-Infektion durch verunreinigtes Blut. Dasselbe denkt auch Peter Benda, welcher die Firma leitet, deren Blutkonserven die Viren enthalten hatten. Beide Männer weisen also sämtliche Verantwortung für Marcheses Schicksal im Tatort „Roter Tod“ ab. Doch könnte nicht doch das Krankenhaus hinter dem Mord stecken? Schließlich gäbe es für das Hospital genauso wie die Blut-Plasma-Firma einiges zu verlieren, wenn der Skandal herauskommt.
Doch auch der Boxer Marchese bleibt als Verdächtiger unter Beobachtung. Denn von Dr. Merheim hatten Odenthal und Kopper erfahren, dass sich der Mann nicht nur – wie er behauptet – auf juristischem Wege an der Ärztin rächen wollte. So konnte der Klinikleiter bezeugen, dass der Profiboxer das Opfer deutlich bedroht hatte. Wollte der HIV-infizierte also doch eine blutige Rache nehmen für seine Krankheit?
Lena Odenthal kommt in der Tatort-Folge 654 „Rotes Blut“ dem HIV-Virus deutlich näher, als es ihr lieb gewesen wäre. Denn nach einem Handgemenge mit dem infizierten Boxer muss sie mehrere Tage mit der Angst leben, dass sie sich eventuell mit Aids infiziert haben könnte. In ihrem 40. Ermittlungsjubiläum hat die Kommissarin jedoch noch einmal Glück. Der Krimi aus Ludwigshafen stammte von Drehbuchautor Hort Freund, Regisseur des am 28. Januar 2007 erstausgestrahlten Krimis war Christoph Stark.
Besetzung
Hauptkommissarin Lena Odenthal – Ulrike Folkerts
Hauptkommissar Mario Kopper – Andreas Hoppe
Vera Launhardt – Ana Kerezovic
Enzo Marchese – Josef Heynert
Silvia Merheim – Esther Esche
Dr. Klaus Merheim – Markus Hering
Songül Sesede – Teriyan
Tiziana – Marleen Lohse
Peter Benda – Andreas Schmidt
Oberschwester Katrin – Petra Welteroth
Frau Keller – Annalena Schmidt
Peter Becker – Peter Espeloer
Pathologe Patrick Herzog – Achim Buch
u.a.
Stab
Drehbuch – Horst Freund
Regie – Christoph Stark
Schnitt – Olga Barthel
Kamera – Ralf Nowak
Szenenbild – Christian Kettler
Produktion – André Zoch
Kostümbild – Stephanie Kühne
Musik – Thomas Osterhoff
Bilder: SWR/Krause-Burberg
Habe gestern den Tatort „Der Rote Tod“ gesehen, dort wird ein klassisches Musikstück gespielt, Klavier und Violoncello, welches Stück ist das und von wem?
Ganz liebe Grüße
Hallo Karin,
ich weiß nicht ob du mittlerweile eine Antwort bekommen hast. Ich habe mir heute Abend diesen Tatort angesehnen und bin mir ziemlich sicher, dass das Musikstück ‚La Wally‘ heißt.
Ganz liebe Grüße,
Dagmar
Der Tatort Nummer 654 aus Ludwigshafen . Die Kommissare Odenthal und Kopper von der Mordkommission ermitteln. Ein Tatort-Fernsehfilm der locker 20 Jahre früher seine Premiere hätte feiern können. Nur damals ein absolutes Tabu-Thema. Verunreinigte Blutspenden, absichtliche Ansteckungen, KHK Odenthal muß Höllenqualen ausgestanden haben. Dazu der Kopper, in diesem Fall der Fels in der Brandung. So einen Partner wünscht man sich. Klassische Musik und Boxen mag der. In Erstsendung gesehen, war dieser Spielfilm, nach einer Wiederholung ein wenig langweilig. Vielleicht der Entwicklung wegen. Oder?
Wiedermal ein guter Fall aus Ludwigshafen. Dramatisch und spannend inszeniert. Gut