In Kommissar Veigls (Gustav Bayrhammer) achtem Fall „Das Mädchen am Klavier“ wird der Münchner Ermittler an den Stadtrand der bayerischen Landeshauptstadt gerufen: Die verkohlte Leiche eines jungen Mädchens liegt in den Überresten einer niedergebrannten Schule. Die erste Annahme der Polizei, das Mädchen sei durch das Feuer oder Gase ums Leben gekommen, erweist sich als falsch. Bald schon stellt die Gerichtsmedizin fest, dass das Opfer – das durch die starken Verbrennungen zunächst nicht identifiziert werden kann – bereits vor dem Brand gestorben sein muss. Diagnose: Genickbruch. Melchior Veigl hat es mit einem Mord zu tun.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Lenz (Helmut Fischer) nimmt Hauptkommissar Veigl den Hausmeister unter die Lupe, der für das Gebäude die Verantwortung trägt. Das Hausmeisterehepaar ist jedoch noch im Urlaub. Die Münchner Ermittler erfahren, dass die Frau bei ihrem Vater zu Besuch ist, während sich ihr Ehemann als Playboy aufspielt: mit seiner Freundin und einem Kumpel genießt er das Leben beim Wasserskifahren.

Die Ermittlungen im Fall „Das Mädchen am Klavier“ zeigen, dass der zwielichtige Hausmeister bereits vorbestraft ist. Die junge Türkin, die in seiner Vertretung die Schule beaufsichtigen und säubern sollte, ist seit dem verheerenden Feuer spurlos verschwunden. Darüber hinaus macht sich ein Architekt verdächtig, der in finanziellen Schwierigkeiten steckt und zudem mit der Schulleiterin befreundet ist: nur allzu schnell präsentiert er die Baupläne für ein neues, modernes Schulgebäude. Der Brand kam ihm offensichtlich sehr gelegen.

Je tiefer Veigl und Lenz in die Untersuchungen im Mordfall eintauchen, desto mehr Verdächtige stehen auf ihrer Liste. Als sich das Alibi, das der Hausmeister vorgegeben hat, als Lüge entpuppt, und seine Ehefrau ihre starke Eifersucht nicht mehr zu verstecken vermag, da kommt der Fall langsam ins Rollen…


Die Dreharbeiten zur Tatort-Folge 070 „Das Mädchen am Klavier“ fanden im Juni und Juli 1976 in München und Umgebung statt. Die Brandszenen wurden im damaligen Franzheim bei Erding gefilmt – heute das Gelände des Münchner Flughafens. Die örtliche Feuerwehr stellte Löschfahrzeuge für die Dreharbeiten zur Verfügung und übernahm Komparsenrollen.

Die Erstausstrahlung des BR-Krimis lief am 2. Januar 1977 im Ersten Programm der ARD.

Besetzung

Enrico Riedel – Werner Asam
Baby/Babette Götz – Sissy Höfferer
Barbara – Ulli Günther
Brettschneider – Willi Harlander
Diskothek-Inhaber – Hans Zander
Frau Dr. Hildegard Förster – Karin Hübner
Frau Roon – Else Quecke
Kay – Katharina Seyferth
Kriminaldirektor Härtinger – Hans Baur
Kriminalhauptkommissar Veigl – Gustl Bayrhammer
Lenz – Helmut Fischer
Ludwig Obermeier – Wolfgang Fischer
Ruby – Michael Degen
Schubart – Otto Bolesch
Sophie Riedel – Ruth Drexel
Stucki – Helen Vita
Swetie, Rubys Tochter – Carline Seiser

Stab

Kamera – Gero Erhardt
Kostüme – Jörg Trees
Musik – Siegfried Schwab
Produktionsleitung – Roland Weese
Schnitt – Rosemarie Boemelburg
Szenenbild – Jürgen Karsch