Tatort Folge 069: Transit ins Jenseits



„Transit ins Jenseits“ gehört zu den ungewöhnlichen Folge der beliebten Tatort-Reihe, denn die Handlung hätte ausschließlich auf den Transitwegen zwischen Berlin und der BRD stattfinden können – hat sie in Wirklichkeit allerdings nie. Die Geschichte ist rein fiktiv. Gelungen ist aber der Versuch, einen solchen Coup im Rahmen einer Fernsehserie einmal durchzuspielen.

Erika Marquart wohnt in West-Berlin. Obwohl jeder einzelne Schritt der jungen Frau beobachtet wird, ist diese vollkommen ahnungslos, dass sie in das Visier einer kriminellen Organisation geraten ist. Ein Mann namens Horst Bremer (Marius Müller-Westernhagen) macht ihr Avancen und täuscht schließlich sogar seine Liebe vor, nur um Erikas Lebensgewohnheiten zu erforschen. Tatsächlich erwidert die einsame Erika bald die vermeintlichen romantischen Gefühle ihres neuen Fans. Durch die intime Beziehung mit Erika Marquart will Bremer erreichen, dass er seinen Komplizen Martin Proll (Götz George) mit wichtigen Informationen für die Planung von illegalen Fluchthilfe-Geschäften versorgen kann.

Einige Zeit später erfährt Kommissar Schmidt (Martin Hirthe) von der Mordkommission in West-Berlin durch ein Fernschreiben, dass an der Transitstrecke zwischen der BRD und Ost-Berlin eine Frauenleiche gefunden wurde. Das Opfer stammt vermutlich aus dem Westen Berlins. Was Martin Schmidt zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: bei dem Opfer handelt es sich um Erika Marquart. Alle Indizien deuten auf einen Mord hin. Hauptkommissar Schmidt leitet die Ermittlungen im Fall „Transit ins Jenseits“, die sich schon bald als äußerst kniffelig erweisen …


Martin Hirthe schlüpfte zwischen den Jahren 1975 bis 1977 lediglich für drei Tatort-Fälle in die Rolle des Berliner Kommissars Schmidt. Martin Schmidts zweite Ermittlungsarbeit „Transit ins Jenseits“ erreichte bei der Erstausstrahlung der Tatort-Folge 069 am 5. Dezember 1976 nur noch eine Sehbeteiligung von 44 Prozent, trotz der guten Besetzung der Nebenrollen mit Götz George, Marius Müller-Westernhagen und Gustl Bayrhammer, der hier erneut einen Gastauftritt als Münchner Kommissar Veigl hat.

Besetzung
Gerd Baltus · Bernd Bauer · Gustl Bayrhammer · Angelika Bender · Gisela Dreyer · Ulrich Faulhaber · Helmut Fischer · Götz George · Heinz Gerlach · Ursula Gerstel · Andreas Hanft · Gerd Holtenau · H.H. Jochmann · Wilfried Klaus · Heinz Luasch · Lutz Mackensy · Rolf Marnitz · Barbara Morawiecz · Marius Müller-Westernhagen · Götz-Olaf Rausch · Katrin Schaake · Peter Schiff · Inge Sievers · Christina Steiner

Stab
Regie: Günter Gräwert
Buch: Jens-Peter Behrend · Günter Gräwert
Kamera: Holger Eichhorn · Horst Schier
Schnitt: Friederike Badekow
Musik: Klaus Doldinger
Produktion: SFB


Die Folge "Tatort Folge 069: Transit ins Jenseits" gibt es auch auf DVD/Bluray. Jetzt Preise und Verfügbarkeit prüfen im DVD Archiv.

29 Meinungen zum Tatort Folge 069: Transit ins Jenseits

  • Dyrk Nieberlein • am 27.8.08 um 12:59 Uhr

    Großartige Musik von Klaus Doldinger (Das Boot) sowie die beklemmende Atmosphäre der Deutsch-Deutschen Trennung unter dem Hintergrund des kalten Krieges geben dieser Tatort-Episode
    eine besondere geschichtsträchtige Bedeutung.

    Götz George brilliert in einer von insgesamt drei Nebenrollen innerhalb der Tatortserie, bevor er 1981 in der Folge „Duisburg-Ruhrort“ (Tatort 126) erstmalig den Ermittler Horst Schimanski spielen wird.

    Ein dunkeles Kapitel der deutschen Geschichte wird durch ein skurilles Gewaltverbrechen im Niemandsland
    der Transitstrecke zwischen Berlin und den Westsektoren dramatisch ins Licht gesetzt. Wer damals schon
    einmal mit dem PKW dort unterwegs war, wird die beklemmenden Momente nacherleben können. Aber auch für jüngere Zuschauer ein fesselndes Erlebnis und das obwohl diese Folge eher der Deutschen Fernsehgeschichte zuzuschreiben ist…

    Antworten
  • boris • am 17.1.10 um 21:26 Uhr

    sehr guter kommentar, kann mir jemand sagen wo man diesen film beziehen kann bzw noch weitere alte tatortfilme aus den 70er..?
    habe im internet leider nichts gefunden.
    vielen dank. b.

    Antworten
  • Joachim • am 29.9.12 um 22:15 Uhr

    Ja, treffender hätte der Kommentar von Dyrk für diese angespannte Atmosphäre nicht beschrieben werden können. Habe diese Tatort-Folge gerade auf youtube angesehen, die dort vor kurzem in voller Länge eingestellt wurde. Ich kann mich noch an die Erstausstrahlung 1976 erinnern, die ich als 13-jähriger sehen durfte. An die Szene, als die „VoPo’s“ hinter Westernhagen her waren und die Kamera auf den Tacho mit 40 km/h zeigte, konnte ich mich von damals noch erinnern…

    Kenne die Atmosphäre an der innerdeutschen Grenze auch noch aus eigener Erfahrung, als ich des öfteren von Marienborn nach West-Berlin mit meinem Golf I Diesel gefahren bin. Zur Wende war ich in Hof und bin da erstmals die Strecke über Rudolphstein gefahren. Die Autobahn sah genauso aus, wie sie in dieser Tatortfolge gezeigt wurde. Mich würde brennend interessieren, ob diese Folge tatsächlich in der DDR gedreht wurde oder nicht. Ich habe gelesen, dass die erste Folge „Taxi nach Leipzig“ nicht in der DDR gedreht wurde. Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass gerade beim Thema „Fluchthilfe“ eine Drehgenehmigung von „drüben“ erteilt worden wäre. Aber wenn man sich die Autobahn, die Parkplätze, die Trabis und Wartburgs aus dieser Folge ansieht, kann man wirklich denken, dass auch dort gedreht worden ist. Allerdings war der „VoPo“, der Westernhagen zur Pannenhilfe aufgefordert hat, ein westdeutscher Schauspieler gewesen (Lutz Mackensy). Kann mich hier jemand aufklären?
    Ferner würde mich interessieren, wie das Stück von Klaus Doldinger (danke Dyrk schon mal für diesen Hinweis) heißt, das während des Grenzübergangs und auch in den späteren Szenen gespielt worden ist. Weiß auch zufällig jemand, wie der Schlager hieß, der vor dem Grenzübergang morgens und 5.20 Uhr an „Drei Linden“ im Autoradio lief?
    Vielen Dank! Joachim

    Antworten
  • Matthes • am 5.10.12 um 21:06 Uhr

    die Musik im „Jenseits“ Tatort ist von Klaus Doldinger und seiner damaligen Gruppe „Passport“. Die sehr gut zu der beklemmenden Stimmung des Grenzübertritts passende Musik gibt es m. W:nicht auf CD. Klaus Doldinger hat eine Unmenge von Film-Musiken geschrieben und gespielt…von Spielfilm bis Werbemusik. Auch den Tatort- Vor- und Abspann. Was war ich früher immer froh, wenn der Abspann lang war und die Musik ganz ausgespielt wurde! Irgendwann hatte ich dann das Vorspannstück (heute sagt man ja: „Intro“ dazu) auch endlich mal im Radio auf Cassette mitschneiden können…

    Antworten
  • Joachim • am 9.10.12 um 19:46 Uhr

    Danke Matthes für die Info zur Musik während der Szenen ab dem Grenzübergang und der Reise auf der Transit-Strecke nach Rudolphstein. Dann brauch ich wohl nicht länger zu suchen….

    Weiterhin brennend interessieren würde mich, ob die Szenen auf der Transit-Strecke tatsächlich in der ehem. DDR gedreht wurden… Die damalige „Autobahn“ und die Landschaft auf dieser Strecke würden ja passen.
    VG Joachim

    Antworten
  • Johannes • am 9.2.14 um 0:59 Uhr

    Auf keinen Fall ist dieser Tatort in der damaligen DDR gedreht worden. Man hätte keine Dreherlaubnis erhalten, und schon gar nicht zu einem solchen Thema. Zwar sah die heutige A9 tatsächlich so aus, von der Machart her (Betonplatten) war es ja die alte Autobahn, die in der Nazizeit gebaut worden war. Es dürfte aber vereinzelt auch noch Strecken in Westdeutschland gegeben haben, die ähnlich konstruiert waren. Dort dürfte man diese Szenen gedreht haben.

    Antworten
  • Jörg • am 18.3.14 um 14:06 Uhr

    Die „DDR Autobahn“ Szenen wurden auf der jetzigen A72 gedreht, zwischen den Ausfahrten Töpen und dem Hochfrankendreieck. Damals war die Autobahn für den Verkehr gesperrt und das war die perfekte Kulisse für das Filmteam. Ich war damals vor Ort und habe mir alles angeschaut, Perfekt die Parkplätze, Schilder und die DDR Autos die immer auf der einspurigen Strecke hin und herfuhren.

    Antworten
  • Rita • am 12.2.15 um 23:09 Uhr

    Ich suche den damaligen Kameramann Holger Eichhorn.Tatort :Transit ins Jenseits.

    Antworten
  • Dirk • am 21.4.15 um 22:16 Uhr

    Der Tatort 069. Heute habe ich ihn mir angeschaut, etwas verspätet, etwa um 20:30 h. Deutsch-Deutsche-Geschichte, gedreht in der damaligen BRD. Damals eher als langatmig empfunden und der beliebten Schauspieler wegen geguckt, zeigt er sich doch heute in einer beklemmenden Szenerie, der damals arg gebeutelten und drangsalierten Zonenbewohner. Die, sogenannten, Fluchthelfer waren rein auf Commerz aus, fuhren dicke Schlitten und brachten Nebensächlichkeiten einfach um. Nur gut das da noch die „Dickfälltigs“ auf westdeutschen Boden waren und nicht die blasierten, preußisch tuenden, uniformierten Handlanger des verlängerten Armes der KPDSU. Und es gab doch tatsächlich einen justizgerechten Austausch der Exekutiven bei Gewaltverbrechen. Und heute, fast 40 Jahre nach Erstsendung dieses Tatortes weiß man: Er war doch tatsächlich erschreckend realistisch. Aber, wer war eigentlich die Austauschdame? Doch nicht etwa Frau Oppenhauer?

    Antworten
  • Thorsten • am 11.7.17 um 11:15 Uhr

    Ein bemerkenswerter Tatort und gleichzeitig eine Geschichtsstunde für die, die es nicht erlebt haben. Das beklemmende Gefühl, das man damals auf der Transitstrecke hatte, wird sehr anschaulich dargestellt.

    Antworten
  • Karin • am 12.7.17 um 0:15 Uhr

    Schauspieler sind heute schon Legende. Marius und Götz, super.
    Ich weiss nicht, wie oft ich das Gefühl in Duderstadt beim Grenzübertritt als Kind, Jugendliche und junge Erwachsene um 0:00 erlebt habe, sicher an die 30 mal. 0:00 Uhr, weil man Strassenbenutzungsgebühr zahlen musste, für Strassen, die Achsbrüche verursachten. Die Kühle und Kälte der sächselnden Grenzer, ihre Arroganz, und das Filzen der Koffer und des Auto, Rückbank rausnehmen, meine gehbehinderte Mutter musste auch aussteigen, und diese dämlichen Fragen nach Affen und politischen Zeitschriften…..ein Wunder, das ich meine Schulbücher mitnehmen durfte, um in den sechs Wochen Sommerferien zu lernen.
    Und fünf km am Sperrgürtel weiter wurde nochmal kontrolliert, erst danach lösten sich bei mir und meinen Eltern die Beklemmung im Auto, gegen 1:30 kam man bei den Grosseltern an, bis drei wurde gequatscht, um die Anspannung loszuwerden, unf nächsten Morgen zur Anmeldung nach Polizei nach Worbis, Anmeldung ausfüllen und abgeben.

    Kann sich heute niemand mehr vorstellen, und der Tatort transportiert dieses Gefühl sehr gut, dass ich immer hatte!

    Antworten
  • Karin • am 12.7.17 um 0:20 Uhr

    Affen ist gleich Waffen – dämliche Autokorrektur

    Antworten
  • Brentis • am 5.7.18 um 11:49 Uhr

    Sauber:
    dieser Film lief jüngst wieder auf 3Sat, zuerst ja recht kurios anzusehen, mit dieser Starbesetzung, aber bald nur noch als seichtes, dürftiges Machwerk (im Auftrag des dt, Staatsschutzes?) zu erkennen, das klar in politischem Auftrag des Westens die DDR denunzieren und abhalftern wollte.

    Es gab eine ganz Reihe diese staatstragenden „Tatorte“, die imer wieder in der Serie gestreut wurden, um die Bevölkerung „wach zu halten“ und das Feindbild zu verfestigen. Dass dabei auch reale Situationen gezeigt wurden, ist möglich aber dass Vopos etwa andere Strassenbenützer zwingen konnten, Pannenhilfe zu leisten, ist mir neu, .

    Insgesamt sehr bieder verstaubt pseudo aktionistischer Streifen (es wurde darin immer mit quitschenden Reifen losgefahren, sollte wohl damals „dynamisch“ wirken, etc ?)
    Insgesamt kein Meisterwerk, aber sehenswert in seiner verkniffen bemühten, durchsichtigen Art, alleine George schafft es ein bisschen Format zu bewahren, Westernhagen agiert ganz ansehnlich für diese Rolle, etwas humorlos aber schon, ..

    Naja eher ein Kuriosum, als ein Zeitdenkmal, und auch damals war filmisch dynamisch und von dem Drehbuch her auch mehr möglich, als diese flache vordergründige Verfilmung von banalen Tatsachen, die bis ins Absurde überhöht/ gedreht wurden, um darin eher an propagandistischen, westlichen Ansprüchen ausgerichtet, entsprechende Zwangs- (?) Vorstellungen zu bedienen, na sauber oder?

    Antworten
  • Gerold • am 5.7.18 um 19:13 Uhr

    Auch ich habe mich am 4.7.18 beim zufälligen Umschalten in die 70er zurückverstetzt gefühlt. Ich bin den Transit von Helmstedt/Marienborn nach Westberlin oft gefahren. Anders als Brentis kann ich in dem Film keinerlei Propaganda erkennen. Von der Atmosphäre, dem Gehabe der Grenzer, der Beklemmung bei der Passkontrolle bis hin zu den Details der Strecke und der Grenzanlagen ist das für mich eine überaus authentische Dokumentation, die aus heutiger Sicht als – etwas langatmiger – Krimi daherkommt Aber genau so habe ich die Transitstrecke in Erinnerung, mit vielen Details. Und ich habe zunächst auch gedacht, dass die Aufnahmen zum Teil auf dem „echten Transit“ gedreht worden sind. Ein Beitrag weiter oben klärt auf. Ich habe zufällig im Frühjahr im heutigen Museum der Grenzanlagen das Passförderband und das Häuschen des Beamten fotografiert und mit einem Standbild aus dem Film verglichen. Das wurde bis ins Detail genau nachgebaut. Für mich einer der sehenswertesten Tatorte ever. Mein Tipp: Seht Euch mal das Museum an. Es lohnt sich – und der Eintritt ist frei.

    Antworten
  • Nico Haupt • am 9.12.18 um 14:55 Uhr

    cool alltime classic :-) great too watch on youtube. Nice sound. Happy Birthday, Marius :-)

    Antworten
  • Hanz W. • am 25.6.20 um 0:31 Uhr

    Hach, schön, schon fast schaurigschön, so ein Museumsstück, eine echte Zeitreise. Und wenn man dann auch noch die Grenzregion kennt, wie sie früher war… Dann die ganze 70er-Jahre-Ästhetik inklusive der Riesenschlitten (ohne Gurte) und quietschenden Reifen bei jeder Gelegenheit, die Outfits, die Technik: wunderbar. Aber konzeptionell ganz gut gemacht, die Hälfte des Films passiert eigentlich nichts, außer einer Autofahrt, allerdings auf der Transitstrecke, eine Sache für sich damals. Mord nach einer Stunde: dafür braucht’s heute unter Umständen zwei Minuten. (Was gar kein Werturteil ist übrigens, nicht in dieeine, nicht in die andere Richtung. Fällt halt auf).
    Immer wieder filmisch faszinierend das, nach heutigen Maßstäben, fast schon entschleunigte Tempo, obwohl das damals alles wahrscheinlich wahnsinnig dynamisch und „cool“ (das Wort gab’s so noch gar nicht) ausgesehen hat. Da hat sich – welch Wunder nach über 40 Jahren – einiges verändert. Privatmalaisen der Kommissare, die den ganzen Tatort bestimmt hätten? Damals undenkbar. Dann die Besetzung: Westernhagen, George, Bender et. al., auch ein paar Jährchen jünger… man traut seinen Augen nicht. Hat Spaß gemacht, das anzugucken. Eigentlich natürlich außer Bewertung, aber für den Spaß gibt’s 5 Sterne.

    Antworten
  • Henning • am 25.6.20 um 19:12 Uhr

    Ein wenig Krimi, ein wenig Thriller und auch ein wenig Roadmovie mit einer der bekanntesten Stimmen Deutschlands, Lutz Mackensky, in einer Gastrolle als Polizist. Und es ist schon ein wenig verrückt, dass man trotzdem auch dann noch mit den beiden Protagonisten an der deutsch-deutschen Grenze zittert, als die Frau bereits getötet ist. Gut gemacht – ein Stück Filmgeschichte.

    Antworten
  • Andreas • am 26.6.20 um 22:43 Uhr

    Einer der besten tatorte ,der von genau den richtigen Schauspielern und Schauspielerinen besetzt ist.besonders die 2 Frauen kommen super rüber ,zeigen die Anspannung, ohne viel Gerede,. Die 70er Jahre ,Ost-west Drama, Aufnahmen,Musik, Landschaft, die beklemmungen gut dargestellt. ein Juwel dieser Film. Spannender Tatort.

    Antworten
  • MadMonkey • am 27.9.20 um 10:40 Uhr

    Eine echte Perle und top besetzt. Westernhagen + Götz George ist ultra stimmig. Mein Highlight ist die Autofahrt auf der Transitstrecke mit dieser grandiosen Musik Unterhaltung von Klaus Doldinger. Ein absoluter Straßenfeger.

    Antworten
  • Stephan Mayer • am 15.11.20 um 19:20 Uhr

    Hab den Tatort auf youtube gesehen. Ich verstehe nicht, wie die Doppelgängerin zurück in die BRD gebracht werden sollte? Sie sollte doch in den Kofferraum des schwarzen Mercedes steigen. Das hat aber nicht geklappt. Wenn ja, wäre sie also im Kofferraum des schwarzen Mercedes über die Grenze zurück. Dass man die Kofferräume nicht geöffnet hat ist mir bekannt, d.h. beim Grenzübergang. Wenn dem so ist, hätte man aber doch die Doppelgängerin gar nicht gebraucht? Also man hätte die Dame aus der DDR doch einfach in den Kofferraum des Mercedes verbringen können und wäre somit über die Grenze? Warum denn so umständlich? Es besteht ja das Gerücht, dass die Fzg. per Röntgenstrahlen durchleuchtet worden sind, so dass man hätte versteckte Personen im Kofferraum entdecken können? Danke für eine Rückantwort hier.

    Antworten
  • Hauptkommissar Stoever • am 13.5.22 um 12:25 Uhr

    Ich mag diese Folge auch unheimlich gerne.
    Was die Dreharbeiten betrifft, so weiß ich von einer etwas jüngeren TV-Serie, in der auch einige Szenen in der damaligen DDR gedreht werden sollten, das ARD-TV-Team aber dort keine Drehgenehmigung bekommen haben.
    Für die Folgen „Einmal gerade – einmal krumm“ und „Felix Austria“ aus der legendären Vorabendserie AUF ACHSE ist man dann auf Polen ausgewichen.
    Hier bekam man wohl ohne weiteres eine Drehgenehmigung

    Antworten
  • Nelly • am 22.2.23 um 13:14 Uhr

    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ für diesen alten Tatort. Ich bin zwar nie eine Transitstrecke durch die DDR gefahren, aber ich konnte mich total in diese beklemmende Atmosphäre hineinversetzen. Zwar ist der Film gerade am Anfang, wo Bremer sich an Erika heranmacht, etwas langatmig, aber andererseits finde ich ich es auch interessant zu sehen, dass man sich damals die Zeit nehmen konnte, etwas so ausführlich zu zeigen (in manchen anderen alten Tatorten hat es mehr genervt). Ob Vopos Leute zwingen DURFTEN, Pannenhilfe zu leisten, weiß ich nicht, aber ich denke, sie KONNTEN es, denn jeder hatte doch Angst, irgendwas falsch zu machen und dort im Knast zu landen. Und wenn die Vopos gemerkt haben, dass die Familie nicht in der Lage war, selbst das Rad zu wechseln, und sie keine Lust hatten, sich selbst die Hände schmutzig zu machen, dann haben sie eben andere Transitreisende „gebeten“ zu helfen. Was mich mehr gestört hat (aber das ist auch das einzige), ist, dass der Kommissar anhand des Foros der Toten, wo sie doch eine ziemliche „Fratze“ zog, die Frau auf dem Foto erkannt hat, das er bei Poll gesehen hat. Das halte ich doch für sehr unrealistisch, aber irgendwie musste er ja auf die richtige Spur kommen. Und eins frage ich mich auch noch: wenn Bremer am Ende die Frau erschossen hätte, dann wäre sie ja von der „falschen Seite“ aus erschossen worden, also nicht aus Richtung DDR. Hätte man das damals schon feststellen können oder nicht?

    Antworten
  • Nelly • am 22.2.23 um 15:18 Uhr

    Mir ist gerade noch etwas zu dem Film eingefallen. Wieso konnte Gisela eigentlich so ohne weiteres zu dem Parkplatz an der Transitstrecke kommen? Wie gesagt, bin ich da nie lang gefahren, aber ich dachte immer, dass die Transitstrecken eingezäunt waren. Wenn man aber so leicht zu den Parkplätzen kommen konnte und wenn es stimmt, dass die Kofferräume nicht kontrolliert wurden, dann wäre das doch die einfachste Möglichkeit gewesen, aus der DDR zu fliehen. Das kann ich mir aber irgendwie nicht vorstellen. Na ja, wahrscheinlich liest das hier eh keiner mehr, es sei denn, der Tatort wird nochmal wiederholt 😂

    In meinem Kommentar hier drüber sollte es natürlich „Fotos“ statt „Foros“ heißen.

    Antworten
  • Thorsten • am 22.2.23 um 17:34 Uhr

    @Nelly: Ich bin ein paarmal über die Transitstrecke geholpert und kann bestätigen, dass der Tatort die beklemmende Atmosphäre perfekt wiedergibt. Es gab schon Parkplätze an der Transitstrecke. Als Westdeutscher konnte man auch an manchen Raststätten haltmachen, man durfte nur die Transitstrecke nicht verlassen. Der Kofferraum wurde durchaus kontrolliert, aber stichprobenartig, nicht immer. Es konnte sogar vorkommen, dass man an der Grenze die Sitze ausbauen musste. Die DDR-Grenzbeamten haben diese Möglichkeiten zur Schikane gerne genutzt.

    Antworten
  • Smokie • am 22.2.23 um 19:16 Uhr

    @Nelly
    Aufgrund Ihres Kommentares, wurde ich erst aufmerksam auf diesen `76 Tatort-Krimi! Hatte mir bisweilen etwa 12 Minuten auf Youtube (wo dieser vor einiger Zeit hochgeladen wurde) gegönnt. Dabei fiel mir bei einer Szene auf, dass der umtriebige Fotograf Proll (gespielt von Götz George) eine ziemlich noble Kamera benutzt, nämlich die Mittelformatkamera des schwedischen Herstellers Hasselblad. Damals die S-Klasse unter den analogen Mittelformatkameras. – Die noch ausbleibende Fortsetzung, des Krimis, werde ich mir sicherlich noch ansehen.

    Antworten
  • Nelly • am 22.2.23 um 19:26 Uhr

    @Thorsten Aber war es denn für DDR-Bürger so einfach, zu einem Parkplatz an der Transitstrecke zu kommen?

    Antworten
  • Thorsten • am 22.2.23 um 19:40 Uhr

    @Nelly Man sah schon auch Trabis auf der Transitstrecke.

    Antworten
  • Sabine Lechtenfeld • am 30.6.23 um 12:26 Uhr

    Dieser Tatort hat Stärken und Schwächen. Die damalige Atmosphäre bei den Grenzübergängen der Transitstrecken wurde in der Tat sehr realistisch dargestellt, und das Werk gewinnt natürlich auch durch den sehr ausgeprägten Nostalgiefaktor. Aber ich finde, dass der Tatort auch viele Längen hat, und von der durchaus illustren Schauspielerriege finde ich eigentlich nur MMW als kleinen Gelegenheitsgangster glaubwürdig. Er ist wohl nicht wirklich abgebrüht und unmenschlich, aber die Durchführung des Fluchthilfeplans entgleitet ihm immer mehr, weil irgendwelche ungeplanten Kleinigkeiten dazwischen kommen. Im Ansatz kann man schon die Figur des Theos erkennen, mit dem MMW so lange identifiziert wurde, bis er glaubte, er müsse dieses Image unbedingt los werden!

    Was den Fluchthilfeplan angeht, bin ich mir nicht sicher, ob so etwas in der Praxis wirklich versucht wurde. Denn es stimmt einfach nicht, dass die Vopos an den Grenzübergängen nie die Kofferräume der Autos aufgemacht haben! Das wurde stichprobenartig durchaus angeordnet. Ausserdem erfährt man über die fluchtwillige Gisela, die bei ihrer Flucht sofort mit den hässlichsten Auswüchsen des Kapitalismus konfrontiert wird, überhaupt nichts. Es wäre schon interessant gewesen, zu erfahren, wie sie eigentlich auf den Rastplatz der Transitstrecke gekommen ist! Es ist zwar richtig, dass auch DDR-Bürger dort gelegentlich gefahren sind. Das war aber keine Routine, und die Transitstrecken und auch die Rastplätze wurden selbstverständlich überwacht, um zu verhindern, dass sie zur Flucht genutzt wurden. Das hätte besser erklärt werden müssen. Ansonsten war das Risiko für die fluchwiilligen DDR-Bürger und deren Chauffeure wohl eher gering, wenn die Ähnlichkeit mit dem Passfoto gross genug war. Dafür hätte der Fahrer des zweiten Autos und das westdeutsche „Double“, welches im Kofferraum versteckt zurück über die Grenze geschmuggelt werden sollte, durchaus eine Menge Ärger bekommen können, wenn der Kofferraum doch kontrolliert werden würde. Es wird gesagt, dass das Double und der Fahrer als Westdeutsche wohl letztlich einfach abgeschoben würden. Aber ob das tatsächlich realistisch ist, weiss ich nicht. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Vopos und deren Vorgesetzte die Ausrede, dass dem Double die Ausweispapiere abhanden gekommen wären, und dass die Fahrt im Kofferraum nur dazu diente, ohne lästige Verzögerungen wieder in den Westen zurück zu fahren, so ohne weiteres akzeptiert hätten! Der Job des Doubles müsste daher schon gut bezahlt werden! Aber 5000 Mark war damals eine Menge Geld.

    Antworten
  • Vivi • am 20.3.24 um 23:58 Uhr

    Ende der 70er waren wir öfter mit unserem damaligen alten Golf unterwegs, von Norddeutschland nach West-Berlin, oft zu Konzerten in der Waldbühne, am nächsten Tag mal mit Tages-Visum nach Ost-Berlin – kann mich gut erinnern: immer losgefahren mit etwas mulmigen Gefühl im Magen, Reisepässe parat ?, Grenze mit einer Art Niemandsland, die hohen Beleuchtungsanlagen, Wachtürme, „werden wir kontrolliert?“, prüfende Blicke der Grenzer in den Pass, ins Gesicht, wieder in den Pass, „stimmt was nicht“-Gefühl, Reisepass zurück mit dem 20. Transitstempel, auf die Transitstrecke, „nicht auffallen jetzt“, Geschwindigkeit einhalten, holper – holper – ab und an Autos mit Vopos davor, die mit Ferngläsern Bewegungen auf dem Transit beobachten, Stille, holper – holper, „Wie lange noch?“, mehr nachdenken als reden, Stille, leichte Müdigkeit, „gleich erstmal einen Kaffee“ – dann, endlich, wieder mal geschafft, Erleichterung, wir sind da, in West-Berlin ..

    Antworten
Schreiben Sie Ihre Meinung.

Ihre E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht.

Tatort Sendezeiten

Ihr findet uns unter
Neue Tatortfolgen
Weitere Folgen
Kommissarübersicht
Stadt Archiv