Tatort Folge 066: Annoncen-Mord
Erscheinungsjahr: 1976
Kommissar: Marek
Ort: Tatort Wien
Fritz Eckhardt spielte den Wiener Oberinspektor Viktor Marek in 14 Tatort-Fällen zwischen den Jahren 1971 bis 1987. Das Multitalent Eckhardt übernahm dabei nicht nur die Hauptrolle, er war in allen seinen Fällen auch als Drehbuchautor tätig und führte zusätzlich bei zwei Folgen die Regie. Die Figur Marek war übrigens bereits vor ihrem Einzug in die Tatort-Reihe auf den Fernsehbildschirmen aktiv; Fritz Eckhard war in acht Folgen für den ORF bereits auf Mörderjagd gegangen – in den 1960er Jahren noch in schwarz-weiß.
In seinem sechsten Tatort-Einsatz „Annoncen-Mord“ wird Inspektor Marek zum Tatort am Flussufer der Donau bestellt. Eine männliche Leiche ist hier aufgetaucht. Die Identifizierung des Toten ergibt, dass es sich um den Gutsbesitzer Kreiwild handelt. Bei der Untersuchung des Leichnams durch die Gerichtsmedizin wird darüber hinaus festgestellt, dass der Mann vergiftet wurde. Viktor Marek recherchiert derweil, warum sich das Opfer in seinen letzten Lebensstunden in Wien aufhielt. Offenbar hatte eine Heiratsannonce den allein stehenden Gutsbesitzer in die österreichische Hauptstadt gelockt; dort galt er bis zum Fund seiner Leiche als vermisst.
Auffällig im Fall „Annoncen-Mord“ ist die Tatsache, dass zuvor bereits eine zweite männliche Leiche aus dem Fluss gefischt wurde. Auch dieser Mann war ein Kaufmann, Single und war aufgrund einer Zeitungsanzeige nach Wien gefahren. Als eine dritte Leiche in der Donau schwimmt, sprechen die Indizien zunächst dagegen, dass ein Zusammenhang zu den beiden ermordeten Männern besteht: es handelt sich um die Krankenschwester Rosi, in deren Körper kein Gift nachgewiesen werden kann. Dennoch hat Marek das unbestimmte Gefühl, dass die drei Fälle in Verbindung zueinander stehen.
Im Laufe seiner Ermittlungen lernt der Wiener Oberinspektor den Heiratsschwindler Xandi kennen, der bereits vor Gericht wegen Hochstapelei angeklagt wurde. Bald glaubt er, in ihm den Täter gefunden zu haben und lässt ihn verhaften. Als Marek von drei verschiedenen Frauen erfährt, die sich ebenfalls verdächtig gemacht haben, will er diese aufsuchen, um sie zu verhören. – Doch alle drei sind spurlos verschwunden. Der Kriminalbeamte macht sich auf die Suche und spielt am Ende selbst den Lockvogel, indem er auf eine Annonce antwortet. Damit begibt er sich jedoch in tödliche Gefahr…
Kommissar Brammer, gespielt von Knut Hinz, hat einen kurzen Gastauftritt im Tatort „Annoncen-Mord“. Die Inszenierung übernahm in diesem Marek-Tatort Peter Weck, dem ein rundum unterhaltsamer Krimi gelungen ist.
Die Erstausstrahlung der Tatort-Folge 066 am 12. September 1976 erreichte eine Einschaltquote von 61 Prozent.
Besetzung
Marek – Fritz Eckhardt
Wirz – Kurt Jaggberg
Berntner – Albert Rolant
Wodak – Lieselotte Plauensteiner
Lona Heller – Helma Gautier
Udo von Kalkreuth – Axel von Ambesser
Pondra – Michael Toost
Grete Bändler – Gusti Wolf
Frl. Neumann – Bibiane Zeller
Frau Zwerschina – Kitty Mattern
Frau Hess, Hundebesitzerin – Mizzi Tesar
Ober im Beisel – Friedrich Jores
Kramreiter – Edd Stavjanik
Kegel, Pensionist – Fritz Widhalm-Windegg
Funkstreifenbeamter an der Donau – Wilhelm Sedelec
Johanna Hassmann – Ulli Fessel
Betriebsleiter Kellner – Reinhold Tischler
Maria Hillermann – Elisabeth Stiepl
Beamter vom Erkennungsdienst – Franz Waldeck
Mirko Kolarovic – Mircea Krishan
Ullrich, Nachtportier – Kurt Sobotka
Hausdiener von einem Hotel – Carlo Böhm
Hotelstubenmädchen – Ingrid Malinka
Korf – Bruno Thost, Helmut Nymec, Karl Winkler, Knut Hinz, Helmit Mareich
Stab
Regie – Peter Weck
S/B – Gerhard Hruby
Kamera – Rudolph Murth
Produktionsleitung – Helmut Pascher
Kostüme – Barbara Langbein
Autor – Fritz Eckhardt
2 Meinungen zum Tatort Folge 066: Annoncen-Mord
Der Tatort Nummer 066. Was für ein Action-Jackson. Selbst Hauptkommissar Brammer spielte mit, aus Kneipenbekanntschaft mit Panik-Udo wohl bekannt. Das Ziel von Oberinspektor Marek aus Wien, ist der nun Mordkommission oder Sicherheitsbüro, war die Aufklärung von Morden an heiratswilligen älteren Männern. Die gemeinen Täter wurden gefasst und ich sah noch nie einen Menschen so hinterhältig lachen wie Marek, als sein Untertan, Inspektor Wirz, von den vergifteten Pralinen naschte. Der damalige Berufsverkehr in Wien war identisch mit bundesdeutschen Großstädten. Die kargen Plattenbausiedlungen mit denen der ostdeutschen Bebauungen. Damals, bei der Erstsendung, ist es einem gar nicht so aufgefallen. Die Ökologie war halt anders. Und der Schauspieler, welcher Udo von Kalkreuth spielte, lächelte immer so süffisant, nach dem Motto: Diesen Spaß mach ich mit! Hochachtung.
Das ist doch köstlich als man den Schuss hört und nicht Marek ist getroffen sondern der Täter. Wahnsinn, fast schon ein wenig trashig. Toller Tatort, kann man immer wieder sehen.