Die Rostocker LKA-Analystin Katrin König (Anneke Kim Sarnau) hat die traumatischen Erlebnisse in ihrem letzten Fall „Angst heiligt die Mittel“ noch nicht verwunden. Beinahe wäre sie Opfer einer Vergewaltigung geworden. Nach sechs Wochen Auszeit kehrt sie jetzt in „Einer für alle, alle für Rostock“ in den Dienst zurück, um sogleich mit Kollege Bukow (Charly Hübner) einen rätselhaften Mord in der Ultraszene eines Rostocker Fußballvereins aufzuklären.

Der Polizeiruf 110 „Einer für alle, alle für Rostock“ wird am Sonntag, den 28. Mai 2017 um 20.15 Uhr erstmals in Das Erste gezeigt.

Inhalt der Polizeiruf 110-Folge „Einer für alle, alle für Rostock“

Als sie die Mordkommission betritt, herrscht plötzlich betretenes Schweigen im Büro. Die Blicke der neugierigen und zugleich besorgten Kollegen verfolgen sie. Schließlich werden vorsichtig Fragen nach ihrem Befinden gestellt. Katrin Königs Nerven liegen blank, gerne möchte sie das Vergangene hinter sich lassen, und einfach bloß arbeiten. Wie zuvor. Doch nicht nur das Verhalten der anderen ihr gegenüber hat sich verändert, auch Katrin selbst trägt nun Angst in sich – die sie mit Humor zu überspielen versucht.

Die ehrgeizige Fahnderin hat sich gegen die Stelle als Leiterin der operativen Fallanalyse beim Landeskriminalamt Berlin entschieden, doch was erwartet sie in ihrem alten Job in Rostock? Ihre Aussage zu den Ereignissen der Beinahe-Vergewaltigung und ihrem anschließenden gewalttätigen Ausraster in „Angst heiligt die Mittel“ steht noch aus; Hauptkommissar Alexander „Sascha“ Bukow und der Leiter der Mordkommission, Henning Röder, sind sich einig, wie die Abläufe in dem anstehenden Bericht beschrieben werden sollten, um Katrins Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Denn fast hätte die ihrem Peiniger Martin Kukulies mit einem Werkzeug den Schädel eingeschlagen.

Weil das Kollegium König nach ihrer Rückkehr wie ein rohes Ei behandelt, kommt ihr die Nachricht vom Fund einer Leiche im Polizeiruf 110 „Einer für alle, alle für Rostock“ ganz recht. Ohne Umschweife düst sie mit Kommissar Bukow zum Tatort, einer Tankstelle an der A 20. Hier wurde ein Mitglied der „Red Rostocks“, der Ultra-Gruppierung eines Fußballvereins, vor einen LKW gestoßen. Der geschiedene Zahnarzt und fanatische Fußballfan Olaf Putensen war sofort tot.

Bukow, König und Oberkommissar Pöschel erfahren im Polizeiruf 110 „Einer für alle, alle für Rostock“ vom Einsatzleiter Rico Schmitt, dass sich kurz vor dem Mord an Putensen eine verabredete Schlägerei zwischen Ultras der „Red Rostocks“ und eines Hamburger Vereins in der Nähe des Tatorts ereignet hatte. Das Video der Überwachungskamera an der Tankstelle zeigt zwar, wie das Opfer vor den tonnenschweren Lastwagen geschubst wird, nicht aber die Identiät des Täters. Sackgasse.

Der ehemalige Chef des Klubs „Red Rostocks“, der gewaltbereite Stefan Momke, gerät schnell in den Fokus der Ermittlungen. Katrin König kennt ihn, Olaf Putensen und Doreen Timmermann aus ihrer Tätigkeit für das LKA. Alle drei waren in der Ultraszene Rostocks aktiv, bis der Polizist Erik Kaschau bei einem Einsatz ins Koma geprügelt wurde. Momke verbüßte hierfür sieben Jahre in der JVA Waldeck – jetzt ist er wieder auf freiem Fuß.

König hatte bei Momkes damaliger Vernehmung kein Wort aus ihm herausbekommen, seine Freundin Doreen belastete den Verdächtigen jedoch schwer. Sie stellte ihn als denjenigen dar, der Kaschau mit seinen brutalen Tritten für immer an den Rollstuhl fesseln sollte, vermutlich unfähig sich jemals wieder vollständig zu bewegen oder zu sprechen. Auch Putensen machte eine Aussage gegen Momke, allerdings anonym. Hat Stefan Momke von Putensens Verrat erfahren und sich nun gerächt? Ist auch Doreen Timmermann im Polizeiruf in Gefahr?

Nur noch die Tätowierungen auf Timmermanns Körper erinnern an ihre frühere Zeit als prügelndes Ultra-Mitglied. Sie ist mittlerweile Mutter einen kleinen Sohnes und hat einen Ehemann, Patrick, mit dem sie ein „normales“, bürgerliches Leben zu führen versucht. Als unvermittelt Momke vor ihrem Friseursalon auftaucht, kommt es zu einer Auseinandersetzung. Doch der ehemalige Häftling will Doreen keine Gewalt antun – er möchte lediglich seinen Sohn Thore kennenlernen und Zeit mit ihm verbringen …


„Einer für alle, alle für Rostock“ ist der 15. Fall, den die Polizeiruf-Ermittler Katrin König und Alexander „Sascha“ Bukow gemeinsam lösen. Wieder knistert es zwischen den beiden, und wieder überschreiten sie die freundschaftliche Grenze nicht. In einer Bar kommt es zu einem Liebesgeständnis, wie es für König und Bukow angemessen ist.

Übrigens erklärte der Schauspieler Charly Hübner alias Bukow gegenüber dem NDR, dass er selbst Fan von Werder Bremen sei, obwohl Rostock näher an seiner Heimatstadt Neustrelitz liegt.

Der Krimi wurde in der Zeit vom 7. Juni bis 6. Juli 2016 in Rostock und Hamburg gedreht.

Die Redaktion von Tatort-fans meint …

Sabine (37 J. | Kinoliebhaberin)

Es gab schon wesentlich stärkere Fälle unseres flirty Kumpel-Duos Bukow & König. Die Darsteller Myhr (Knasti Momke) und Cooper (Ex-Schläger-Braut Doreen) spielen ihre Rollen eindringlich, doch die Story will einfach nicht so recht fußballrund sein.

Gerald (37 J. | IT-Nerd)

Fußball interessiert mich nicht. So hatte das Thema „Zusammenhalt und Ehre für die Mannschaft“ einen schweren Start bei mir. Doch scheinbar kann man König und Bukow jedes Thema geben und sie machen daraus einen GRANDIOSEN Krimi.

Musik im Tatort

U2 – „Love Is Blindness“

Polizeiruf-Besetzung

LKA-Analystin Katrin König – Anneke Kim Sarnau
Kriminalhauptkommissar Alexander „Sascha“ Bukow – Charly Hübner
Leiter der Mordkommission Henning Röder – Uwe Preuss
Kriminaloberkommissar Anton Pöschel – Andreas Guenther
Kriminaloberkommissar Volker Thiesler – Josef Heynert
Einsatzleiter der Polizei Rico Schmitt – Shenja Lacher
Stefan Momke – Lasse Myhr
Doreen Timmermann – Lana Cooper
Patrick Timmermann – Frederic Linkemann
Volker Thiesler – Josef Heynert
Jan Ahrens – Till Wonka
Evelyn Kaschau – Anna König
Erik Kaschau – Jan Hasenfuß
Olaf Putensen – Steffen C. Jürgens
Suse Petermann – Betty Freudenberg
Verkäuferin im Eiscafé – Ann Sophie Heier
Vivian Bukow – Fanny Staffa
Polizist – Nils Schulz
u.a.

Polizeiruf-Stab

Drehbuch – Wolfgang Stauch
Regie – Matthias Tiefenbacher
Kamera – Hanno Lentz
Schnitt – Horst Reiter
Ton – Thorsten Schröder
Musik – Warner Poland, Kai-Uwe Kohlschmidt und Wolfgang Glum

Bilder-Galerie zum Krimi aus Rostock