Kurz und knapp – darum geht’s
Eine einsame Landstraße bei Magdeburg, mitten in der Nacht: Unvermittelt rast ein SUV auf eine Frau zu, die schwer verletzt wird und ins Koma fällt. Unfall, Suizid? Eigentlich ist Kommissarin Doreen Brasch gar nicht zuständig, doch auf seltsame Weise fühlt sie sich dem Opfer nahe. Wer ist diese Frau? Die Polizei weiß nichts über sie, nur ihren Vornamen: Sarah. Brasch beginnt zu ermitteln und stößt auf den schillernden Architekten René Tamm, den Sarah kurz zuvor getroffen hat. Doch warum behauptet Tamm, sie nicht zu kennen? Je mehr die Kripo über Sarah herausfindet, desto klarer zeigen sich die Konturen eines erschütternden Schicksalsschlags … Ursprünglich geplant am 02.02.2025 um 20:15 Uhr im Ersten, ist die Planung jetzt für den 04.05.2025 geplant.
Inhalt der Polizeiruf-110-Folge „Widerfahrnis“
Ein schöner Anblick sind Opfer von Verkehrsunfällen nie. Trotzdem verstört Doreen Brasch das, was sie hier, mitten im Nirgendwo zwischen Magdeburg und Gommern, vorfindet: eine Frau um die 40, auffallend gut gekleidet, so als hätte sie sich zurechtgemacht für einen besonderen Anlass. Nun liegt sie regungslos und mit schweren Blutwunden im Straßengraben: Schädelbruch, Polytrauma. Aber: Noch lebt sie, trotz der schweren Kollision mit einem silbergrauen SUV. Doch wer ist diese Frau, was hat sie hier gesucht in dieser einsamen Gegend?
Das Unfallopfer ist nicht bei Bewusstsein und liegt im Koma, also beginnt die hartnäckige Kriminalistin Brasch mit ihren eigenen Recherchen im Polizeiruf 110 „Widerfahrnis“ – zum Leidwesen ihres Chefs, Kriminalrat Lemp, der den Vorfall am liebsten sofort zu den Akten legen würde. Entweder war es ein Unfall oder Selbstmord, und silberne „Straßenpanzer“ gibt’s wie Sand am Meer, konkrete Spuren: Fehlanzeige. Wie soll man unter diesen Umständen den flüchtigen Fahrer finden? Erschwerend kommt hinzu: Über das Opfer ist nichts bekannt, ja, tatsächlich: nichts. Kein Perso, kein Führerschein am Tatort, nichts, was über die Identität der Frau Aufschluss geben könnte. Zwar sagt die Prostituierte Dorota, die in einem schäbigen Wohnwagen in der Nähe ihre Dienste anbietet, dass sie die Frau schon mal flüchtig gesehen habe, mehr weiß sie aber auch nicht.
Ein Handy am Unfallort ist da schon aufschlussreicher. Es gehört Berna Kandemir, die der Unbekannten erst vor wenigen Wochen Obdach gewährt hat. Und von Berna erfährt Kommissarin Brasch zumindest ihren Vornamen: Sarah. Viel mehr weiß die alleinerziehende Studentin auch nicht zu berichten, denn offenbar war Sarah stets sehr schweigsam. Eines Tages stand sie einfach vor dem großen Wohnblock, nur bepackt mit einem zerfledderten Rucksack, und schaute hinauf zu Bernas Wohnung. Was ihr zugestoßen ist, warum sie Zuflucht bei einer komplett fremden Frau gesucht hat – Berna kann darüber nur spekulieren, womöglich ist sie vor ihrem Expartner geflohen. Bernas kleine Tochter Aylin hat Sarah jedenfalls sofort ins Herz geschlossen, also durfte sie bei ihnen wohnen – wenn sie als Gegenleistung Bernas Reinigungsjob in einem Hotel übernimmt.
Die Abmachung hat zuerst gut funktioniert, doch seit ein paar Tagen ist alles anders. Sarah ist nicht mehr zur Schicht gegangen, hat sich stattdessen irgendwo rumgetrieben – wahrscheinlich mit Bernas Corsa, den sie Sarah überlassen hat und nun vermisst. Tatsächlich kann das Kripoteam im MDR-Polizeiruf 110 „Widerfahrnis“ sehr genau feststellen, seit wann „alles anders“ ist: seit dem Tag nämlich, als Sarah während ihres Putzdienstes im Hotel Exzelsior René Tamm getroffen hat. Ihre zufällige Begegnung mit dem stadtbekannten Architekten wurde von einer Kamera dokumentiert, und Sarahs Überraschung ist nicht zu übersehen, während Tamm selbst dem flüchtigen Kontakt mit einer x-beliebigen Reinigungskraft überhaupt keine Bedeutung beizumessen scheint. Und so gibt sich der selbstbewusste Baukünstler, der gerade einen neuen Großauftrag an Land gezogen hat, betont ahnungslos, als Brasch ihn nach dem Unfallopfer fragt – freilich nicht ohne gleichzeitig in gönnerhafter Pose eine großzügige Spende für einen Trauerhilfeverein anzubieten. Dabei lebt Sarah zu diesem Zeitpunkt noch.
Warum verschweigt Tamm, dass er Sarah begegnet ist? Warum behauptet er, sie nicht zu kennen? Und dann diese Bestürzung in Sarahs Gesicht, in dem Moment, als sie ihn erkennt … Die beiden sind sich im Hotel nicht zum ersten Mal über den Weg gelaufen, das steht für Brasch fest. Sie bohrt tiefer. Und so findet die Ermittlerin im TV-Krimi „Widerfahrnis“ heraus, dass René Tamm in Gommern wohnt. Der Unfallort liegt auf seinem täglichen Arbeitsweg. Und für seine Gattin Emma ist Sarah keineswegs eine Unbekannte: Mehrfach sei diese Frau ihrem Mann bis nach Hause gefolgt, sie hätten sich von ihr belästigt gefühlt.
Brasch ist sich sicher: Irgendetwas verbindet den Stararchitekten und die mysteriöse Unbekannte. Aber was? Erst nach und nach wird das dunkle Geheimnis für alle sichtbar …
Der 20. Fall aus Magdeburg – gewidmet Pablo Grant
Bereits zum 20. Mal ermittelt Hauptkommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, ebenso lange ist Felix Vörtler als Kriminalrat Uwe Lemp dabei. Über die besondere Beziehung der beiden Filmfiguren zum Drehort sagt Vörtler: „Warum die drei – Brasch, Lemp und Magdeburg – so gut zusammenpassen, kann ich nicht sagen. Aber mich fasziniert, dass sie trotz aller Verletzungen weitermachen und somit wachsen. Sie leben!“
Eine besondere Bedeutung kommt dem Film auch deshalb zu, weil es der letzte mit Pablo Grant [Hinweis: „Danke, Pablo ( 1997-2024).] in der Rolle des Kriminalobermeisters Günther Márquez ist: Nur zwei Monate nach Ende der Dreharbeiten, die vom 14. November bis zum 14. Dezember 2023 stattfanden, verstarb der Schauspieler und Musiker am 6. Februar 2024 an den Folgen einer Thrombose im Alter von erst 26 Jahren. Im Gedenken an Pablo Grant ist der „Polizeiruf 110: Widerfahrnis“ ihm gewidmet.
Im TV zu sehen ist die Produktion des Mitteldeutschen Rundfunks am Sonntag, den 2. Februar 2025 um 20:15 Uhr im Ersten.
Einen PR Magdeburg mit ganz ähnlichem Plot (Frau mit – vorerst – unbekannter Identität erleidet Verkehrsunfall auf einsamer Landstraße) gab’s bereits vor ein paar Jahren: „Tod einer Toten“
… oder auch die (zumindest für mich) tiefergehende SWR-Episode einer Fahrerflucht mit Todesfolge „Der Mörder in mir“ (2022) mit dem Stuttgarter Ermittlerduo Lannert und Bootz, wobei hier bei vergleichbarer Ausgangssituation das Opfer ein obdachloser Fahrradfahrer war – übrigens ein weiterer, bewusst nicht zufriedenstellend abgeschlossener Fall … 🤨
„Rest In Peace“, Pablo Grant … 😢
Der Episodentitel „Widerfahrnis“ erinnert mich an diese nachdenklich stimmende Liedzeile
„… denn uns wird all das widerfahren, was uns da widerfahren soll …“
von Reinhard Mey aus dem Song „Es schneit in meinen Gedanken“ von dem Album „Ikarus“ (1975)
als dasjenige, nicht beeinflussbare Ereignis, was einem oder jemandem widerfährt, sh. Info Wortbedeutung.
Dass Pablo Grant mit bloß 26 Jahren an den Folgen einer Thrombose verstarb, ist wohl ein derartiges ‚Widerfahrnis‘! 😢
(es sei denn, er hätte Kenntnis von einer entsprechenden Vorerkrankung gehabt, davon ist mir aber nichts bekannt)
@Gerald:
Wenn ich das richtig sehe, dann ist in diesem Jahr der Mai der Monat der Polizeirufe. Gleich drei Episoden werden gezeigt – finden auf der Hauptseite aber erst am Tag ihrer Ausstrahlung Erwähnung. Bei den Vorankündigungen auf der Seite werden ausschließlich die nächsten „Tatorte“ benannt.
Auch wenn das hier natürlich in erster Linie die „Tatort-Fan-Seite“ ist, so finde ich es eher suboptimal, wenn die Polizeirufe (die ja auch besprochen werden) wie die schäbbige Schwester behandelt werden. (Ist zwar da, wird aber lieber verschwiegen und nur aus dem Keller geholt wenn’s nicht anders geht … 😢)
Deshalb meine Bitte, mein Vorschlag an @Gerald:
Nimm bitte die Vorankündigungen der neuen Polizeirufe ebenfalls in die Hauptseite mit auf. Die muss man derzeit auf den Extraseiten für den Polizeiruf suchen, obwohl sie viel eher als die meisten auf der Hauptseite angekündigten „Tatorte“ ausgestrahlt werden.
Gerade auch unter dem viel beschworenen Aspekt der Vielfalt und der Fairness fände ich es sehr gut, wenn dieser Punkt (Vorankündigung) geändert würde und der Polizeiruf mit dem Tatort gleichbehandelt würde.
Danke!
Hallo Schatz,
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar bezüglich der Polizeiruf-Vorankündigungen auf unserer Seite. Ich verstehe deinen Wunsch nach Gleichbehandlung zwischen Tatort und Polizeiruf vollkommen.
Du hast absolut recht, dass der Mai in diesem Jahr ein besonderer Monat für den Polizeiruf ist mit gleich drei Episoden. Aktuell bin ich wirklich stark ausgelastet, aber ich nehme deine Anregung sehr ernst und werde mir gegen Ende der Tatort-Sommerpause intensiv Gedanken machen, ob und wie wir eine bessere Integration der Polizeiruf-Vorankündigungen auf der Hauptseite umsetzen können.
Danke! Fände ich prima!
Wäre toll. Meistens sind doch Polizeirue fbesser als Tatorte
@Schatz
ist jetzt LIVE, vielen Dank für den Hinweis…
@Gerald:
Danke! Finde ich prima!⭐⭐⭐⭐⭐
Ich denke, dass es auch bei den anderen Usern sehr positiv ankommen wird.
@Schatz:
Danke für die Anregung!
@Gerald:
Danke für die Umsetzung der Anregung!
(Habe mir gerade die Übersicht der „neuen Fälle“ angesehen; die PR wurden ’nahtlos‘ eingefügt! 🤓)
Ja, alles schön das, aber wie wäre es denn, mal ne Numerierung dranzuhängen, damit man die vorgestellten Episoden zeitlich einordnen kann – bei Wikipedia gibt‘s die übrigens.
Oder weiß jemand auf Anhieb, ob «Hetzjagd» vor oder nach «Nachtdienst» kommt?
@ Al.Ter:
Da sag ich nur:
„Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje, in der See, Meine Frau, die Ilsebill, Will nicht so, wie ich wohl will.“
😁
@Schatz
Wat hebbt wi lacht 🤣 – wie lautet denn die Antwort so aus dem Stegreif, ohne die Hilfe von Tante Guugel?
@Al.Ter:
Ja, inklusive der sehr fragwürdigen Rechtschreibung schnöde bei Tante Gugel (geborene Hupf) kopiert. 😁
Der Hinweis auf die nicht enden wollende Gier der Frau Ilsebill und wo das letztlich hinführt, sollte dir aber klar sein, oder? (Der Fischer und seine Frau. Plattdeutsches Märchen, von den Brüdern Grimm gesammelt und aufgeschrieben.)
Kaum hat uns Gerald einen Wunsch erfüllt, schon ist es nicht genug und es wird nach mehr! mehr! mehr! geplärrt! 😇
Denk‘ an den alten Pott, in dem die beiden zuerst wohnten und in dem sie zum Schluss wieder landeten … 😉
Ohne mich da näher einmischen zu wollen 😁 und bevor Gerald den „OT-Cutter“ rausholt – eine „nicht enden wollende Gier“ hab‘ ich in dem Beitrag von AI.Ter selbst nach zweiter Lektüre allerdings nicht erkannt … 😇
@Hilcher:
Aber die „nicht enden wollende Gier“ zeichnete sich bei Al.Ter bereits dräuend am Texthorizont ab.
Gerald erfüllt einen Wunsch.
Al.Ter tut das sehr schnell und undankbar (?) ab „Ja, alles schön das, …“,
um gleich darauf das Nächste einzufordern :
„… aber wie wäre es denn, mal ne Nummerierung dranzuhängen, damit man die vorgestellten Episoden zeitlich einordnen kann –…“
Da weiß man doch, wo so etwas hinführt! Nicht enden wollende Gier!! 😇😉😁
So, jetzt aber gut hier. Sonst kommt Gerald tatsächlich mit der scharfen OT-Schere … Schönen Sonntag allerseits!
@Schatz:
Wie ich schon öfters geschrieben habe, mag ich Ihre/Deine Kommentare sehr gerne! 😘
In diesem Einzelfall fand aber auch ich das Wort „Gier“ bezüglich eines engagierten Users deplatziert und zu heftig. Gute Vorschläge werden ja wohl noch erlaubt sein, auch wenn sie vielleicht zunächst einmal in der ‚Warteschleife‘ verbleiben. Ebenfalls schönen Sonntag an alle! 😎
@Der Fremde:
Oh, dann wurde ich trotz aller gesetzten Ironie- Lach- und Augenzwinker-Emoticons tatsächlich nicht richtig verstanden …
Das war von Anfang an rein spaßig (!) und ironisch (!) gemeint …
Eine kleine Frozzelei unter Kollegen … Nicht ernst und schon gar nicht böse gemeint.
Ruhrpott/Niederrhein-Humor bzw. Schatz-Humor …
Deshalb: Keine Panik. Ich bin nicht so, wie es bei dir wohl ankam. 😉
Ganz meine Meinung!
Neh, liebe Leute. Wenn nach einer Stunde nichts ist, außer dem Wissen, dass da mal was war, ist mir das zu wenig.
Ich mag die Polizeirufe ansonsten sehr gerne; aber ein wenig mehr Handlung, ein bisschen weniger im Dunkeln tappen lassen, wäre schon ganz nett.
Nix gegen psychologische Hintergründe, aber es kann alles übertrieben werden.
muss dir Recht geben…nach 45min hatte ich genug und hab weg geschalten.
Passt aber zum Trent, leider wird’s weit Jahren fast jeden Sonntag schlechter, egal ob Tatort oder Polizeiruf
Die Musik „Interstellar“?
Nein, dafür fehlte ganz entschieden der intergalaktische Theremin-Sound. Ich glaube, die Zuordnung, die du suchst, heißt „peinlich bedeutungsschwanger bis nervig“. 😎
Okay😅 dann eher nervig
Der Polizeiruf war wieder totaler Müll.
Nach 30 Minuten dachte ich, die bisherige Handlung hätte man auch in 5 Minuten erzählen können. Mehrfach sieht man Brasch gefühlt mehrere Minuten beim Nachdenken oder Betrachten eines Bildes zu. Oder Sarah, wie sie mit leerem Blick irgendwohin guckt.
Nach 45 Minuten endlich ein bisschen Handlung: Tamm geht auf ein Auto zu, braucht für die 10 Meter etwa eine Minute. Und dann: Sarah und Tamm kennen sich irgendwoher! Was freilich jedem Zuschauer längst klar war. Wissen, worum es geht, tut man nach wie nichts – ich zumindest.
Nach 55 Minuten die nächste Überraschung: Sarah kann reden! Zuvor war mir nicht klar, ob Berna das spärliche Wissen, das sie von Sarah preisgab, wusste oder geraten hatte.
Nach 65 Minuten eine realistische Szene: Brasch schläft in ihrem Auto.
Erst nach _75 Minuten_ wird der Polizeiruf interessant. Da war das Kind für mich aber längst in den Brunnen gefallen. Sorry, aber mit „Geschichte behutsam erzählen“ oder so hatte das nicht viel zu tun. Für das Erzählen von Sandra (nicht mehr Sarah) blieb kaum Zeit übrig.
@Winfried:
„Nach 45 Minuten endlich ein bisschen Handlung: Tamm geht auf ein Auto zu, braucht für die 10 Meter etwa eine Minute. Und dann: Sarah und Tamm kennen sich irgendwoher! Was freilich jedem Zuschauer längst klar war. Wissen, worum es geht, tut man nach wie nichts – ich zumindest.“
Das war für mich eine der lahmsten Szenen im ganzen Film.
Sie im Auto, die Scheibe etwas runtergekurbelt und wortlos und mit starrem Blick von ihm wegschauend … Er steht neben dem Auto, quasselt wirres Zeug und schmeißt Geld durch das etwas geöffnete Fenster. Sie schmeißt das Geld wieder raus. Immer noch sprachlos und und mit starrem Blick. Er haut ab. Sie steigt aus und heult und schreit.
War wohl insgesamt dramatisch gemeint. Ich fand die Szene aber doof.
Ich mag zwar Claudia Michelsen in ihrer jetzigen Rolle als allein ermittelnde Kommissarin. Es war mir heute aber zuviel Tragödie im Plot und dafür war ich heute nicht in der Stimmung! (Besserer Ausstrahlungszeitpunkt wäre m.E. ein regnerischer, kühler, feuchter November-Abend gewesen!) 😯
So, was soll man sagen? Perfekt. Vom ersten Moment bis zum letzten.
Der Zuschauer lernt Schritt zu Schritt kennen, was passiert sei, irgendwie denkst du immer, den nächsten Schritt zu kennen, denkst du, du hast schon alles verstanden – und dann, ganz am Ende kommt noch die allerletzte Überraschung. Er steigt rechts in den BMW ein, auf der rechten Seite.
Die ganze Geschichte perfekt dargestellt. Regie einfach hervorragend, Schauspielerisch auch gut. Kein Grund zum Meckern.
Und, ja, Martina Ebm ist eine sehr schöne Frau. Trotzdem ist mir nicht aufgefallen, dass es die gleiche Schauspielerin ist, wie die Witwe in Wien vor drei Wochen. Tolle Leistung.
„Er steigt rechts in den BMW ein, auf der rechten Seite.“
Stimmt. Das war ganz zum Schluss noch ein schöner und unerwarteter Dreh im ganzen Setting.
Am Anfang des Polizeirufs etliche leicht verwirrende Puzzleteilchen, in der Mitte des Films etwas zähe Handlung und am Ende die nicht leicht zu durchschauende Auflösung: Die verletzte Frau wollte ihrem traurigen Dasein ein Ende bereiten und sich an dem Fahrer rächen, der ihre Familie nach dem Unfall sterben ließ ohne Hilfe zu holen. Dazu lief sie dem selben Fahrer auf seinem regulären Heimweg vor sein Auto und wollte so geplant Suizid begehen. Woher wusste sie aber, wer der Fahrer ist? Weil er regelmäßig diesen Weg fuhr? Oder sah sie ihn aus dem verunfallten Wagen und wiedererkannte ihn später bei der Arbeit? Die Emotion der Frau war sehr gut dargestellt, wie auch die anderen Schauspieler gut spielten. 3 von 5 Sterne.
Der erste Unfall ist ganz anderswo passiert. Sandra hat den Architekten offensichtlich beim ersten Unfall gesehen und später bei der Arbeit erkannt. Die hat aber natürlich nicht gewußt, dass beim ersten Unfall nicht er gefahren hatte.
Ja, es konnten einem schon die Füße dabei einschlafen. Es zooooog sich, bis mal etwas klarer wurde. Die Bilder düster, die Stimmung ebenso und meist wurde geflüstert statt gesprochen. Dazu die nervige Musik, die die dramatische Dramatik des sehr dramatischen „Wir ahnen was – aber was nur?“ noch unterstrich. Ein Gute-Laune-Krimi war das gewiss nicht.
Und trotzdem: Die Grundidee fand ich sehr gut. Ähnliches, nur in einem gänzlich anderen Setting gab es auch schon einmal bei „Death in Paradise“. Und sehr spät, aber immerhin noch während der Sendezeit (😀) wurde Sarahs, bzw. Sandras Hintergrund greifbarer und machte für mich ihren Plan nachvollziehbarer. Ebenfalls gelungen fand ich die Abwechslung zwischen den insgesamt 4 (?) Zeitebenen.
Fazit: Durchwachsen. Naja. O.K. 3-Sterne. Freu mich auf die Münchner Polizeirufler.
Guten Abend.
Es war wie jedes Mal mit dem Polizeiruf Magdeburg sehr spannend, sensibel, mit Gefühl und ein sehr außergewöhnliches Thema. Die Schauspieler waren sehr überzeugend und die Drehorte heimisch bekannt. Es ist jedesmal ein Fest diesen Polizeiruf zu sehen. Ganz besonders hängt ein Herz an Frau Michaelsen, Däne das sie Magdeburg als ihre 2.Heimat so angenommen haben. Ich verfolge ihre Schauspiellaufbahn seit Jahren und bin seit 110 absoluter Fan. Ich wollte auch schon so oft in der Komparsenrolle mitspielen doch leider ist es nie was geworden. Däne an das Team für solch eine gute Unterhaltung. Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute und versorgt uns bite weiterhin mit so einer. 1.KLASSE Unterhaltung!
Liebe Grüße👍❤️
Und was genau hat der „Däne“ damit zu tun (oder war das 2x die Autokorrektur)? 😉
@Der Fremde:
Da die Dänen an sich in der Regel nicht negativ auffallen, vor allem aber nicht lügen („Dänen Lügen nicht“, ich glaube von Otto) sollten sie, meiner bescheidenen Meinung nach, eigentlich viel öfter Erwähnung finden.
Ob thematisch passend, textlich völlig unpassend oder schlicht das Ergebnis einer naseweisen Autokorrektur, die da einfach mal einen raushaut, das ist letztlich egal. Dänen sind gut.
Deshalb zum Schluss: Es lebe der Däne! 😉
(Ähnliches würde ich für „Fräulein“ ins Feld führen. Für diesen vom Aussterben bedrohten, aber nichtsdestotrotz (auch schön, das Wort!) anmutigen und eleganten Begriff lege ich mich seit Jahren persönlich ins Zeug! Trifft aber längst nicht immer auf Verständnis oder gar Gegenliebe … Es lebe das Fräulein! 😇)
@Schatz:
Und dazu kommt noch, dass der letzte Däne im TO-Universum, ein gewisser Hr. Andersen aus Bremen, auch im „TO-Nirwana“ verschwunden ist (ohne Verabschiedung, !) 😉
@Der Fremde:
(Bravo. Du hast den Themenbogen wieder zum TO geschafft, weswegen und Gerald NICHT wegen Off-topic die Ohren langziehen kann. )
Ja, aber dieses Bremer Team umschiffe ich wenn’s geht weiträumig, nachdem ich ca. 1 Folge gesehen hatte.
Hr. Andersen hat mir da am besten gefallen. Er hat aber leider Gottes auch immer wieder Klingonisch mit stark dänischem Akzent gesprochen … Ich will keine Untertitel. Auch nicht, wenn ein schöner Däne spricht …
Grrrrummel und schnauf.
Ich mag es nicht, wenn sich doofe Tippfehler einschleichen. Passiert leider manchmal, aber diesen hier will ich korrigiert sehen.
“ … weswegen uns Gerald NICHT …“
Grummel …
Das war ein toller Polizeiruf. Traurig,tragisch und spannend zugleich. Auch als sich so langsam alle Puzzleteilchen zusammenfügten,sehr gut.⭐⭐⭐⭐⭐
Thema dieses Films war, wie verdrängte, ungesühnte Schuld weiterwirkt und weiteres Unheil im Leben von Menschen anrichtet.
Es war nicht der erste Sonntagabendkrimi zu diesem Thema. Was den heutigen Film aber von allen Filmen vergleichbarer Thematik, die ich gesehen habe, unterscheidet, war die beispiellose Intensität, mit der in diesem Film Spannung durch Schweigen erzeugt wird. Sarah bleibt lange stumm, aber das Leid in ihrem Blick und ihr Schweigen erzeugen eine zutiefst bedrückende Spannung. Viele Regisseure bedienen sich des Soundtracks zur Erzeugung von Stimmungen – aber dieser Film hat gezeigt, dass Schweigen intensiver sein kann als Ton. Um diese Wirkung zu erzielen, bedurfte es natürlich nicht nur des Schweigens als solchem, sondern auch einer ausgefeilten Mimik und einem Gespür des Regisseurs dafür, wie man dieses Schweigen so einsetzt, dass es maximal wirkt. Dieses Gespür kann man nicht erlernen – das ist eine große Gabe, und dass es so eingesetzt wird, ist eine große Seltenheit.
Nachdenklich gemacht hat mich die Szene, in der Lemp der Prostituierten Dorota vorwirft, dass sie sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht habe. Wenn ich die Dorotas Entgegnung richtig verstanden habe, dann hatte sie erkannt, dass Sarah sterben wollte und war der Meinung, es wäre besser, ihr dabei zu helfen, als sie zu retten. Das ist natürlich eine, gelinde gesagt, problematische Einstellung, und außerdem wollte Dorota sich doch offensichtlich in den Besitz des Opel Corsa bringen und ihn verkaufen, um ihrer Tochter Geld zukommen zu lassen. Insofern ist auch Dorota schuldig geworden an Sarahs Schicksal.
Eine Stelle, die mir rätselhaft, war die Aussage des Schuldirektors dazu, ab wann Sarahs Verhalten sich veränderte, sie anfing, vor der Klasse zu weinen, immer mehr Energie verlor und schließlich dienstunfähig wurde: „Nachdem ihre alte Klasse abgegangen war, kam Sarah sehr verändert aus den Ferien zurück.“ Andererseits wusste der Direktor von dem Unfall – er zeigt ja Brasch die Zeitungsartikel darüber. Demnach sieht es also so aus, als hätte Sarah nach dem Unfalltod ihrer Familie zunächst weiter unterrichtet, und die psychischen Folgen dieser Tragödie hätten sich erst Jahre später eingestellt. Irgendwie merkwürdig …
Zum Titel des Films „“Widerfahrnis“: Der Autounfall widerfuhr den Beteiligten zwar, aber Tamm und seine Frau hatten eine Wahlmöglichkeit – sie hätten die Polizei rufen können. In einer quälend langsamen Einstellung wird gezeigt, wie Tamm sich auf das verunfallte Fahrzeug zubewegt, dann ebenfalls sehr langsam zu seinem eigenen Auto zurückgeht und seine Frau, die zuerst auch noch gezögert hatte, vom Unfallort wegfährt. Das war kein Schicksal – das war eine bewusst getroffene Entscheidung.
Eine „Widerfahrnis“ ganz eigener Art ist der Tod des Darstellers Pablo Grant, der kurz nach Ende der Dreharbeiten im Alter von nur 26 Jahren an einer Thrombose starb. Das Wissen um dieses reale Schicksal vertieft das Gefühl der Bedrückung, das die fiktive Handlung dieses Films hervorruft. Möge Pablo Grant in Frieden ruhen.
10 von 10 Punkten.
@Der Wanderer:
Chapeau, sehr guter Kommentar!
Nach meiner Beurteilung geht der Begriff der „unterlassenen Hilfeleistung“ juristisch nicht so weit, dass Dorota die erwachsene, mündige Sandra vom Suizid hätte abhalten müssen (bin aber kein Strafrechtler 😉)
@Der Wanderer:
„Nachdenklich gemacht hat mich die Szene, in der Lemp der Prostituierten Dorota vorwirft, dass sie sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht habe. Wenn ich die Dorotas Entgegnung richtig verstanden habe, dann hatte sie erkannt, dass Sarah sterben wollte und war der Meinung, es wäre besser, ihr dabei zu helfen, als sie zu retten.“
Das war eine wirklich sehr gute Szene, die ich aber durchaus anders bewerte als du.
Dorota wollte „Sahra“ auch nicht beim Sterben helfen, sondern sie wollte sie nur nicht davon abhalten. Und das ist ein gewaltiger Unterschied.
Im Gegensatz zu den ordentlichen Polizisten mit ihren festen Gehältern und ihren Gesetzen und Paragraphen an denen sie sich langhangeln können, kannte Dorata tatsächlich das Leben, mit all seinen üblen Seiten und Härten. Sie wusste, dass es Situationen geben konnte, wo es einfach nicht weitergeht und wo so ein Kalenderspruch wie „Es geht doch immer irgendwie weiter“ (Lemp) keine Gültigkeit mehr hat. Und sie bezieht sich auf den deutschen Spruch „Reisende soll man nicht aufhalten“ (statt Reisende sagt sie was anderes, ist mir aber gerade entfallen) und erfasst damit tatsächlich besser als alle anderen die Situation, in der Sarah steckte. Sie war eine Reisende. Man konnte (und sollte) sie nicht mehr aufhalten.
Ansonsten musste Dorata halt sehen, wo sie und ihre Tochter bleiben. Da wird dann eben das herrenlose Auto verkauft. Aber sie hat auch das Geld sofort wieder rausgerückt, als sie erfahren hatte, dass der Wagen einer anderen (bedürftigen) Frau gehörte. Und dann war sie auch noch so mutig vor Gericht auszusagen … Dorata war für mich die beste Seele im Film.
PS: Die von @Der Wanderer und @Schatz angesprochene Szene mit der Prostituierten Danuta war auch für mich jene Sequenz im Film, welche mich am meisten zum Nachdenken brachte. Als kleine Draufgabe zu meinem vorigen Antwort-Kommentar vielleicht noch folgende Ergänzung:
Auch in der Stuttgart-TO-Folge „Der Hüter der Schwelle“ (2019) hält der Guru den Studenten nicht vom Selbstmord ab, obwohl er weiß, welches Selbsttötungs-Ritual der Student vollziehen möchte.
Im Unterschied zum tumben Lemp erfasste Lannert damals aber sehr wohl, dass der Guru sich mit seiner Unterlassung (juristisch) nicht schuldig machte. 🧐
Eine intensive, hochemotionale „Polizeiruf“-Folge.
Das Ende verstehe ich leider nicht und möchte mich daher mit einer Frage an die Community wenden: Warum war René Tamm beim Unfall mit dem Wagen seiner Frau – einem silbernen Mercedes – unterwegs? Fährt er nicht immer mit seinem roten Porsche in die Arbeit?
Ich beziehe mich hier auf den späteren Unfall, also Sarahs bzw. Sandras Suizid.
Vielen Dank im Vorraus für die Hilfe, diesen Knoten in meinem Kopf zu lösen!
> Fährt er nicht immer mit seinem roten Porsche in die Arbeit?
Ja. Zusammen mit dem Schlussbild, wo rauskam, das beim ersten Unfall vor 5 Jahren seine Frau fuhr, soll dem Zuschauer aber wohl suggeriert werden, dass doch Tamms Frau auch in der Gegenwart gefahren sein könnte.
Ich meine, Sarah/Sandra war ja zweimal an der Straße und hat sich nicht getraut. Vielleicht hat Herr Tamm sie erkannt und es seiner Frau erzählt. Und die hat dann am dritten Tag aufgelauert und „die Sache beendet“.
Johnathan:
Vielleicht hat Herr Tamm sie erkannt und es seiner Frau erzählt. Und die hat dann am dritten Tag aufgelauert und „die Sache beendet“.
Tut mir leid, aber das halte ich doch für sehr, sehr weit hergeholt und
nicht realistisch.
Trotzdem bleibt die Frage:
– Warum waren silberne Lackspuren am Opfer?
– Warum hat Donata vor Gericht ausgesagt, sie hätte Herrn Tamm gesehen, wenn er nicht dagewesen wäre.
-Warum – und das ist wohl die wichtigste Frage – schmeißt sich Sandra vor einen silbernen Mercedes, wenn sie doch eigentlich auf den knallroten Wagen des Herrn Tamm wartet?
Oder könnte es sein, dass sich die Ereignisse von damals tatsächlich dupliziert hatten? Frau Tamme ist gefahren und Herr Tamme stieg aus, um kurz nach dem Opfer zu sehen?
Bleibt die Frage, warum diese Konstellation? Wurde mal erwähnt, ob Herr Tamme alkoholische Probleme hat? Musste er deswegen hin und wieder von Frau Tamme gefahren werden???
Bleibt aber trotzdem die Frage: Warum schmeißt sich Sandra vor ein silbernes Fahrzeug, wenn sie doch auf ein rotes wartet …?
Lösung? Keine Ahnung.
Möglicherweise ist beim ersten Unfall Herr Tamm gefahren und hat nach dem Unfall geistesgegenwärtig einen Fahrerwechsel mit seiner Frau gemacht, weil er beruflich das Auto unbedingt benötigte? Das hat die verunfallte Frau gesehen und beging später Suizid mit dem silbernen Wagen, weil sie sicher war, dass um diese Zeit darin Herr Tamm fuhr.
Handllung subtil und spannend, Schauspieler Spitze, Tonqualität miserbel
Ich mache es kurz.
Der Film hat mich nicht abgeholt.
Gepflegte Langeweile, nur etwas für Fans,
die langatmige Dramen der Sprachlosigkeitmit
mit wechselden Zeitebenen mögen.
Schwer, dranzubleiben
Maximal zwei Sterne.
“ ..nur etwas für Fans, die langatmige Dramen der Sprachlosigkeit mit wechselnden Zeitebenen mögen.“ –
Ja, genau so ein Fan bin ich! Mit sprachlosen Bildern, also einfach nur der Mimik, solche
Intensität auf die Filmrolle zu zaubern, die nichtmal die Unterstützung der dramatischen Hintergrundmusik bedurft hätten: DAS ist Kunst.
Die DarstellerInnen der Rollen
Brasch und insbesondere hier
Sara/Sandra, aber auch Tamm haben ihre Gabe gezeigt.
Von mir 5 von 5 Sternen!
Also der erste Unfall vor 5 Jahren, absolut unrealistisch. Eine viele Minuten lang komplett leere Autobahn? In Deutschland? Niemals. Der BMW, komplett unbeschadet bei dem massiven Zusammenprall? Niemals. Und überhaupt: Familie fährt rechts, um dann mal kurz rechts auf dem Standstreifen anzuhalten. Wo genau ist da jetzt der BMW hergekommen? Und überhaupt: gab es damals keine Untersuchung? Zwei Tote, aber eine Überlebende hat offenbar sehr genau einen Beteiligten gesehen? Den konnte man nicht finden mittels Phantombild und Fahrzeugbeschreibung? Und die Situation „wenn man wenigstens den Notarzt gerufen hätte, dann wäre vielleicht niemand gestorben“ hatten wir gefühlt in 90% der Sonntag-Abend-Krimis der letzten 2 Jahre. Schreiben die Autoren voneinander ab?
Dass das so eine „Rache wegen etwas von vor vielen Jahren“-Geschichte wird, war nach 15 Minuten klar. Aber dieser damalige Unfall war mal wieder eine hahnebüchene Begründung. Das haben wir in letzter Zeit aber sehr gehäuft bei Tatort und Polizeiruf: eigentlich gutes Story-Potential, gute Schaupieler und gute Schauspielleistung – aber die Grundprämisse, auf der alles aufbaut: komplett unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen.
Und natürlich wird nicht aufgelöst, ob wirklich der Architekt (nur Beifahrer damals) oder doch seine Frau (Fahrerin damals) in der Gegenwart gefahren ist – angeblich war beim Architekten alles(!) komplett durchgetaktet und geplant, was seinen Tagesablauf angeht. Und ausgerechnet(!) an dem Tag fährt er nicht mit dem Porsche, sondern dem Mercedes?
Und auch wird nicht aufgelöst, ob Sarah/Sandra überlebt hat.
Mag sein, dass diese Art Drehbuch (vage Prämissen, langsame Erzählweisen, mytseriöse Umstände, keine vollständige Auflösung, alles so etwas neblig mit viel Interpretatonsspielraum) in einer theorie-basierten Film- und Theaterausbildung alle Preise absahnt, aber für den normalen Fernsehzuschauer ist das nix.
Aber der Ton war gut abgemischt. Klare Sprache, die zudem nicht von lauter Musik übertönt wurde. Dass man sowas heutztage schon explizit als Pluspunkt erwähnen muss, hatten wir ja in letzter Zeit auch auch häufiger.
@Jonathan:
Wie meist, so durfte man auch bei diesem Polizeiruf an vielen Punkten nicht nach Logik fragen.
Einige hast du ja schon genannt.
Einfach hinnehmen und nicht hinterfragen musste man auch, dass
– Sarah genau in der Wohnung aufgenommen wird, in der sie vor 20 Jahren ihren Mann kennengelernt hatte. Häh??
– Sarah, ihr Mann und der Sohn anscheinend im völlig familien- und freundesleeren Raum existiert hatten. Keine Verwandten, keine Freunde, nüschte, die Sarah im Laufe der letzten 5 Jahre beigestanden hätten. Häh??
– Sarah ihr Haus verloren hatte, was anscheinend niemand sonst mitbekommen hatte.
– und einiges mehr …
Ganz simpler Fehler meiner Meinung nach: Sarah hängt völlig zerstört, geschockt und verletzt kopfüber im Unfallauto, öffnet mit letzter Kraft die Augen – und kann sich Jahre später an das meterweit entfernte, für sie auf dem Kopf stehende Gesicht erinnern …
Wenn ein Gesicht auf den Kopf gedreht wird, erkennst du unter Umständen deine eigene Mutter nicht …
Da muss man dann mal alle Hühneraugen zudrücken, was die Logikkrater angeht.
Wer so ein Schock erlebt, wie Sarah beim Unfall, der können Erinnerungen irgendwo im Hinterkopf bleiben, was Menschen mit mehr Glück im Leben nicht verstehen können. Das war für mich völlig OK, und ganz gut dargestellt, wie sie den Architekten dann im Männerklo plötzlich erkannt hat. Ich sehe es gar nicht als Fehler.
Die kleine Aylin und ihre Mutter haben die weinende Frau genau vor ihrem Haus getroffen, Sarah (eigentlich Sandra) war nicht zufällig da. Und ich habe es so verstanden, dass die Party, wo sie ihren künftigen Mann kennengelernt hat, war nicht die, wo sie aufgenommen wurde, sondern die andere, wo auch in der Gegenwart eine Party lief.
Für mich sind diese gar keine Fehler, im Gegenteil.
Natürlich wird aufgelöst das sie gestorben ist. Sie liegt am Ende abgekoppelt von allen Geräten im Bett. Durch das geöffnete Fenster geht sie in das weiße Licht.
Ja, dass sie gestorben ist war eindeutig. Auch heute noch ist es üblich, ein Fenster zu öffnen, wenn jemand verstorben ist, damit die Seele entfleuchen kann. Das hat die Krankenschwester getan.
Ja, ernstes Thema, aber es waren einfach viel zu viele schier endlose Zeitlupen und Quasi-Standbilder. Mag sein, dass das Schauspielkunst, Regie, Drama und Kameraarbeit vom Feinsten ist, am Ende denkt man trotzdem, dass die Geschichte auch in weniger als einer Stunde verlustfrei erzählt gewesen wäre. Böse gesagt könnte man unterstellen, dass das zu dünne Drehbuch gestreckt werden musste, um den Sendezeitslot zu füllen, und dem Publikum wird das als großes Theater verkauft – ganz besonders dem Teil des Publikums, an dessen Geschmack diese Machart vorbeigeht.
zum Schluss hat man sogar noch registriert , worum es in diesem PR eigentlich ging – von Anfang an war ich sehr bemüht der Handlung zu folgen , und nebenbei auch noch wach zu bleiben – leider waren bei dieser Produktion die “ Nuscheldialoge “ auch wieder ziemlich stark vertreten – auch aus MD gab´s da schon wesentlich sehenswertere PR110 Folgen – mein Eindruck : bei einstmals Superkommisarin Doreen Brasch ist mittlerweile ganz schön “ die Luft raus“
😔😔😔😔😔
Tranhaftigkeit mit erhöhtem Einschlaffaktor, von mir leider keine Punkte.
Insgesamt ein durchaus poetisches Werk mit gewisser Substanz, allerdings für einen Kriminalfall dann doch zu wenig Handlung.
Schauspielerisch sehr gut, starke Bilder, die sich aber über den Film hinweg allzuoft wiederholten. Beinahe schon Folter war die penetrante Musik, ich hatte Mühe, durchzuhalten.
Wiederholfaktor: Null
Als klassischer Polizeiruf mit erhofftem Krimiinhalt konnte hier wahrlich nicht überzeugt werden.
Äußerst zäh die ersten Dreiviertel des Films, besonders die Szene im Wald, als es zum Aufeinandertreffen der Beiden kommt, dauert gefühlt eine halbe Ewigkeit an….der Schlaf bemächtigte sich meiner fast und es war anstrengend „am Ball“ zu bleiben. Daher, als klassischer Polizeiruf, einer von fünf Sternen.
Als man im letzten Viertel hingegen den Hintergrund der ganzen Geschichte erfuhr, war ich umso tiefer berührt. Sehr plastisch wurde vor Augen geführt, wie eine schlimme Erfahrung aus der Vergangenheit das jetzige Handeln prägt, gar bis hin zum Selbstmord reicht. Ich konnte den Schmerz gut nachvollziehen und fand auch die Fragestellung, ob man hier hätte stoppende eingreifen müssen, oder es , weil es Ihr innigster Wunsch war, es geschehen lassen soll, gut dargestellt.
Letztendlich muss ein Jeder diese Frage individuell für sich selbst beantworten – eine Blaupause gibt es da nicht.
Inhaltlich bleiben Fragen, wie z.b. wer nun den Mercedes gefahren hat – das ist doch etwas unbefriedigend.
Die Einblendung in der Schlusseinstellung, im Gedenken an den verstorbenen Schauspielkollegen, führt unfreiwillig dem Betrachter noch einmal vor Augen, wie sich ein so sicher geglaubtes Leben und dessen Verlauf, innerhalb einer Sekunde für immer ändern kann.
Unter diesem Gesichtspunkt der dramatischen Studie 4/5.⭐
Ja, der frühe Tod von Pablo Grant (mit 26 Jahren, ebenfalls aufgrund eines völlig unerwarteten Ereignisses) hat den ohnehin schon intensiv vorhandenen Tragödien-Faktor im Plot noch potenziert!
Die Geschichte mag feinfühlig erzählt sein. Sie stimmt aber logisch nicht. In welcher Schule lässt der Rektor eine Kollegin nach solch einem dramatischen Schicksalsschlag so dermaßen hängen? Gab es keine KollegInnen, die Beistand hätten leisten können? Wieso konnte Sandra nach dem Unfall direkt wieder arbeiten gehen? Es hätte der Handlung gut getan, wenn die Entstehungsgeschichte von Sandras Traumatisierung stärker aufgeklärt worden wäre.
Dann: Die Absprache zwischen Sandra und der Prostituierten ist auch nicht aufgeklärt worden. Der Brief an die Vermieterin deutet eigentlich an, dass der Prostituierten klar war, dass es noch jemand gab, der zu informieren war. Aber warum hat sie dann das Auto einfach verkauft? Menschliche Schwäche? Gut, mag sein. Aber warum hat sie im Gerichtssaal Tamm am Ende identifiziert? Schlechtes Gewissen? Ich fand diese für den Ausgang der Handlung entscheidende Figur nur schlecht ausgeleuchtet.
Außerdem: Welcher Rechtsanwalt argumentiert so schlecht mit einer Lüge vor Gericht? Das war dann am Ende nicht sehr feinfühlig inszeniert, sondern billiges Klischee.
Mich nervt eine Handlung, das zum Schluss, in der eine Kommissarin tut, was sie will, obwohl sie gar nicht zuständig ist. Das ist auch so ein Märchen, das uns in deutschen Krimis permanent aufgetischt wird. Nur die EinzelkämpferInnen, die sich über Recht und Gesetz hinweg setzen, sorgen für Gerechtigkeit. Ein ganz schlechtes Signal wird damit gegeben.
Schauspielerisch sehr gut umgesetzt. Dafür mein Beifall.
@Stefan:
Da gebe ich dir völlig Recht. Dass es mit der Logik an manchen Stellen gewaltig haperte, wurde auch schon von @Johnathan und von mir weiter oben thematisiert.
Die von dir erwähnte Schulsituation reiht sich da nahtlos in die sonstigen Ungereimtheiten ein. Sie arbeitet nach dem Unfall einfach weiter und offenbar gibt es weder Kollegen noch den Direktor, der sich mal etwas kümmert. Sie wird unzuverlässiger und kommt letztlich nicht mehr zur Schule – Folge ist Kündigung, aber niemand scheint mal wirklich nachgehakt zu haben, Gespräche im Vorfeld der Kündigung gab es scheints nicht. Alles schien halbwegs gut, bis ihre letzte Klasse die Schule verlassen hat, dann kommt sie verändert aus den Ferien etc, pp.
Meiner Meinung nach haben die ganzen Ungereimtheiten nur deshalb halbwegs funktioniert, weil der Film die Geschichte NICHT chronologisch erzählt hat.
So trafen die Logiklöcher auf bereits völlig ermattete oder vor Spannung zermürbte Zuschauer, die nach gefühlten Ewigkeiten ENDLICH wissen wollten, was damals los war.
Um die präsentierten „Lösungen“ noch zu hinterfragen, fehlte den meisten dann die geistige und seelische Kraft. Endlich, endlich wissen wir, worum es eigentlich ging … Logik? Scheißegal.
Wäre die Geschichte der Reihe nach erzählt worden, wären die ganzen unlogischen Settings auf „frische“ Zuschauer gestoßen, die mit einem allgemeinen „Moment mal, dass ist doch völlig an den Haaren herbeigezogen“ die Unlogik so mancher Szene entlarvt hätten. Das könnte ich mir jedenfalls gut vorstellen.
Da die Geschichte aber den besonderen Reiz aus den Rückblenden und dem allmählichen Zusammensetzen des Puzzles bezog, ließen sich die Ungereimtheiten besser verstecken.
Mir sind aber immer Filme lieber, die einer inneren Logik folgen, die einer Hinterfragung auch standhält.
Meiner Meinung nach wäre das auch in diesem Fall möglich gewesen, wenn man sich etwas mehr um Logik bemüht hätte.
Ja, das sehe ich auch so: man hat in der ersten Stunde des Films sehr viel Zeit ‚vertrödelt‘, die dann am Schluss zur Füllung der ‚Logiglücken‘ fehlte.
Eine logische Erzählung der Geschichte wäre auch aus meiner Sicht (relativ leicht!) möglich gewesen … 🧐
Ja, die LogiK(-Fehler) … 😉
Leider zum Teil sehr holzschnittartig, die ganze Zeit bedeutungsschwangere Musik, böser Porschefahrer (Architekt !), böser Anwalt, hellsichtige Kommisarin, bremsender Vorgesetzter. Reizende Alleinerziehende mit reizendem Kind. Gutherzige Prostituierte.
Glorifizierung von Selbstmord.
Störend fand ich auch, dass die Kommissarin (wieder) völlig unrealistisch außerhalb des Strafprozessrechts agieren wollte.
Einige Szenen waren sehr langgezogen. Andererseits war es auch wieder spannend. Und großartige Schauspielerleistungen.
Im Ergebnis fand ich ihn schon noch gut.
Hier sprichst du noch einen wichtigen Punkt an. Auch bei diesem Polizeiruf wurden die (im öffentlich rechtlichen Fernsehen) gewünschten und geförderten Klischees von Gut und Böse vorbildlich und politisch 1A korrekt umgesetzt!
Schon allein anhand dieser im ÖRR zuverlässig eingesetzter Klischees, kann jeder Zuschauer schon im Vorfeld wissen, wer gut und wer schlecht sein MUSS.
Mittlerweile ebenfalls ein treffendes Indiz für Schlechtigkeit ist die Zigarette! Wer raucht, ist böse! Ich glaube es war in „Nacht der Kommissare“, als ein Polizist rauchte und ich sofort dachte „Obacht, wenn das mal kein Schurke ist“. Und so kam es denn auch … Er war, glaube ich, ein fieser Polizei-Maulwurf.
Und hier muss ich mich gleich selbst korrigieren, bzw. ergänzen.
Die Zigarette ist nur dann ein Schlechtigkeitsmerkmal, wenn sie nicht durch (mehrere) Gutigkeitsmerkmale 😇 quasi neutralisiert wird.
In diesem Fall dürfen Sandra und Donata rauchen, weil: Sandra das arme Opfer am Ende seiner Nerven ist und Donata eine arme, polnische, für ihr Kind sorgende, verständnisvolle Hure ist, bei der die Grundgutigkeit ihres Wesens nicht zu übersehen ist.
In solchen Fällen ist die Zigarette nicht das Zeichen für Bösartigkeit, sondern ein Symbol dafür, dass man im Leben allgemein ganz, ganz unten angekommen ist. Wenn nichts mehr bleibt, dann wird geraucht.
lThomas („störend fand ich auch, dass die Kommissarin – wieder – völlig unrealistisch außerhalb des Strafprozessrechts agieren wollte“):
Auch „nicht von schlechten Eltern“ war, in welcher Form Brasch den Freier abzockte und das Geld der Prostituierten gab: „Robin Hood“ für Arme?
Ich fand es sehr fesselnd und spannend.
Die Geschichte ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
Sie war einfach eine Mama, die ihre Familie so sehr vermisst hat.
Sie wollte keine Rache, sie wollte nur von dem getötet werden, der auch ihre Familie auf dem Gewissen hatte…
denn ich denke, sie wäre bei dem Unfall gerne mit ihrem Mann und ihrem Sohn zusammen verstorben.
Verständlich, denn ich als Mama würde auch nicht ohne meine Familie leben wollen.
Ganz großartige Folge. Das war mal was ganz anderes… auch wenn ich am Ende ordentlich weinen musste
Kein Mensch – weder Zivilpersonen noch Polizistinnen – verhalten sich so bescheuert, wie die Figuren in diesem Film. Den Fall hat auch nicht die Polizei gelöst, sondern erklärt sich selbst im Rückblick, während eine völlig langweilige Kommissarin mangels anderer Notwendigkeiten bei einem Verkehrsdelikt herumeiert. Miserable Dialoge, schlechtes Schauspiel. Niveau am Ende. Die Drehbuchautoren und Regisseure sollten gefeuert werden.
Guter Krimi – es gab aber schon bessere
unmöglich die Tonqualität !!!
Meine Interpretation zum Unfall Sara/ Sandra und silbernen Mercedes:
Das Waldstück / die Unfallörtlichkeit wurde täglich zur selben Uhrzeit durch den Architekten befahren.
Ob man in der totalen Dunkelheit dann zeitgerecht (denn man muss sich ja noch vor das Auto werfen) nur anhand der Scheinwerferkegelerkennen kann, ob es sich bei dem
herannahenden Vehikel um einen Porsche oder einen SUV handelt, wage ich zu bezweifeln. ok, PKW affine Menschen mögen mich hier korrigieren wollen..
Bei dem Gespräch zwischen Tamm und seiner Gattin stellte sie klar heraus, dass sie ihm nicht zutraue, „die Situation im Griff“ zu haben.
Von daher halte ich es für durchaus möglich, dass Tamm die zwei erfolglosen Auflauerungsversuche Saras/Sandras bemerkt hatte, seiner Gemahlin davon berichtete und diese dann „den Fall erledigte“. Woraufhin er nun erneut wie vor 5 Jahren möglicherweise ausstieg, um das Opfer zu betrachten und hierbei von der Prostituierten gesehen wurde.
Und er sich anschließend, von Schuldgefühlen geplagt, dem den Zuschauern unbekannten Richterspruch ergab.
Weit hergeholt? Vielleicht.
Interessant das Frauenbild in diesem Film, auch wenn sie nicht „gut“ agieren:
Frau Tamm MACHT etwas:
Bewusst entscheidet sie sich bei dem Unfall, Fahrerflucht zu begehen.
Berna MACHT etwas: sie nimmt eine wildfremde Person bei sich auf, sorgt für ihre Tochter.
Sara/Sandra MACHT etwas:
Sie macht sich zurecht und wählt den Freitod; hofft hierbei, der vermeindlich Fahrerflüchtige von damals würde diesmal zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Prostituierte MACHT etwas:
Mit miesem Job Geld für Ihre Tochter verdienen.
Und Brasch macht sowieso immer etwas. Nämlich ihren Job (und darüber hinaus).
Der Architekt lässt sich nur treiben.
Der Direktor ist planlos.
Der Vorgesetzte überwältigt von der problematischen Aufgabe des Falls.
Seltsam, wie sehr viele Menschen anscheinend ohne ständige Action nicht mehr gefesselt werden. Mir geht es anders, die leisen Geschichten, die Schicksale von Menschen schildern, schlagen mich absolut in ihren Bann. Da ist es auch egal, ob Polizeiruf, Tatort oder sonst was drauf steht oder nicht.
Daumen hoch!
⭐⭐
Ich finde aber, dass es einen Unterschied macht, ob man ein bewegendes Schicksal – wie es übrigens Tausende gibt – bewegend und gut erzählt. Oder ob – wie Bruno weiter oben bemerkt – der Zuschauer nach einer Stunde nicht viel mehr weiss, als dass vor längerer Zeit mal etwas passiert sein muss. Das verstehe ich nicht unter „gut erzählt“. Und es hängt auch nicht mit der vorhandenen „Action“ zusammen. Ich mag Polizeiruf 110 gern. Auch Kommissarin Brasch finde ich wegen ihrer unaufgeregten Art meistens gut. Dieses mal wurde die Geduld aber auf eine harte Probe gestellt. Damit meine ich nicht die Logik-Probleme. Geschenkt. Es ist schliesslich nur ein Spielfilm. Aber es braucht nun mal eine gute Geschichte, die gut erzählt sein muss, damit ich es spannend finde.
⭐⭐⭐Genau meine Meinung – sehr gut erklärt, was einen guten Krimi ausmacht: Man nehme eine gute Geschichte und erzähle sie spannend.
Beides hatten wir bei diesem Polizeiruf leider nicht. Dies allein auf Action oder Stille zu reduzieren, wie Antje es gemacht hat, trifft nicht den Kern.
Ich finde auch, dass Userin @Antje in diesem Fall nicht den ‚Kern‘ getroffen hat.
Mein Geschmack liegt ebenfalls nicht auf der Action-Seite. Aus meiner Sicht stimmte aber im gegenständlichen PR Magdeburg (in welchem sich mit der Folge ‚Der Verurteilte‘ auch schon eine herausragende Episode befand! 😘) die ZEIT-AUFTEILUNG nicht: es wurde ‚elendslang‘ die Zeit ‚vertrödelt‘ mit dem Warten darauf, welches Trauma die Haupt-Darstellerin nun in der Vergangenheit erlitten hat. So blieb am Schluss zu wenig Zeit für die Auflösung der Gründe für das Drama! 🧐
Das ist ein eher ruhiger Polizeiruf, mit ernsten Themen. Traumatisierung, Depressionen, den Lücken im sozialen Netz, und einem zunehmenden „Kavaliersdelikt“.
Der Fahrerflucht.
Dazu kommt, was sich die Leute mit Geld und Einfluß schon immer geleistet haben. Von wegen „Freund der Polizei“ der den Polizeiball sponsert… Und sich hinunter ihren teuren Anwälten „verstecken“.
Ich fand das alles, gerade wegen der exzellenten Besetzung, schauspielerisch brilliant umgesetzt. Was, mal wieder, stört, sind die Lücken und Ungereimtheiten in der Handlung. Die hier schon allesamt aufgezeigt worden sind. Was mich am meisten gestört hat, war der Schulrektor, der ausgerechnet bei dem aktuellen Lehrermangel, seine erkrankte Kollegin so sitzen lässt.
Ich gebe
⭐⭐⭐⭐
@Colorwriter (Thema: „… der den Polizeiball sponsert“):
Ich habe einen nahen Konnex zum Staatsdienst und finde, dass sich im Bereich ‚KORRUPTION‘ im Laufe der letzten 3 Jahrzehnte – gerade auf den unteren Ebenen – schon sehr vieles verbessert hat: früher haben sich neben den weiblichen Beamten die Blumensträuße und Pralinen-Schachteln gestapelt, bei den Männern die teureren Kugelschreiber und Spirituosen.
Diesbezüglich wird heute – zumindest in Österreich – relativ streng geprüft, dass solche ‚Alltags-Korruption‘ nicht mehr stattfindet. Daumen hoch!
Es könnte aber sein, dass in den oberen Ebenen – vor allem in jenen Bereichen, wo die Korruption nicht aufs erste optisch zu erkennen ist – munter weiter ‚genetzwerkt‘ wird … 😇
OT und vollständigkeitshalber seien genannt das deutsche „Gesetz zur Bekämpfung internationaler Bestechung“ vom 10. September 1999. Es besteht aus drei Artikeln und regelt die nationale Umsetzung des Pariser Abkommens vom 17. Dezember 1997 zur Bekämpfung der internationalen Bestechung, sowie der „Foreign Corrupt Practices Act“ (FCPA), ein USA-Bundesgesetz von 1977, das Zahlungen und Wertgeschenke an ausländische staatliche Amtsträger verbietet, die den Zweck haben, den Zuschlag für ein Geschäft zu bekommen oder eine Geschäftsbeziehung aufrechtzuerhalten (Fundstelle jeweils Wikipedia).
Dieser FCPA ist in der beachtenswerten TO-Episode „Der Welten Lohn“ (SWR 2020) von Relevanz .
Das wird ja nur in das Drehbuch eingebaut, damit die Fiktion einiges mehr an Spannung bekommt.
Mein Neffe ist bei der Bundespolizei, da wird es schon kritisch, wenn Passanten den Beamten aus Dankbarkeit einen Kaffee geben möchten.
Danke für die Antwort und den Beitrag.
Das war viel Kunst und wenig Unterhaltung. Bedeutungsschwanger und bedrückend ins Nirgendwo blickende Frauengesichter ergeben noch kein dramatisches Geschehen. Der Wechsel der Zeitebenen trägt nicht dazu bei, die vielen Fragezeichen in meinem Gesicht verschwinden zu lassen und irgendwann wollte ich auch gar nicht mehr wissen, warum wer was wie und warum gemacht hat. Statt Betroffenheit hast sich Langeweile eingestellt. Auch ein Kind, dass dem vom Schicksal gebeutelten Opfer spontan Zuneigung zeigt, vermag dem Ganzen nicht Wirkung geben. – so ist es fast Superedelschnulzikitsch.
Originell der Schluss, aber nur deshalb muss man nicht ca. 88 Minuten Film drehen. Als bekennender Michelsen-Fan bin ich enttäuscht, dass die Regie ihr keine hinreichende Möglichkeit gegeben hat, gerade durch ihre Mimik zu erzählen. Schade.