Tatort Folge 1289: Borowski und das hungrige Herz

Kurz und knapp – darum geht’s

Was ist in der Wohnung von Andrea Gonzor passiert? Die Sexparty, zu der die alleinstehende 40-Jährige mehrere Männer eingeladen hatte, muss völlig aus dem Ruder gelaufen sein, denn nun liegt die Gastgeberin erschossen auf ihrem Bett. Die Kieler Kommissare Borowski und Sahin ermitteln im Milieu der Sex- und Liebessüchtigen, zu denen auch das Mordopfer gehörte. Für Borowski wird es wieder einmal eine Reise in menschliche Abgründe, während sich Mila Sahin selbst fragen muss, wie sie es mit der (alten) Liebe hält … Zu sehen am 12. Januar 2025 um 20:15 Uhr im Ersten.

Inhalt der Tatort-Folge „Borowski und das hungrige Herz“

Zunächst sieht alles nach einem ziemlich normalen Tatort aus: Die 40-jährige Versicherungsangestellte Andrea Gonzor liegt tot in ihrem Bett, das Schlafzimmer ist übersät mit Blutspuren. Ein Schuss aus nächster Nähe in ihren Hals steht schnell als Todesursache fest. Was den Kieler Kripo-Beamten Klaus Borowski und Mila Sahin aber sofort auffällt: Es gibt in der ganzen Wohnung keine Anzeichen für einen Einbruch – was wiederum heißt, dass Andrea ihren Mörder gekannt und selbst hereingelassen haben muss.

Noch merkwürdiger wird der Fall im TV-Krimi „Borowski und das hungrige Herz“, als Rechtsmedizinerin Dr. Kroll Spermaspuren von sechs verschiedenen Männern an der Leiche entdeckt. Prostitution ist das Stichwort, das dem erfahrenen Borowski dazu als erstes einfällt. Doch Andrea Gonzor war nirgendwo als Sexarbeiterin gemeldet. Dafür macht die Polizei eine andere brisante Entdeckung: Offenbar hat die Singlefrau, die auf den ersten Blick ein sehr unspektakuläres Leben führte, regelmäßig „Gangbang-Partys“ veranstaltet: Dabei hat sie wildfremde Männer zu sich nach Hause eingeladen, um mit ihnen Sex zu haben. Alles unterlegt von romantischer Musik und knalligen Rottönen, die sich tatsächlich überall in der Wohnung finden. Jetzt verstehen die Kommissare auch, warum sich das Ehepaar Döring, das direkt neben Andrea Gonzor wohnt, regelmäßig über laute und obszöne Geräusche aus der Nachbarwohnung beschwert hat.

Die letzte dieser Partys hat am Abend vor Gonzors Tod stattgefunden – was ist dort passiert?
Während Borowski diese Welt der Erotikspielchen sehr fremd ist, taucht Kollegin Sahin tiefer in die Community ein: Zusammen mit ihrem Exfreund Juri Rodinski, der zufällig gerade in Kiel ist, besucht sie inkognito einen Outdoor-Swingertreff auf einem schäbigen Parkplatz, abends und im strömenden Regen. Als „Pralle Praline“ versucht sie an exklusive Infos aus der Szene zu kommen: Kennt hier jemand „Windflower“, wie sich das Mordopfer online nannte? Oder einen der „Partygäste“? Und gibt es noch andere „Gangbang-Partys“ in Kiel? So richtig ergiebig sind die Recherchen der Kommissarin nicht, und ihr Ex Juri hatte sich das Wiedersehen auch anders vorgestellt. Dabei will Mila ihm eigentlich so weit wie möglich aus dem Weg gehen – schließlich hatte sie doch vor allem wegen ihm Berlin den Rücken gekehrt. Aber offensichtlich will er sie wiedersehen – doch will sie das auch? Und wenn ja: Wofür? Nur für ein kleines Abenteuer – oder mehr?

Auch Sahins älterem Kollegen sind Liebesfragen nicht fremd, doch sie beschäftigen ihn im Tatort „Borowski und das hungrige Herz“ auf einer ganz anderen Ebene. Borowski merkt, dass Nele Krüger, Andrea Gonzors beste Freundin, ihm vertraut. Also versucht er, von ihr mehr über die Tote zu erfahren, schließlich war es auch Nele, die Andrea tot in ihrer Wohnung gefunden hat. Nele und Andrea haben sich bei der LSA kennengelernt, einer Selbsthilfegruppe für Sex- und Liebessüchtige, ähnlich den „Anonymen Alkoholikern“. Andrea war bereits „clean“ und hat Nele bei ihrer Therapie geholfen, sie war ihre große Stütze, ihr einziger Halt – der nun weggebrochen ist. Aber warum ist Andrea rückfällig geworden? Warum hat sie wieder Sexpartys veranstaltet, wenn sie ihre Liebessucht doch gerade überwunden hatte? Nele meint, Andrea sei sehr glücklich in ihrer neuen Beziehung mit Jan Lottmann gewesen. Doch Lottmann, ein vielbeschäftigter Zahnarzt, gibt an, sich gerade von Andrea getrennt zu haben. Von seiner Ex will er nichts mehr wissen, er hält sie weiterhin für krank, für süchtig nach Aufmerksamkeit. Liebessüchtig eben. Als er das letzte Mal bei Andrea war, um seine persönlichen Sachen abzuholen, war die Sexparty bereits in vollem Gange. Doch würde er auch so weit gehen, seine Exfreundin zu ermorden?

Natürlich entgeht dem psychologisch geschulten Borowski nicht, dass auch Nele Krüger weiterhin seelisch labil ist, obwohl sie regelmäßig die Selbsthilfegruppe besucht. Es scheint, als sei die junge Frau schon oft in Beziehungen enttäuscht worden. Nun vertraut sie sich beinahe vorbehaltlos einem Kommissar an, der ihr Vater sein könnte. Was verspricht sie sich davon? Borowski beschließt, ihre Avancen nicht rundheraus abzuweisen, doch irgendwann wird es ihm zu viel. Erst recht, als sich im NDR-Tatort „Borowski und das hungrige Herz“ herausstellt, dass auch Nele zur Tatzeit in Andreas Appartement war, obwohl sie das immer bestritten hatte. Und als der erfahrene Kriminalist erkennt, welche Absichten Nele tatsächlich verfolgt, ist es fast schon zu spät …

Hinter den Kulissen

Der Tatort Kiel „Borowski und das hungrige Herz“ ist erst die dritte Regiearbeit von Maria Solrun, der im Jahr 2004 mit „Jargo“ ein vielgelobtes Debüt gelang. Produzentin Sabine Timmermann erklärt, warum ihre Wahl auf die isländische Filmemacherin fiel: „Weibliche Sexsucht und die szenische Darstellung eines ‚Gangbang‘ laden zum Voyeurismus ein, den wir unbedingt vermeiden wollten. Wem also vertrauen wir, die richtige Tonalität für einen Stoff zu finden, der das Drama einer Frau erzählt, die ihre innere Leere mit Sex füllt? Ich war mir sicher, dass die Regisseurin und Autorin Maria Solrun die Sensibilität und das inszenatorische Können für dieses sensible Thema mitbringt, gepaart mit etwas isländischem Humor von Menschen, die an Elfen glauben.“

Gedreht wurde der zwölfte gemeinsame Einsatz der Kieler Kommissare Klaus Borowski (Axel Milberg) und Mila Sahin (Almila Bagriacik) vom 21. September bis zum 21. Oktober 2021 in Kiel und Hamburg. Erstmals im TV zu sehen ist die NDR-Produktion am Sonntag, den 12. Januar 2025 um 20:15 Uhr im Ersten.

Musik

Die Filmmusik zum Tatort „Borowski und das hungrige Herz“ stammt vom isländischen Komponisten Haraldur Thrastarson, mit dem Regisseurin Maria Solrun bereits in ihrem letzten Film „Adam“ zusammengearbeitet hat. Einer der Songs wurde von Solruns Tochter Liina extra für den Film neu aufgenommen. Dazu der Komponist Thrastarson: „Meine Herangehensweise an den Film wurde stark von der Protagonistin Nele […] beeinflusst. Wir wollten, dass die Musik Neles emotionale Intensität und Komplexität widerspiegelt. Die Idee war, ihre Emotionen auf subtile Weise durch eine Kombination aus atmosphärischen, sphärischen Klängen und rhythmischen Elementen hervorzurufen. So hat die nah aufgenommene Perkussion eine fast ASMR-ähnliche Qualität, die Neles tiefe Sehnsucht nach Nähe und Intimität ausdrückt, während die ausgedehnten, sphärischen Klänge das unerfüllte Verlangen widerspiegeln, sich nie wirklich befriedigt zu fühlen.“

Titelliste

– Mia: Hungriges Herz; Tanz Der Molekuele
– Can: Halleluhwah
– Haiyti: 100.000 Fans
– IIVEN und selfserviceonly: Vergessen
– Caterina Valente: Mein Ideal
– Hildegard Knef: Mackie Messer
– Stereo Total: Schoen von hinten
– Guns’n Roses: Sweet Child O‘ Mine Bad Obsession
– 2raum Wohnung: 36 Grad
– Bluemchen: Herz an Herz
– Andrea Berg: Die Gefuehle haben Schweigepflicht

Videos zur Produktion

ORF Trailer

ARD Trailer

Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Einmal mehr haben sich die Verantwortlichen des Kieler Tatorts ein schwieriges Thema ausgesucht, dessen filmische Darstellung schnell in Voyeurismus oder oberflächliche Betroffenheitslyrik ausarten kann. Beides wird glücklicherweise vermieden, nicht zuletzt dank der großartigen Schauspieler, die sensibel agieren, ihre Figuren authentisch mit Leben füllen und so die ganze Komplexität des Sujets abbilden.

Dass der ebenso neugierige wie mitfühlende Borowski sich einem scheinbar hilflosen Opfer ausliefert, was ihm beinahe zum Verhängnis wird, ist allerdings ein altbekanntes Muster der Sonntagskrimis aus Schleswig-Holstein. Man ahnt, wie es ausgeht, und sehnt sich gleichzeitig nach neuen Erzählweisen. Zeit für frischen Wind im Norden.

Besetzung

Hauptkommissar Klaus Borowski – Axel Milberg
Kommissarin Mila Sahin – Almila Bagriacik
Kriminalrat Roland Schladitz – Thomas Kügel
Rechtsmedizinerin Dr. Kroll – Anja Antonovicz
Nele Krüger – Laura Balzer
Andrea Gonzor – Anna König
Barbara Döring – Lina Wendel
Peter Döring – Martin Umbach
Jan Lottmann – Peter Sikorski
u. v. a.

Stab

Regie – Maria Solrun
Buch – Katrin Bühlig
Kamera – Birgit Guðjónsdóttir
Schnitt – Uta Schmidt
Kostümbild – Karin Lohr
Maskenbild – Lena Brendle, Ulla Röling
Casting – Marion Haack
Szenenbild – Andreas Lupp
Ton – Corinna Zink
Musik – Haraldur Thrastarson
Produktionsleitung – Sabine Schild (Nordfilm GmbH), Daniel Buresch (NDR)
Herstellungsleitung – Jörg Pawlik
Produzentinnen – Kerstin Ramcke, Sabine Timmermann
Redaktion – Sabine Holtgreve

100 Kommentare

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  1. vor 2 Monaten

    Er fehlt mir jetzt schon.

    1. vor 2 Wochen

      hat mir gut gefallen. spannend bis zum Ende, gute Aufarbeitung des Themas Sexsucht. nur so total weltfremde und amateurhafte Aktionen wie in die Wohnung einer Frau zu gehen, die ein Foto einer Waffe sendet, nerven mich. und dann kommt noch die Kollegin ohne Verstärkung und geht durch die offene Wohnungstür. also bitte.

  2. vor 2 Wochen

    Vorab noch ein Nachtrag zu letzter Woche.
    Imki hatte hat sich letzte Woche gewundert, dass einige statt Sozialdramen lieber Krimis sehen wollten. Sie meinte, dass die Zeit der klassischen Krimis vorbei sei und immer intensiver die Hintergründe der Täter und der Opfer durchleuchtet würden. Dies sei zeitgemäß. Insgesamt hält die Aussage, so absolut formuliert, einer Überprüfung aber nicht stand. Beide Formen sind klassisch. Friedrich Schiller hat mit seinem „Verbrecher aus verlorener Ehre“ unsere Krimitradition begründet. Hier ist der Täter von Beginn an bekannt und seine Verbrecherkarriere wird sozial und psychologisch durchleuchtet. Im darauffolgenden Jahrhundert schrieb E.A. Poe den „Doppelmord in der Rue Morgue“. Das markierte den Beginn der Detektivgeschichte. (Ich hatte in einem früheren Beitrag Ähnliches geschrieben). Beide Varianten entwickelten sich weiter, und die von Imki beschriebene Abfolge ist, freundlich gesagt, mittlerweile stark vereinfacht. Ich glaube auch nicht, dass diejenigen, die Sozialdramen monieren, einen Trimmel zurückhaben wollen, Als störend wird, denke ich, empfunden, dass die Krimis mit Dingen überfrachtet werden, die mit dem Fall gar nichts oder wenig zu tun haben und das Ganze in die Länge ziehen.
    Wer einen Krimi produziert, muss auf Wirkung setzen. Dieses Kalkül ist notwendig. Bei einem guten Krimi darf ich dies aber nicht oder nur ansatzweise merken. Eine Krimiautorin sagte mir einmal: Kinder und Hunde gehen immer. Da kommen schnell Emotionen rüber. Ganz offensichtlich trifft das auch auf andere Gruppen zu, die existentiellen Problemen ohnmächtig gegenüberstehen, zu. Oft habe ich den Eindruck, dass die Filmemacher auf dieser Schiene reiten, weil sie dann der Zustimmung der Zuschauer/Leser sicher sein können. Im schlimmsten Fall artet das dann in Sozialkitsch aus. Ich frage mich oft, welche Wirkung solch ein Film gehabt hätte, wenn die Filmemacher weniger in den erhobenen Zeigefinger oder die moralische Keule investiert hätten. Hätten sie mehr Kraft aufgewendet, ihr handwerkliches Können sowie ihr Talent einzusetzen, wäre die Wirkung wesentlich intensiver.
    Um nicht missverstanden zu werden: Krimis sollen und müssen brisante soziale Themen bearbeiten, aber bitteschön nicht auf platte Art. Dass es anders geht, zeigt „Der Dicke liebt“, innerhalb der TO/PR-Reihe für mich der beste Film des vergangenen Jahres.

    1. vor 2 Wochen

      Ja, wenn ich die Höhepunkte des TO/PR-Jahres 2024 aufzulisten begänne, wäre der PR „Der Dicke liebt“ – ebenso wie der TO „Avatar“ an vorderster Stelle mit dabei … 😘

    2. vor 2 Wochen

      Danke für Ihren Kommentar!!! 👍

    3. vor 2 Wochen

      danke für die fundierte Meinung. mir wäre halt nur Krimi alleine langweilig. ich mag die Geschichten und Charakterzeichnungen drumherum.

      1. vor 4 Tagen

        Ohne die Geschichte/Hintergründe drumherum wäre ein Krimi genauso hirnlos wie die zahllosen Actionstreifen, die ihre Hauptaufgabe in der passiven Befriedigung von Gewaltbedürfnissen der Zuschauer sehen.

  3. vor 2 Wochen

    „……..schwieriges Thema ausgesucht……“ lese ich in der Tatort-Kritik.

    Also noch‘n Drama.

    Kann ich mir schenken, das x-te dramatische Ereignis, kurz hintereinander im Tatort oder Polizeiruf, verschenkte Krimi-Zeit.

    Montag kommt Sylt mit Sievers im ZDF, da weiss man, was man hat.
    Einen gelungenen Fernsehabend.

    Die letzten Sonntage, bis auf Zürich, haben mir gereicht! Und Borowski kommt eh nie richtig in die Pötte.

  4. vor 2 Wochen

    Was für ein schrecklicher Tatort. Langweilig und furchtbar anzusehen.
    Ein völliger Mist.

  5. vor 2 Wochen

    ich gucke seit 20:15, aber weiß immer noch nicht um was es eigentlich geht…

  6. vor 2 Wochen

    Ich kann Frank Enzmann nur Recht geben , die TO Redaktion sollte sich mal Gedanken über die Kameraführung machen ,nie eine Totale ,nur Nahaufnahmen wo man bloß nicht sehen kann wo das ist ,in anderen To`s
    wird auch mal die Stadt gezeigt ,Wege , Gebäude , wenn es mal bei Borowski
    ein Totale gibt ,dann ist der Hintergrund unscharf gemacht.
    Das löst Beklemmung aus , aber nicht durch die Handlung —
    Null Sterne von mir !!

  7. vor 2 Wochen

    Habe wieder mal den Eindruck, alle guten und weniger guten Themen wurden schon verfilmt.
    Deshalb kommt nur noch Mist.

  8. vor 2 Wochen

    Der großartige Borowski kann diese gequirlte Kacke auch nicht mehr retten…

  9. vor 2 Wochen

    Tatort wird immer schlechter. Leider. Besser Polizeiruf 110.

  10. vor 2 Wochen

    Ein Tatort Drehbuch blöder als das andere. Heute mal wieder noch schlimmer als sonst. Die 2 Tatorte im Jahr, die i. O. sind muss man erst einmal finden.


  11. Ende der Erstausstrahlung

  12. vor 2 Wochen

    Warum wird Fr. Döring von der Polizei abgeführt? Sie hat doch NICHTS STRAFBARES (!) gemacht … 🧐

    1. vor 2 Wochen

      sie steht unter Mordverdacht, oder glauben Sie, man lässt sie einfach laufen, weil es in ihrer Version der Geschichte Selbstmord war?

  13. vor 2 Wochen

    War ein guter spannender Krimi.
    Tolle Schauspielerischen Leistungen
    8/10

  14. vor 2 Wochen

    … schon bessere TO aus Kiel mit Borowski gesehen, weder Thema noch Handlung waren mein Ding, würde ich nicht nochmal schauen wollen.

  15. vor 2 Wochen

    Eine bemerkenswerte Schwachstelle des Tatorts ist die Besetzung mit Almila Bagriacik, deren schauspielerische Bandbreite spürbar begrenzt erscheint – vor allem im Vergleich zu ihrer Vorgängerin Sibel Kekilli. Es fällt schwer zu glauben, dass sie als Borowskis künftige Nachfolgerin den Kieler Tatort eigenständig tragen kann.
    Auch dramaturgisch gibt es einige unglaubwürdige Momente: Die Sexparty-Szene mit Mila Sahin und Juri wirkt in ihrer Umsetzung seltsam steif und inkonsistent, gerade weil Juri ja von ihrer Ermittlertätigkeit wusste. Noch gravierender sind die Ungereimtheiten um Nele Krügers Auftritt an Borowskis Privatadresse. Ein erfahrener Ermittler würde in solch einer Situation umgehend Verstärkung oder medizinische Hilfe anfordern – schon allein die Tatsache, dass sie seine private Anschrift kennt, müsste alle Alarmglocken schrillen lassen. Ihr auffälliges Verhalten deutet entweder auf eine Täterschaft oder auf schwerwiegende persönliche Probleme hin. Dass Borowski diese offensichtlichen Warnsignale ignoriert und sich sogar alleine mit ihr trifft, nachdem sie ihn praktisch gestalkt hat, untergräbt die Glaubwürdigkeit seiner Figur erheblich.

  16. vor 2 Wochen

    Trifft eine bekannte Schauspielerin in einer vermeintliche Nebenrolle an, sie war’s.
    Aber auch davon abgesehen war der heutige Tatort aus meiner Sicht neunzig Minuten Zeitverschwendung.

  17. vor 2 Wochen

    Das wird der Richter entscheiden müssen.

  18. vor 2 Wochen

    Der letzte Mist

  19. vor 2 Wochen

    Dieser Kieler Tatort hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Zwar überzeugt Axel Milberg in seiner Rolle grundsätzlich, doch die Handlung weist deutliche Schwächen auf. Besonders Borowskis unlogisches Verhalten im Umgang mit Nele stört die Glaubwürdigkeit der Geschichte. Die teils konfuse Erzählweise und verschiedene unplausible Wendungen machen es schwer, sich auf den Fall einzulassen. Trotz der grundsätzlichen Qualitäten der Reihe konnte dieser Tatort nicht wirklich überzeugen.

    1. vor 2 Wochen

      Ein Polizist wäre am Ende nie alleine in die Wohnung von Nele gefahren. Nie. Und Sahin wäre nach dem Anruf natürlich auch nicht alleine hingefahren. Abgesehen von allen anderen, alleine das war schon lächerlich.

  20. vor 2 Wochen

    Heute nur sehr mäßige Spannung, schade. Hat mich nicht gepackt, das liegt aber nicht daran, dass hier eine Geschichte aus einer mir vollkommen fremden Welt erzählt wurde.

    Soweit ich richtig informiert bin, wird es nur noch eine Folge mit Borowski geben. Auch das ist sehr schade!

  21. vor 2 Wochen

    Als jemand, der Borowski-Tatorte normalerweise nicht besonders mag, bin ich diesmal richtig positiv überrascht worden! Die Schauspielerin der Stalkerin hat mich total mitgerissen, und die Geschichte hat mich von Anfang bis Ende gefesselt – ich saß die ganze Zeit da und habe mitgerätselt. Wirklich ein klasse Tatort. Ich hoffe sehr, dass Borowski einen letzten starken Fäll bekommt!

  22. vor 2 Wochen

    Für mich ein gelungener TO.
    Richtige Mischung zwischen Sozialdrama und Krimi.
    Sahin war heute auch menschlicher, nahbarer.
    @Der Fremde
    Ob die Nachbarin nichts Strafbares tat, muss geklärt werden. Immerhin war sie bei der Schussabgabe in einem körperlichen Handgemenge mit der Getöteten. Das muss erst einmal untersucht werden.
    Außerdem gebietet es auch die Schutzbedürftigkeit der Frau.
    Was wäre, wenn die Polizei die Frau daheim gelassen hätte. Sie im Laufe der Nacht erste richtig kapiert, dass sie mit ursächlich am Tod der Nachbarin beteiligt war und sich selbst umbringt?
    Dann wäre für viele wieder die böse Polizei schuld.

    1. vor 2 Wochen

      @Bruno:

      Sie meinen, Fr. Döring wurde quasi in ‚Schutzhaft‘ genommen? Interessante Interpretation des ‚Abführens‘ … 😉

      Wenn die Schussabgabe so war, wie von Fr. Döring dargestellt, hat das ‚Opfer‘ den Finger von Fr. Döring auf den Abzug gedrückt, das ist nicht mal ‚fahrlässige Tötung‘!

      Die beste Szene des Krimis aus meiner Sicht: Nele packt den Kinderwagen aus und darin liegt … eine Puppe! 😁

      1. vor 2 Wochen

        Die Polizei hat aber nur ihre Aussage. Entweder war es so, wie sie es erzählt, oder eben nicht.
        Andererseits ist es sicher nicht die Aufgabe der Polizisten vor Ort, zu entscheiden, ob es Totschlag, fahrlässige Tötung, Selbstmord oder Unfall war. Dafür gibt es Gerichte.

      2. vor 1 Woche

        Das hat man doch von Anfang an gewusst… 🤨

  23. vor 2 Wochen

    Habe mich die ganze Zeit gefragt, an wen mich die Stimme vom Petersen (Goldener Reiter) erinnert hat, dann kam ich drauf: Vadim Glowna. Borowski und Sahin funktionieren gut zusammen, ich mag die Figur der Frau Sahin auch lieber als die der Vorgängerin. Die Szene, in der sie ermittelten, blieb mir fremd und erschloss sich mir nicht. Hat einer erkennen können, was in der Nachricht stand, die Borowski zum Schluss bekam?

    1. vor 2 Wochen

      Die Nachricht war, Treffen wir uns heute Abend.

  24. vor 2 Wochen

    Ein überflüssiger Film, zwei Stunden an der frischen Luft wären besser gewesen.

  25. vor 2 Wochen

    ⭐ Ein Stern – aus Mitleid.

    Man hat sich redlich bemüht, ein Milieu zu kreieren, was den Film in gewaltigen Bildern dominiert hat: Sexualität in verstörender, abnormaler Art. Alles überproportional übermalt von Musik der speziellen Art.

    Das kann man gut finden oder nicht. Aber: Wo war der Krimi?

    Dieser war offensichtlich nur dazu da, um dem Sexgeschehen eine Plattform zubieten. Darüber hinaus war er, der Krimi, überaus langweilig.

    Wenn man, so wie ich, eine spannende Kriminalgeschichte erwartet hat, so waren das 90 Minuten Enttäuschung, deprimierend obendrein.

    Schauspielerisch war’s gut.

    1. vor 2 Wochen

      Immer wieder lustig zu lesen, wie sich Menschen wie Sie über etwas auslassen, was Sie nicht kennen.
      Dass es sowas geben könnte, diese Sexszene, GB, offene Treffs. Scheint Ihnen im Traum oder in Ihrer Fantasie nicht einzufallen.
      Sex ist was beiden/mehreren gefällt.
      Nicht jeder hatte Langeweile bei diesem Tatort, Herr VerklemmtBert 😜

      1. vor 2 Wochen

        Ja Bienchen,
        gibt’s dich auch noch?

        Kein eigenen Kommentar zustande bringen, aber bei anderen mal kräftig auf die Kacke hau’n. Wie man sie kennt…
        … und noch immer keine Einsicht, dass jeder seine eigene Meinung haben darf.

        Aber, wenn ich gewusst hätte, was dir so gefällt?
        Da kannst du mir noch so einiges beibringen.😍

      2. vor 2 Wochen

        Herr Bert, Herzilein,
        schau doch mal weiter unten, da steht mein Kommentar, sogar selbst verfasst. Stell Dir vor, ohne KI und ohne Lektor, ist das zu fassen – Skandal im Sperrbezirk. 😜

        Wenn Du das gewusst hättest… würdest Du dann die Peitsche schwingen? Rrrrrrrrr…. 🥰😋

    2. vor 2 Wochen

      Das Opfer war eine Frau, die sich selbst als sexsüchtig bezeichnete, die zum Gang-bang einlud und sich im Anschluss unter dem Einfluss von Alkohol plus Schlaftabletten selbst erschoss.
      Die Protagonistin war eine borderliner-auto-agressive Stalkerin mit einer Puppe als Baby, die sich vollkommen besoffen von irgendwelchen Boys an der Bushaltestelle…
      Ganz offensichtlich ging es hier nicht um „gelebter Sex, der auch noch Spaß macht“, sondern um ein krankhaftes/ kompulsives Verhältnis zur Sexualität, und wenn man dies in der Art und Weise, wie es in diesem Film inszeniert wurde, Sonntagabend und unter dem Label „Tatort“ nicht unbedingt sehenswert findet, dann macht einen das weder „verklemmt“ noch zu einem alttestamentarischen Verfechter des „Keuchheitsgürtels“.

      1. vor 1 Woche

        oje, Humor ist nicht so Ihre Stärke…

      2. vor 1 Woche

        Sie sollten Humor nicht mit Polemik verwechseln. ;)

  26. vor 2 Wochen

    Der Tatort mit der Nummer 1289 aus Kiel, heute in Erstsendung im ERSTEN und mit dem bekannten Team der dortigen Mordkommission. Erstaunlich wie zwei Personenbeamte in so kurzer Zeit einen so komplexen Fall lösen. Da ein Großteil der filmisch dargestellten Personen zwanghaft handelnde Leute gewesen sein sollten, kann ich den filmischen Ermittlern nur gratulieren. Einen Knall hatten da fast alle, ob in der Wohnung oder im Freien oder in vierrädrigen Blechbüchsen und die einzige Szene, wo ich tatsächlich kurz schmunzeln musste, war die, als Mila Sahin der Nele Krüger einen „knock out“ (heißt glaub´ ich so) versetzte. Erinnerte mich unwillkürlich an eine bekannte deutsche Ex-Boxerin. Ansonsten war dieser Tatort unterirdisch und einmal gesehen reicht mir völlig.

  27. vor 2 Wochen

    Mutig und berührend wurden in diesem Tatort menschliche Abgründe herausgearbeitet und die einzelnen Figuren gelungen inszeniert.
    Während die Handlung anfangs eher leicht, an einigen Stellen humorvoll bis provokant geprägt war und die Figuren sich leichtgängig in dieses Geschehen zu integrieren schienen, veränderte sich die Charakteristik dieses Tatorts im weiteren Verlauf maßgeblich. Die Spannung stieg, die einzelnen persönlichen Abgründe und Schicksale wurden zunehmend offenbart und das Geschehen sowie die Dialoge gewannen an Tiefgründigkeit und Emotionalität. Auch die einzelnen Figuren wichen zunehmend hinter ihrer oberflächlichen Fassade zurück und gewannen in ihrem Sein mehr Nähe, mehr Berührendes. Insbesondere die Figur Nele verkörperte auf gekonnte und nahegehende Art und Weise einen für diesen Tatort charakteristischen Prozess der Veränderung, indem sie sich von der Rolle der emotional betroffenen Zeugin zunehmend in ihre wahre Rolle, die der aufdringlichen und psychisch beeinträchtigten Nele hinein bewegte. Und auch die Nachbarn, welche sich anfangs einfach als spießige Eheleute abstempeln ließen, ließen ihre Fassade bröckeln und offenbarten mit Tiefgang, was sich vorher höchstens erahnen ließ.
    So lebte dieser Tatort maßgeblich von Veränderungsprozessen, von Wandel und dem Kaputtgehen der vielen Fassaden der einzelnen Menschen sowie der zunehmenden Offenbarung deren seelischen Verletztseins.
    Borowski passte sich scheinbar harmonisch in die Handlung ein, mit seiner ruhigen Art und der ausgewogenen Balance zwischen Menschlichkeit und ermittlerischer Konsequenz und auch Kommissarin Sahin schloss sich diesem Ermittlungsstil gekonnt an, wenngleich die positiven Momente in ihrem diesmal mehr im Vordergrund stehenden Privatleben der Handlung neben all der Tiefe temporär etwas von Leichtigkeit schenkte.
    Die musikalische, eher klangliche Inszenierung der Handlung ergänzte diese ganz wunderbar.
    Ein Tatort, meiner Ansicht nach 5 von 5 Sternen verdient, wie es auch Borowski allein schon täte. Schade, dass er geht – meiner Meinung nach ein Verlust.

  28. vor 2 Wochen

    # „Borowski und das hungrige Herz“ – Eine Analyse der narrativen und gesellschaftlichen Dimensionen

    Der vorliegende Tatort aus Kiel präsentiert eine bemerkenswerte Gratwanderung zwischen Kriminalhandlung und gesellschaftskritischer Auseinandersetzung mit dem Thema Hypersexualität. Die Drehbuchautorin Katrin Bühlig, die bereits mehrfach Erfahrung mit der Darstellung sexueller Grauzonen im Tatort-Format gesammelt hat, entwickelt hier eine vielschichtige Narrative, die zwischen verschiedenen Tonalitäten oszilliert.

    ## Narrative Struktur und thematische Komplexität

    Der Film verwebt geschickt mehrere Handlungsstränge:
    1. Die klassische Mordermittlung mit sechs Verdächtigen
    2. Die psychologische Exploration der Sexsucht
    3. Eine parallel verlaufende Stalking-Geschichte

    Bemerkenswert ist die Vermeidung einer expliziten moralischen Bewertung der dargestellten sexuellen Praktiken. Stattdessen wird die Ambivalenz zwischen selbstbestimmter Sexualität und potenziell selbstdestruktivem Verhalten exploriert.

    ## Figurenkonstellation und Perspektivierung

    Die Ermittlerfiguren werden distinkt positioniert: Während Kommissar Borowski in eine problematische Nähe zur psychisch labilen Nele Krüger gerät, behält Kommissarin Sahin eine professionelle Distanz bei gleichzeitiger aktiver Ermittlungsarbeit. Diese Konstellation ermöglicht verschiedene Zugänge zur Thematik, wobei insbesondere Borowskis „väterliche“ Annäherung an die jüngere Generation kritisch zu hinterfragen ist.

    ## Gesellschaftliche Dimension

    Der Film thematisiert zentrale gesellschaftliche Diskurse:
    – Die fortbestehende Doppelmoral bei der Bewertung weiblicher und männlicher Sexualität
    – Die mangelnde Anerkennung von Hypersexualität als behandlungsbedürftige Störung
    – Die Grenze zwischen sexueller Selbstbestimmung und selbstdestruktivem Verhalten

    ## Ästhetische Gestaltung

    Die Regisseurin Maria Solrun und ihr überwiegend weibliches Kreativteam schaffen durch die Musikauswahl von Haraldur Thrastarson eine besondere Atmosphäre. Die Integration von Songtexten mit direktem Handlungsbezug verstärkt die thematische Tiefe des Films.

    ## Fazit

    „Borowski und das hungrige Herz“ gelingt es, ein gesellschaftlich relevantes Thema in das Format des Kriminalfilms zu integrieren, ohne dabei in simple Moralisierung zu verfallen. Die narrative Komplexität wird durch die geschickte Verschränkung verschiedener Handlungsebenen erreicht, auch wenn die Konstruktion der väterlichen Ermittlerfigur Borowski an ihre Grenzen stößt.

    1. vor 1 Woche

      Nachvollziehbar und heute wieder nicht nur von KI verfasst 😉

  29. vor 2 Wochen

    Beachtlich, so ein Thema.
    Bei den einen geht die Sexualität ein, bei den anderen durch die Decke…
    Das im ÖRF zu zu zeigen, ist ziemlich gewagt und auch mutig.

    Ebenso, wie man es geschafft hat, dass zum Thema Sex die Voyeure in diesem Tatort nicht auf ihre Kosten kommen.

    Was mir nicht gefallen hat, war die Art und Weise, wie die Szene der toleranten Sexsucher*Innen hier dargestellt wird. Da lädt garantiert keine Frau irgendwelche ihr Fremde und Unbekannte Typen ein, erst gar nicht zu sich nach Hause. Und lässt sich dabei garantiert nicht auch noch dabei filmen. Da hat das Drehbuch vielleicht zu viele einschlägige Pornofilme angesehen anstatt zu recherchieren. Und damit, finde ich, sicher ohne Absicht, ein übles Klischee aus der Pornoindustrie aufgegriffen.
    Was ebenso peinlich, ärgerlich und schade ist.

    Zum,Glück ist hier die psychisch Kranke nicht auch noch die Mörderin.
    Das wäre dann wirklich zu viel gewesen.

    Das Ensemble fand ich grandios, Regie und Kamera auch, nur das Drehbuch ist sehr Schlecht, da Unrealistisch.

    Macht von mir
    ⭐️⭐️⭐️⭐️

    1. vor 2 Wochen

      Leider keine merkwürdige Porno Fantasie… Eine frühere Freundin hat das tatsächlich gemacht. Recht regelmäßig. Sie meinte auch, dass es da durchaus eine Szene für gibt. Erschreckend fand ich das auch. Daher leider tatsächlich realistisch.

      1. vor 2 Wochen

        Klar gibt es das, macht sogar Spaß, auch wenn es natürlich Leute gibt, die sich das nicht vorstellen können. Und stellt euch vor, es gehen meistens alle ziemlich lebendig nach Hause.

  30. vor 2 Wochen

    In einem Kriminalfilm gibt es 2 Hauptaspekte:

    1.) Wie wurde das Thema des Films – hier: Sexsucht – verhandelt?

    2.) War der Film als Krimi gelungen? Wurde die Handlung nachvollziehbar erzählt? Gab es logische Brüche? War die Auflösung überzeugend?

    Zu 1.)
    Bei seinem Thema trifft der Film keine eindeutige Aussage. Ist jeder als sexsüchtig zu bezeichnen, der nicht strikt monogam lebt? Die Verstrickungen vieler der handelnden Figuren könnten diesen Schluss nahelegen. Andererseits gönnt Kommissarin Şahin sich eine Nacht mit ihrem Ex, ohne in süchtiges oder selbstzerstörerisches Verhalten abzugleiten. Für mich persönlich ist allein der Begriff „Sexsucht“ schon fragwürdig und Ausdruck einer Zeit, die schon seit Längerem auf dem Rückweg zu Verklemmtheit und strikter Sexualmoral ist. Aus meiner Sicht ist jedenfalls ein monogames Leben kein Muss – auch für Frauen nicht.

    Nichtsdestoweniger fand ich die Motivation der Frau, die den Tod von Andrea Gonzor verursacht hatte, nachvollziehbar und beklemmend:
    Diese Frau wollte ihrem Mann trotz dessen Potenzproblemen weiterhin eine Sexualpartnerin sein und hatte extra auf einen Callboy verzichtet – und ihr Mann vergnügt sich mit anderen Frauen. Die Frau tat mir wirklich Leid.

    Zu 2.)
    Als Krimi hat mich dieser Film ausgesprochen enttäuscht, und das noch gar nicht einmal deshalb, weil es in diesem Film so viele zerrissene und gebrochene Charaktere gab, dass allein dadurch eine stringente, nachvollziehbare Handlung gar nicht entstehen konnte. Nein – was mich enttäuscht hat, war, dass die entscheidende Frage, die zu Anfang von Borowski und der Gerichtsmedizinerin gestellt wurde, nicht beantwortet wurde: Wie passt die Mordthese zum Einschusswinkel und zu der Tatsache, dass an den Händen der Toten selbst Schmauchspuren gefunden wurden? Mila Şahin stellt diese Frage ganz am Ende des Films noch einmal („Was war das jetzt – Mord, Selbstmord oder ein Unfall?“), und sie bleibt unbeantwortet.

    Das kann natürlich auch genau die Absicht der Autoren des Films gewesen sein – zu zeigen, dass nicht jeder Fall sich aufklären lässt. Aber da bin ich als im Wortsinne alter weißer Mann wohl ziemlich „old school“: Ich hätte gerne eine eindeutige und nachvollziehbare Aufklärung.

    5 von 10 Punkten.

    1. vor 2 Wochen

      Ich finde den Fall schon EINDEUTIG gelöst: wenn man die Darstellung von Fr. Döring als ‚tatsächlichen Handlungsablauf‘ ansieht – und bis zum Beweis des Gegenteils muss man das wohl – war es SELBSTMORD des ‚Opfers‘, unter Zuhilfenahme des Fingers von Fr. Göring als ‚Tatwerkzeug‘! 😇

      1. vor 1 Woche

        Warum legen die Autoren des Films dann der Kommissarin Şahin diese Frage in den Mund, die auch durch die SMS, die Borowski aufs Handy bekommt, nicht beantwortet wird? Sollte Şahin als die einzige Blöde dargestellt werden, die das Ergebnis ihrer eigenen Ermittlungen nicht kapiert? Das ist doch wohl eher unwahrscheinlich.

  31. vor 2 Wochen

    Mich hat nur gewundert dass Borowski nicht früher auf den Axl gekommenen ist. In dem Moment als es gesagt wurde war es doch klar wer gemeint war.

    1. vor 1 Woche

      Ich habe keine Ahnung von Gans und Rosen. Wußte deshalb auch nicht, wie diese Leute der Band heißen.

  32. vor 2 Wochen

    Wer schreibt Borowski diese abgeschmackten, küchenpsychologischen Monologe an den Leib? „man kann nach allem süchtig werden“, „Süchtige versuchen, eine innere Leere zu füllen“…. und das arme Opfer: „niemand fragt mich, wie es mir geht, keiner interessiert sich für mich“ mimimimimi, deshalb bin ich sexsüchtig und schieße mir in den Kopf….
    ich dachte, mit der KI-Folge und den selbstmörderischen FFF-Kids wäre ein Tiefpunkt erreicht gewesen, aber es geht wohl immer noch ein wenig mehr.

  33. vor 2 Wochen

    Scheinbar nichts versäumt.
    Wie so oft in den letzten Jahren.
    Vielleicht ist weniger Tatort mehr.

    Wie zuvor in vierzig Jahren, wo es noch ein Ereignis war.

    1. vor 2 Wochen

      Klar, vor 40 Jahren hat ja auch noch Schimmi rumgeballert, da gab es die richtig gute Action, Mord und Totschlag und der Kommissar ist der Held, die Polizei, dein Freund und Helfer – nicht diese schrecklichen Sozialkrimis, die Missstände in Deutschland aufdecken und belehren wollen, den moralischen Zeigefinger heben, du böser, böser du – wo kämen wir denn da hin, dass Krimis heutzutage Kritik am System äußern. Also, wirklich. Tststs…

      Ja, die guten alten Zeiten… wo sind sie geblieben? 😢

      Fußnote: der Kommentar kann Spuren von Ironie enthalten.
      Zu Risiken und Nebenwirkungen holen Sie sich bitte Rat beim Übersetzer aus Sarkasmustan, der fließend ironisch spricht.

      1. vor 2 Wochen

        Hallo Bienchen,
        ich komm‘ ja kaum mit dem Lesen hinterher…
        so viele Kommentare von dir. Alle Achtung.

        Übrigens: Das mit der Peitsche (siehe oben), finde ich interessant… …und das meine ich nicht ironisch. 😎

      2. vor 2 Wochen

        „Spuren von Ironie“ und eine dicke Portion Selbstgefälligkeit!

        Vielleicht lassen Sie den Leute einfach mal ihre Meinung, statt wie der letzte Bully hier unter jeden Kommentar einen rotziges Konter zu setzen.

        PS: ich bin auch kein Fan von den Schimmi-Nostalgikern (und von Schimmi noch weniger), aber das ist kein Grund unverschämt zu werden.

      3. vor 4 Tagen

        Liebe Bina,
        ich verfolge regelmässig den Tatort + Polizeiruf, und bilde mir meine Meinung.
        Und kommentiere.
        Bin denn mal so frei.
        Und mein Hauptaugenmerk ist:
        Spannend, schlüssig, mit nachvollziehbarem Konzept, und, es darf auch Tiefgang haben in jedweder Form…..aber bitte nicht langweilig, experimentell, Kammerspiel, und weitere schräge Formate.
        Krimi, und gut is.
        Und um die Feinheiten herauszuarbeiten, nun, dass haben sich hier im Forum viele auf die Fahne geschrieben, da bedarf es meiner „Analyse“ nicht auch noch.

        Wünsche weiterhin frohes -Tatorten-, jeder und jede nach eigener Fasson!

  34. vor 2 Wochen

    Ein m.M.n. durchaus gelungener Tatort, der die diametrale Beziehung zwischen Lust und gesellschaftlicher Akzeptanz darstellt. Obgleich die unüberlegte Handlung des Kommissars Borowski Fragen in mir aufwirft. Ein vielschichtiger, jedoch nicht fehlerfreier Versuch, den Puls der Zeit zu ertasten.

  35. vor 2 Wochen

    Let´s talk abaut sex baby ( ist mir gerade dazu eingefallen ) – und das die ganze Borowski Folge lang – passt eigentlich gar nicht so richtig zu Klaus und Team , aber trotzdem fand ich diesen TO gar nicht mal so schlecht – es gab´da aus Kiel schon durchaus fesselndere Geschichten – nun langweilig war dieser Streifen aber auch nicht gerade – gut gespielt und alles darum herum auch o.k. – dieses Team funktioniert recht gut zusammen – ich würd mir aus Kiel aber doch nochmal sowas , wie “ der stille Gast “ wünschen – wenn das heute der vorletzte Borowski war – dann mein Wunsch in Gottes Ohr

    1. vor 2 Wochen

      Vielleicht kommt ja der stille Gast in der letzten Folge ins Bordell und das immer wieder, in Endlosschleife, wie in „Murot und das Murmeltier“ 😆

      Scherz – ich fand den Tatort auch gut und bedauere, dass es der vorletzte war, der letzte gibt dann hoffentlich ein Highlight, das alle abholt.

      1. vor 2 Wochen

        da stimmen ja unsere Erwartungen an den letzten Borowski vollkommen überein

  36. vor 2 Wochen

    Sonderbar, es scheint niemand bemerkt zu haben, dass es in diesem TO um den grossen Irrtum zwischen Weibchen und Männchen geht und das fand ich grossartig erfasst, in vielen Fazetten im selben Film, die Kommissare inbegriffen und sehr zurückhaltend diskret, wirkliche super in jeder Beziehung. 10 Sterne.

    1. vor 2 Wochen

      Hallo Vero!

      Und der große Irrtum besteht worin und könnte wie vermieden werden?

  37. vor 2 Wochen

    1/5 sternen:
    Ich fand ihn leider richtig schlimm!

    90 minuten lang die eskapaden der borderliner-stalkerin, ständig diese sex-szenen… irgendwie fand ich’s nur anstrengend und nervig

    Schade, dabei sehe ich Borowski eigentlich sehr gerne!

  38. vor 2 Wochen

    Continuity & Schnitt lassen zu wünschen übrig (z.B. zweimaliges Auspacken der Bananen; Blut durch Selbstverletzung im Gesicht). Und was ist eigentlich mit dem Baby, das einmal 8 Monate sein soll, im Tragetuch – als Puppe – aber etwa einem 2-monatigen Kind entspricht: wird das wie ein Kleidungsstück zusammengeknüllt und im Schrank aufbewahrt, während seine Mutter rumzieht?
    Wenn Details nicht stimmen, kann einen dann das Ganze überzeugen?

  39. vor 2 Wochen

    Viel Psychologie und eine geisteskranke Frau mit einer Puppe als Baby aber wenig zielführende kriminalistische Handlung. Der Kommissar ist unrealistischerweise zu stark selbst involviert. Bis kurz vor dem Ende etwas langweilig dann spannender Schluss, der aber aufgesetzt wirkt. Sehr gute Schauspieler und Schauspielerinnen. 2 von 5 Sterne.

  40. vor 2 Wochen

    Ach herrje, wenn ich all die verklemmten, peinlich berührten Kommentare hier lese, muss ich herzlich lachen. Dass es sowas heutzutage gibt, gelebter Sex, der auch noch Spaß macht, du meine Güte. Sex hat doch zu Hause im Dunkeln unter der Bettdecke stattzufinden. Spaß an der Sache habe, um Gottes Willen, da beten wir am besten gleich drei Ave Maria – Gottlose Sitten, Pfui! Männer dieser Welt steht auf und steinigt die Ehebrecherin, wie im alten Testament.

    Der Tatort war großartig, auch das soll es geben, dass es solche lüsternen oder besser lustvollen Menschen gibt, die ihre Lust hemmungslos ausleben – natürlich ist der geneigte Zuschauer selbst fern jeglicher gottlosen Emotionen. Herrlich.

    Das beste Beispiel war die Ehefrau, die sich durch die Geräusche stimulieren ließ, vielleicht sogar selbst Hand an sich legte, so what? Muss sich Frau für ihre Lust schämen?
    Natürlich darf man(n) das tun, das ist ja klar, aber Frau hat den Keuschheitsgürtel bis zur Ehe zu tragen und danach keine unsittlichen Dinge tun, außer den eigenen Ehemann an sich ran zulassen, die sich aufhübscht, ein tolles Essen kocht, um den Mann zu verführen, der raus-rein-fertig, den sogenannten 08/15 Sex praktiziert, sich umdreht und schnarcht, während die Frau unbefriedigt da liegt und irgendwann den Callboy bestellt.

    Sahin und Borowski haben diesen Tatort großartig gespielt, natürlich mit einigen gravierenden Fehlern, die Stalkerin reinzulassen, Sahin kommt alleine zu Hilfe, usw., aber das ist jetzt mal nebensächlich. Viel wichtiger ist der Inhalt, die ganze Verzweiflung und Einsamkeit der Nele Krüger, die sexsüchtig ist und doch nur einen Menschen sucht, den sie lieben kann (Puppe) und sich an Borowski klammert, ihn stalkt und nicht zur Ruhe kommen lässt, Andrea Gonzor, die sich anscheinend aus Verzweiflung selbst tötete, auch wenn dies offen blieb, Milas ganz eigene Geschichte mit Ex-Freund Juri – alles Figuren, die diesem Tatort Leben einhauchen und ihn dadurch nicht zum billigen Rotlichtmilieukrimi verkommen lassen.

    Von mir definitiv gute ⭐⭐⭐⭐

    1. vor 1 Woche

      @Bina:

      Was ich an Ihrem Kommentar gut finde: Sie schreiben ehrlich, unorthodox, das gefällt mir an sich. Auch ich fand diese Folge recht gut (insbesondere Laura Balzer als Darstellerin der „Nele Krüger“).

      Was ich an Ihrem Kommentar nicht gut finde: alle User:innen, welche Ihre Meinung nicht teilen, seien „verklemmt“ bzw. „peinlich berührt“. Wenn tatsächlich alle Beteiligten an einem „Gangbang“ Spaß haben sollten, ist dagegen natürlich nichts einzuwenden. Ich habe allerdings meine Zweifel, ob Andrea Gonzor tatsächlich „Spaß“ hatte. Ich glaube, dass diese – so wie Nele Krüger – eine ausgeprägte psychische Störung hatte, von welcher sie sich ja letztlich auch durch ihre Selbsttötung „erlöste“. Und die männlichen Beteiligten am Gangbang sahen mir auch nicht wie die glücklichsten Menschen auf Erden aus … 😉

      1. vor 1 Woche

        Aber Kommissarin Şahin gönnt sich den Sex mit ihrem Ex, ohne in selbstzerstörerisches Verhalten abzugleiten.

        Eines ist an Ihrer Beobachtung allerdings richtig:

        Der Film hatte eine starke „Schlagseite“ in Richtung Verdammung der sexuellen Freizügigkeit. Der One-Night-Stand von Şahin war mir da als Gegengewicht schon rein quantitativ nicht stark genug.

    2. vor 1 Woche

      Hallo Bina!

      Volle Zustimmung zu diesem Kommentar – verbunden mit dem Hinweis, dass ich mich in meinem eigenen Kommentar weiter oben in demselben Sinne geäußert habe.

      Herzliche Grüße von einem Gesinnungsgenossen.

      Der Wanderer

      1. vor 1 Woche

        Merci, das freut mich ;-)

        Getroffene Hunde bellen, aber beißen nicht (in Bezug auf die „Verklemmten“, nicht auf Sie), aber gut, ich wollte niemanden vom Kommentieren abhalten, fand es nur amüsant, weil sich viele hier so echauffieren, dass sie sich das nicht vorstellen könnten, dass es sowas gibt.

        Herzliche Grüße zurück 😀

    3. Tom
      vor 1 Woche

      Danke @Bina für Deinen differenzierten Kommentar.

      Dass sich viele nicht vorstellen können, was anderen Freude bereitet und sich über Schweinkram zur Primetime beklagen, während sie gar keine Probleme mit der Darstellung von Gewalt und Mord im Vorabend Programm bedauere auch ich.

      Die vielen sexpositiven Facetten, die Millionen von Deutschen sich bewusst gönnen, kennen die restlichen 95% ja nur von RTL2 und ein paar Klischees haben wir auch gestern gesehen. Gangbangs in der Privatwohnung ohne Aufpasser, Masken, Parkplatz Sex im Regen oder am helllichten Tag. Das ist genauso plausibel, wie die Stalking Geschichte über die Borowski nicht mit seiner Kollegin spricht.

      Positiv fand ich den gehörlosen Teilnehmer, die enttäuschte Ehefrau, die sich eben nach mehr Leidenschaft sehnt, daß Sahin sich Spaß gönnt und generell nicht abwertend über die Swingerszene geurteilt würde.

      Bei Otto Normalverbraucher wird trotzdem der Eindruck geblieben sein, daß es Suchtverhalten ist, wenn man seine Sexualität nach seinen eigenen Vorstellungen auslebt.

      In der Summe würde ich dem Tatort das Prädikat „Befriedigend“ geben 😎

      1. vor 1 Woche

        @Tom: Ich danke Dir für Deinen Kommentar :-)

      2. vor 1 Woche

        @Tom:

        Ja, die „Frau, die sich selbst als sexsüchtig bezeichnete, die zum Gang-bang einlud und sich im Anschluss unter dem Einfluss von Alkohol plus Schlaftabletten selbst erschoss“ (copyright: @Katzenmensch, weiter oben) war ein so richtig sexuell ausgeglichener, glücklicher Mensch – ebenso der Parkplatzwächter sowie der Nachbar mit Potenzproblemen (von den anderen Teilnehmern des Gangbang hat man ja leider nicht allzu viel erfahren) … 😉

      3. Tom
        vor 1 Woche

        @Der Fremde
        Daß Andrea im TO nicht glücklich war, hab ich gesehen.

        Mir geht’s um die unrealistische Darstellung des Umfeldes und der Gleichsetzung von Sexpositiv mit Sexsucht.

        Ich hab persönlich weder an Gangbangs noch Parkplatzsex Interesse, aber ich kenne Menschen, die das genießen und mir erklärt haben, was sie daran mögen.
        Und die hedonistische Szene hat nachweislich 5 Mio Mitglieder in De/At/Ch und ist damit jetzt nicht Mainstream, aber auch keine kleine Randgruppe mehr.

        Da gibt’s Regeln und Übereinkünfte und wenn so ein Thema im TO auftaucht, schauen sich das auch Swinger an und lächeln milde, wenn etwas unrealistisch dargestellt wird.
        Darüber wird auch innerhalb der Community diskutiert.
        Parkplatzsex mit Eintritt und Imbisswagen gibt es nicht.
        Bei Regen erscheinen dort nicht mal Spanner.
        Gangbangs finden in Clubs oder Hotelzimmern statt und nie ohne Aufpasser.
        Privat trifft man sich nur mit Freunden und niemals mit Fremden.

        Und das Wichtigste: Wer gerne Sex hat, ist nicht sexsüchtig!

        Was mich noch interessieren würde:
        Wer war der Kapuzenmann mit der Pestmaske?
        Wurde das aufgelöst?

  41. vor 1 Woche

    Verstörend, spannend,schräg, bedrückend, ehrlich und sehr gut geschauspielert.

    1. vor 1 Woche

      Schließe mich an. An diesen sex…äh sechs Attributen gibt es nichts hinzu zu fügen! 😉

  42. vor 1 Woche

    Ich fand ihn sehr gut , das Thema sowie die Schauspieler, aber nicht zu dieser Uhrzeit

  43. vor 1 Woche

    Trotz (oder gerade wegen?) des, nun ja, delikaten Sujets als Krimi lange Zeit eine doch eher zähe Angelegenheit. Lag möglicherweise daran, dass das Ganze eine gewisse Unwucht hatte, wie ich finde: mit einem Fokus auf der in der Tat grandios dargestellten Figur der Nele einerseits. Und mit allerhand Nebengeschichten andererseits, die nicht so recht zum Zug gekommen sind, und dazwischen dapperte dann halt der Borowski weitgehend gewohnt dröge ermittelnd vor sich hin. Um neun Uhr war im Grunde immer noch nichts passiert, und danach bis ins allerdings dann doch gelungene Finale nicht viel. Dabei sind doch recht vielversprechende Nebenfiguren aufgetaucht, dieser herrliche Parkplatzwächter etwa (oder welche Funktion auch immer der hatte), und auch unter den Eventgästen war doch mancher Kauz, über den man gerne mehr erfahren hätte. Nebenbei: von Lust oder gar Spaß am Sex handelte der Film ja nun zuallerletzt. Verletzung, Verzweiflung, Vereinsamung waren da die Themen, die sich ein derart krasses Ventil gesucht haben, die Kommissari – die mir ganz gut gefallen hat – hat das ja nach ihrem eigenen Abenteuer explizit angesprochen. Insgesamt nicht schlecht, aber auch ein gutes Stück von einem Top-TO entfernt, unspektakuläre drei Sterne.

    ***/5

  44. vor 1 Woche

    B. und das hungrige Herz – der Film wurde ja bereits 2021 abgedreht aber nun erst gesendet. Warum wohl ? Nun, ich vermute, das Thema wurde erst mal auf Eis gelegt, weil es eigentlich nix für einen typischen Borowski ist, der seine Fälle stets ruhig und bedächtig löst. An einem derart psychologisch geschulten Ermittler prallen ansonsten plumpe Anbaggerversuche einer Verdächtigen ab, wie das Wasser von einem Friesennerz. Hier wirkt er unbeholfen und ratlos. Eine Folge also die sich eher als „Auslaufmodell“ für einen scheidenden Kommisar eignet, gleichzeitig gibt sie seiner Kollegin Sahin viel mehr Raum und rückt sie so für die Zukunft mehr in den Vordergrund.
    Grundlage der Story ist eine Swingerparty in dessen Folge es zu einem Tötungsdelikt kommt. Aber die überzeichneten Nebenschauplätze waren mir mit zu viel Klischees behaftet. Was macht der schmierige aber impotente Parkplatzwächter bei einem Gangbang ? Wer möchte denn da gefilmt werden ? Und dann noch die völlig durchgeknallte Nele, die sich aus purer Lust mal das T-Shirt am Arm fest tackert. Hat die Polizei eigentlich nicht ihre Personalien überprüft und fest stellen müssen das es da kein Kind gibt ? Und fällt weder am Imbiß noch sonst jemand auf, das ihr Baby nur schläft ? Zuletzt noch der Ehemann der seine Frau ausgerechnet in der Nachbarswohnung betrügt, womit er besonders leicht auffliegen kann ? Nur ein paar Auszüge und da gibt es noch sehr viele weitere Momente, wo ich denken musste: da presst man mit aller Gewalt so viel Blödsinn und Füllmaterial in Nebengeschichten, weil die eigentliche Handlung sehr mager und die Täterin am Schluss in 5 Minuten abgehandelt ist.
    Übrigens – im Vorfeld hatte man extra Maria Solrun mit der Regiearbeit betraut, wohl um das Thema Sex zu entschärfen und die richtige Tonalität aus der Sicht einer Frau besser zu treffen. Sorry – aber Nacktszenen gibt es in jedem zweite TO, und die hätte (wenn bewusst so gewollt) auch jeder Praktikant beim schneiden der Szenen heraus nehmen können.
    Insgesamt stände in meinem Zeugnis: „man war stets bemüht“ – aber das reicht eben in diesem Fall nur für 2 Sterne

    1. vor 1 Woche

      Danke für diesen ausgesprochen informativen Beitrag!

    2. vor 1 Woche

      noch ne Ergänzung nachdem ich nun andere Kommentare gelesen habe:
      Wie kann denn Nele schon kurz danach wieder eine SMS schreiben:
      „Sehen wir uns heute Abend, Klaus“ ?
      Also Selbstverletzung, Stalking, Waffenbesitz und die Bedrohung eines Beamten sind doch reichlich genug um sie vorläufig erst mal aus dem Verkehr zu ziehen

      1. vor 1 Woche

        @Manne:
        In D (oder Ö) muss man schon einiges „ausgefressen“ haben, um länger hinter Gitter zu kommen. Die Waffe haben sie ihr abgenommen (daher nun keine „Tatbegehungs-Gefahr“ mehr!) und bei den Tatbeständen „Selbstverletzung“ bzw. „Stalking“ muss wohl eine höhere Intensität vorliegen, um sie länger wegzusperren. Bei „Selbstverletzungs-Gefahr“ entscheidet nach meiner Kenntnis ein Amtsarzt … 🤨

        Danke für die Info, dass die Folge schon Herbst 2021 abgedreht wurde (das habe ich oben im Text der TO-Redaktion überlesen).
        Dieser Umstand erklärt einiges (das Auftreten von Sahin wirkte im Bezug auf die letzte Folge nicht konsistent; abgesehen davon: war Fr. Sahin nicht in der letzten Folge auffallend mollig, da die Darstellerin zur Drehzeit schwanger war?)

  45. vor 1 Woche

    Ich fremdle mit Borowski. Die Meinung der Tatort-Redaktion veranlasste mich, doch einzuschalten. Nun weiß ich, dass er und ich auch auf den letzten „Film-Metern“ keine Freunde mehr werden. Ich bin froh, dass der Film eine Fiktion ist, sonst müsste ich annehmen, unsere Polizei ist nicht nur kaputtgespart worden, sie beschäftigt auch kaputte Typen, die jenseits aller üblichen Normen agieren, Borowski handelt in Sphären, zu denen ich keinen Zugang habe, für mich weitgehend unlogisch und nicht nachvollziehbar. Selbst #Dr. Best konnte mir diesmal nicht weiterhelfen, Soweit ich seine intellektuell aufgeblasenen Zeilen verstanden haben, wird eine Vielzahl gesellschaftlich relevanter Themen behandelt. Ein Gemischtwarenladen ergibt aber noch keinen Film, einen Kriminalfilm schon gar nicht. Da die Handlung so dahinplätschert und Borowski wie gewohnt vor sich hin mäandert, bleibt mein intellektueller Anspruch auf der Strecke. Weil ich nur ansatzweise etwas über die wesentlichen Akteure erfahre, bekomme ich auch keinen richtigen emotionalen Zugang zu ihnen und empfinde Unverständnis und bestenfalls Mitleid. Uns wird ein kaputtes sexuelles Milieu gezeigt, in dem unerfüllte Begierden und Wünsche dominieren; die Liebe bleibt auf der Strecke bleibt. Es wird mir gezeigt, ich bekomme aber keinen Zugang zu den Figuren.
    Ich habe mir überlegt: Wenn Borowski seinen Dienst wie auch immer beendet, bekommt er von mir zum Abschied keine Blumen.

  46. vor 1 Woche

    Meine Meinung. Chaotisches Drehbuch, an der Realität vorbei, lange nicht so gelangweilt.
    ☹️

  47. vor 1 Woche

    Einer der schlechtesten Folgen, der letzten Jahre. Die Redaktion war offenbar auch nicht so überzeugt. Gedreht wurde die Folge bereits 2021 und lag vier jahre „auf Halde“. Jetzt weiss ich warum. Unlogische Handlungsteile, eine wacklige Kamera und immer wieder Alleingänge der Polizisten, die derart weltfremd sind, dass man sie längst lassen müsste.
    Dass Axel Milberg aus der Borovski-Rolle aussteigt hat sicher auch etwas mit den ungläubigen Drehbüchern zu tun.

    1. vor 1 Woche

      ‚ungläubige Drehbücher‘ –> *lol*!

      1. Tom
        vor 1 Woche

        Hab ich mir auch grad gedacht 😂 die Ungläubigen…

  48. vor 1 Woche

    Erstmals einen Tatort nicht zu Ende gesehen. So macht diese Tradition keinen Sinn mehr! Wenn nur Schrott produziert wird, sollte auch das Format verabschiedet werden. Schade um die guten Schauspieler in Deutschland, mit dem Tatort haben sie kein Sprungbrett mehr.

  49. vor 1 Woche

    Hat mir leider nicht gut gefallen. Irgendwiebei den Haaren herbeigezogen. 😔

  50. vor 1 Woche

    Wenn es ein Seidl gewesen wäre, hätte ich sicher durchgehalten. Aber diese oberflächliche Aneinandereihungen von lächerlichen Sexszenen ohne den geringsten Einblick in die Psyche der Beteiligten fand ich einfach nur ekelhaft. Nach einer halben Stunde abgeschaltet.

    1. Tom
      vor 1 Woche

      Den Einblick erhält man leider nur wenn man durchhält…leider.

  51. vor 1 Woche

    schöner Bananenschnittfehler beim Einkäufe auspacken beim Nachbarehepaar 😆

  52. vor 1 Woche

    Liebe Community,
    ich habe ein paar Kommentare entfernt, die gegen unsere Diskussionsregeln verstoßen haben. Zur Erinnerung:

    – Kritisiere gerne Argumente und Meinungen, aber nicht Personen
    – Bleib sachlich und respektvoll, auch wenn du anderer Meinung bist
    – Verzichte auf Ironie und Sarkasmus auf Kosten anderer User

    Diese Kommentarsektion soll ein Ort für konstruktiven Austausch über den Tatort sein. Unterschiedliche Sichtweisen sind ausdrücklich erwünscht, aber bitte diskutiert diese respektvoll.
    Danke fürs Verständnis!

    Gerald

  53. vor 1 Woche

    Von 15.12. bis 12.1. gab’s ja einen regelrechten ‚overflow‘ von 6 (!) neuen TO-Folgen. Trotz unseres teilweisen ‚Geplänkels‘ über Einzelheiten der Folge gefiel mir davon das „hungrige Herz“ mit Abstand am besten (insbes. wegen der sehr speziellen Rolle der ‚Nele Krüger‘!). Das ist eine Folge, die mir in Erinnerung bleiben wird! 😘

  54. vor 1 Woche

    Allerdings. Laura Balzer als Nele hat alle an die Wand gespielt !

    1. Tom
      vor 1 Woche

      Fand sie auch beeindruckend…tolle Newcomerin…

  55. vor 1 Woche

    Ich konnte ihn erst gestern sehen und fand ihn gar nicht schlecht. Einige Längen, ja, und einige Unlogik (hat sich die Tote doch selbst erschossen, das schloss die Obdzentin ja aus ?). Die Sexszenen waren ja zum Glück nicht so deutlich gezeigt, wie ich befürchtet hatte. Es gab ein paar witzige Dialoge und Szenen. Insgesamt bis dahin Mittelmaß. Allerdings kommt dazu: hervorragend und überzeugend gespielt wurde die „verrückte“ Nele Krüger, dazu wurde sie von der Kamera oft gut in den Mittelpunkt gezogen. Voll überzeugend und deutlich. Meist musste die mir leid tun. Manchmal erschrak mich ihre Raffinesse. Von ihr hätte ich gerne noch mehr gesehen. Von der Mitte des Films an spielte diese Schauspielerin Laura Balzer „alle anderen an die Wand“, das schrieb auch eine bekannte Zeitung. Da kam es auf die übrige Handlung, die nicht so überzeugend war, nicht mehr an.
    Allein wegen ihr lohnt es sich, den Film zu sehen.
    Gesamturteil: gut bis sehr gut.

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