Tatort Folge 551: Sag nichts



Todesursache: Offener Schädelbruch. Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) untersucht im vierten Münster-Tatort „Sag nichts“ eingangs die Leiche eines Mannes, der am Ufer des Aasees gefunden wurde. Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) stellt indessen die Spuren am Tatort sicher. Reifenspuren im Schlamm weisen auf einen Geländewagen hin, mit dem das Opfer zum Fundort transportiert wurde. Zu Thiels Enttäuschung führt dieser Hinweis jedoch nicht zum Täter, sondern zunächst zur Identität des Opfers.

Wie das Ermittlerduo Thiel und Boerne im Fall „Sag nichts“ nämlich herausfindet, war Roswitha Baermann eine jener drei Personen, die in letzter Zeit derartige Reifen für Jeeps in Münster gekauft haben. Roswitha ist dabei nicht nur die Ehefrau des Toten, Wolfgang Baermann, sondern auch die behandelnde Physiotherapeutin von Prof. Boerne. Im Gespräch mit der jungen Witwe erfahren die beiden Münsteraner Ermittler, dass sie ihren Mann schon seit einigen Tagen vermisste. Zuletzt wurde das Opfer lebend auf der Beerdigung seiner Stiefmutter Gudrun gesehen. Roswitha beschreibt den verstorbenen Ingenieur als einen sehr verschlossenen Menschen, der sich manchmal tagelang zurückzog. Seit seiner Kindheit litt Wolfgang Baermann an Depressionen.

In der Pathologie entdeckt Prof. Karl-Friedrich Boerne währenddessen etwas Bizarres: „Meeresbrise, der frische Wind im WC. Das war in seinen Bronchien!“ Damit führen die fortgesetzten Untersuchungen des Leichnams zu einer heißen Spur, denn tatsächlich entdeckt die Kripo im Badezimmer der Familie Baermann verwischte Blutspuren. Das Mordopfer wurde also offensichtlich im Bad mit WC-Reiniger sediert und dann erschlagen – die Ehefrau steht nun unter dringendem Tatverdacht.

Die Verdächtige sagt zunächst aus, nach der Beerdigung zu einem Seminar gefahren zu sein, gibt aber schließlich zu, das Wochenende mit dem Geschäftspartner ihres ermordeten Mannes, Klaus Weisberg, verbracht zu haben. Hauptkommissar Thiel und Rechtsmediziner Boerne bekommen im Laufe ihrer Ermittlungen im Fall „Sag nichts“ zunehmend das Gefühl, dass die Familie Baermann vom Pech verfolgt ist: Nur wenige Tage vor dem Mord an Wolfgang war die zweite Frau seines Vaters Henner in der Badewanne verstorben. Und die Schwester Hanne lebt in der Psychiatrie, weil sie seit ihrer Kindheit an einem Trauma leidet.

Die Kriminalisten aus der Domstadt Münster erfahren, dass es auf der Beerdigung einen lautstarken Streit zwischen Wolfgang und Henner Baermann gegeben hat. Prof. Boerne ist sich schließlich sicher, mit Hanne den Schlüssel zur Aufklärung des Mordfalls gefunden zu haben…


Die Dreharbeiten zum Münster-Tatort „Sag nichts“ fanden von Juli bis August 2003 in Münster und Köln statt. Die Tatort-Folge 551 wurde am Sonntag, den 14. Dezember 2003, im Ersten Programm der ARD zum ersten Mal gezeigt. Knapp acht Millionen Zuschauer verfolgten Thiels und Boernes vierten Einsatz an dem Abend.

Videos zur Tatort Produktion

Tatort Sag nichts – Trailer



ARD Plus – Trailer



Besetzung

Hauptkommissar Frank Thiel – Axel Prahl
Prof. Karl-Friedrich Boerne – Jan Josef Liefers
Silke Haller („Alberich“) – ChrisTine Urspruch
Wilhelmine Klemm – Mechthild Großmann
Herbert Thiel – Claus D. Clausnitzer
Hanne Baermann – Jenny Schily
Roswitha Baermann – Julika Jenkins
Klaus Weisberg – Harald Schrott
Wolfgang Baermann – Otto Mellies
Sheriff / Professor Scherfenhagen – Tina Engel
Bernd Bulle – Oliver Bokern
Nadeshda Krusenstern – Friederike Kempter
u.a.

Stab

Drehbuch – Hans-Christian Laaber
Regie – Lars Kraume
Kamera – Philippe Cordey
Musik – Jan Josef Liefers

Bilder: SWR/WDR/Michael Böhme


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24 Meinungen zum Tatort Folge 551: Sag nichts

  • lölion • am 25.11.10 um 1:14 Uhr

    Was bedeutet es denn, dass die beiden Kommissare am Schluss von „Sag nichts“, als sie noch mal durchs Haus gehen, auf das Bild mit einem Foto vom Haus gucken – sieht man da etwas das Grab der Mutter???

    Antworten
  • huhu • am 18.12.10 um 1:45 Uhr

    Vielleicht, dass der Amischlitten vor dem Haus steht?

    Antworten
  • Steve • am 16.6.11 um 21:53 Uhr

    Mich würde eher interessieren, was Boerne bei der Exumierung bzw bei der Obduktion der exumierten Leiche für Musik hört…
    Die Stelle wo Thiel andauern schlecht wird…

    Kennt jemand das Stück??

    Antworten
  • Phigu1 • am 17.6.11 um 8:57 Uhr

    Richard Wagner. Der Ring des Nibelungen. Götterdämmerung. Siegfrieds Tod (Marsch)

    Antworten
  • Hannes • am 17.6.11 um 17:08 Uhr

    Also.. das, was lölion fragt, würde mich auch mal interessieren. Eine bestimmte und nicht unwichtige Bedeutung muss das Bild ja haben, wenn der Film genau mit dem Blick der beiden Kommissare darauf endet!

    Antworten
  • edith • am 17.6.11 um 23:01 Uhr

    es ist der trauermarsch aus „götterdämmerung“ von richard wagner.

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  • Petra • am 18.6.11 um 10:13 Uhr

    Hallo,
    ich habe leider den Schluß verschklafen.. :-(
    Kann mir jemand sagen, wer der Mörder war???
    Danke

    Antworten
  • Hannes • am 23.6.11 um 10:51 Uhr

    @ Petra: Der (zweifache) Mörder ist der Vater von Wolfram und Hanne Baermann. Er hat sowohl seinen Sohn, als auch die 1. Ehefrau (die angeblich nach Amerika „abgehauen“ war) ermordet.

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  • WW • am 9.1.13 um 15:54 Uhr

    Ich habe bei dem letzten Bild auch gerätselt und keine tiefere Bedeutung erkannt. Vielleicht sollte es ein Bild aus der „guten alten Zeit“ sein, als die Welt der Familie noch in Ordnung war.
    Diese Sache mit dem Ami-Schlitten wurde auch nicht aufgelöst – wer war das? Schade, wenn Handlungsstränge im Nichts verlaufen.
    Insgesamt einer der schwachen Tatorte, wie ich finde.

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  • Alex • am 5.1.14 um 3:01 Uhr

    Vielleicht sollte das Auto auf dem Foto tatsächlich der Ami-Schlitten sein und so zeigen, dass der alte Baermann auch lieber in der Welt lebt, wo die Amerika-Legende wahr ist. Vielleicht hat er den Wagen auch im Nachhinein selbst so platziert, um es wahr erscheinen zu lassen.
    Oder den G.I. gab es wirklich und er war der Liebhaber der ersten Frau und so der Grund zum Streit.
    Mir gefällt es aber, dass vieles im Unklaren bleibt, auch wenn es im letzten Schnitt mit dem mysteriösen Foto wirklich etwas übertrieben wird, das, auch anhand der musikalischen Untermalung erkennbar, dem Zuschauer wohl direkt etwas hätte sagen sollen.
    Das Ganze ist irgendwie durchwachsen. Die Dramatisierung des Traumas nimmt zuviel Zeit in Anspruch und wirkt überflüssig, zudem ist die Mordwaffe schon längst gefunden. Auf der anderen Seite ist die knappe Abhandlung des Mordes der Preis, den man für so eine Handlung mit vielen ins Leere laufenden Ermittlung (die Aufdeckung der Affäre, der Tod der zweiten Frau) zahlt. Durch die häufigen „Enttäuschungen“ blieb es so lange spannend und mysteriös.

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  • Michi • am 24.1.14 um 6:15 Uhr

    Was hängen bleibt: Wagner! Dafür lieben wir alten Säcke (ich bin 40!) die Klassik und drehen förmlich durch. Boerne liegt da schon richtig.

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  • Michi • am 24.1.14 um 6:16 Uhr

    Und zwischendrin müsste, wenn ich mich recht erinnere, „Der Tod und das Mädchen“ vorkommen, das hört der Bruder zuhause.

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  • tatort-fan • am 4.2.14 um 15:35 Uhr

    Ein guter Tatort und auch spannend. Allerdings nicht der beste…

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  • Isa • am 24.3.14 um 18:19 Uhr

    Ich find Wagner auch toll. Und ich bin 16. Es ist nicht der beste tatort. Aber er kommt irgendwie am häufigsten. Na dem 10 mal schauen habe ichdas Ende verstanden, also einfach nochmal schaue.

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  • wiseguy • am 21.5.14 um 22:54 Uhr

    Ein bestimmtes Auto vor dem Haus?

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  • Berlincookie • am 10.11.15 um 20:40 Uhr

    Keine Ahnung ob ich nicht aufgepasst habe aber wer hat denn nun diesen bruder getötet,der am Anfang am Wasser gefunden wurde und warum wurde er getötet

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  • Dirk • am 4.1.16 um 22:56 Uhr

    Der Tatort Nummer 551 aus Münster. Hauptkommissar Frank Thiel und Professor Boerne ermitteln in einem heiklen und tragischen und schrecklichen und widerwärtigen Fall und zeigen dem Tatort-Zuschauer auf, dass es auch anders geht. Naja, ein bisschen Sarkasmus darf trotzdem sein und Nadeshda Krusenstern darf auch dabei sein. Ansonsten wird ein Über-Psychopath gestellt, nach Jahren und kurz davor. Man merkt den beiden Fahndern quasi an, wie ihnen am Ende der Aufklärung ein Stein vom Herzen fiel. Bravo.

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  • Seebaer • am 8.4.16 um 11:35 Uhr

    Die Musik im Film.
    Richard Wagner: Siegfrieds Trauermarsch, aus: Götterdämmerung.

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  • Mertens • am 25.9.16 um 0:20 Uhr

    Einer von zwei besten Tatorten aus Münster!

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  • Henning • am 4.11.20 um 0:00 Uhr

    Der Film wurde schon einige Male gezeigt, doch er ist immer wieder gut. Alleine schon die Geschichte mit der Tochter, die in diesem prunkvollen Klinikbau untergebracht ist und man ahnt von Anfang an, dass sie der Schlüssel zur Lösung des Falles ist. Ein toller Otto Mellies (RIF) spielt quasi die Rolle in der Rolle, man kauft ihm den vom Verlust schwer gebeutelten Alten am Anfang wirklich ab.

    Ich mag die Münsteraner heute noch, doch damals haben sie mir noch etwas besser gefallen. Der Grund ist mir heute klar geworden: damals haben sie (Thiel und Boerne) sich auch schrullig verhalten aber dann auch wieder normal miteinander gesprochen. Im Vergleich dazu wirken die beiden heute eigentlich in jeder Szene „overacted“. Thiel ist immer mürrisch und schreit herum und Boerne ist jetzt immer überheblich und arrogant. Es täte den Rollen gut, nicht immer nur die spleenige Karte zu spielen, für die sie bekannt sind, denn sonst überreizt man das ganze leicht.

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  • Lesterkwelle • am 16.11.20 um 20:58 Uhr

    Ich sah diesen Tatort aus 2003 zum erstenmal. Und hier stmmte alles, Drehbuch, Dialoge, Regie und natürlich die Darsteller. In der Münsteraner Serie zählt dieser Film zu den besten.

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  • Tatort-Liebhaber • am 15.11.22 um 8:15 Uhr

    Hier stand gestern Abend ein merwürdiger Kommentar, lang und wirr. Meine Güte… Zum Glück gibt es einen Administrator.
    Ich fand diesen Tatort, wie viele andere hier, ebenfalls herausragend. Die Dialoge sind perfekt, alles wirkt sehr inspiriert und natürlich. Der Plot ist ein Familiendrama, das realistisch wirkt. Auch die Darstellung einer psychisch Kranken ist in diesem Tatort nicht ganz so daneben gegangen wie in anderen Tatorten.
    Es wurde nach der Schluss-Szene gefragt. Ich vermute, dass der hervorgehobene, abschliessende Blick auf das Familienanwesen der Baermanns den Unterschied, der zwischen dem schönen Schein und der Realität bestehen kann, symbolisieren sollte.

    Dieser Münster-Tatort steht in krassem Gegensatz zum aktuellen Münster-Tatort von vorgestern, 13.11.22, 1216-„Ein Freund, ein guter Freund“, der vielleicht an den Witz des gleichnamigen Filmes von 1930 erinnern sollte. Was misslang.

    Als ich in den wie immer vorzüglichen Tatort-Fans-Infos las, dass „Ein Freund, ein guter Freund“ der 42. Münster-Tatort war, habe ich spekuliert, dass 2003 – als Tatort 551 „Sag nichts“ entstand – die meisten Beteiligten erst die 4. Folge gedreht haben und vielleicht ganz anders motiviert waren. Und neunzehn Jahre jünger waren.
    Manchmal kommt ein durchaus gutes und sehr erfolgreiches Konzept an sein natürliches Ende. Weil die Luft raus ist. Manchmal hilft aber auch eine längere Pause, in der alle gründlich Abstand nehmen und tief Luft holen können. Nicht so einfach in dieser atemlosen Zeit.

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  • Adabei • am 15.11.22 um 11:51 Uhr

    Habe diesen Tatort von 2003 jetzt das erste Mal gesehen. War durchgehend sehr spannend, obwohl ich ab Mitte des Films den Täter schon leicht im Verdacht hatte (aber man weiß ja nie…). Stimme dem Kommentar von „Henning“ zu: Die Münsteraner haben sich etwas weniger schrullig und mehr normal verhalten als in neueren Folgen. Das fand ich gut, weil es nicht übertrieben war. Ich denke auch, daß der Münster-Tatort in dieser traditionellen Form weitergehen sollte, also mit „reduzierter Spleenigkeit“ (aber nicht ganz ohne!) wie in dieser Folge von 2003. Die Geschichte war spannend und offenbarte gegen Ende ein Familiendrama. Das Foto am Filmende mit dem Wohnhaus im Grünen illustriert, daß unter nach außen gezeigter Normalität und Wohlstand manchmal schlimme Dinge lauern…
    5 Münster-Sterne für Schauspieler, Drehbuch, Regie, Kamera und wohlaustarierte Spleenigkeit!

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  • Der Fremde • am 20.8.24 um 22:15 Uhr

    Ich stimme dem Kommentar des Users @Adabei vom 15.11.22 vollinhaltlich zu:

    Auch ich sah diese Folge heute zum ersten Mal (war wahrscheinlich die einzige Münster-Folge, die ich bisher nicht kannte) und teile die Ansicht, dass damals der Humor der Truppe noch nicht so platt und klamaukartig war wie in den meisten Folgen der letzten Jahre (Ausnahme: die Folge ‚Limbus‘, welche dann aber das Münster-‚Stammpublikum‘ nicht so ganz verstanden hat). 😑

    Witzig weiters, die bald in den Ruhestand tretende Staatsanwältin Klemm vergleichsweise in wesentlich jüngeren Jahren zu sehen.

    Auch bei Jenny Schily ist es ungewohnt, sie in einer derart ‚jungen‘ Rolle zu sehen, sehr erfrischend!

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