Tatort Folge 545: Sonne und Sturm



Die Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) vom Landeskriminalamt in Hannover muss auch in ihrem dritten Fall, dem Tatort „Sonne und Sturm“, auf dem Land ermitteln, wo sie einem Giftmord auf die Spur kommt.


Eines Morgens findet Martin Felser, der sich mit der Ermittlerin eine Wohnung teilt und gleichzeitig in Lindholm verliebt ist, in ihrem Briefkasten einen Umschlag für seine Mitbewohnerin. Dieser enthält im Tatort „Sonne und Sturm“ einen Kraftriegel der Marke „Forte“ sowie eine Postkarte, auf der eine Warnung steht: „Kommen Sie schnell – sonst Mord!“ Ein Absender ist nirgendwo vermerkt. Lindholm, die irritiert ist von der ungewöhnlichen Botschaft, lässt den Riegel sicherheitshalber im Labor untersuchen – zurecht, wie sich bald herausstellt, denn dieser enthält eine für einen Menschen tödlichen Dosis Gift. Auch wenn die Staatsanwältin kein Interesse an dem Fall zeigt, macht sich die Hannoveraner Fahnderin trotzdem auf den Weg in den Ort, in dem der anonyme Brief abgeschickt wurde: das kleine Dorf Nordersiel in Ostfriesland.

Dort angekommen, erfährt die Kommissarin, dass es im Tatort „Sonne und Sturm“ tatsächlich gerade eine Art Anschlag mit Gift gegeben hat. So ist Wolfgang Surdrup, der Kapitän und Besitzer eines Ausflugschiffes, anscheinend vergiftet worden. Lindholm kann sich noch mit dem Opfer im Krankenhaus unterhalten, ehe dieser stirbt. Von Surdrup hat sie jedoch erfahren, dass er zuvor noch nie einen Kraftriegel von „Forte“ gegessen habe, während sein Geschäftspartner Jellinek sich beinahe von den Dingern ernährt und auch der Heilpraktiker Praetorius sich vor kurzem diesen Snack eingepackt habe. Seltsamerweise kommt bei der späteren kriminaltechnischen Untersuchung heraus, dass der Tote doch Reste eines „Forte“-Kraftriegels im Magen hatte, auch wenn er sich an keinen Verzehr erinnern kann – oder hat Surtrup gelogen?

In der Zwischenzeit nimmt Kommissarin Lindholm im Tatort „Sonne und Sturm“ die persönlichen Beziehungen des Toten unter die Lupe und stellt fest, dass dessen Verhältnis zu seinem Partner Roland Jellinek ebenfalls vergiftet war. Der Geschäftspartner ist ein cholerischer Mann, der seine ganze Familie, bestehend aus seiner Frau Nynke und seiner Tochter Sandra, seit Jahren tyrannisiert. Jellinek ist laut eigener Aussage auch der Einzige im Dorf, der die besagten Kraftriegel zu sich nimmt – aber warum ist dann sein Partner gestorben? Oder sollte vielleicht mit dem Riegel gar nicht Surdrup getötet werden? Auch Christian Praetorius, der Heilpraktiker, kommt der Kommissarin aus Hannover im Tatort „Sonne und Sturm“ verdächtig vor. Einerseits weil er anscheinend auch „Forte“-Riegel bei sich hatte und andererseits weil er möglicherweise eine geheime Beziehung zu Nynke Jellinek geführt hatte.

Kurz darauf kommt es in Nordersiel zu einer Verzweiflungstat, die Lindholm jedoch in letzter Minute noch verhindern kann. Daraufhin scheint der Fall im Tatort „Sonne und Sturm“ auch gelöst, doch trügt der Schein nur?


Im März und im April 2003 wurde die Tatort-Folge 545 „Sonne und Sturm“ unter anderem im nördlichen Ostfriesland gefilmt. Gedreht wurde zum Beispiel in dem Örtchen Greetsiel am Meer, das für den Krimi zum fiktiven Nordersiel wurde. Regisseur der Tatort-Episode aus Hannover war Thomas Jauch, der auch bereits Lindholms Ermittlungspremiere 2001 inszeniert hatte. Der Film zog bei seiner Erstausstrahlung am 2. November 2003 etwa 8,7 Millionen Deutsche vor den Fernseher.

Besetzung

Kommissarin Charlotte Lindholm – Maria Furtwängler
Martin Felser – Ingo Naujoks
Nynke Jellinek – Eva Kryll
Sandra Jellinek – Bernadette Heerwagen
Polizeihauptmeister Thilo – Steffen Groth
Christian Praetorius – Harald Schrott
Roland Jellinek – Jochen Nickel

Stab

Regie – Thomas Jauch
Kamera – Jörg Widmer
Buch – Fred Breinersdorfer
Musik – Stephan Massimo

Bilder – NDR/Marion von der Mehden


9 Meinungen zum Tatort Folge 545: Sonne und Sturm

  • Carmen • am 10.8.10 um 21:39 Uhr

    wie bekomme ich denn raus, was in dieser Folge für Songs eingespielt wurden? Es geht um einen „Oldie“, der nur kurz angespielt wird. Klingt ein bisschen wie Tom Jones, aber ich finds nicht…


  • bienchen • am 18.8.12 um 22:09 Uhr

    Hallo! Ich denke, Du meinst den Song, der angespielt wird, nachdem Charlotte Lindholm im Krankenhaus war & zu dem Polizeihauptmeister ins Büro kommt. Das wäre: Barry White „My first, my last, my everything“. Hoffe, das ist das Lied, das Du suchst.


  • Marc Reiser • am 7.3.13 um 22:17 Uhr

    Habe mir eben den dritten Fall der Lindholm angeschaut und was soll ich sagen..er hat mich wieder zufrieden gestellt. Wie ihr erster Fall war auch dieser sehr unterhaltsam. Auch wenn er vorhersehbar war, machte doch die lockere Ermittlungsweise und die altmodische Dorfgemeinschaft wieder alles wett. Ich mag die Lindholm Tatorte, weil sie immer etwas schrullige Charaktere beinhalten , einfach anders sind als die üblichen Tatorte. Oft naiv und beschwingt, aber nie verstaubt und langweilig!!! Aber auch Landschaftfreaks kommen auf ihre Kosten!!!!


  • Dirk • am 20.3.16 um 8:27 Uhr

    Der Tatort Nummer 545 aus Hannover. Die Hauptkommissarin Lindholm vom niedersächsischen Landeskriminalamt ermittelt in einem Tötungsdelikt, hinterhältig begangen durch Gift. Ihr zur Seite steht ihr Mitbewohner, der Martin Felser, der sollte auch einmal erwähnt werden. Schade, die Figur Felser hätte sich in weiteren Tatort-Episoden durchaus als „Dr. Watson“ geeignet und entwickeln können, aber Lindholm setzte wohl anderweitige Prioritäten. Die polizeilichen Untersuchungen finden in einem idyllischen Fischerdorf am Rande der Nordsee statt, aber das Klima dort ist wahrlich vergiftet, hinterhältig und brutal. Von der Spannung her nicht gerade ein umwerfender Tatort-Spielfilm, aber sehenswert, alleine schon der Atmosphäre wegen. Ich habe den bislang zweimal gesehen, eine Wiederholung ist nicht ausgeschlossen. Tatsache.


  • Karin L • am 17.6.20 um 0:08 Uhr

    Sehr ansehnlich und man konnte gut mitraten. Greetsiel als Standort „Nordsiel“ tut ein Übriges zur dichten Athmosphäre dieses Krimi. Lindholm und Martin ergänzen sich gut.
    Immer wieder gerne.


  • Der Fremde • am 18.6.20 um 14:37 Uhr

    Eigentlich eine zu Unrecht sehr selten gespielte Folge. Mir gefiel auch, Bernadette Heerwagen noch mal als ganz Junge zu sehen …


  • MadMonkey • am 26.9.20 um 15:42 Uhr

    Ein früher Lindholm Fall aus dem hohen Norden Greetsiel. Nette Unterhaltung schöne Gegend solider Fall. Alles gut schau ich bestimmt in paar Jahren wieder. Auf Frau Lindholm ist schließlich immer Verlass.


  • Der Fremde • am 2.6.22 um 14:18 Uhr

    Kann man sich immer wieder ansehen! Ein „alter“ Lindholm-TO, aus ihrer „provinziellen“ Zeit (also, als die Folgen oft in ländlichen Gegenden spielten) und mit Wohn-Partner Martin Felser. Überzeugt mich mehr als das jetzige Gespann mit der auf mich „außerirdisch“ wirkenden dunkelhäutigen Kollegin (mit ihren roboterhaften Bewegungen). Lindholm zeigte damals mehr Empathie als heute.
    Außerdem – wie schon oben erwähnt – mit einer ganz jungen Bernadette Heerwagen (als Täterin) und einem tollen rot-gelb gestreiften Leuchtturm.
    Wusste gar nicht, dass ich die Folge erst vor 2 J. gesehen habe.


  • Dirk • am 20.6.22 um 13:01 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 545 und aus dem Jahr 2003, damals, vor fast 20 Jahren, noch mit Felser, dieser Haushüter und Seelentröster. Und – die Besetzungsliste ist immer noch deutlich lesbar. Ansonsten scheint der Film noch in der Originalversion bildschirmtauglich zu sein.
    Die Meinung vom 20.03.2016 halte ich.


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