Gleich zwei beliebte Kommissare arbeiten in der zwölften Tatort-Folge „Mordverdacht“ von 1971 zusammen: Der Wiener Oberinspektor Viktor Marek (Fritz Eckhardt) trifft in dem Fernsehkrimi auf seinen Hamburger Kollegen Kommissar Paul Trimmel (Walter Richter), der den allerersten Tatort-Fall „Taxi nach Leipzig“ aus dem Jahr 1970 löste.
Oberinspektor Marek hat – wenn auch widerwillig – die Aufklärung eines Mordfalls übernommen: Frau Tüllmanns Leiche wurde in der Nähe der Donau gefunden. Sie war die Ehefrau des Großindustriellen Harald Tüllmann aus Hamburg. Der Witwer sagt bei seiner Vernehmung aus, eine glückliche Ehe geführt zu haben. Doch Marek findet schon bald heraus, dass ihn der Unternehmer belogen hat. Das Verhältnis zu seiner Frau war alles andere als gut. Es gab einige Probleme in der Ehe, besonders belastend war die krankhafte Eifersucht der Ehefrau. Außerdem findet der Wiener Ermittler heraus, dass Harald Tüllmann Kontakte zur Unterwelt hatte. Alle Verdachtsmomente weisen auf den reichen Ehemann als Täter hin: Tüllmann steht schließlich unter dringendem Mordverdacht.
Erst als sein Kollege aus Hamburg, Hauptkommissar Trimmel, in der Stadt auftaucht, wendet sich das Blatt. Der Fall „Mordverdacht“ scheint nicht so schnell und einfach aufzuklären zu sein, wie angenommen. Trimmel berichtet Marek von einem anderen Fall, wegen dem er derzeit in Wien ist. Da tut sich plötzlich eine neue Spur auf und die beiden Kommissare arbeiten fortan zusammen.
Nachdem Oberinspektor Viktor Marek bereits acht Fälle im österreichischen Fernsehen gelöst hatte, wurde er 1971 mit dem Krimi „Mordverdacht“ zum Tatort-Ermittler befördert. Der Schauspieler Fritz Eckhardt schrieb zu diesem und anderen Tatort-Einsätzen von Inspektor Marek das Drehbuch. Außerdem führte das Allround-Genie bei einigen Folgen die Regie.
Die Tatort-Folge 012 „Mordverdacht“ wurde erstmals am 7. November 1971 im Ersten gezeigt. Die damalige Einschaltquote lag bei überragenden 68 Prozent.
Besetzung der Tatort – Folge „Mordverdacht“:
Marek – Fritz Eckhardt
Harald Tüllmann – Werner Hinz
Miriam Reinhold – Liselotte Ebnet
Stab
Buch: Fritz Eckhardt
Regie: Walter Davy
Erstausstrahlung der Tatort – Folge „Mordverdacht“: 07.11.1971
Der erst Tatort des Beppi-Onkels!
Schönes Kammerspiel des ORF. Die Tatorte mit Fritz Eckhardt waren schon was besonderes.
Später wurde auf Inspektor Marek immer in den Kottan-Folgen Bezug genommen.
Beispiel: Kottan „Die Beförderung“:
Schrammel: Keine anderen Bewerber?
Kottan: Na, da Schremser is net in da Partei und da Marek is z’oid!
Glänzend!
Das Zusammenspiel von Fritz Eckhardt und Kurt Jaggberg ist immer wieder überaus amüsant. Einfach nur herrlich
Habe den ersten Fall von Kommissar Marek „Mordverdachte“ gesehen und bin über die schwachsinnigen Dialoge und die burleske Darstellung sehr verwundert gewesen. Die Tatort-Folge war nur anstrengend bis schwachsinnig und bot für mich keinerlei Unterhaltungswert.
Ich stoppte den Film nach etwa der Hälfte und werde neben heutigen österreichischen Tatort-Folgen auch keine alten österreichischen Tatort-Folgen mehr ansehen. Österreicher sollten die Finger von Tatort-Produktionen lassen, das können sie nämlich nicht. Ich möchte aber anmerken, dass ich selbst Österreicher bin.
@Georg Sabler
Wie man als Österreicher die deutschen Tatortfolgen bevorzugen kann, ist mir ein Rätsel. Der „Tatort“ lebt bis heute vom Lokalkolorit und sofern Du nicht einige Jahre in Deutschland gelebt hast werden Dir die deutschen Folgen in dieser Hinsicht nichts geben.
Weiters finde ich nicht, dass die deutschen Schauspieler oder Drehbücher prinzipiell besser wären als die österreichischen. Aufgrund der Größe des Landes werden einfach nur zehnmal soviele Folgen wie in Österreich produziert. Da ist die Wahrscheinlichkeit von guten Folgen einfach höher.
Es ist auch reichlich vermessen von Dir zuerst zu behaupten, Du hättest eine Tatortfolge mit Marek gesehen, um dann etwas später zuzugeben nach der Hälfte bereits abgebrochen zu haben und dann daraus zusammen mit aktuellen Tatortfolgen auch noch den Schluss zu ziehen, dass alle österreichischen Tatortfolgen nichts taugen und Österreicher keine (Tatort-)Krimis zustande bringen können.
Ich denke, auf Dich lässt sich hervorragend der Spruch von Dieter Nuhr anwenden.
Wenn ein deutscher Bundesbürger mit österreichischen Tatort-Folgen wenig anzufangen weiß, kann ich das aufgrund der Sprache noch verstehen, aber als Österreicher grenzt das ja fast schon an Landesverrat – jedenfalls was die Pauschalierung im Allgemeinen begtrifft. Es sei denn, mans stammt vielleicht aus Vorarlberg oder so, das ist ja schon mehr Scheiz als Österreich. Jedenfalls hat z. B. der Tatort KINDERSPIEL aus dem Jahr 1992 (mit Michael Janisch) immerhin den Adolf-Grimme-Preis in Bronze erhakten – können also nicht so schlecht sein, die österreichischen Tatort-Folgen.
Was nun diese eine Folge angeht, kann ich etzt nicht genau was dazu sagen – ich habe sie zwar gesehen, aber das ist schon eine Weile her. Ich weiß nur, daß die alten Folgen mit Fritz Eckhardt als Oberinspektor Marek mit Abstand die besten österreichischen Tatort-Folgen waren – und nicht nur meist spannend, sondern auch sehr unterhaltsam. Meiner Meinung nach Kult schlechthin, allerdings zugegeben für Nicht-Wiener Ohren vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig …
Der Tatort Nummer 012. Der Wiener Oberinspektor Marek, wenn der kam, konnte man laufen gehen und sein Inspektor Wirz, ja, der mit dem Charme eines wienerischen Loddels, ermitteln in einem Mordfall durch Wasserschlucken, wahrscheinlich in der Donau. Da das Opfer und die Beteiligten aus Hamburg stammten, kommt auch noch Hauptkommissar Trimmel hinzu, der mit der Zigarre. Und dann, plötzlich, erscheint auch noch ein alter Langzeit – Knasti im Polizeibüro, welcher bereits in Joe Mays Berliner Drama Asphalt, zusammen mit einer späteren deutschen schauspielerischen Reeperbahngröße, straffällig geworden ist. Der hat nun aber auch alles an politischen Staatsgesellschaften mitgemacht, dieser Langfinger. Straßenszenen vermißt man in diesem Bühnenstück mit Mal-Kulisse. Gesehen habe ich den tatsächlich in Erstendung, wissentlich das wir uns morgens auf dem Schulweg darüber königlich amüsiert haben. Aber nun reicht es wirklich. Ruhe sanft.
eines der komischsten Tatort Folge. Wirkt wie Theater, sehr subtil. Musste leider nach paar Minuten (ca 20.min) abschalten.
Nicht mein Fall. Leider. Ist vielleicht Inhaltlich gut, aber ich konnte es nicht das subtile aushalten.