In dem Frankfurter Tatort „Kopflos“ muss Hauptkommissar Edgar Brinkmann (Karl-Heinz von Hassel) einen höchst seltsamen Fall aufklären: Eine junge Frau ruft ganz kopflos bei der Polizei an, weil sie ihren leblosen Ehemannes gefunden hat. Alles sieht nach Mord aus. Doch als die Frankfurter Kripo am Tatort eintrifft, gibt es keine Leiche mehr.
Der Tatort „Kopflos“ stellt den Frankfurter Kommissar Brinkmann vor einen mysteriösen Fall: Die junge Frau Bergner behauptet steif und fest, ihren Ehemann tot in dessen Büro gefunden zu haben. Er habe zusammengesunken auf seinem Stuhl gesessen, Blutspuren hätten auf ein Verbrechen hingewiesen. Völlig kopflos war sie aus dem Raum gestürzt und hatte die Polizei alarmiert. Doch als Hauptkommissar Brinkmann von von der Frankfurter Kripo am Tatort ankommt, ist keine Leiche mehr aufzufinden – und auch nicht die leiseste Spur für ein Verbrechen. Wo ist die Leiche von Dr. Fred Bergner abgeblieben?
Und das ist nicht alles, der Fall „Kopflos“ wird noch verwirrender. Doch zunächst zur Vorgeschichte: Dr. Bergner war der Leiter der Forschungsabteilung in den Tronc-Werken, Frankfurt. Vor seinem mysteriösen Verschwinden stand er in Verhandlungen mit den Vertretern eines amerikanischen Unternehmens. Es ging um Lizenzen für das von Bergner entwickelte Laserverfahren, mit dem man die Oberflächen von Metall härten kann. Und auch privat hatte Bergner vor seinem vermeintlichen Ableben einiges um die Ohren. Es ging um seinen Sohn aus der ersten Ehe: Bertie. Der Junge war von der Polizei mit Rauschgift erwischt worden. Alles seine Schuld, behauptet Bergners Ex-Frau Christa. Er habe sich zu wenig um den Jungen gekümmert.
Dann verschwindet Bergner – oder vielmehr seine Leiche. Ines Bergner ist sich sicher, ihren Mann tot gesehen zu haben. Umso seltsamer, dass der vermeintlich Tote in der folgenden Nacht ziemlich aktiv zu sein scheint. Hauptkommissar Brinkmanns erste Ermittlungen am Tatort und im Umfeld des Verschwundenen bleiben ohne Ergebnis. Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob Bergner sich zur Tatzeit überhaupt im Werk aufgehalten hat. Doch dann kommt es zu einer interessanten Wendung im Tatort „Kopflos“: Brinkmann erfährt, dass Bergner während der vermeintlichen Tatzeit von einem Privatdetektiv namens Franke beschattet wurde. Als er herausfindet, wer den Detektiv dazu beauftragt hat, stattet Brinkmann ihm sogleich einen Besuch ab. Und erlebt eine weitere Überraschung.
Die Tatort-Folge 215 „Kopflos“ ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks. Sie wurde erstmals am 22. Januar 1989 im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt.
Besetzung
Kommissar Brinkmann – Karl-Heinz von Hassel
Kommissar Wegner – Thomas Ahrens
Ines Bergner – Sabine von Maydell
Dr. Fred Bergner – Dietrich Mattausch
Bertie – Hendrik Martz
Christa Rako – Ingmar Zeisberg
Stab
Buch – Hans Kelch
Regie – Sylvia Hoffman
Ausstattung – Horst Klös
Kamera – Jürgen Herrmann
Der Tatort mit der Nummer 215 aus Frankfurt. Hauptkommissar Brinkmann von der Mordkommission geht der dramatischen Anzeige einer Ehefrau nach, welche ihren Gatte angeblich tot im Büro einer Firma aufgefunden hat. Am Ort des Geschehens ist jedoch kein Leichnam aufzufinden und die Tatort-Polizeibeamten machen einen auf Beruhigung. Die Dame lässt aber nicht locker, gibt die Adresse eines Privat-Ermittlers an, welchen sie mit der Observation ihres Mannes beauftragt und schon Fotos von diesem erhalten hat. Hauptkommissar Brinkmann will mal gucken gehen, sucht den Detektiv dienstlich auf und findet ihn erschossen da nieder. Nun entwickelt sich ein interessanter und neugierig machender Tatort-Spielfilm um Werksspionage, Geheimnisverrat und Mord. Selbst der Bundesnachrichtendienst schaltet sich ein, will wahrscheinlich wissen, ob eine fremde Macht hinter der Mordserie steckt und reißt alles an sich. Mangels eines damals existierenden Polizeigesetzes, welches die Verfolgung von Mordtaten innerhalb der Bundesrepublik Deutschland zwingend vorschreibt, beißt Hauptkommissar Brinkmann in den sauren Apfel und gibt dem Stärkeren nach. Ja, Ja. So wär’s gewesen, vor 80 Jahren. (Stand heute). Die rührende Geschichte mit dem flüchtigen schulunwilligen Sohn sollte sicherlich der Ablenkung dienen. Einen gewissen Reiz übt er aber aus, dieser Tatort-Fernsehfilm aus dem Jahr 1989. Deshalb für mich wiederholungswert, auch der guten Schauspieler wegen.
Die 30 Jahre merkt man dem Tatort gar nicht an. Einige bekannte Gesichter wie Julia Biedermann die im gleichen Jahr mit den Dreharbeiten zu „Ein Schloß am Wörthersee“ begonnen hat. Helmut Dietl und Dietrich Mattausch sind auch dabei. Durch und durch gut.