Kurz und knapp – darum geht’s
In einer Wiener Bankfiliale wird ein Überfall verübt, bei dem die Kassiererin Herta Fischer erschossen wird, obwohl sie alle Anweisungen des Täters befolgt hatte. Der maskierte Räuber erbeutet eine halbe Million Schilling und hinterlässt verwirrende Spuren, die auf unterschiedliche Nationalitäten hindeuten. Während die Ermittler um Oberinspektor Pfeifer verschiedenen Verdächtigen nachgehen, rückt der kranke Ehemann des Opfers in den Fokus. Als die Ermittlungen bereits abgeschlossen scheinen, nimmt der Fall eine unerwartete Wendung…
Inhalt der Tatort-Folge „Feuerwerk für eine Leiche“
Ein maskierter Mann überfällt eine kleine Wiener Bankfiliale. Der Täter spricht mit italienischem Akzent und verwendet wiederholt die Worte „Presto, presto“. Trotz ihrer widerstandslosen Kooperation erschießt er die Kassiererin Herta Fischer. Am Tatort finden die Ermittler eine NATO-Jacke mit türkischen Zigaretten, auf deren Packung die Telefonnummer eines türkischen Lokals notiert ist.
Die Überwachungskamera kann keine Hinweise liefern, da sie am Vorabend für eine Geburtstagsfeier des Filialleiters verwendet und nicht wieder eingeschaltet wurde. Oberinspektor Pfeifer und seine Kollegen Fichtl und Winter ermitteln in verschiedene Richtungen: Der Filialleiter Norbert Kaiser erregt durch sein teures Auto Verdacht. Der kranke Ehemann Harald Fischer wird nach der Entdeckung seiner Affäre mit Eva Walder verdächtig. Auch der italienische Kellner Mario Nemeth, den das Opfer kannte, gerät ins Visier der Ermittler.
Die Ermittlungen verkomplizieren sich durch einen zweiten Bankraub mit gleichem Muster, bei dem der Täter gefasst wird, sich aber als unschuldig am ersten Überfall erweist. Nach einer Erpressung Fischers durch Eva Walders neuen Freund Drechsler und einem weiteren Banküberfall mit Geiselnahme kommt die Wahrheit ans Licht: Harald Fischer, der Ehemann des Opfers, der nach dem Verlust seiner Frau, seiner Geliebten und seiner Arbeit keinen Ausweg mehr sah, ist der maskierte Täter und wird bei seinem letzten Überfall erschossen.
Hinter den Kulissen
„Feuerwerk für eine Leiche“ ist die 211. Tatort-Folge und wurde 1988 vom Österreichischen Rundfunk (ORF) produziert. Das Drehbuch schrieb Bert Steingötter, Regie führte Kurt Junek. Die Erstausstrahlung erfolgte am 2. Oktober 1988 in der ARD. Es war der achte und letzte Fall von Oberinspektor Pfeifer, dargestellt von Bruno Dallansky. In der Rolle des Inspektors Fichtl ist Michael Janisch zu sehen. Von Pfeifers acht Fällen wurden nur drei, darunter dieser letzte, in der offiziellen Tatort-Reihe auch in Deutschland ausgestrahlt. Die übrigen fünf Fälle wurden ausschließlich in Österreich gezeigt.
Besetzung
Oberinspektor Pfeifer – Bruno Dallansky
Inspektor Fichtl – Michael Janisch
Inspektor Dorothea Winter – Dorothea Parton
Inspektor Hollocher – Michael Bukowsky
Hofrat Putner – Gerhard Dorfer
Norbert Kaiser – Alfons Haider
Herta Fischer – Birgit Machalissa
Harald Fischer – Alfred Reiterer
Eva Walder – Ingrid Ahrer
Wirt – Joe Berger
Alexandra Hübner – Karoline Koczan
Stab
Buch – Bert Steingötter
Regie – Kurt Junek
Kamera – Walter Kindler
Kostüme – Barbara Langbein
Schnitt – Daniela Padelewski
Produktionsleitung – Dieter Limbek
Der Tatort mit der Nummer 211 aus Wien, der Stadt des Praters und des Vergnügens, mit Slibowitz und Spaghetti. Und so war dieses schießwütige Tatort-Thrillerchen mit den österreichischen Tatort-Polizeibeamten um Hofrat Dr. Putner herum. (Witz komm raus, du bist umzingelt.) Die Inspektoren Pfeifer und Fichtl ermitteln mit weiteren Kollegen wegen Raubmordes in und um eine Bank herum, welche dreimal hintereinander in kurzen Zeiträumen überfallen wird und zur außergewöhnlich niedrigen Spannung maßgeblich beisteuert. Eine konfuse Schubladengeschichte strapazierte meine Nerven beim Zuschauen erheblich, der Entscheidungsdruck, auf die Fernbedienung des Fernsehers zu drücken, wuchs unaufhörlich. Im Jahr 1988 hatte ich gerade keine Zeit den zu gucken und bis ins nächste Jahrhundert ebenfalls nicht. Ehrlich.