Kurz und knapp – darum geht’s
Als ein totgeglaubter Abenteurer nach fünfzehn Jahren überraschend nach Düsseldorf zurückkehrt, wird kurz darauf sein ehemaliger Geschäftspartner ermordet aufgefunden. Kommissar Flemming nimmt sofort die Ermittlungen auf und identifiziert den zurückgekehrten Hugo Brandstätt als Hauptverdächtigen. Doch als es bei einer Festnahme zu einem tödlichen Schusswechsel kommt, beginnen für den Ermittler quälende Selbstzweifel. Als Flemming weiter nach der Wahrheit sucht, gerät er selbst ins Visier eines unbekannten Täters, der offenbar alles daran setzt, die Aufklärung des Falls mit allen Mitteln zu verhindern…
Inhalt der Tatort-Folge „Herz As“
Ratlos steht Kommissar Flemming vor der Leiche von Paul Martens, während der Nieselregen die nächtliche Szenerie in ein trübes Licht taucht. Die Spuren am Tatort sind spärlich, doch eines steht fest: Der Tod des angesehenen Geschäftsmanns tritt genau zu dem Zeitpunkt ein, als sein verschollen geglaubter Geschäftspartner Hugo Brandstätt nach fünfzehn Jahren in die Stadt zurückkehrt. Ein Zufall? Flemming glaubt nicht an Zufälle.
Der Düsseldorfer Ermittler, dessen Hartnäckigkeit nur von seiner Intuition übertroffen wird, verfolgt die Spur bis zum Haus von Martens‘ Witwe Pia – die ausgerechnet Brandstätts Ex-Frau ist. „Manchmal kommen die Toten zurück, und manchmal wäre es besser, sie blieben fort“, murmelt Pia bei der ersten Befragung. In ihrem Gesicht spiegelt sich ein ganzes Leben voller Enttäuschungen wider. Doch während Pia schweigt, gibt ihre Tochter Elfie – gespielt von Jasmin Tabatabai – dem Ermittler einen entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort ihres Vaters.
Für Flemming verdichten sich die Indizien gegen Brandstätt, und die Verhaftung ist nur noch eine Frage der Zeit. Was niemand ahnt: Brandstätt ist nicht allein gekommen. Seine neue Partnerin Jeanne bewegt sich wie ein Schatten durch die Stadt und schmuggelter sogar eine Waffe in die Untersuchungshaftanstalt – mit fatalen Folgen. Der Schusswechsel mit dem Verdächtigen endet tödlich, und ausgerechnet Flemming ist es, der den tödlichen Schuss abgibt.
Die Last dieser Tat liegt schwer auf Flemmings Schultern. Sein innerer Kompass, sonst so verlässlich wie ein Leuchtturm im Sturm, beginnt zu schwanken. War Brandstätt wirklich der Mörder? Oder hat er einen Unschuldigen getötet? Von dieser Frage getrieben, gräbt der Kommissar tiefer und gerät dabei selbst in Lebensgefahr. Wie Eis im Frühjahr beginnen die Fassaden zu schmelzen, und alte Verbrechen, die lange unter der Oberfläche verborgen lagen, kommen ans Licht.
Die Verfolgungsjagd durch die nächtlichen Straßen Düsseldorfs gleicht einem gefährlichen Tanz mit einem unsichtbaren Gegner. Nur die weibliche Intuition seiner Kollegin Miriam Koch, deren klarer Blick durch den Nebel der Vergangenheit dringt, kann Flemming letztendlich auf die richtige Spur führen. Aber wird diese Erkenntnis rechtzeitig kommen?
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Herz As“ wurde als 316. Folge der Krimireihe am 30. Juli 1995 im Ersten Programm erstausgestrahlt. Unter der Regie von Hannes Stöhr entstand ein packender Fall für das Düsseldorfer Ermittlerteam um Martin Lüttge als Kommissar Flemming und Roswitha Schreiner als Kollegin Miriam Koch.
In den Hauptrollen brilliert Arthur Brauss als totgeglaubter Abenteurer Hugo Brandstätt, während Jasmin Tabatabai in der Rolle seiner Tochter Elfie überzeugt. Die Dreharbeiten fanden in Düsseldorf statt, wo die urbane Kulisse der Rheinmetropole atmosphärisch eingefangen wurde.
Bemerkenswert ist, dass der Film lange Zeit selten im Fernsehen wiederholt wurde – ein Umstand, der in Fankreisen für Diskussionen sorgte. Erst am 22. September 2020 zeigte der WDR den Fall wieder, allerdings zu später Stunde um 23:45 Uhr. In der Tatort-Fangemeinde gilt „Herz As“ als besonderer Fall in der Flemming-Reihe, da er einen der wenigen Momente zeigt, in denen der sonst so stoische Kommissar mit schweren moralischen Konflikten konfrontiert wird.
Die besondere emotionale Tiefe der Folge erhielt nach dem Tod von Hauptdarsteller Martin Lüttge am 22. Februar 2017 eine zusätzliche Bedeutungsebene und machte den Fall zu einem besonderen Dokument der Tatort-Geschichte, das die Grenzen zwischen Gerechtigkeit und persönlicher Schuld auslotet.
Der Tatort mit der Nummer 316 aus der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen – Düsseldorf – und gesendet im Jahr 1995 – tatsächlich. Der Hauptkommissar der dortigen Mordkommission, Flemming, ermittelt in einem außergewöhnlich spannenden und sehenswerten Tatort-Thriller, schlecht gelaunt und teilweise ungerecht dem beruflichen Umfeld gegenüber. Eine Familientragödie bahnt sich an, über Jahre zurückliegend und nun wieder aufbrechend. Und Hauptkommissar Flemming mitten drin, der kriegt was ab. Diesen hervorragend gedrehten und mit tollen Schauspielern ausgestatteten Tatort-Kriminalfilm kann ich nur weiter empfehlen. Klasse.
Sorry
Totaler Kokolores.
Anwärter für die Saure Zitrone.
There is another story here, the one about Hauptkommissar Brammer. He once arrived in 1974 young and hip with a guitar, the coming man. He was a friend of Udo Lindenberg, the ladies loved him and the men were jealous. But after only 4 cases he disappeared and now we know where to: to a job in the archives in the cellar of the Presidium in Düsseldorf. Apparently those jealous colleagues managed to get rid of him.
Der Barkeeper ist süchtig nach dem Gameboy mit Tetris, dazu eine Disco, in der U96 mit „Das Boot“ läuft… dieses damalige Bemühen der Macher, den Zeitgeist einzufangen, weckt heute bei mir ein wohliges Retro-Gefühl. Das kann mir nicht einmal ein Flemming verderben, der sein eigenes Volk pauschal als eines verkauft, das auf andere arrogant herabsieht und auf dessen Straßen kein Ausländer sicher ist – doch diese Sprüche waren wohl den zeitnahen Anschlägen von Mölln und Hoyerswerda geschuldet. Jedenfalls waren Lied und Handheld zu dem Zeitpunkt auch schon ein paar Jahre alt, doch für die damalige ARD war das schon recht typisch.
Genial fand ich auch Wilfried Hochholdinger als total verstrahlten Undercover-Drogenermittler. Dazu Koch´s Fesselspielchen mit ihrem Staatsanwalt. Köstlich. Da ich gut unterhalten wurde, sehe ich gerne über die etwas hanebüchene Story hinweg. 4 Sterne!
Etwas nebulöse Handlung, aber die schauspielerischen Leistungen reißen’s raus:
Flemming brummig wie immer – kann aber einen Knopf an seiner Jacke selber annähen!
Andrea Jonasson geizt nicht mit reizvollen Ein- und Anblicken.
Roswitha Schreiner als Hobby-Domina mit Hang zu Fesselspielen mit ihrem „Heinzi“ – interessant, was in deutschen Politzeistuben nachts so getrieben wird!
Arthur Brauss gut wie immer.
Und wie mein Vorschreiber schon schrieb: Wilfried Hochholdinger ist grandios! Die 38-Std.-Schicht mittels „Hallo Wach“-Pillen nimmt man ihm jederzeit ab.
Aber was machte eigentlich Knut Hinz – immerhin selber 4x als Kommissar Brammer Tatortermittler 1974-1977 – als Archivar im Keller?
Eine schöne Szene auch der Kauf eines Sakkos für Flemming: Erst mal muß der Staub vom Ladenhüter gepustet werden, den der Inhaber ihm generös schenkt – das hatte was von Loriot: „Steht ihnen ausgezeichnet, passt wie angegossen!“ (Edgar Hoppe).
Kurios hingegen das Schild „Dt. Gesellschaft für Diaketik-Forschung DGDF“ – eine völlige Wortneuschöpfung, die auch Tante Google bestätigt: null Einträge!
Gute Besetzung mit Arthur Brauss. Diesen Schauspieler sehe ich immer wieder gerne. Kommissarin Miriam Koch ist unglaublich sexy in diesem Tatort und allein deshalb ist er schon sehenswert. Der Barkellner mit dem Gameboy ist der Hammer. Sowas von lustig. haha. Gute Folge