Nach dem Tod eines Schülers ermitteln die beiden Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) aus Köln im Tatort „Kinder der Gewalt“ an einer Gesamtschule, an der Gewalt und ein Krieg zwischen Deutschen und Türken beinahe an der Tagesordnung zu sein scheint.
Auch wenn Max Ballauf schon eine Weile in Köln lebt und im Tatort „Kinder der Gewalt“ zusammen mit seinem Partner Schenk bereits den siebten Fall aufklären muss, hat er sich in der Domstadt immer noch nicht häuslich eingerichtet. Anstatt sich eine Wohnung zu suchen, lebt Ballauf noch immer in einem Hotel, das für ihn mittlerweile zu einer Art Zuhause geworden ist. So sieht der Ermittler die Hotelbesitzerin Gabi Schuster sowie ihren 12 Jahre alten Sohn Jürgen sogar fast als eine Ersatzfamilie an.
Der Familienfrieden wird im Tatort „Kinder der Gewalt“ jedoch eines Tages jäh infrage gestellt, als der Sohn Jürgen ohne Schule und mit einem blutigen Gesicht von seiner Schule nach Hause kommt. Seiner Mutter erzählt der Junge dasselbe wie Kommissar Ballauf und dessen Kollegn auf dem Polizeipräsidium: Die Verletzungen sind bei einem Unfall entstanden. Später gesteht er jedoch dem Kölner Ermittler, dass eine Gruppe von jungen Türken ihn überfallen habe und er diese Gang so sehr fürchte, dass er die Wahrheit über die Wunden nicht sagen wollte. Selbst die Aussage des Jungen, dass er fast Todesangst hat, tut Ballauf als unberechtigt ab, da sie ja nicht mitten in der Bronx seien.
Diese Reaktion bereut Ballauf jedoch schon bald. Denn am Tag darauf wird die Leiche von Jürgen auf der Toilette in der Schule gefunden. Gestorben ist der Junge an einem Kopfschuss, was für die Kommissare und die Spurensicherung den Verdacht nahelegt, dass er sich selbst umgebracht hat. Ballauf plagt sich daraufhin im Tatort „Kinder der Gewalt“ mit starken Schuldgefühlen und der Frage, ob er den Tod nicht hätte verhindern können. Zudem ist der Fahnder sich sicher, dass Jürgen keinen Selbstmord begangen hat, sondern ermordet wurde – so fehlt zum Beispiel von der Schusswaffe jede Spur.
Bei ihren Ermittlungen bemerken die Kölner Kriminalkommissare im Tatort „Kinder der Gewalt“ bald auch, dass die Schule ihrer Lage an einem der sozialen Brennpunkte der Stadt alle Ehre macht. So herrscht ein Konflikt zwischen den deutschen und türkischstämmigen Schülern, bei dem auch Gewalt an der Tagesordnung ist. Um mehr über diesen Krieg unter Kindern und Jugendlichen zu erfahren, ermittelt Ballauf als Vertretungslehrer undercover an der Gesamtschule.
Schenk übernimmt währenddessen im Tatort „Kinder der Gewalt“ die offiziellen Ermittlungen, die jedoch keinerlei Ergebnisse bringen. So will niemand mit dem Polizisten reden, was auch an der allgegenwärtigen Angst in der Schule liegen könnte. Als Mitglied des Kollegiums erkennt Ballauf den Krieg zwischen Deutschen und Türken aber nur zu deutlich. Dieser Bandenkrieg hat dazu geführt, dass einige Schüler sich nicht ohne Waffe zur Schule trauen und die Lehrer machtlos zusehen müssen. Immerhin findet der Undercover-Polizist in einer Schülerin eine wichtige Informantion.
Das Mädchen nennt den aggressiven 13-jährigen Tucky als Jürgens Mörder. In einem Verhör mit dem Schüler kommt heraus, dass dieser zu einer Einbrecherbande gehört, die ein Ex-Schüler leitet. Anscheinend war auch Jürgen im Tatort „Kinder der Gewalt“ ein Mitglied der Gang. Die Tatwaffe könnte bei einem Einbruch entwendet worden sein, so dass als Täter am ehesten ein Mitglied der Gruppe infrage kommt. Ballauf und Schenk vermuten genauer, dass Jürgen bei seinen Kumpels als Verräter gegolten hat und deswegen ermordet wurde.
Dieser These widerspricht jedoch der schüchterne Junge, der nach Jürgens Tod an dessen Stelle in die Bande aufgenommen wurde. Der Zeuge behauptet nämlich, dass Jürgen doch Selbstmord begangen hat…
Inszeniert hatte die Kölner Tatort-Folge 411 „Kinder der Gewalt“ der Holländer Ben Verbong („Lily Was Here“), der zudem auch mit Edgar von Cossart für das Drehbuch verantwortlich war. Der Krimi, der das brisante und aktuelle Theme Gewalt an Schulen aufgreift, feierte seine Fernsehpremiere am 2. Mai 1999.
Besetzung
Kommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Kommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Gaby Schuster – Saskia Vester
Vater von Tucky – Wolfgang Packhäuser
Tucky – Tom Schilling
Danni – Max Riedel
Ali – Dennis Lorke
Anja, Urlaubsvertretung Lissy – Tessa Mittelstaedt
Hakan – Baki Davrak
Joe – Nikolaus Benda
Jürgen – Christian Mickeleit
Kalle – Martin Heisterkamp
Murat – Jonathas Pittelli
Nadine – Jasmin Schwiers
Yasar – Memet Bulent
Stab
Regie – Ben Verbong
Buch – Edgar von Cossart · Ben Verbong
Kamera – Kay Gauditz
Schnitt – Vera van Appeldorn
Musik – Hannes Vester
Produktion – WDR
Klasse Tatort. Ziemlich harter Tobak. Erinnert mich daran, dass ich keine Kinder haben will.
eigentlich ganz gut nur scheiss unrealistisch
der kleine nazi mit den schwarz gefärbten haaren kommt mir bekannt vor, der ähnelt stark einem jungen schauspieler der glaub ich unter anderem in ‚die welle‘ mitspielt..ist das der selbe?
Der Tatort mit der Nummer 411 aus Köln und da soll er auch gerne bleiben. Die beiden Hauptkommissare Max Ballauf und Freddy Schenk ermitteln im Rahmen ihrer Tätigkeit als Polizeibeamte bei der Mordkommission, ziemlich planlos und durcheinander erscheinend. Diesen Tatort-Spielfilm, eher ein als Sozial-Drama anzusehender Fernsehfilm, habe ich noch aus der Erstsendung in Erinnerung und die beiden Kripos hinterlassen nun wirklich keinen professionellen Eindruck, wirken eher provinzial und kleinkariert. Auch Spannungsmäßig eher Unterklasse-Niveau, kann man dieses Werk aus dem Jahr 1999 von Ben Verbong durchaus bei drei Meinungen belassen, welches schon überdurchschnittlich als ausreichend beurteilt erscheint. Ehrlich.
This one was directed by Ben Verbong who started his career making movies and went on to Germany to work for television. You can see his hand here, this TO looks much richer than most. Camera positioning (filming from below and through things like windows and the football netting), the light (the Präsidium looks really good) and even the pace is better than many of the 400 Tatorts before this one.
Kinder-Gewalt-Drogen, bedrückendes Thema. Im Ansatz gut erzählt, kommt aber nicht so richtig in die Gänge. Durchaus emotional und plausibel, erreicht dieser Tatort leider nicht die Tiefe, die er gebraucht hätte. Guter Durchschnitt.
Siebter Fall von Kriminalhauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Kriminalhauptkommissar Alfred (“Freddy“) Schenk (Dietmar Bär), die in Köln ihren Ermittlerort haben.
Das Thema ist diesmal die Gewalt von Kindern an den Schulen, die durch Migrationsprobleme, unter anderem wegen dem Ausländeranteil, in den Großstätten auftreten.
Aber auch die soziale Einstellung oder Gegebenheit der Kinder allgemein spielt bei deren Gewaltanwendungen wohl ebenfalls eine Rolle. Und dabei leiden wohl alle Schüler, die in solchen Einrichtungen ihre Schulpflicht ausführen müssen.
Für dieses Thema hat man nun dem Ermittler-Team Ballauf/Schenk eine Kriminalgeschichte geschrieben.
Story:
Jürgen (Christian Mickeleit), der Sohn von Gabi Schuster (Saskia Vester), die auch die Hotelwirtin von Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) ist, wird auf dem Nachhauseweg von deutsch-türkischen Klassenkammeraden überfallen, verprügelt und ausgeraubt. Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) geht mit ihm auf die Wache, doch Jürgen (Christian Mickeleit) macht dort keine Angaben. Bei einem gemeinsamen Fastfood-Besuch erzählt Jürgen (Christian Mickeleit) dem Max Ballauf (Klaus J. Behrendt), dass er sterben müsste, wenn er etwas sagen würde. Ganz so drastisch sieht Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) das Ganze nicht und sagt nur: Wir sind doch nicht in der Bronx, sondern wir leben in Köln. Am nächsten Tag ist Jürgen (Christian Mickeleit) wieder in der Schule und wir Zuschauer bekommen etwas den Alltag von Jürgen’s (Christian Mickeleit) Schulklasse gezeigt. Gegen Mittag hört man einen Schuss und auf der Toilette liegt erschossen der Jürgen (Christian Mickeleit). Es sieht nach Selbstmord aus. Die Tatwaffe fehlt jedoch und der Junge wurde vorher noch gequält und misshandelt. Freddy Schenk (Dietmar Bär) übernimmt den Fall, weil Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) zurzeit Urlaub hat. Doch der Tod von Jürgen (Christian Mickeleit) geht Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) so nahe, dass er sich auch um die Ermittlungen kümmert. Er sieht hier sogar einen Mordfall und will nun die Angst von Jürgen (Christian Mickeleit) genau ergründen. Dafür heuert er als Turnlehrer in der Schule von Jürgen (Christian Mickeleit) an und lernt die Klasse von Jürgen (Christian Mickeleit) sehr genau kennen. Wie die Strukturen dort aufgebaut sind. Zu welchen Verbrechen manche Kinder in dieser Klasse fähig sind und wie es genau zu dem Todesfall kommen konnte. Die verantwortlichen Schüler dafür haben sich jetzt den Klassenkameraden Danni (Max Riedel) als Nachfolger für Jürgen (Christian Mickeleit) ausgesucht. So können wir Zuschauer an diesem Danni (Max Riedel) sehen, wie es auch Jürgen in dieser Klasse gegangen ist. Da kann auch Ballauf/Schenk während ihren Ermittlungen nichts an dem Schicksal von Danni (Max Riedel) ändern. Aber zum Schluss muss ja nach der Auflösung dann doch noch ein halbes Happy-End her.
Kinder der Gewalt ist das Thema. Eigentlich ist dieses Thema sehr gut gewählt und noch heute brisant. Einmal mitspielende Rollen sind in dieser Folge “Kinder der Gewalt“ mit sehr interessanten und später auch erfolgreichen Schauspieler besetzt.
Saskia Vester zum Beispiel spielt die Hauswirtin Gabi Schuster.
Tom Schilling spielt den Schüler Tobias „Tucky“ Bender, der hier in dieser Folge das totale Böse präsentiert. Das macht er so überzeugend, dass man sogar in den Fernseher reinschlagen würde, wenn es der Rolle Tobias „Tucky“ Bender wehtun würde. Ja schon hier hat man gesehen, dass Tom Schilling ein großer Schauspieler werden wird. Auch die von dem Drehbuch eher schlichte Präsentation seiner Rolle, konnte er mit ein wenig Tiefe ausfüllen. Im Gegensatz zu seinem Schulfreund Kalle, der von Martin Heisterkamp verkörpert wurde.
Jasmine Schwiers spielt die Schülerin Nadine, die nur sieht und aus der Story, oder besser gesagt, aus dieser Klassengewalt herausgehalten wird. Ihre Beobachtungen lösen hier am Schluss den Fall. Leider sehr kitschig. Aber das liegt nicht an ihr, sondern am Drehbuch.
Auch Tessa Mittelstaedt spielt hier in dieser Folge die Urlaubsvertretung von Lissy Pütz (Anna Loos). Hier heißt sie Anja. In späteren Folgen, als sie die Nachfolgerin von Lissy Pütz (Anna Loos) wird, nennt sie sich dann Franziska. So sind nun mal die Ballauf/Schenk-Folgen. Immer etwas sinnlos Verrücktes muss mal dort vorkommen.
Trotz der Besetzung, die eigentlich auch gut performiert, läuft die Folge sehr kitschig ab. Für einen Nachgedanken bringt das alles nichts. Gut während des Zuschauens wird man hier schon emotional aufgebaut und erregt. Aber inhaltlich bekommt man hier oft einen Schlag serviert, dass einen fast vom Hocker haut.
Zum Beispiel:
– Thema Tatwaffe
– Auch das Zusammenspiel zwischen türkischen Jugendlichen, Einheimischen, Schutz und Einbrüche wirkt von vorne bis hinten inhaltlich nicht an einem Strang. Das müsste es aber sein, um etwas Tiefe in die Geschichte zu bekommen. Hier in dieser Folge sind diese einfache und auch sehr oft primitiv vorgetragene Situationen dieser Thematik zwar schon chronologisch geordnet, wirken aber zerhackt und irgendwie mit merklich fehlenden Teilen oder Bildern.
– Der Schluss mit dem Fußballspiel, wo Schenk (Dietmar Bär) als Torwart einiges eingeschenkt bekommt.
– Auch kurz vorher, wo der fröhliche Schluss des Filmes vorbereitet wird, indem die beiden Ermittler den Danni (Max Riedel) an einer Eisenbahnbrücke auffinden, wo dieser zum Glück seinem Leben kein Ende gesetzt hatte und ihn fragen, was er sich wünscht. Danni (Max Riedel) sagt dann: das versprochene Fußballspiel von Turnlehrer Max Ballauf (Klaus J. Behrendt). Frage: was ist denn deine Lieblingsposition, was willst du in diesem Spiel spielen? Danni (Max Riedel): Torwart. Diese Position hat Danni (Max Riedel) dann aber sehr offensiv ausgeführt. Bei einem gegnerischen Torwart wie Schenk (Dietmar Bär) vielleicht sogar verständlich.
Auf jeden Fall kann man nach dieser Folge “Kinder der Gewalt“ noch Hoffnung schöpfen, dass wir mal eine über dem Durchschnitt ablaufende Folge dieser Ermittler Ballauf/Schenk genießen können.
So wie es bis jetzt in den ersten sieben Folgen läuft, ändert diese Folge “Kinder der Gewalt“ auch nicht, dass für mich die Ermittler Ballauf/Schenk leider nur höchstens Durchschnittkommissare sind, bei denen ihre Folgen bis jetzt noch nicht mal auf Durchschnittsniveau ablaufen.
Die Folge “Kinder der Gewalt“ ist eine Folge, die meiner Meinung nach knapp drei Sterne verpasst hat.
Meine Schulnote: 4
Da ich selber Kölnerin bin, sehe ich mir diese Tatort-folgen sozusagen als Ortskundige an. Dabei merke ich, dass auch hier – Kinder der Gewalt- alles kreuz und quer läuft. Die Äusserung von Ballauf, dass wir hier nicht in der Bronx leben, ist ja total daneben. Da hat das Tatort-Team echt schlecht recherchiert. Ok, die Folge ist von 1999,aber such da gab es hier schon sog. „Ghetto’s“. (z.B.die Gegend um Ossendorfer Weg, Kölnberg, Karl Marx Allee usw.) In dieser, wie auch in anderen Tatortfolgen, merkt man Ballauf an, dass er zuvor in Düsseldorf Dienst geschoben hat..! Ob das Absicht ist, sei dahingestellt. Mir kommt es jdnfalls so vor. Und dass speziell bei Kölner Folgen die Figuren lustig hin und her getauscht werden, kann doch nicht nur mir auffallen? (Tochter v. Schenk, Sekretärin in Vertretung,) Zuviele Ungereimtheiten. Die besten Tatorts waren immer noch die mit „Schimmi“ (R. I. P.)