Tatort Folge 442: Tödliches Verlangen
Erscheinungsjahr: 2000
Kommissar: Ehrlicher und Kain
Ort: Tatort Leipzig
Bei der Tatort-Folge 442 „Tödliches Verlangen“ ermitteln die Kommissare Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade) von der Leipziger Kripo in einem Mordfall zulasten der Studentin Sabrina. Sabrina verdiente sich neben ihrem Studium als Stripperin etwas Geld. Die Kommissare müssen in unterschiedliche Richtungen ermitteln. Ein geprellter Freier von Sabrina könnte ein Motiv haben. Doch dann gilt es für die Ermittler, einer verwirrenden Spur nachzugehen, die von Eifersucht und Habgier geprägt ist.
Die Leiche der hübschen Sabrina wird aus einem See geborgen. Zunächst müssen sich die Leipziger Ermittler Ehrlicher und Kain ein persönliches Bild von dem Opfer machen. Sabrina besserte ihre bescheidenen finanziellen Verhältnisse durch ein Arrangement als Stripperin in einem einschlägigen Tanzlokal auf. Der ein oder andere Gast hatte scheinbar ein weitergehendes Interesse an Sabrina. So ergeben die Ermittlungen der Fahnder im Tatort „Tödliches Verlangen“, dass Sabrina offensichtlich vor ihrem gewaltsamen Tod einen Freier betrogen hat, der ihr Geld für eine Liebesnacht geboten hat. Statt ihm dessen Wünsche zu erfüllen, ist Sabrina aus dem gemeinsamen Taxis geflüchtet und hat das Geschäft platzen lassen.
In dem Haus, in dessen Eingang Sabrina in jener Nacht flüchtete, um dem Freier zu entkommen, wohnt ein gewisser Robert Quint. Die Leipziger Ermittler Ehrlicher und Kain finden heraus, dass der gutaussehende Quint häufiger Besuch von Sabrina bekommen hat. Grund genug für die Kommissare, weitere Details betreffend Quint zu ermitteln. Wie sich herausstellt, ist die Studentin in seiner Wohnung mit einem Kaminbesteck erschlagen worden.
Quint gerät noch mehr in den Mittelpunkt, als die Fahnder herausfinden, dass er unter dem Pseudonym Beauregard Belano Betrugstaten begangen hat und ein Haftbefehl gegen ihn vorliegt. Ehrlicher und Kain konfrontieren ihn mit ihrem Wissen. Angesichts dieser belastenden Tatsachen räumt Quint die Betrügereien ein. Was den Mord an Sabrina betrifft, bleibt er jedoch hartnäckig und streitet ab. Da den Ermittlern weitere Beweise fehlen, kommt er auf Kaution frei. Wie sich dann zeigt, bekommt der Fall gerade dadurch ein neues Gesicht.
Die Kaution, mit der die Außervollzugsetzung des Haftbefehls bewirkt wurde, stammt von der Molekularbiologin Prof. Dr. Christine Werrling. Die Professorin verdiente Millionen durch Patente. Die erfolgreiche Frau ist dem Charme Quints erlegen und hofft auf eine gemeinsame Zukunft mit ihm. Wäre da nicht ihre Tochter Nelly, die Quint ebenfalls liebt. Für die Leipziger Ermittler fügen sich einige Puzzle-Teile zusammen, als sie feststellen, dass Nelly auch die ermordete Sabrina kannte, da beide an der Universität studierten. Es gibt Zeugen, die die beiden jungen Frauen bei einem Streit in der Universität beobachtet haben. Langsam erschließt sich der Fall für die Kommissare, als Quint plötzlich flüchten will. Das Ermittler-Duo muss nun sein kriminalistisches Geschick beweisen.
Die Tatort-Folge 442 „Tödliches Verlangen“ ist eine Produktion des Mitteldeutschen Rundfunks. Beim Dreh dieses Leipziger Tatorts um Leidenschaft und Eifersucht nach dem Buch von Fred Breinersdorfer führte Miko Zeuschner Regie. Die Erstausstrahlung, bei der 6,75 Millionen Zuschauer einschalteten, fand am 24. April 2000. „Tödliches Verlangen“ ist der zweite Fall der Kommissare Ehrlicher und Kain, die zuvor in Dresden ermittelten.
Besetzung
Kommissar Bruno Ehrlicher – Peter Sodann
Kommissar Kain – Bernd Michael Lade
Kriminaltechniker Walter – Walter Nickel
Prof. Dr. Christine Werrling – Barbara-Magdalena Ahren
Nelly Werrling – Jenny Deimling
Robert Quint / Beauregard Belano – Ralph Herforth
Sabrina Schumann – Stefanie Schmid
Fredericke – Annekathrin Bürger
Harald Zyprick – Carl-Heinz Choynski
u.a.
Stab
Drehbuch – Fred Breinersdorfer
Regie – Miko Zeuschner
Kamera – Frank Küpper
Musik – Julian Boyd, Oskar Sala
5 Meinungen zum Tatort Folge 442: Tödliches Verlangen
Der Tatort Nummer 442, heute in Wiederholung auf MDR, 22:05 h. Erstsendung im April 2000 und bis heute keinerlei Meinung? Kann es denn sein, daß diese beiden Slapsticks-Stars aus der Ostzone fehlerfrei, allseits beliebt, unantastbar sind und gar nicht beachtet werden. Nein, kann doch wohl nicht sein. Hauptkommissar Ehrlicher und sein Kollege Hauptkommissar Kain aus Leipzig. Wie immer ermitteln sie wie John Wayne in Brannigan. Sie lösen die Fälle, wie andere Schachbrettaufgaben, überlegend und genau. Diesmal im Schatten von Geldgier und sexueller Abhängigkeit, mit Darstellern, welche aus dem SM-Milieu hätten stammen können. Ganz zu Anfang schon die Oberpeinlichkeit. Der im Taxi auf der Rückbank Hähnchen fressende fette Freier, dem die Nutte erst sein Geld und dann seine Puste raubte. Ich war selber deutlich vor dem Jahr 2000 in den neuen Bundesländern längere Zeit beruflich tätig und unterwegs. 100 %, der hätte einen Tritt bekommen, noch vor der Studentin. Aber die bekam ja kurz danach eins auf die Birne. Eine so konfuse Geschichte, daß man glauben könnte, so was kommt auch noch vor. Aber bitte ohne Mord und Totschlag, denn dann kommt E. und K. Ja, Ja. Ehrlich.
Dieser Film hat bislang nur eine Bewertung erhalten? Das ist zu wenig. Das ist frivol!
Lebenspralle Darstellung einer sexbesessenen Professorin mit ihrer knackigen Tochter in einer Dreiecksbeziehung.
Hier tun sich menschliche Abgründe auf.
Die von großem Realitätssinn geprägten Szenen am Anfang verflachen leider mit dem Ablauf des Spiels dramaturgisch mehr und mehr.
Ehrlicher und Kain sind für mich nicht gerade der Inbegriff von Dramatik. Irgendwie würde ich da lieber eine Serie mit KT Walter sehen.
Die Geschichte wirkt aus heutiger Sicht wenig originell und war anhand der Konstellation in Bezug auf „wer war es ?“ dann auch nicht spannend.
Eher konventioneller Plot rund um (enttäuschte) Liebe und Eifersucht, hat man so oder so ähnlich schon x-mal gesehen.
Da ja die beiden Kommissare per se nicht allzu ‚prickelnd‘ auftreten, ist für eine gute Folge dieses Teams immer ein spannender, außergewöhnlicher Plot erforderlich. Dies war hier leider nicht der Fall!
☀
Rundum schwache Leistung. Da kann auch ein Ralph Herforth nicht viel herausreißen. Anfänglich noch recht spannend, wird die Story immer flacher und banaler.
Schade eigentlich, dass Kain und Ehrlicher kein besseres Material bekommen haben.