Kurz und knapp – darum geht’s
In einem einsamen Waldstück bei Rostock wird die Leiche einer Tierschutzaktivistin gefunden. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Kommissarinnen Katrin König und Melly Böwe auf Konflikte zwischen den Aktivisten, den Revierförstern und kriminellen Wilderern, die im Wald ihr Unwesen treiben. Schließlich aber erscheint der geheimnisvolle Milan als Hauptverdächtiger. Warum halten alle den verschlossenen Einzelgänger, der zusammen mit seiner Mutter in einer abgelegenen Waldhütte wohnt, für den Mörder? Für Melly Böwe wird der Fall auch zu einer emotionalen Belastung, als plötzlich ihre Tochter Rose auftaucht …
Der neue Polizeiruf 110 aus Rostock ist am 25.05.2025 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.
Inhalt der Polizeiruf-110-Folge „Böse geboren“
Tote Tiere und tote Menschen – beide treffen auf einer Lichtung inmitten der Rostocker Heide auf unheimliche Weise zusammen. Mit nur 21 Jahren wurde die Studentin Sarah Volkmann durch einen Kopfschuss brutal aus dem Leben gerissen. Neben der Leiche der jungen Frau findet die Spurensicherung im Polizeiruf 110 „Böse geboren“ auch spärliche Überreste eines Tierkadavers – wahrscheinlich eines Rehs. Von dem leblosen Wildtier selbst fehlt allerdings jede Spur. Doch die merkwürdige Auffindesituation wird um einiges verständlicher, als die Kommissarinnen Katrin König und Melly Böwe herausfinden, dass Sarah Volkmann eine Tierschutzaktivistin war, die gegen die überhandnehmende Wilderei in dem riesigen Waldgebiet demonstriert hat. Womöglich wurde ihr Engagement ihr nun zum Verhängnis, da sie die Wilderer in ihrem illegalen Treiben gestört hat.
Doch eine völlig weiße Weste scheinen auch die Tierschützer nicht zu haben, wie die Oberkommissare Thiesler und Pöschel wenig später erfahren, als sie Sarahs Mitbewohner befragen wollen, der daraufhin unerwartet die Flucht ergreift. Offenbar hat die Aktivistengruppe mehrere Hochsitze im Wald angesägt, als Protestaktion gegen das Jagdwesen generell – sehr zum Leidwesen der Revierförsterin Julia Cobalt, die Sarahs Leiche gefunden hat und deren Bruder bereits von einem dieser manipulierten Beobachtungsposten gestürzt ist. Seitdem sitzt er im Rollstuhl und muss von Julia gepflegt werden. Kein Wunder, dass die Familie Cobalt, die einen großen Forstbetrieb führt und in der jeder auf irgendeine Weise mit der Jagd verbunden ist, schlecht auf die Tierschützer zu sprechen ist – und auf das Ermittlerinnenduo König und Böwe sowieso, deren unangenehme Fragen nach Alibis die Cobalts als pure Beleidigung empfinden.
Zwar gibt es Wildkameras überall im Wald, die solche illegalen Aktionen – egal ob Wilderei oder Sachbeschädigung – eigentlich dokumentieren könnten, doch im TV-Krimi „Böse geboren“ liefern sie kaum brauchbares Material. Bis auf eine Szene, die zeigt, wie die Tierschutzaktivisten auf einen Mann mit Gewehr losgehen und mehrmals auf ihn einschlagen. Abgesehen davon, dass diese Aufnahmen wiederum kein gutes Licht auf die selbsterklärten Retter der Tiere werfen, kann hier zumindest das Motiv für den brutalen Mord an Sarah liegen: pure Rachsucht.
Doch zur Überraschung der Fahnderinnen handelt es sich bei der Person, die die Aktivisten verprügelt haben, nicht um einen Jäger, sondern um Milan Greuner, einen verschlossenen jungen Mann, der mit seiner Mutter Eva zurückgezogen in einer einsamen Hütte mitten im Wald lebt. Milan hat keine Freunde und geht keiner Arbeit nach, dafür streift er gern stundenlang allein durch das Gehölz – und es kursieren jede Menge Gerüchte über ihn. Angeblich soll sein Vater ein mehrfacher Frauenmörder sein, weshalb Milan ein „Mörder-Gen“ in sich trage. Dass die Cobalts den Einzelgänger Milan für den Mord verantwortlich machen, ist also nicht überraschend. Aber selbst Milans Mutter zweifelt an der Unschuld ihres Sohnes. Als König und Böwe Eva Greuner befragen, gibt sie offen zu, dass sie Milan für den Täter hält. Er sei unberechenbar, manchmal habe sie regelrecht Angst vor ihm. Dass Milan über einen Jagdschein verfügt und zu seinen Hobbys offenbar das Sammeln von Patronenhülsen gehört, macht ihn auch in den Augen von Katrin König verdächtig.
Für König ist die Sache also ebenso klar wie für die anderen Waldbewohner: Milan ist schuldig. Doch ihre Kollegin Melly Böwe hat Zweifel. Nicht nur, aber auch, weil sie sich gerade selbst mit einem problematischen Teenager beschäftigen muss, nämlich ihrer Tochter Rose, die ihr überraschend einen Besuch abstattet und die nun plötzlich alles über ihre Familie wissen will, vor allem über ihren Vater, den sie nie kennengelernt hat. Noch ein kompliziertes Mutter-Kind-Verhältnis also. Trübt das alles Mellys klaren Blick auf den Fall im NDR-Polizeiruf 110 „Böse geboren“? Nimmt sie Milan ungerechtfertigt in Schutz? Oder sind ihre Zweifel an seiner Schuld berechtigt? Immer schwerer fällt es Melly, Berufliches und Privates zu trennen, denn die Kommissarin trägt ein Geheimnis in sich, das sie bislang gut gehütet hat, das sie nun aber lüften muss, um den Fall zu lösen …
Hinter den Kulissen
„Böse geboren“ ist der fünfte gemeinsame Einsatz für die Rostocker Kripo-Beamtinnen Katrin König (Anneke Kim Sarnau) und Melly Böwe (Lina Beckmann) in der traditionsreichen ARD-Krimireihe „Polizeiruf 110“. Im Zentrum der Geschichte steht ein Mutter-Sohn-Konflikt, doch auch an weiteren Figuren des Films wird gezeigt, wie sich lange gehütete Geheimnisse und unterschwellige Spannungen in Aggressionen und Gewalt entladen können – Regisseur Alexander Dierbach beschreibt es als „Vielschichtigkeit von Gewalt und Geheimnis“, die sich in den verschiedenen Familienkonstellationen des Films auf jeweils eigene Weise spiegelt: „Sicherlich steht jeder Familienkosmos für sich selbst, trotzdem entdecken wir immer wieder Parallelen zwischen den Ermittelnden und den Episodencharakteren. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter der Frage nach dem Vater von Rose Böwe? Kann ein ‚Böse-Gen‘ mitgegeben oder freigesetzt werden? Was macht es mit Kindern, wenn sie aufgrund der Taten eines Elternteils ausgegrenzt werden und wie können sie sich daraus befreien?“
Um die Perspektive der Hauptfiguren, insbesondere Milans, für die Zuschauer visuell erlebbar zu machen, entschied sich Dierbach gemeinsam mit Kameramann Ian Blumers für eine besondere Bildsprache, die besonderen Wert auf die Handkameraführung legt, um „Augenhöhe“ zwischen Publikum und Figuren herzustellen. Dierbach dazu: „Mein visuelles Konzept für diesen Film ist eine Mischung aus psychologischer Tiefe und visueller Reduktion: Es geht weniger um schnelle rhythmische Schnittfolgen, sondern vielmehr um das Einfangen von Momenten der Reflexion und der inneren Spannung. Die Charaktere stehen im Vordergrund, die Kamera sollte ein Fenster in ihre Welten aufstoßen und somit eine Neugier auf die dahinter verborgenen Geheimnisse provozieren.“
Gedreht wurde die NDR-Produktion vom 6. März bis zum 4. April 2023 unter anderem in Hamburg und Rostock. Als Hauptschauplatz diente ein weitläufiges Waldgebiet – eine Kulisse, in der die Einsamkeit und emotionale Verlorenheit der Charaktere besonders erfahrbar werden, ebenso wie die zunächst unausgesprochenen, aber von Beginn an deutlich spürbaren Spannungen und Familiengeheimnisse.
Im TV ist die Episode erstmals am 25. Mai 2025 zu sehen, wie gewohnt um 20:15 Uhr im Ersten.
Der Titel der Folge klingt jedenfalls (für mich) interessant: natürlich wird niemand „böse geboren“, aber dass die Genetik gar keinen Einfluss auf die Persönlichkeit hätte, wird auch kein vernünftiger Mensch behaupten!
Der Prozent-Satz des Einflusses der Genetik auf den Charakter des Einzelnen wird wohl von Fall zu Fall variieren … 😎
(schau’n wir mal, was der PR aus diesem an sich philosophischen Thema macht!)
Ich habe hohe Erwartungen in diese Folge, das Thema interessiert mich!
Gut genug ‚abgehangen‘ ist diese Episode jedenfalls: März – April 23 gedreht, Ausstrahlung: Ende Mai 25, also mehr als 2 Jahre später! 😉
Leider hat der PR genau NICHTS aus der an sich interessanten philosophischen Fragestellung gemacht, wieviel Einfluss die Genetik auf die Persönlichkeit des Einzelnen hat.
Natürlich lässt sich dies nicht generell festlegen (da der Anteil der Genetik bei jedem/jeder Einzelnen unterschiedlich hoch ist), aber ein bisschen Statement zu diesem Thema hätte ich mir schon vorgestellt. Den Machern dieses PR kann man nur als feedback geben: „Si tacuisses … (philosophus mansisses)!“
😯😑😯
@Der Fremde
Ich hätte so gerne mit einem beeindruckenden Latein-Sinnspruch geantwortet, in dem ein Waran vorkommt. Habe leider keinen gefunden. Deshalb werde ich schweigen und eine Philosophin bleiben …😇
Oder so:
Quisquis lacertae monitorem non timet stultus est.
@Der Fremde:
Noch besser:
Quisquis Niger Silvarum Monitor Lacertae insaniae non timet stultus est. 🧐
@Schatz:
Da fällt mir nichts mehr ein.
Gute Nacht! 😉
Warane gab es keine hier,
zu viele Jäger im Revier! 😉
@Adabei:
Welch gar feine Dichtkunst! Die lassen wir jetzt noch einen Moment nachwirken, bevor:
Doch gebe ich zu bedenken, dass der Schwarzwald-Waran des Wahnsinns oder auch Schwa(rz)wa(ld)-Wa(ran des) Wa(hnsinns), kurz: SchwawaWaWa eine eigene Spezies zu sein scheint, die mit herkömmlichen Methoden wahrscheinlich kaum zu besiegen ist.
Das verlässlichste Mittel gegen den SchwawaWaWa in Filmen ist wohl ein vernünftiges Drehbuch. Da er aber gerne bereits im Vorfeld Drehbuchschreiber und Regie befällt, ist ständige Obacht geboten.
Womit wir gleichzeitig die Begründung für manch schlechten Tatort oder Polizeiruf gefunden haben dürften:
Massiver SchwawaWaWa-Befall bereits im Vorfeld. 😁
@ Schatz:
„waranus silvae nigri mihi maximum gaudium est“
–> der Waran des Schwarzwalds ist mir eine große Freude! 😘
@Der Fremde:
Wenn du das selber zusammenlateint hast, bin ich sehr, sehr beeindruckt! 😁 Wo hast du den „Waranus“ her?
Ich gebe zu: Trotz Großem Latinum in grauer Vorzeit habe ich schnöde den Google-Übersetzer bemüht und ungeprüft rüberkopiert. Daher auch die abenteuerliche Groß- und Kleinschreibung. So. Nu isses raus …
War nicht die Genetik hier außen vor zu lassen? So wie ich es sah, war Milans wirklicher Vater doch ein ‚braver‘ Ehemann, der ein Verhältnis mit seiner Pächterin hatte.
Und der wahre Mörder der legitime Sohn es braven Mannes. Also nix mit Gene.
Es sei denn, die Mutter des wahren Mörders wäre auch nebenaus gegangen und der Mann von Milans Mutter, der ja ein Mörder war (lt. Drehbuchschreiber) , wäre Pauls Papa. 🤔😇
Aber da würde die Handlung ganz verzwickt, wenn alles durcheinander …
@Bruno:
Der Vater von Milan war NICHT Hr. Cobalt, sondern ein (Serien-)Vergewaltiger, der mittlerweile verstorben ist.
@Schatz:
Den letzten lateinischen Satz wagte ich – bis auf den „waranus“, welchen ich mal so ‚aus der Hüfte geschossen‘ habe -tatsächlich selbst zusammen zu basteln (Latein-Matura vor ‚ewiger Zeit‘!); habe aber meine Bedenken, ob er in jeder Hinsicht fehlerfrei ist … 😬
Den lateinischen Spruch „si tacuisses …“ verwende ich gelegentlich, weil er -wie ich finde – tatsächlich häufig passt … 😇
@Der Fremde:
“ … habe aber meine Bedenken, ob er in jeder Hinsicht fehlerfrei ist … 😬“
Ich wage zu behaupten, dass das hier wahrscheinlich keiner/kaum einer merken würde! 😁
Das Statement des Polizeirufs bezüglich Verbrechen und Genetik war so: Milans Vater war Vergewaltiger, aber Milan hat niemand umgebracht. Dagegen hatte der Mörder einen „braven“ Vater, der niemand umgebracht hat. Daraus könnte man den Schluss ziehen, dass eher Umwelt und nicht Genetik ursächlich für Verbrechen ist. Aber die Gründe für Kriminalität sind wohl sehr komplex (Genetik, Umwelt usw.).
Eine kurze Anmerkung zu Nicki von Tempelhoff.
Für mich persönlich stellt er ein Beispiel für eine höchst erstaunliche und überaus positive optische Entwicklung dar. Innerhalb weniger Jahre wurde aus dem sehr austauschbaren, bubengesichtigen Hübschling ein in jeder Hinsicht markanter Typ und „echter Kerl“. Und mit der optischen Veränderung ging nahtlos eine sehr starke Änderung der dargestellten Charaktere einher. Der „alte“ Nicki hatte für mich keinen Reiz und keinen Wiedererkennungswert, aber den „neuen“, kernigen Nicki sehe ich immer wieder gerne!
Dass er sich derartig verändert hat, ist mir erst vor gar nicht so langer Zeit aufgefallen, als in einem Film Nicki von Tempelhof angekündigt war, ich ihn aber ums Verrecken nicht entdeckt hatte.
Die Rollenzuordnung des Films ließ mir dann die Schuppen aus den Haaren fallen: Der etwas schleimig agierende und glattrasierte Schwiegermuttertraum war tatsächlich Nicki … Nicht wiederzuerkennen!
Und meines Wissens nach gab es keine „Übergangsrollen“. Oder weiß da jemand mehr?
Vom sanften „Bubi“ direkt zum bärigen „Bär“. Mir gefällt es.
Als Vergleich wäre z. B. der TO – Schattenlos ein gutes Beispiel, wo er im Vergleich zu späteren (TO) Filmen deutlich anders wahrzunehmen ist.
Meinst du sogar diesen Film?
@An0nymous
nein, den meine ich nicht. Gut möglich dass es sogar ein Pater Braun mit Otti war. Jetzt bitte keine dummen Bemerkungen dazu. 😉 Ich war jung und hatte wahrscheinlich Fieber … 😉
Jedenfalls habe ich Nicki erst seit seiner „Verwandlung“ auf dem Schirm. Vorher kannte ich ihn gar nicht und sehe jetzt erst in alten Wiederholungen, dass er mal ganz anders aussah und auch ganz andere Charaktere dargestellt hat..
Hab gerade mal nachgesehen, Es war wohl „Pfarrer Braun: Kur mit Schatten“. (Geräusch: Asche rieselt langsam auf ein Haupt …)😔
Es ist gut möglich, dass mir Herr von Tempelhoff das erste Mal im Tatort „Sonnenwende“ (2018) wirklich aufgefallen ist.
Früher hat er wohl auch viel in Sendungen gespielt, die ich nie auf dem Programm hatte. (Traumschiff, Kreuzfahrt ins Glück, Notruf Hafenkante , Pilcher etc.)
@AnOnymous:
Chapeau, habe mir gerade die Bilder hins. der TO-Folge „Schattenlos“ angesehen. Den Schauspieler hätte ich dort nicht erkannt.
Ich dachte, N. von Tempelhoff ist schon mit Bart – und ziemlich ‚bärig‘! – auf die Welt gekommen … 😉
Ist das furchtbar- einen schlimmeren Polizeiruf gab es lange nicht…
Abschalten, wegschauen, ignorieren!!!
Das war schon arg ruhig, etwas zu ruhig erzählt. Wirkliche Spannung kam die ganze Zeit nicht auf und das doch stark dramatisiert Finale…ich weiß nicht. Wer vergräbt denn eine noch geladene Waffe, um abzuschließen? Erscheint mir zumindest unlogisch. Die generelle Fragestellung, ob man böse geboren wird, ist eigentlich sehr interessant, es wurde jedoch, meiner Meinung nach, viel zu wenig draus gemacht. Ein eher schwacher Polizeiruf mit einer in der ersten Hälfte viel zu oft schreienden König. Seit dem Weggang von Sascha haben die Folgen leider stark nachgelassen.
Spröde, wortkarg, farbige Schwarzweiss-Bilder, mal wieder private Probleme der Ermittelnden, das nächste Sozialdrama…..
Es ist schwer, dranzubleiben. Vom Hocker haut es einen nicht, und der dröge Erzählstil macht es schwer, mit den Protagonisten mitzufühlen.
Die äusserst fähigen und bemühten männlichen Kollegen vervollständigen Bild.
Zwei Sterne.
Polizeiruf mit sehr guten Schauspielern und Schauspielerinnen, anfangs etwas verwirrend, in der Mitte etwas zäh, das Ende hochdramatisch. 3 bis 4 von 5 Sterne.
Eigentlich ganz typisch aus Rostock, aber diesmal noch ein bisschen besser als üblicherweise. Und das wundersame Happy End fiel auch aus. Schauspielerisch stark, dramatisch gut aufgebaut, ein toller Sonntagskrimi.
„Böse geboren“, superinteressantes Thema.
Aber die Umsetzung war nix. Zu dröge, wirkliche Spannung kam nicht auf. Nur ansatzweise in den letzten beiden Minuten.
Team Rostock hat mich noch nie vom Hocker gerissen. Allesamt Unsympathen, inklusive König und Bukow, der aber nicht mehr dabei ist.
Was für ein bedrückendes Schicksal – so viel ging da schief in den Leben der Figuren…
Trotzdem: Als Film betrachtet, fand ich ihn sehr gelungen. Inszenierung und Darstellung haben mich überzeugt, die Rollen waren eindrucksvoll gespielt.
Ich wünsche allen Mitseherinnen und Mitsehern eine erholsame Nacht. Bis zum nächsten Mal! Startet gut in die Woche – mit schönen Augenblicken, angenehmen Begegnungen und möglichst wenig Stress. Sich täglich über eine kleine Sache zu freuen, kann manchmal Wunder wirken.
Gute Nacht!
@Mutti
Die lieben Wünsche von dir an alle Mitforisten – ich glaube sowas hatten wir in dieser Form noch nie. Nett von dir. Danke schön und schlaf gut, Mutti! 😉
Ein starker Polizeiruf – düster, atmosphärisch und mit einem bedrückenden Thema, das nachwirkt. Die Frage, ob das Böse vererbt wird oder durch das Leben geformt, wurde zwar nicht in aller Tiefe ausgelotet, aber der Ansatz war spannend.
Die Figur des Milan, einsam im Wald, zwischen Wildtieren, Schuld und Misstrauen, war beeindruckend gespielt. Man fühlte seine Zerrissenheit – keine einfache Rolle, sehr gut gelöst.
Auch wenn das Drehbuch stellenweise zu viele Fährten gelegt hat (Tierschützer, Försterfamilie, Familiengeheimnisse), war das Ganze trotzdem stimmig – und kein Krimi von der Stange.
Ich schaue seit Jahrzehnten und freue mich, wenn der Polizeiruf abseits ausgetretener Pfade erzählt. Nicht perfekt, aber mutig und mit Substanz. Für mich: sehenswert.
Wahrscheinlich der erste Sonntagabend-Krimi überhaupt, bei der mich die Privatprobleme der Ermittler nicht störten – ganz im Gegenteil: Der innere Konflikt einer Mutter, deren Kind aus einer Vergewaltigung entstanden ist und die ihm das nicht sagen kann, und die Verzweiflung des Kindes über dieses ihm unerklärliche Schweigen – das war wirklich sehr bewegend.
Ein beklemmend düsterer und hervorragend gemachter Film.
Das Einzige, was mich gestört hat: Der abgedroschene Schluss, dass der Täter sich der Festnahme durch Selbstmord entzieht. Ich hätte es diesem Perversling, der auch noch auf perfide Weise versuchte, seinen Vater in Verdacht zu bringen, wirklich gegönnt, sich dem Gericht stellen und eine lebenslängliche Freiheitsstrafe antreten zu müssen.
Wegen diesem Schluss „nur“ 9 von 10 Punkten, aber dennoch einen Platz auf meiner persönlichen Allzeit-Bestenliste und einen imaginären Sonderpreis von mir.
Positiver Punkt: Frau König wirkte ab und zu sympathisch, wahrscheinlich in Momenten, in denen sie nicht aufgepasst hat. Weiter positiv: Milan als zunächst allzu offensichtlich Verdächtiger wird schulterklopfend belehrt oder getröstet, dass niemand böse geboren wird. Das schien also das Motto der Geschichte zu werden. ABER dann stellt sich Papa Cobalt als Schürzenjäger und Fremdgeher heraus und sein Sohn als triebhafter Mörder, nachdem sie alle anfangs als Familie allzu perfekt daherkamen. Wird hier das vorher genannte Motto widerlegt? Sind ein untreuer CIS-Mann und ein Serienmörder die gleiche Art von „böse“? Man möchte ja nicht glauben, dass dies so gemeint ist, hätte man nicht schon so viele ARD-Drehbücher erlebt. Die Frage bleibt für mich offen… nach einem Film, der finster und nicht bestimmt nicht schlecht daherkam.
Ich fand ihn im Großen und Ganzen nicht schlecht, muss aber erst noch mal sacken lassen.
Teilweise recht lahm erzählt, war die Grundthematik und die Fragestellung nach der „Macht der Genetik“ als Denkansatz trotzdem sehr interessant. Wie sagt man so schön: Das ist ein sehr weites Feld.
Nebenbemerkung: Die Tatsache, dass eigentlich alle Protagonisten erheblich einen an der Waffel hatten, lässt mich vermuten, dass der Schwarzwald-Waran des Wahnsinns es sich jetzt in den Rostocker Wäldern gemütlich gemacht hat …
Sehr gut! 😉
Ja, der ‚Schwarzwald-Waran des Wahnsinns‘ hätte in diesem PR bei verschiedensten Personen ‚um die Ecke kommen‘ können: bei den beiden beteiligten Familien, bei den Tierschützern und auch im Kommissariat!
Anmerkung: in diesem Krimi gab es wohl keine einzige Person, die mit ihrem Leben halbwegs zufrieden war!
–> sehr trist!🧐
Böse geboren?
Ja wäre möglich. es gibt Studien über Gewalttäter mit der Fragestellung, ob sie als Kind empathisch waren. Natürlich spielen Impulskontrolle und Erziehung eine große Rolle. Der Polizeiruf ist keine wissenschaftliche Dokumentation auf Phoenix sondern ein Krimi zur besten Sendezeit.
Deshalb freue ich mich auf den Rostocker Polizeiruf. Ich sehe ihn gerade das erste Mal auf One.
Dieser Polizeiruf wurde auch vor mehr als zwei Jahren gedreht, also alle SchauspielerInnen waren gut zwei Jahren jünger, als sie heute sind.
Sehr scharfsinnig beobachtet. Wenn der Dreh zwei Jahre her ist, dann sind die Schauspieler im Film zwei Jahre jünger, als sie es heute sind.
Oh, Sherlock, my Sherlock! 😁😁
Jetzt fehlt mir nur grade der (sicherlich vorhandene) tiefere Sinn hinter dieser Erkenntnis.🧐 Ich bitte um Erläuterung.
⭐⭐⭐⭐⭐ Einwandfrei, volle Punktzahl.
Nach dem Kasperletheater aus München von letzter Woche tut es gut, wieder eine gute, eindrucksvolle und plausible Kriminalgeschichte zu sehen.
Spannend erzählt, gute Texte, Schauspielleistung erste Sahne – insgesamt sehr gut gemacht, auch wenn man sich gegen Ende ausmalen konnte, wer der böse Bube war.
Sorry, aber ich muss nochmals den Vergleich bemühen mit dem Bananenfisch-Polizeiruf aus München: Während man dort vergeblich bemüht war, eine Story krampfhaft in die stereotypen Gesichter zu meißeln, hat man hier – ich möchte sagen – wie von Zauberhand eine authentische Atmosphäre geschaffen.
Bitte weiter so!
Ist denn für euch sowohl der Tiermörder als auch Mörder der Aktivistin dieselbe Person, die letztendlich 2 verschiedene Gewehre benutzt hat?
Top Schauspielerische Leistung und spannend.
Langeweile pur…
Ach, was waren das mal für packende Krimis – mit Sascha Buckow !!! 🤨
Mir gefiel an dieser Folge nicht, dass wieder einmal zu viel aus der weit zurückliegenden Vergangenheit der Kommissarinnen angerissen, aber nicht ausgesprochen wurde.
Es gibt doch sicher immer wieder „Frischlinge“ unter den TO/PR-Zuschauern, die mit diesen Dingen absolut nichts anfangen können.
Ein ganz kleiner Gag am Rande. Soll keine Kritik sein.
Kinder werden geboren; nicht gebohrt. 🥳
**https://tatort-fans.de/polizeiruf-110-boese-gebohren/#comment-129523**
Klischees wurde bedient und glücklicherweise aufgehoben. Ich fand den Tatort einfach toll.
Das fehlende Verständnis für Vieles wurde vor Augen geführt. Nichts ist so wie es scheint.
Hmm, ganz begeistert war ich auch nicht, das war alles etwas arg dick aufgetragen und eindimensional mit der durchgehend schlechten Laune aller Beteiligten und weder erzählerisch noch filmisch in irgendeiner Form überraschend oder vielschichtig. Schauspielerisch alles einwandfrei und viele Ansätze und Elemente hatten durchaus Potenzial.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Redakteur*innen, die Tatort und Polizeiruf betreuen, kaum Gespür haben für gutes Erzählen und stattdessen nur darauf achten, ob das Thema, der „Stoff“ sie interessiert oder irgendwie Aufmerksamkeit schafft. Ob die Autor*innen, die dann engagiert werden, auch nur vom „Stoff“ her denken oder ob die Redakteur*innen ihnen einfach zu viel ins Handwerk pfuschen, kann ich nicht beurteilen, aber es gibt m.E. viel zu viele Tatorte und Polizeirufe in den letzten Jahren, die sich grosse Themen vorknöpfen, aber vom Plot her über interessante Ansätze nicht hinauskommen und erzählerisch/filmisch ziemlich visionslos sind bzw. sich mit der selbstaufgebürdeten „Verantwortung“ für das Thema künstlerisch selbst ein Bein stellen.
Falls Verantwortliche hier mitlesen, wäre meine Bitte:
– dem Thema, dem „Stoff“ weniger Bedeutung beimessen, achtet mehr auf gute Dialoge, interessantes, überraschendes Erzählen, filmische Ideen (also mehr auf das WIE als auf das WAS)
– Redakteur*innen, bitte mehr Vertrauen und freie Hand für Autor*innen und Regisseur*innen
Einer dieser Polizeiruf Folgen, die man nicht vergessen kann.
Wenn man von einigen kleinen Fehlern absieht, ist dieser Krimi ohne Fehl.
Schon alleine wegen des exzellenten Ensembles sehenswert.
Macht von mir
⭐⭐⭐⭐⭐
Inzwischen mehr Kommentare vorab als zum Film… ☹️
Schade, war mal ne gute Seite. Zeit leider vorbei. Leider auch inzwischen zuviele Selbstdarsteller hier unterwegs. Ach Gott was bin ich so schlau!!!
Ja, die Welt ist schlecht (und die TO-Sommerpause kommt auch bald) … 😇
👍
Es war mal schlimmer. Inkl. „Psychoanalysen“ über Mitglieder.
@M.S.— Zitat: „Schade, war mal ne gute Seite“ ….
hmm, … also die Seite ist nach wie vor sehr informativ und ich weiß die Arbeit von Gerald sehr zu schätzen. Aber ich verstehe was du meinst. Manchmal wünsche ich mir auch eine Beschränkung auf 3 Kommentare damit das Ganze hier nicht all zu sehr zum Privat-Chat verkommt.🧐
Gerade erst nach Urlaub gesehen.Hervorragender Polizeiruf mit wunderbaren Schauspielerinnen insbesondere Lisa Beckmann, Anneke Kim Sarnau und die immer sehr gute Jördis Triebel.Da stimmt jeder Blick und jede Geste.DAzu außergewöhnliche, die Handlung atmosphärisch sehr gut unterstützende Schauplätze und Jungschauspieler für die Rollen von Milan und Paul, die nicht gegen die starken Schauspielerinnen abfallen. Einzig Annika Kuhl hatte eine schwächere Rolle. Nicki von Tempelhoff hat meines Wissend nach den Typ-Wechsel in einem Fernsehspiel vor circa 15 Jahren vorgenommen und spielt jetzt zuverlässig den großen, bringen Mann.Story gut, den Mord und den Selbstmord am Ende hätte es aus meiner Sicht zur Erlangung von Dramatik nicht gebraucht, das Ganze war vorher schon fesselnd und dramatisch genug. Für mich ein Fernseh-Highlight und endlich eine Rostock–Folge, in der man Sasha alias Charlie Hübner nicht vermisst hat. 9 von 10 Sternen. Einzig das Ende bringt Abzug.
Gerade erst nach Urlaub gesehen.Hervorragender Polizeiruf mit wunderbaren Schauspielerinnen insbesondere Lisa Beckmann, Anneke Kim Sarnau und die immer sehr gute Jördis Triebel.Da stimmt jeder Blick und jede Geste.DAzu außergewöhnliche, die Handlung atmosphärisch sehr gut unterstützende Schauplätze und Jungschauspieler für die Rollen von Milan und Paul, die nicht gegen die starken Schauspielerinnen abfallen. Einzig Annika Kuhl hatte eine schwächere Rolle. Nicki von Tempelhoff hat meines Wissend nach den Typ-Wechsel in einem Fernsehspiel vor circa 15 Jahren vorgenommen und spielt jetzt zuverlässig den großen, bringen Mann.Story gut, den Mord und den Selbstmord am Ende hätte es aus meiner Sicht zur Erlangung von Dramatik nicht gebraucht, das Ganze war vorher schon fesselnd und dramatisch genug. Für mich ein Fernseh-Highlight und endlich eine Rostock–Folge, in der man Sasha alias Charlie Hübner nicht vermisst hat. 9 von 10 Sternen. Einzig das Ende bringt Abzug.Es sollte „bärigen“ Mann heißen.