Kurz und knapp – darum geht’s
Ein mysteriöser Messerstecher tötet in Hannover zwei Menschen mitten in einer Menschenmenge und verschwindet spurlos. Um den Täter schneller zu fassen, greift die überregional eingesetzte Ermittlungsgruppe um Thorsten Falke und seine Kolleginnen Anaïs Schmitz und Yael Feldman zur umstrittenen KI-Software KROISOS. Als die neuartige Ermittlungstechnologie einen psychisch kranken Mann als Täter identifiziert, wachsen bei Falke die Zweifel – doch da geschieht bereits ein weiterer, nahezu identischer Anschlag, der alles auf den Kopf stellt. Wie der Fall ausgeht, ist am Ostermontag, 21. April 2025 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.
Inhalt der Tatort-Folge „Im Wahn“
Nachdenklich blickt Thorsten Falke auf die Fotos der Opfer, während das neongrelle Licht der Polizeiwache seine Erschöpfung noch deutlicher zeichnet. Seit dem Tod seiner langjährigen Partnerin Julia Grosz ist er stiller geworden, ein Schatten scheint ihn stetig zu begleiten. Der brutale Angriff in einem Fußgängertunnel am Hannoveraner Bahnhof – zwei Tote durch Messerstiche, ein Täter, der wie ein Phantom verschwunden ist – stellt das gesamte Ermittlerteam vor ein Rätsel.
Kaum verwunderlich, dass Falkes Vorgesetzte auf ein neues Werkzeug setzt: KROISOS, eine KI-gestützte Ermittlungssoftware, die wie ein allwissendes Orakel aus Datenströmen und Bewegungsprofilen den wahrscheinlichsten Täter errechnen soll. Falke steht dem skeptisch gegenüber. „Maschinen ermitteln nicht, sie rechnen nur“, murmelt er, als Finn Jennewein, der Tech-Experte, die Software stolz präsentiert. Die aus Hannover stammende Kommissarin Yael Feldman, die ihm zur Seite gestellt wird, arrangiert sich pragmatischer mit den neuen Methoden, auch wenn sie Falkes Unbehagen teilt.
Als KROISOS René Kowalski als Hauptverdächtigen identifiziert, einen Mann mit psychischer Erkrankung, scheint der Fall fast zu leicht gelöst. Doch etwas stimmt nicht. Keine Tatwaffe, kein Motiv, nur Wahrscheinlichkeiten und Daten. Nora Kowalski, Renés Schwester, beteuert vehement seine Unschuld: „Mein Bruder könnte keiner Fliege etwas zuleide tun.“ Ihre Worte bohren sich in Falkes Bewusstsein, während die Fahndung nach dem Verdächtigen wie die Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen anmutet.
In der Zwischenzeit zieht Anaïs Schmitz, die aus Göttingen angereist ist, im Hintergrund die Fäden und sammelt die verstreuten Hinweise. Ihre Präsenz ist für Falke wie ein ruhender Pol im Chaos der Ermittlungen. Die Spannung steigt ins Unerträgliche, als ein Journalist unbequeme Fragen über KROISOS und das dahinterstehende börsennotierte Unternehmen stellt. Ist Falkes tiefes Misstrauen gegenüber der Technologie berechtigt?
Die Antwort kommt schneller als erwartet: Ein zweiter Angriff, ausgeführt mit derselben erschreckenden Präzision wie der erste, erschüttert die Ermittler. Die Jagd nach dem Täter wird zum Wettlauf gegen die Zeit – und zur Konfrontation zwischen menschlicher Intuition und künstlicher Intelligenz, deren eiskalte Logik plötzlich in eine unerwartete Richtung weist…
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Im Wahn“ ist eine Produktion der Wüste Medien GmbH im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks für Das Erste. Unter der Regie von Viviane Andereggen, die zuvor bereits mit der Serie „Kleo“ Aufmerksamkeit erregt hatte, entstanden die Dreharbeiten vom 7. November bis zum 7. Dezember 2024 in Hannover und Hamburg.
Neben dem etablierten Falke-Darsteller Wotan Wilke Möhring und Florence Kasumba als Anaïs Schmitz gibt Peri Baumeister ihr Debüt als Kripobeamtin Yael Feldman. In weiteren Rollen sind unter anderem Mirco Kreibich als René Kowalski, Maria Dragus als dessen Schwester Nora und Thomas Niehaus als Technologie-Experte Finn Jennewein zu sehen.
Das Drehbuch von Georg Lippert greift ein hochaktuelles Thema auf: den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Polizeiarbeit. Als Inspiration diente unter anderem die Analysesoftware „Gotham“ der US-Firma Palantir, die seit 2018 bei der hessischen Polizei im Einsatz ist. Ein weiterer realer Bezugspunkt war der Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund im Jahr 2017, bei dem der Täter auf fallende Aktienkurse spekulierte – ein Element, das sich auch im Film wiederfindet.
Das ist neu für mich und aus meiner Sicht eine gute Nachricht: Peri Baumeister (jüngere Halbschwester von Muriel B.) feiert in dieser Folge ihr „Debüt“ als Kripobeamtin (Yael Feldman) in diesem Team, dürfte also in Zukunft häufiger zu sehen sein.
Ich kenne nur wenige Filme mit ihr, aber in all diesen hat sie eine spezielle, besondere Ausstrahlung. Hoffentlich auch in dieser Rolle! (Willkommen also im Team!) 🥳