Tatort Folge 1304: Wir sind nicht zu fassen!

Kurz und knapp – darum geht’s

Wien im Ausnahmezustand: Tausende Demonstranten halten die Stadt seit Tagen mit ihrer Wut auf „das System“ in Atem. Die Polizei wirkt überfordert, scheint die Lage nur mit Mühe unter Kontrolle zu haben. Während einer nicht genehmigten Demo im Regierungsviertel kommt es zu Ausschreitungen, anschließend liegt der Student und Aktivist Jakob Volkmann tot am Boden. Wurde er zum Opfer von Polizeigewalt? Für die Wiener Kripo-Beamten Moritz Eisner und Bibi Fellner deutet zunächst vieles darauf hin, doch dann gerät die Polizei selbst in die Schusslinie radikaler Staatsfeinde, die zu allem entschlossen und tatsächlich nur schwer zu fassen sind …
Der neue Tatort Wien ist am Sonntag, den 01.06.2025 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.

Inhalt der Tatort-Folge „Wir sind nicht zu fassen!“

Hubschrauber kreisen über der Stadt, schwer bewaffnete Polizeieinheiten stehen aggressiven Demonstranten gegenüber, die nicht wissen, wohin mit ihrer Wut. Über die Straßen und Plätze der österreichischen Kapitale schallen Rufe von „Polizeistaat“, „Bevormundung“, „die da oben“. Eine unheimliche Atmosphäre liegt in der Luft, die Regierung hat den Ausnahmezustand verhängt und die Polizei angewiesen, alle nicht angemeldeten Demos strikt zu unterbinden. Und als hätten die Gesetzes- und Demokratiehüter in dieser aufgeheizten Stimmung nicht schon genug damit zu tun, die Situation halbwegs unter Kontrolle zu halten, wird am Rand der Demo ein Toter gefunden: Jakob Volkmann, Mitte 20, Student, ist mitmarschiert im Mob der Wütenden, nun liegt er mit einer schweren Platzwunde am Kopf und blutüberströmt auf dem Pflaster. Doch selbst in dieser Lage behält Bibi Fellner ihren trockenen Wiener Humor: „Deeskalation? Na, das würde unser Toter hier bestimmt anders sehen“, hält die Majorin ihrem Kollegen Markus Schuch entgegen, dem Einsatzleiter, der beteuert, die Situation so weit wie möglich entspannen zu wollen und sogleich darauf verweist, dass die Gesamtverantwortung nicht bei ihm, sondern beim Polizeipräsidenten liegt.

Klar, dass die Nerven bei allen Verantwortlichen blank liegen, doch Bibi und ihr Kompagnon Moritz Eisner haben nun mal einen gewaltsamen Tod aufzuklären, also müssen sie ihren Kollegen von der Schutzpolizei auf die Pelle rücken und den Tatort genau inspizieren. Was hat es etwa mit den zahlreichen Flugblättern auf sich, die überall verstreut am Boden liegen und auf denen nur ein einziger Satz zu lesen ist: „Wir sind nicht zu fassen!“? Nicht das einzige Rätsel im gleichnamigen TV-Krimi. Eher zufällig erfahren die Ermittler Eisner und Fellner davon, dass das Todesopfer beim österreichischen Staatsschutz aktenkundig war. Doch Kollege Schubert, einer der „Schlapphüte“, gibt sich auf Nachfrage äußerst zugeknöpft – was soll man von Geheimdienstlern auch anderes erwarten? Moritz Eisner kann seinen Ärger darüber, dass ihm die anderen Sicherheitsbehörden beim Ermitteln Steine in den Weg legen (so empfindet er es jedenfalls), kaum noch zurückhalten, sehr zum Missfallen seines Chefs „Ernstl“ Rauter. Von der vielbeschworenen „Bündelung aller Kräfte“, um den Mord schnellstmöglich aufzuklären, kann jedenfalls keine Rede sein.

Gelassener, doch nicht minder entschlossen knöpft sich Bibi derweil die am Einsatz beteiligten Polizisten vor. Besonders der Beamte Jonas Leisch gerät in ihr Visier, hat er doch in brenzligen Situationen schon öfters über die Stränge geschlagen. Seine Bodycam lenkt die Aufmerksamkeit der feinsinnigen Ermittlerin aber auf eine andere Figur: Jessica Plattner, eine Demonstrantin, mit der Leisch während des Einsatzes verbal aneinandergeraten ist. In ihrer ganzen Wut und Aggression wirkt Plattner so überdreht, dass Bibi vermutet, dass sie von etwas ablenken will – vielleicht vom Mord an Jakob Volkmann? Leider verweigert Plattner konsequent jede Kommunikation mit der Polizei, die sie als Teil des von ihr so sehr verhassten „Systems“ ansieht.

In dieser Hinsicht war sich Plattner mit dem Mordopfer Jakob Volkmann einig, der sich ebenfalls in einer kruden Mischung aus Verschwörungstheorien, Elitenhass und Staatsverachtung eingeigelt hat. „KAPO – Kampfbereite Außerparlamentarische Opposition“ heißt die Gruppe rechtsradikaler Aktivisten, der sich Jakob angeschlossen hat und die auf der Beobachtungsliste des Staatsschutzes ganz oben steht. Kein Wunder, dass sich Jakob auch mit seiner Familie überworfen hat, die entsetzt war über seine politischen Ansichten. Nur zu seiner Schwester Miriam hatte er noch gelegentlich Kontakt, die als einzige in der Familie ehrlich um Jakob zu trauern scheint. Und welche Rolle spielt Jakobs Freundin Katja Ralko – ebenfalls Mitglied der „KAPO“ –, die auch an der Demo teilgenommen hat, die für Jakob tödlich endete?

Es sind viele lose Enden, die die Kommissare im ORF-Tatort „Wir sind nicht zu fassen!“ zu einem schlüssigen Bild zusammenfügen müssen. An Druck von allen Seiten mangelt es nicht, seien es die anderen Polizeibehörden, der Staatsschutz oder die hysterisierte Öffentlichkeit, die unbedingt an einen empörenden Fall von „Polizeigewalt“ glauben will. Auch Eisner und Fellner halten dieses Szenario zunächst für wahrscheinlich, doch als ihre junge Kollegin Meret Schande ins Visier der radikalen Staatsfeinde gerät, müssen sie erkennen, dass sie es mit einem scheinbar übermächtigen und zu allem entschlossenen Gegner zu tun haben, der tatsächlich „nicht zu fassen“ ist – oder etwa doch?!

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Wir sind nicht zu fassen!“ ist der 36. Fall für die Wiener Ermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser), die sich Ende 2026 in den Ruhestand verabschieden werden, wie der ORF Mitte April bekanntgab. Gedreht wurde im Februar und März 2024 in Wien und Umgebung.

Regisseur und Autor Rupert Henning inszenierte die Tatort-Episode 1304 als rasanten Politthriller, der die Frage aufwirft, welche Folgen drohen, wenn sich Teile der Gesellschaft immer weiter radikalisieren, vernunftgeleitete Diskussionen unmöglich werden und Aggression und Gewalt die Oberhand gewinnen. Henning dazu: „Ich wollte einen spannenden und hochemotionalen Krimi erzählen, der auf staatlicher und auch auf familiärer Ebene den Zustand einer Gesellschaft zeigt, die sich in einem permanenten Ausnahmezustand befindet.“

Auch Hauptdarstellerin Adele Neuhauser empfindet die derzeitige Weltlage durchaus als bedrohlich: „Möglicherweise war ich zu blauäugig in meinem Glauben, dass die Dinge schon einen guten Weg nehmen werden. Da hatte ich noch nicht mit Verrückten wie Trump, Putin und anderen Autokraten gerechnet, vor denen wir uns schützen müssen. […] Demokratie ist das Recht eines jeden Einzelnen auf sein Glück, auf ein friedliches Leben. Dieses Ideal kann nicht überholt sein.“ Umso wichtiger ist es ihr und Harald Krassnitzer, dass sie zwei Kriminalbeamte verkörpern, die angesichts der Bedrohung durch die Extreme nicht aufgeben, sondern die Kraft der Vernunft hochhalten: „Eisner sieht das Geschehen mit professioneller Gelassenheit und bringt auch die nötige Energie auf, um den Gegnern von Demokratie und Rechtstaatlichkeit konsequent entgegenzutreten. […] Er glaubt nicht daran, dass es mit den alten Dogmen funktionieren kann. Für ihn geht es nur über die Vernunft. Wir haben es in Österreich ja gerade erlebt, wohin es führen kann, wenn man auf die hergebrachten Schemata des Autoritären vertraut, um seine Glückseligkeit oder Beruhigung zu finden.“

Ausgestrahlt wird der neue Tatort Wien am Sonntag, den 1. Juni 2025 um 20:15 Uhr im Ersten Programm der ARD.

Videos zur Produktion

ORF Trailer

ARD Trailer

Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Das Label „Politthriller“ ist mehr als angemessen für diesen temporeichen Tatort, der dem Publikum kaum Verschnaufpausen gönnt in seinem rasanten Wechselspiel von klassischer Ermittlungsarbeit und gleichzeitiger Zuspitzung der Ereignisse. Auch wenn es stellenweise schwerfällt, den Überblick über die zahlreichen Figuren zu behalten: Die radikale Protestszene wird mit ihren Akteuren und Zielsetzungen angemessen realitätsnah dargestellt, und das gilt leider auch für den sehr nachdenklich stimmenden, aber dramaturgisch geschickt eingefädelten finalen Twist. Kleines Manko: die allzu sehr erklärend-didaktisierend anmutenden Rückblenden, die Jakobs Radikalisierung zeigen. Sicher gut gemeint, aber filmisch bestenfalls durchschnittlich umgesetzt. Ansonsten gilt: der richtige Film zum richtigen Thema zur richtigen Zeit, Unterhaltung mit Haltung im besten Sinne.

Musik

Die Filmmusik wurde eigens für den Tatort von Thomas Kathriner komponiert und ist nicht im Handel erhältlich.

Besetzung

Oberstleutnant Moritz Eisner – Harald Krassnitzer
Majorin Bibi Fellner – Adele Neuhauser
Kriminalassistentin Meret Schande – Christina Scherrer
Oberst Ernst Rauter – Hubert Kramar
Gerichtsmediziner Prof. Werner Kreindl – Günter Franzmeier
Schubert, Staatsschutz-Beamter – Dominik Warta
Markus Schuch, Einsatzleiter der Polizei – Wolfgang Oliver
Leyla Kiyak, Polizistin – Beritan Balci
Jonas Leisch, Polizist – Noah L. Perktold
Jakob Volkmann, Mordopfer – Tilman Tuppy
Katja Ralko, seine Freundin – Julia Windischbauer
Miriam Volkmann, Jakobs Schwester – Theresa Martini
Nora Volkmann, Jakobs Mutter – Daniela Gaets
Oskar Volkmann, Jakobs Vater – Andreas Simma
Jessica Plattner – Julia Edtmeier
Heiko Tauber – Gerald Votava
Gejza von Rencz – Michael Weger
Alexander Woltschak – Philip Leonhard Kelz
Tanja Eybl – Katharina Farnleitner
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Rupert Henning
Regie – Rupert Henning
Kamera – Josef A. Mittendorfer
Musik – Thomas Kathriner
Schnitt – Bernhard Schmid
Licht – Thomas Klicka
Ton – Roland Winkler
Szenenbild – Maria Gruber
Kostümbild – Brigitta Fink
Maske – Tünde Kiss-Benke
Casting – Filmfaces OG
Produktionsleitung – Maja Wieser Benedetti
Produzenten – Constanze Schuhmann, Isabelle Welter, Thomas W. Kiennast, Rupert Henning
Redaktion – Bernhard Natschläger (ORF), Kerstin Bertsch (ORF)

56 Kommentare

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  1. vor 1 Monat

    Tipp: Ist jetzt schon in der Mediathek abrufbar. 19:15 Uhr

    1. vor 1 Monat

      Jo, ist mir auch schon aufgefallen. Knappe 40 Minuten angesehen. Sehr ereignisreich, hektische Schnitte, nix für den Abend nach der Frühdienstwoche. Insgesamt Lust auf den Rest, aber nicht heute.

      1. vor 1 Monat

        Ziemlich realitätsfern, auch wenn die Kommissare wie immer sehr sympathisch sind. Die Protestszene ist eine bunte Mischung aus Querdenkern,Antifa,Verschwörungstheoretikern, randalierenden Jugendlichen zwischen Mülltonnen in Wohnsiedlungen und Innenstädten, Lnker,Rechter,mafiös anmutenden Aussteiger…die allen einem „Befehlshaber“ unterstehen und gesammelt dieselben Ziele gegen die Demokratie verfolgen…sehr flach und klischeehaft und meiner Ansicht nach somit nicht annähernd als Politthriller zu betiteln. Bei so viel politischer Unkorrektheit kann auch die Thematik Umgang der Poizei mit Gewalt und wiederum Polizei-bzw.Staatsgewalt und gekonnt eingebaute filmische Elemente nichts retten…

      2. vor 1 Monat

        @Nadja:
        Ich sage ja, dass diese TO-Folge ihre eigene neue Verschwörungstheorie erschafft … (diesen Aspekt finde ich nicht gut, es gibt m.E. auch ohne solche ‚Anregungen‘ schon zu viele Spinner!) 😉

  2. vor 1 Monat

    Ein sehr guter Tatort mit zum eigentlich der noch immer aktuellen Thematik um z.B. die radikale Sekte der Querdenker, rechtsextremistischer Gruppierungen wie den sog. „Freien Sachsen“ und ähnlichen gefrusteten oder in der Zeit stehengebliebener Menschen aus diesen Randgruppen. Hass, Hetze, Verschwörungstheorien wie auch rechtsextremistische Propaganda, die einfach dümmlich herausposaunt wird ohne Sinn und Verstand. Sehr gut dargestellt durch die Protagonisten, spannend in Szene gesetzt und thematisch faktenbasierend umgesetzt. Chapeau


  3. Ende der Erstausstrahlung

  4. vor 1 Monat

    Diese Wiener TO-Folge hat mir durchaus gefallen, da ziemlich spannend und facettenreich!

    Allerdings: der Film will sich gegen Verschwörungstheoretiker aussprechen, entwickelt aber selbst seine eigene – neue – VERSCHWÖRUNGSTHEORIE !!! 😯

  5. vor 1 Monat

    Thematik gruselig topaktuell!

    Aggressive Stimmung, nicht gerade blurtdruckfreundlich. Aber durchgehend spannend.

    Ebenfalls Pluspunkt: Keine privaten Nebensächlichkeiten der beiden Ermittler.

    4,5 von 5 Sternen von mir.

  6. vor 1 Monat

    Dreamteam Korintenkacker Schuch, der Rauter Ernstl, Mäderl Bibi und der Papschi Moritz -wos wül ma mehr! Dazu Kreindel in Höchstform und gescheitert Schmäh. Spannend und zackig inszenierte Geschichte und ein aktuelles Thema. Wien kann’s halt, da darf sich das ein oder andere Team gerne etwas angucken.🥰

  7. vor 1 Monat

    Excellente Tatort…bin Amerikanerin und eine Fan seid viele Jahre. Trifft genau auf diese gefaehrliche Zeiten. Churchill’s Zitat soll Jeder merken.

  8. vor 1 Monat

    Der tatort aus Wien war spannend, temporeich, inhaltlich fordernd. Seit langem wieder ein richtiger Krimi. 😀

    1. vor 1 Monat

      Richtig, da stimme ich zu 😀.

  9. vor 1 Monat

    Ich bin froh, dass es vorbei ist. Für mich fasse ich es so zusammen: Da kann ich genauso gut Zeitung lesen und das Internet bemühen, um mich über die diversen Strömungen und Konflikte zu informieren. Dann bleibt mir zumindest selbst überlassen, mir eine Meinung zu bilden. Am Sonntag Abend schalte ich ‚Tatort‘ ein, weil ich einen spannenden Film gucken möchte, nicht die aufgewärmte Tagesschau.

    1. vor 1 Monat

      zugegeben aus eben diesen Gründen habe ich diesen TO noch nicht geschaut. Der Vollständigkeit halber – und weil es Bibi und Moritz sind – werde ich mich aber dann doch irgendwann dran wagen.

  10. vor 1 Monat

    Nix für Ungut,
    Das Ganze müsste ich jetzt auf „One“ nochmal anschauen, damit ich mitkomme.
    Zu komplex und kryptisch (bedeutungsschwer).
    Meine Begeisterung ist begrenzt.

    1. vor 1 Monat

      Kann ich komplett nachvollziehen, da geh ich komplett mit

  11. vor 1 Monat

    Aufwändig gemachter Tatort mit guten Schauspielern, guter Kamera, aber Ton manchmal nuschelig. Die Geschehnisse erinnern an den RAF-Terror der 1970er Jahre und das Sujet des Films war interessant aber für 90 min Film zu komplex. Ich müsste einige Szenen zweimal anschauen, um den Fortgang komplett zu verstehen. Drehbuch und Regie waren gut aber etwas „puzzelig“ mit verwirrenden Rückblenden und „komplexer Lage“. Man musste sich sehr stark konzentrieren, um alle Details zu verstehen. 3 von 5 Sterne.

  12. vor 1 Monat

    Abgesehen von den üblichen“Ösi“-Schwächen seit langer Zeit mal wieder ein sehenswerter TO aus Wien.

  13. vor 1 Monat

    Ich bin vom Wiener Tatort selten total enttäuscht – aber heute war so ein Fall.

    Bekannte Versatzstücke aus Krimis mit vergleichbarer Handlung: Polizei und Geheimdienst kommen sich in die Quere, Demonstranten und Gegendemonstranten sind gleichermaßen gewalttätig, bei der Polizei herrscht ein falsch verstandener Korpsgeist, gegen den die Kriminalbeamten anzugehen versuchen.

    Und was kommt dabei letzten Endes diesmal heraus?

    Der Titel „Wir sind nicht zu fassen“ ließ es ahnen – der Hauptverdächtige kommt davon (falls ich den wirren Schluss nicht falsch verstanden habe). Und Meret Schande sitzt weinend am Bett ihrer toten Kollegin, die auch von dem Molotow-Cocktail erwischt wurde und die ein Kind hinterlässt.

    Die Quintessenz aber ist ein Gespräch zwischen Bibi und Moritz, das betulicher, rührseliger und realitätsferner nicht sein könnte:

    Es müssten nur alle miteinander reden, dann würde schon alles gut.

    Na – damit wäre ja dann das Allheilmittel gefunden. Hoffentlich haben Putin und Selenskij diesen Tatort gesehen.

  14. vor 1 Monat

    Ein Tatort über Polizeigewalt, Radikalisierung und das Vertreten alternativer „Wahrheiten“ – Themen mit Aktualitätsbezug und gesellschaftlicher wie politischer Relevanz, welchen in einem Tatort gerne Raum gegeben werden kann. Aber doch bitte, ohne die filmische Umsetzung so gegen die Wand zu fahren!
    Angefangen mit dem Beginn der Handlung mitten im Geschehen, setzte sich die bloße Aneinanderreihung unterschiedlicher Inhaltsfetzen fort, einzig garniert mit ein paar ganz gut gelungenen Dialogen, ansonsten aber ohne erkennbaren Zusammenhang, ohne eine Gesamtwirkung zu entfalten, ohne einen dramaturgischen Rahmen zu eröffnen. So wurden irgendwann zu viele Themen eingebracht, ohne sie alle bis zum Ende zu verfolgen. Die Komplexität war irgendwann nicht mehr zu durchschauen und das Geschehen genau so unverständlich wie die österreichische Dialoge.
    Dem Tatort lag eine gute Idee zu Grunde, relevante und aktuelle Themen zu beleuchten, doch die eigentliche Umsetzung konnte leider nicht überzeugen und führte dazu, dass am Ende eine Konklusion, jeglicher Rahmen, fehlte und die losen Enden sich leer und unsichtbar im Nichts verloren. Schade, denn bei solch einer Themenwahl erwarte ich vom Tatort mehr. Diesmal hat Wien leider zu viel in der Suppe gerührt – und dabei leider den Schnittlauch vergessen.

    3,5/5 Sterne.

    1. vor 1 Monat

      Volle Zustimmung!

  15. vor 1 Monat

    Grandioser „Bull-Shit“ – so ein Schmarrn, politisch korrekter Blödsinn, ein Geschrei und Geplärr für nix und wieder nix, wird immer schlimmer. Fürchterliche dümmliche Dialoge, nichts mehr von der Spannung und dem Esprit früherer Folgen, man soll politisch auf „Linie“ gebracht werden, man merkt die Absicht und ist verstimmt.
    Schau sowieso fast keinen Tatort mehr, weil meisten keine Krimis mehr, sondern Sozialstudien, und jetzt hat es die Österreicher auch erwischt. Kein Wunder, daß die beiden aufhören, so einen Käse muß man in ihrem Alter nicht mehr drehen…..😤😤😭😤

    1. vor 1 Monat

      Korrekt erfaßt, ganz meine Meinung!
      Die besseren Austria-Krimis bietet eh die Landkrimi-Reihe – also denn, wie sagt man dort so schön zum Abschied: Baba!

  16. vor 1 Monat

    Versponnene Verschwörungs Schwurbler, alles klar. Meine Güte, schlimmer geht nimmer, oder vielleicht doch?🥳

  17. vor 1 Monat

    Wir fanden ihn spannend, aktuell, unterhaltsam, gut gemacht und ja den Humor und die Haltung sehr geschätzt!

  18. vor 1 Monat

    Hätte es noch länger schauen können. Nur die zum Teil überfrachteten Kommentare haben mich gestört, so nach dem Motto: Da packen wir jetzt alles rein, was wir dem Zuschauer sonst noch sagen wollen. Manche Dialoge waren nicht richtig passend zur Situation. Fährt man eine Kollegin an, während die jemanden mit der Waffe sichert, in noch nicht geklärter Lage? Der „unheimliche“ Assistent vom mega unsympathischen Gerichtsmediziner hat es wieder wett gemacht. Und vieles andere auch.

    1. vor 1 Monat

      ich glaube der Assistent von Prof. Kreindl existiert gar nicht wirklich; den kann nur der Kreindl sehen. Er schleicht ja auch nicht „in seinen Schatten“, sondern er „erscheint“ immer. Drum erschrickt er auch jedes Mal. 😉

      1. vor 1 Monat

        Den Assistenten fand ich auch sehr gelungen. Kleine Auftritte mit großer (komödiantischer) Wirkung.

        Bei der Mutmaßung, dass der Assi eventuell nur in der Fantasie Kreindls existiert, habe ich mich sofort an den sehr sehenswerten Krimi „Das letzte Problem“ (von 2019) erinnert. Der ist von (Regie) und mit (Hauptrolle) Karl Markovics nach einem Drehbuch von Daniel Kehlmann und einfach superb.
        Die übergeordnete österreichische Filmreihe lautet zwar wenig originell „Der Landkrimi“, aber darunter versammeln sich so manch kleine Krimi-Juwelen.

        Du kucken das sollst! Wie Meister Yoda wohl sagen würde. 😉

      2. vor 1 Monat

        @Schatz:

        Ich bin – als Österreicher – auch ein Fan verschiedener Folgen der Landkrimis (nicht alle sind gut) und habe so ziemlich alle gesehen.

        Mein persönlicher Favorit ist der Kärntner Landkrimi „Bis in die Seele ist mir kalt“ (2024). Der ist m.E. ein wahres verstecktes Juwel!
        Es wirken mit (u.a.) Pia Hierzegger, Jutta Fastian und – insbesondere – eine herausragende Alicia von Rittberg in einer Rolle, in der sie mir ‚(positive) Gänsehaut‘ verschaffte. 😘
        (der genannte Landkrimi schafft es in mein persönliches ‚best of‘!)

      3. vor 1 Monat

        Obacht wegen Off-Topic!
        @ Der Fremde:
        Mir fehlen da noch etliche Filme aus der Reihe. Die Steirerkrimis gefallen mir sehr (auch da gibt es natürlich Unterschiede) und z.B. „Drachenjungfrau“ oder „Flammenmädchen“ habe ich auch gerne gesehen. Manuel Rubey … Ich mag ihn.

        Und danke für den Tipp: „Bis in die Seele ist mir kalt“, den Titel merke ich mir!

  19. vor 1 Monat

    Das Grundthema, dass irgendwo da draußen eine einflussreiche Macht bestünde, die alles lenkt und „nicht zu fassen“ sei, hat die heutige Folge übrigens mit dem Falke-TO „Im Wahn“ (von vor wenigen Wochen) gemeinsam.
    In beiden Fällen sind am Schluss auch die (Zwischen-)Hintermänner davon gekommen.

    Ist die Grundaussage von derartigen TO-Folgen „Fatalismus“ – oder sollte man nicht wie Murot lieber das „Prinzip Hoffnung“ heranziehen? 🧐

  20. vor 1 Monat

    Das war ein spannender Tatort zu einem sehr aktuellen Thema,wenn auch manchmal etwas unübersichtlich mit vielen Spuren und vielen Verdächtigen.Ich sehe Moritz und Bibi als Kommissare und Enstl als Vorgesetzten generell sehr gerne und mag ihre witzigen Dialoge.

  21. vor 1 Monat

    Endlich mal wieder ein ansprechender und spannender Tatort, der die letzten öden Wochen teils vergessen lässt.

    Leider muss man auf Politik eingehen,die im Forum eher verpönt ist.

    Dazu istder Wiener Tatort aktueller denn je. Amerika lässt grüssen.
    Und bei uns in Europa, und in dem guten alten Deutschland:
    Siehe Verhaftungen und Verfassungsschutzberichte des Jahres 2025.

    Die Nörgler an dem Krimi werden immer ein Haar in der Suppe finden, so wie ich es bei den langweiligen Episoden seit geraumer Zeit im Tatort/Polizeiruf-Kosmos auch tat. Vor allem in Hinblick auf das Spielen mit der Fernbedienung.

    Die positiven Aspekte wurden schon ausreichend thematisiert, muss man nicht wiederholen.

    Wien wird mir fehlen, Moritz und Bibi mal wieder eine Bank.

    Fünf Sterne plus!

  22. vor 1 Monat

    Liebe alle,
    nach dem Lesen eurer vielen Kommentare denke ich mir: Wie unterschiedlich wir doch alle sind! Der eine findet’s spannend, die andere zu verwirrend, wieder andere zu politisch oder zu unrealistisch. Und wisst ihr was? Das ist völlig in Ordnung so.

    Ich persönlich fand den Tatort auch sehr aufwühlend – diese ganze Gewalt und das Geschrei. Aber vielleicht ist das ja auch gut so? Dass wir uns Gedanken machen über das, was um uns herum passiert. Auch wenn’s nicht immer schön ist.

    Was mich ein bisschen traurig macht: dass wir hier in den Kommentaren manchmal genauso streiten wie die Leute im Film. Dabei sitzen wir doch alle gemütlich zu Hause und haben eigentlich dasselbe Ziel – einen schönen Sonntagabend zu verbringen.

    Und wenn ich daran denke, dass Moritz und Bibi nächstes Jahr aufhören… ach, da wird mir schon etwas wehmütig ums Herz. Die beiden haben uns so viele Jahre begleitet. Aber bis dahin schauen wir einfach noch die letzten Folgen zusammen an.

    In diesem Sinne: Schlaft gut, ihr Lieben, und lasst euch von dem ganzen Trubel nicht die Nachtruhe rauben. Morgen ist ein neuer Tag.

    1. vor 1 Monat

      Danke Mutti, Du bist so gut zu uns Kinderlein. 😘

    2. vor 1 Monat

      „Und wenn ich daran denke, dass Moritz und Bibi nächstes Jahr aufhören… ach, da wird mir schon etwas wehmütig ums Herz. “
      Mir auch, Mutti, mir auch …😢

  23. vor 1 Monat

    fand diesen Wiener TO wieder mal sehr solide gemacht – Top Schauspieler – vorzügliche Sonntagabendunterhaltung – aber warum denn schon wieder Tatort mit Polithintergrund ? und dazu noch mit “ open end “
    Crime pur hätte mir etwas besser gefallen .

  24. vor 1 Monat

    ⭐⭐⭐⭐⭐ Sehr spannend gemacht, solide erzählt, flotter Rhythmus. Ein guter Krimi mit aktuellem Thema und einem Schuss Humor.

    Den kann man sich gerne öfters anschauen.

  25. vor 1 Monat

    Ich fand den Tatort sehr gut. Ein paar Kleinigkeiten haben mir nicht so ganz gefallen, aber dafür hat Anderes entschädigt. Ziemlich viele Details, Personen und Einzelszenen, dadurch musste man aufpassen, aber aufgelockert durch Gags (z.B. in der Gerichtsmedizin), so wurde es nicht langweilig, immer wieder Wiener Schmäh….😁
    Dass der Hauptstelle davon gekommen ist, wie Einige annehmen, kann man so nicht sagen. Er wurde nur noch nicht festgenommen, weil er zu seinen Mitverschwörern im Ausland führen soll und einer der verdeckten Ermittler ist dabei, denn das ist ja offensichtlich der „windige“ Verteidiger.

    1. vor 1 Monat

      Haupttäter, nicht Hauptstelle

    2. vor 1 Monat

      Blöd wäre es nur, wenn sich der Haupttäter zu seinen Mit- Verschwörern etwa nach Ungarn absetzen würde. Dann wäre ein ‚Zugriff‘ vermutlich schwierig! 😉

      Und ‚windige‘ Personen haben es so an sich, sich beim nächsten ‚Wind‘ wieder in eine andere Richtung zu drehen … 😯

      PS: Ich lebe seit meiner Geburt hauptsächlich in Wien. Ich wusste gar nicht, dass es hier angeblich so politisch gefährlich sei … 😑

    3. vor 1 Monat

      Eigentlich hätte die Polizei den „Haupttäter“ ergreifen müssen, solange er noch erreichbar ist. Und auch um seinen Anwalt, den V-Mann. zu schützen.

      1. vor 1 Monat

        …sorry, ohne Punkt: „Und auch um seinen Anwalt, den V-Mann zu schützen.“

  26. vor 1 Monat

    Bibi und Moritz endlich wieder ein Herz und eine Seele, dazu noch ein spannender Fall, Die Ösis hams einfach drauf

  27. vor 1 Monat

    Die Wiener mal wieder mit der ganz großen Nummer … was mir ja grundsätzlich gefällt, dass sich „Wien“ häufiger (und hie und da leicht größenwahnsinnig, was sogar auch Spaß machen kann) an die großen Staatsverschwörungserzählungen traut, mal weniger, mal mehr gelungen.
    Gestern war das insgesamt durchaus gut gemacht, wenn auch mit Schwächen. So fand ich das erste Drittel trotz schneller Schnitte, mancherlei Geschrei und großer Komplexität sonderbar statisch, das ist kaum vorangekommen, und ich habe mich trotz mancherlei guter Einzelsszenen dabei ertappt, dass ich hie und da auf die Uhr gelinst habe. Undankbar zu inszenieren sind natürlich Massen(demonstrations)szenen, da kann man die Kameraausschnitte noch so geschickt wählen, das bleiben ersichtlich und vor allem: spürbar halt nur ein paar Hansele, die da rumschreien und sich um Bedrohlichkeit bemühen. Das wirklt immer ein wenig peinlich, eine echte „Masse“ strahlt eine ganz andere Dynamik aus, selbst wenn da gar nichts weiter passiert. Aber was sollen die Autoren machen, die können ja nicht ein paar tausend Leute nur wegen des Tatorts in Wien aufmarschieren lassen.
    Dann ist das aber straffer, fokussierter geworden und hat Fahrt und Spannung aufgenommen. Ich selbst bin dabei mehrmals hereingefallen …. ich dachte zum Beispiel in der Szene mit der Ärztin tatsächlich, dass das jetzt wieder auf die – recht konventionelle – Konfrontation zwischen Geheimdienst und Kripo hinausläuft, wie das bis zum Gähnen oft im Tatort ausgewalzt wird, und auch beim Geheimdienstler selbst musste man zeitweise vermuten, dass da wieder sinistre Dinge im Hintergrund ablaufen. Ausgeschmiert, gut gemacht!

    Das Team – insbesondere Bibi – in Bestform, wunderbar skurrile Momente in der Gerichtsmedizin, allerhand Schmäh, ein durchaus nachvollziehbares aktuelles Thema. Insgesamt gelungener Wiener, gute drei Sterne, aufgerundet auf vier.

    ****/5

  28. Uli
    vor 1 Monat

    Als Österreicherin leider enttäuscht – zu viel von allem, aufgesetzte Dialoge, verworrene Geschichte… Gute Story, Witz und Charme der früheren Folgen fehlen leider schon länger.
    Wahrscheinlich ist es ja Zeit für neue Komissare/Komissarinnen aus Österreich, Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer werden in anderen Rollen gefallen.

  29. vor 1 Monat

    Das Thema einer demokratiefeindlichen Verschwörung ist brisant und spaltet die Gemüter, wie auch in den Kommentaren zu sehen ist. Tatsächlich ist die Geschichte um eine militante Gruppe die „das System“ stürzen möchte etwas zu dick aufgetragen. All die großen gesellschaftskritischen Themen gleich in eine Story zu verpacken, bewirkt … die Suppe wird dadurch leider kräftig „versalzen“.
    Einige Protestierende muteten wie radikale Linke manche wie Rechte an, andere wie klassische Aluhutträger oder Wutbürger. Und genau diese Unklarheit umschreibt auch die eigentlich grundlegende Motivation dieser Demonstanten. Es geht ums Phänomen, dass scheinbar immer mehr Menschen die Autorität des Staates ablehnen, weil man neuerdings ja selbst immer alles besser weiß.
    Während die Aktivisten skandieren: „Wichtig ist der Widerstand, friedlich oder militant“,
    sagt Eisner dazu: „Alles Helden des Widerstands. Fragt sich nur, gegen was eigentlich“. 🧐
    Auch in anderen Dialogen merkt man Gegenwind und den erhobenen Zeigefinger, und dass hier bewusst allzu oberkluge Gedanken und Botschaften in das Drehbuch eingeflochten wurden. Unter dieser Prämisse leidet dann auch der eigentliche aber etwas „dünne“ Mordfall zunehmend. Jedenfalls, darf man sich am Schluss der Folge schon fragen ob diese Geschichte überhaupt einem fiktionalen Umsturz in irgend einer Art und Weise gerecht wird.
    Das mag jetzt bisher alles sehr negativ klingen, aber trotzdem habe ich mich erstaunlicherweise recht gut unterhalten gefühlt. Und das lag daran das Bibi und Moritz in ihren lustigen Dialogen mal wieder zu Hochform aufspielen und dadurch massig Pluspunkte einsammeln konnten. Zudem der Gerichtsmediziner Prof. Werner Kreindl und die Kriminalassistentin Meret Schande von der man nur hoffen kann, das sie uns auch in Zukunft weiterhin erhalten bleibt.
    Für das Schauspieler-Team gibt es somit 5 ⭐ – bei der Story reicht es nur für 3,5 ⭐

    1. vor 1 Monat

      Ja, ich hoffe ebenso, dass uns Christina Scherrer als Kriminalassistentin Meret Schande „auch in Zukunft weiterhin erhalten bleibt“ (vielleicht sogar in aufgewerteter Position?). 😉

      Schließlich hat „Kalli“ aus München auch zuerst als „Assistent“ begonnen und darf nach der Pensionierung der „Oldies“ weiter machen.

  30. vor 1 Monat

    Der Politthriller hat alles, was ich von einem solchen erwarte. Ein brisantes Thema wird in Szene gesetzt. die dunklen Brunnenvergifter im Hintergrund rekrutieren Unzufriedene und Irregeleitete, die dann verheizt werden. Die Gegenseite ist auch nicht viel besser. Auch sie lässt diejenigen, die ihr vertrauen, im Regen stehen. Das Schicksal des Einzelnen ist relativ nebensächlich, weil es um angeblich hehre Werte geht. Da wir in Wien sind, geht es relativ moderat zu und die Guten finden bei aller Hakelei letztlich zur Zusammenarbeit. Wohltuend fand ich, dass auf ein dramatisches Finale verzichtet wurde. Ich habe das Finale für mich so konstruiert: Der Bösewicht freut sich, dass er besser ist als seine Gegenspieler, führt diese zu der Zentrale des Bösen und die Welt, zumindest Europa, ist fürs Erste gerettet. Der Sinn des Filmtitels ergibt sich für mich aus der Schlusssequenz. Einzelne können aus dem Verkehr gezogen werden. Was aber ist mit den Vielen, bei denen die verschwurbelten Gedanken der intellektuellen Strippenzieher auf fruchtbaren Boden fallen. Bei Brecht heißt es: der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem d a s kroch,
    Dann sind wir bei der Frage, warum dem so ist. Und dann sind wir beim Totalversagen unserer sich selbst so bezeichnenden politischen Eliten, denen die Bodenhaftung abhandengekommen ist.
    Leider hat die obere Etage des Öffentlich-Rechtlichen für Belehrung gesorgt, damit der dumpe Zuschauer die Botschaft auch ja versteht, statt darauf zu vertrauen, dass ein mündiger Bürger aus der Handlung die Schlussfolgerungen zieht.

    1. vor 1 Monat

      @I.Mirk:
      Du schreibst:
      „Leider hat die obere Etage des Öffentlich-Rechtlichen für Belehrung gesorgt, damit der dumpe Zuschauer die Botschaft auch ja versteht, statt darauf zu vertrauen, dass ein mündiger Bürger aus der Handlung die Schlussfolgerungen zieht.“
      Ich glaube, so etwas nennt man „betreutes Denken“. Kommt meiner Meinung nach in den letzten Jahren sehr/zu häufig vor. Wird aber meiner Meinung nach meist nicht hinterfragt, sondern dankbar angenommen.

  31. vor 1 Monat

    Bei diesem Team wird nun auch Moritz immer sympathischer. Das war heute auch nötig. Die Zeichnung der staatsfeindlichen Szene und ihrer Figuren war wirklich gottvoll. Ein wenig Reichsbürger, ein wenig RAF (aber nur vom Habitus der Protagonisten her), dazu ein Pfund Querdenker, abschließend eine Prise QAnon, ein kleines Zitat vom Propagandaminister, fertig ist das zusammengestusste Potpourri. Damit alles stimmt, bekommen auch die prügelnden Polizisten noch einen mit – vornehmlich von den erhobenen Zeigefingern unserer Kommissare. Endgültig ihr Weltbild verraten die Macher, indem sie die Assistentin das „Manifest“ kommentieren lassen mit : „die haben wohl noch nie was von Gendern gehört“. Junge, Junge, harter Tobak. Und dass es in Wirklichkeit eine zahlenmäßig sehr starke und gut organisierte Szene gibt, die offen staats- und polizeifeindlich ist (zu sehen bei den Ultras im Stadion oder der Vorsitzenden der Grünen Jugend oder an jedem 1.Mai), findet nicht einmal ansatzweise Erwähnung. Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf, nicht wahr? Zum Glück habe ich bei ARD-Drehbüchern meistens schon eine gewisse Erwartungshaltung, deshalb musste ich nur ein paarmal lachen. Genial ist dagegen die Idee mit dem Gerichtsmediziner und seinem (imaginären?) Gehilfen. Dank der charmant agierenden Bibi habe ich es bis zum Ende gesehen.

    1. vor 1 Monat

      @Henning:
      Bei deiner Kritik gehe ich mit. Besonders gefallen hat mir deine Redewendung „das zusammengestusste Potpourri“. So habe ich es auch gesehen.

  32. vor 1 Monat

    Ich glaube, das grösste Problem war, dass man sich nicht getraut hat, die militante Gruppe klar politisch zu verorten, das war in der Tat von allem etwas. Positiv hervorheben möchte ich die klar im Genrefilm verortete Erzählweise, den Temporeichtum mit dynamischer Kamera und schnellem Schnitt, der über einige Unebenheiten hinwegsehen lässt. Dazu gute und gut gespielte Dialoge mit Witz und Ironie, besonders Bibi und Moritz hatten tolle Momente. Ich wurde gut unterhalten, und diesmal tatsächlich mehr durch das WIE als durch das WAS.

  33. vor 1 Monat

    Hat mich nicht begeistert.

    Einzelne Szenen, wie die Eltern die um ihren Sohn „kämpfen“ fand ich überzeugend.
    Ebenso die Darstellung, wie Mitmenschen in Verschwörungstheorien oder Politische Ideen aufgehen.

    Alles weitere war mir zu Konfus, zu viel Geschrei und merkwürdig unklar.

    Macht ⭐⭐⭐

    Weil ich Bibi und Moritz so schätze.

  34. vor 4 Wochen

    Das ist der lächerlichste Tatort ever. Schade um das dream team. Während klischeehafte Verschwörungstheorien bekämpft werden, ist das Narrativ selbst eine einzige Verschwörungstheorie. Soll das eine kritische Aufarbeitung der Coronademos sein, oder was? Und schon 100.000 Radikale gegen den Staat – einfach lächerlich! Ich hätte der Neuhauser nicht zugetraut, in so ein dilettantisches Drehbuch einzusteigen.⭐

    1. vor 4 Wochen

      @Buchpat40:
      Ihre Ansicht zum Thema „Verschwörungstheorie“ teile ich (sh. meine obigen Kommentare).

      Zum Thema „Adele Neuhauser“ ist allerdings anzumerken, dass man nach Annahme einer Serien-Rolle ein Drehbuch nicht so einfach ablehnen kann (ohne vertragsbrüchig zu werden). Und nachdem sie ohnehin nächstes Jahr als Kommissarin aufhört, wird sie noch unwahrscheinlicher einen ‚Aufstand‘ machen (m.E.) … 😉

    2. vor 4 Wochen

      @Buchpat40:
      Außerdem bleibt anzumerken, dass die Kommentare zum Film durchaus geteilt waren und es sehr, sehr viele Zuschauer gab, die das Thema wichtig und gut umgesetzt fanden. Ich gehöre nicht dazu, wie man oben lesen kann.

      Aber davon auszugehen, dass eine Schauspielerin, die man sehr mag, die eigene Meinung und Sicht der Dinge teilen muss, ist doch sehr verwegen.

      Kurz und knapp: Wie Adele Neuhauser selber das Drehbuch bewertet hat, das wissen wir nicht! (Oder hat sie sich dazu irgendwo positiv oder negativ geäußert?)

      Und ansonsten hat natürlich @ Der Fremde Recht: Vertrag ist Vertrag, und ich könnte mir durchaus böse oder verquere oder auch „pornöse“ Dinge vorstellen, die wirklich unzumutbarer wären als das Gesehene … 😉 So war es einfach doof.

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