Tatort Folge 1306: Rapunzel

Sendezeiten:
  • So 15.06. 20:05 Uhr: SRF
  • So 15.06. 20:15 Uhr: ARD
  • So 15.06. 20:15 Uhr: ORF2
  • So 15.06. 21:45 Uhr: ONE
  • Mo 16.06. 03:35 Uhr: ONE
  • Di 17.06. 00:00 Uhr: ORF2
  • Di 17.06. 00:40 Uhr: ARD

Kurz und knapp – darum geht’s

Grausiger Fund am Uetliberg hoch über Zürich: Eine junge Frau hängt leblos in einer Baumkrone, mit seitlich kahlgeschorenem Kopf. Für die Kommissarinnen Grandjean und Ott von der Kantonspolizei sieht alles nach einer makabren Inszenierung aus. Tatsächlich war die Tote – Tochter eines stadtbekannten Starfriseurs – illegalen Machenschaften der Perückenindustrie auf der Spur, die mit Menschenhaar maximalen Profit generieren will. Welche Rolle aber spielt die Freundin des Mordopfers, die mehr weiß, als sie der Polizei verrät, und sich dabei selbst in Gefahr begibt?
Der Tatort „Rapunzel“ aus Zürich – die letzte Tatort-Neuausstrahlung vor der Sommerpause – ist am 15.06.2025 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.

Inhalt der Tatort-Folge „Rapunzel“

Ist sie es wirklich? Ja, tatsächlich: Bei der Toten, die kopfüber im dichten Gestrüpp aus Bäumen und Ästen am Uetliberg hängt, handelt es sich unzweifelhaft um die seit letzter Nacht vermisste Vanessa Tomasi, die Tochter des Starfriseurs Marco Tomasi, wie die in der Züricher High Society bestens vernetzte Staatsanwältin Anita Wegenast ihre Ermittlerinnen Isabelle Grandjean und Tessa Ott aufklärt, die mit dem Namen Tomasi so gar nichts anfangen können. Doch warum wurden der jungen Frau an einer Kopfseite die Haare abgeschnitten? Und warum musste sie überhaupt sterben?

Antworten darauf kann auch der sichtlich erschütterte Vater der Toten nicht geben, der außerdem freimütig zugibt, dass er ein eher angespanntes Verhältnis zu seiner Tochter hatte. Dabei hat der allseits beliebte Coiffeur Vanessa sogar einen Ausbildungsplatz bei seiner guten Freundin, der hochgeschätzten Perückenmacherin Aurora Schneider verschafft. Diese wiederum bescheinigt ihrer verschiedenen Azubine zwar großes Talent, jedoch auch einen ebenso großen Eigensinn, was die Zusammenarbeit mit ihr erschwert hat. Doch nicht nur den Tod ihrer engen Mitarbeiterin muss Aurora Schneider verkraften, sondern auch einen Einbruch in ihren Lagerraum: Seit letzter Nacht fehlen wertvolle Haarspenden, die für Perücken verwendet werden sollten, im Wert von etwa 100.000 Franken. Für Schneiders Kundschaft, die sehnsüchtig auf ihren Haarersatz wartet, sind die handgefertigten Perücken unbezahlbar: „Haare sind der Sitz der Seele“, wie es Heinrich Vogel, einer von Schneiders Kunden, ausdrückt. Gibt es also einen Zusammenhang zwischen dem „Haarraub“ und dem Mord im Tatort Zürich „Rapunzel“? Immerhin wurde auch dem Mordopfer ihre Haarpracht genommen. Was aber ist das Motiv dahinter?

Aufklärung erhofft sich das Ermittlerinnenduo Grandjean/Ott von Lynn Fischer, Vanessas Freundin. Die beiden teilten sich Tisch und Bett, umso verständlicher ist die Bestürzung der Soziologiestudentin, als sie vom tragischen Tod ihrer Liebsten erfährt. Doch zum Trauern bleibt ihr keine Zeit, denn noch während ihr die Kommissarinnen die traurige Nachricht überbringen, überfällt ein maskierter Mann die Wohnung und flüchtet mit Vanessas Laptop. Selbst die sportliche Ott bekommt den Eindringling nicht mehr zu fassen, der mit einem Motorrad davonrast, sein Diebesgut jedoch während der Flucht im Treppenhaus verliert.

Glücklicherweise ist das kein Problem für Noah Löwenherz, den talentierten Kriminaltechniker im TV-Krimi „Rapunzel“, der die Daten auf dem stark beschädigten Notebook sichern und auslesen kann – und dabei Brisantes zutage fördert: Auf dem Laptop der Toten finden sich Geschäftsunterlagen von „Majestic Hair“ – einem international tätigen Perückenmacher aus Zürich, der vom schillernden Unternehmerpaar Else und Rudolf von Landegg geführt wird. Im Gegensatz zu den maßgefertigten Einzelstücken aus der Manufaktur Schneider produzieren die Landeggs Massenware – mit „Rohmaterial“, also Menschenhaaren, aus den Armenhäusern dieser Welt. Wie aber hat Vanessa die Firmeninterna in die Hände bekommen? Und was genau hat sie herausgefunden?

Gegenüber der Kriminalpolizei geben sich die Landeggs unwissend und kooperativ zugleich, doch Rudolf von Landegg scheint ein pikantes Geheimnis zu hüten, das er um jeden Preis vor seiner Frau verheimlichen möchte. Und schließlich die Frage: Wie sauber laufen die Geschäfte hinter der glitzernden Fassade von „Majestic Hair“ tatsächlich ab? Ist Vanessa in den Unterlagen auf illegale Machenschaften gestoßen? Die Fahnderinnen Grandjean und Ott ahnen, dass Vanessas Freundin Lynn ihnen wichtige Details verschweigt. Als die junge Frau schließlich versucht, den Mörder auf eigene Faust zu stellen, beginnt im SRF-Tatort „Rapunzel“ ein riskanter Wettlauf gegen die Zeit …

Hinter den Kulissen

Bereits zum neunten Mal gehen die beiden Ermittlerinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) von der Kantonspolizei Zürich in der Metropole der Deutschschweiz auf Verbrecherjagd. Regisseur Tobias Ineichen hebt hervor, dass er im neuen Fall bewusst einen etwas überhöhten, surrealen Stil mit Anklängen an märchenhafte Motive gewählt habe, „ohne dabei die klassische, glaubwürdige Ermittlungsarbeit der Kommissarinnen zu beeinträchtigen. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr liegt der Fokus auf der Psychologie der Figuren.“
Abgedreht wurde die Tatort-Episode 1306 von Mitte Juni bis Mitte Juli 2024 in Zürich und Umgebung, erstmals ausgestrahlt wird sie am Sonntag, den 15. Juni 2025 im ARD-Fernsehen.

„Rapunzel“ ist die letzte Tatort-Neuausstrahlung vor der Sommerpause. Am 22. Juni 2025 folgt schließlich noch der neue Brandenburger Polizeiruf 110 „Spiel gegen den Ball“, bevor sich die ARD-Sonntagskrimis endgültig mit Wiederholungen in den Sommer verabschieden.

Videos zur Produktion

Am Set

Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Mit der Flucht in eine surreale Märchenwelt hat dieser Tatort wenig zu tun, und trotz einiger gelungener Anklänge an das Märchenmotiv – gipfelnd in der spektakulären Finalszene – bleibt er doch allzu sehr im Hier und Jetzt der banalen Realität verortet. Vom Titel sollte man also nicht zu viel erwarten. Um aus der „haarigen Angelegenheit“ einen halbwegs glaubwürdigen und spannenden Plot zu konstruieren, sind ohnehin einige dramaturgische Verrenkungen nötig, die nicht durchweg schlüssig erscheinen.

An die beiden letzten, qualitativ herausragenden Zürich-Tatorte „Von Affen und Menschen“ und „Fährmann“ kann diese Episode also nicht anknüpfen, bietet aber immerhin solide und unterhaltsame Krimikost für einen lauen Sommerabend.

Besetzung

Hauptkommissarin Isabelle Grandjean – Anna Pieri Zuercher
Profilerin Tessa Ott – Carol Schuler
Staatsanwältin Anita Wegenast – Rachel Braunschweig
Kriminaltechniker Noah Löwenherz – Aaron Arens
Charlie Locher – Peter Jecklin
Madleine Ott, Tessas Mutter – Babett Arens
Vanessa Tomasi, Mordopfer – Elena Flury
Marco Tomasi, Vanessas Vater – Bruno Cathomas
Lynn Fischer, Vanessas Freundin – Elsa Langnäse
Aurora Schneider – Stephanie Japp
Else von Landegg – Pascale Pfeuti
Rudolf von Landegg – Matthias Schoch
Heinrich Vogel – Sebastian Rudolph
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Adrian Illien
Regie – Tobias Ineichen
Kamera – Michael Saxer
Musik – Fabian Römer
Schnitt – Wolfgang Weigl
Ton – Jean-Pierre Gerth
Szenenbild – Peter Scherz
Kostümbild – Ursina Schmid
Maske – Marc Hollenstein
Casting – Nora Leibundgut, Mirjam Schilliger
Produktionsleitung – Florian Widmeier
Produzent – Christof Neracher
Producer – Noah Bohnert
Redaktion – Gabriella de Gara (SRF), Tamara Mattle (SRF), Birgit Titze (ARD Degeto Film)

3 Kommentare

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  1. vor 3 Wochen

    Es ist sicher nicht leicht, nach mehr als 1300 TOs noch Themenfelder zu finden, die bisher nicht bearbeitet wurden. Das fordert einige Akribie beim Suchen … 🤓

    Das hier gezeigte Milieu der „Perückenmacher aus Echthaar“ wurde in diesem Sinne meines Wissens noch nicht in einem TO angesprochen. 😉

    1. vor 3 Wochen

      Oh, ein Blick auf britische Produktionen (Barnaby, Father Brown, etc.) könnte da Inspirationen bringen.
      Gab es schon was mit Hobby-Ornithologen? Bei den Briten recht beliebt als Versammlung skurriler Menschen und Mord-Umgebung. (Die schrulligen Betreiber dieses Hobbys sind auch in Deutschland so. Weiß ich aus persönlicher Anschauung.)
      Ebenso beliebt: Garten-, Gemüse- oder Blumenwettbewerbe inklusive dem jeweiligen Vereinsklüngel.
      Glöcknerwettbewerbe gibt es bei uns ja leider nicht.
      Ach, mir fiele da schon noch einiges ein, was man thematisch verwursten könnte … 😇

      1. vor 1 Woche

        Natürlich: “ … inklusive des jeweiligen Vereinsklüngels.“
        Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod … 😔

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