Kurz und knapp – darum geht’s

Ein tragischer Fund erschüttert eine Stuttgarter Elektrofirma: Lagerarbeiter Reindl liegt leblos auf dem Firmengelände. Alles deutet auf einen Sturz während eines nächtlichen Einbruchsversuchs hin. Doch für Kommissar Eugen Lutz passt etwas nicht zusammen. Erst kürzlich verschwand ein firmeneigener LKW samt wertvoller Ladung, und im Lager häufen sich mysteriöse Ungereimtheiten. Als der Kommissar die Verbindungen zwischen dem degradierten Lagerverwalter Ihmig, dessen einflussreichem Schwager und dem Toten untersucht, stößt er auf ein gefährliches Netz aus Erpressung, Verzweiflung und Betrug.

Inhalt der Tatort-Folge „Nebengeschäfte“

Die Morgendämmerung kriecht gerade über das weitläufige Firmengelände der Stuttgarter Elektrofirma, als ein Wachmann die Leiche von Gerd Reindl entdeckt. Der Lagerarbeiter liegt unterhalb eines Bürofensters, scheinbar Opfer eines missglückten Einbruchsversuchs. Für Kommissar Eugen Lutz beginnt ein Fall, der tief in die Abgründe menschlicher Existenzen führt.

Im Zentrum der Ermittlungen steht Richard Ihmig, ein gescheiterter Aufsteiger. Erst vor kurzem wurde er zum Lagerverwalter befördert – eine Chance, die sich als Fluch erweist. Überfordert vom neuen elektronischen Warensystem und dem wachsenden Chaos im Lager, folgt die demütigende Rückstufung. Während sein Schwager Manfred Broser als Prokurist in der Chefetage sitzt, kämpft Ihmig nun mit dem drohenden finanziellen Ruin. Die gemeinsam gebaute Doppelhaushälfte, einst Symbol des Aufstiegs, wird zur erdrückenden Last.

Die Ermittlungen nehmen eine überraschende Wendung, als Lutz erfährt, dass kurz vor Reindls Tod ein firmeneigener LKW mit hochwertigen Elektrogeräten verschwand. Die Gerichtsmedizin liefert weitere verstörende Details: Der tödliche Sturz war nicht die einzige Gewalteinwirkung an Reindls Körper. Während Lutz die Verbindungen zwischen den Diebstählen und dem Tod aufzudecken versucht, führen ihn die Spuren immer tiefer in die komplexen Verstrickungen einer Firma, in der jeder seine eigenen Geheimnisse zu haben scheint.

Was weiß Reindls Lebensgefährtin Helga Dalf über seine zwielichtigen Geschäfte? Welche Rolle spielt der aufstrebende Prokurist Broser wirklich? Und was hat es mit den mysteriösen Unstimmigkeiten in der elektronischen Lagerverwaltung auf sich? Kommissar Lutz muss nicht nur einen Mord aufklären, sondern auch ein perfides System aus Abhängigkeiten und Erpressung entwirren.

Hinter den Kulissen

Die Tatort-Folge „Nebengeschäfte“ ist der elfte Fall für den Stuttgarter Ermittler Eugen Lutz, verkörpert von Werner Schumacher. Die SDR-Produktion wurde zwischen dem 4. August und dem 13. September 1980 in Stuttgart und Umgebung gedreht. Bei ihrer Erstausstrahlung am 11. Januar 1981 erreichte der Film beeindruckende 16,97 Millionen Zuschauer – ein Marktanteil von 46 Prozent. Die Geschichte spiegelt den technologischen Wandel der frühen 1980er Jahre wider, als die elektronische Datenverarbeitung Einzug in deutsche Unternehmen hielt und nicht selten zu tiefgreifenden persönlichen und beruflichen Krisen führte.

Darsteller

Lotte Betke-Ponnier · Jan-Geerd Buss · Karl Friedrich · Axel Ganz · Peter-Jochen Kemmer · Heinz-Werner Kraehkamp · Jochen Nix · Irmgard Rießen · Susanne Schaefer · Manfred Seipold · Frank Strecker · Dieter Traier · Raphael Wilczek

Stab

Regie: Bruno Voges
Buch: Peter Scheibler
Kamera: Dietrich Lehmstedt
Schnitt: Dorrit Dörr
Musik: Wolfgang Dauner
Produktion: SDR