Tatort Folge 118: Schönes Wochenende



Es könnte der Start in ein richtig schönes Wochenende werden. Es ist Freitag und Kommissar Heinz Haferkamp (Hansjörg Felmy) sieht der Verabredung mit seiner ehemals großen Liebe Ingrid entgegen. Auch sein Assistent Willi Kreutzer (Willy Semmelrogge) freut sich auf zwei entspannte Tage. Gleichzeitig treffen am anderen Ende von Essen auch die Ganoven Michalke, Nelles und Oebel ihre letzten Vorbereitungen für eine ganz besondere Verabredung.

Sie werden kurz nach Kassenschluss den Großmarkt überfallen. Alles ist bestens vorbereitet. Die drei können nicht mehr tun als in der Nähe des Tatorts zu warten. Doch da taucht plötzlich der ehemalige Mithäftling und Zellennachbar von Michalke auf: Brehms. Er war es, der Michalke verraten hatte, wie man über das Dach in den Kassenraum des Großmarkts gelangt. Natürlich sollte er dafür entlohnt werden – doch nun verlangt er plötzlich mehr Geld. Ein großer Fehler, wie sich im nächsten Moment herausstellt. Denn Michalke, der keine Lust auf Komplikationen so kurz vom Showdown hat, fackelt nicht lange und erschießt Brehm.

Schon wenige Stunden später wird die Leiche gefunden. Und so startet das Wochenende für die beiden Ermittler Haferkamp und Kreutzer dann doch anders als geplant – nämlich an einem Tatort. Nachdem sie die Leiche als Brehm identifiziert haben, begeben sich die Kommissare auf die Suche nach dem Mörder. Dass in Essen am Mordabend auch ein Großmarkt überfallen wurden, erfahren Haferkamp und Kreutzer nebenbei auf dem Dienstweg – einen Zusammenhang vermutet zunächst niemand.

Im Mordfall führt die erste Spur ins Bergische Land. Dort nämlich hatte das Opfer zum Wochenende ein Hotelzimmer gebucht. Haferkamp beschließt, dieser Fährte zu folgen und mietet sich ebenfalls in dem besagten Hotel ein. Ingrid lädt er kurzerhand ein mitzukommen – soll sie sich doch ein schönes Wochenende machen, während er nebenbei in seinem Fall ermittelt. Sie willigt ein und kommt nach.

Im Hotel findet gerade die Betriebsfeier eines Unternehmers namens Röder statt. Das macht Haferkamps Ermittlungen natürlich nicht unbedingt einfacher. Und auch Ingrid kommt nicht wirklich auf ihre Kosten. Denn obwohl sie sich tatsächlich nur amüsieren will, halten die anderen Gäste sie für eine Polizistin und begegnen ihr mit demselben Misstrauen und der Neugierde wie Haferkamp. Dieser setzt indes die Teile des Puzzles immer weiter zusammen.

Warum zum Beispiel ist Theo Röder, der Juniorchef der Firma, so extrem interessiert daran, den Grund des Besuchs aus Essen herauszufinden? Und wieso wird die attraktive Hotelmanagerin Doris Zils auffällig nervös, als Haferkamp herausfindet, dass sie den ehemaligen Zellennachbarn des Ermordeten Michalke kennt. Als sich dann auch noch herausstellt, dass „Röders Mühle“ der Lieferant des überfallenen Großmarkts ist, muss sich Haferkamp doch noch in die Ermittlungen des Raubdezernats einschalten.


Der Essener Tatort „Schönes Wochenende“ ist nach 20 Fällen Hansjörg Felmys letzter Einsatz als Kommissar Haferkamp. Die Tatort-Folge 118 ist eine Produktion des WDR wurde zum allerersten Mal am 16. November 1980 in der ARD ausgestrahlt.

Video 30 Sekunden aus den ersten 30 Minuten



Besetzung

Kommissar Haferkamp – Hansjörg Felmy
Michalke – Dieter Prochnow
Doris – Birke Bruck
Roeder – Dirk Dautzenberg
Theo – Peter Millowitsch
Ingrid – Karin Eickelbaum
Kreutzer – Willy Semmelrogge
Nelles – Willi Thomczyk
Oebel – Uwe Ochsenknecht
Brehm – Werner Eichhorn
Scheffner – Bernd Schäfer
Wessendorf – Sepp Wäsche
Geschäftsführer – Carlos Placha
Mutter von Michalke – Ursula Balen
Töpfer – Heinz Voss
Gelke – Heinz-Werner Schneider
u.a.

Stab

Drehbuch – Uwe Erichsen, Martin Gies
Regie – Wolfgang Staudte
Kamera – Josef Vilsmeier
Kostüme – Regine Bätz
Szenenbild – Werner Achmann
Schnitt – Hannes Nikel
Produktionsleitung – Richard Deutsch
Produzent – Bernd Schwamm


14 Meinungen zum Tatort Folge 118: Schönes Wochenende

  • Peter • am 5.12.09 um 1:09 Uhr

    Für mich, ganz klar,

    einer der allerbesten Filme der Reihe,

    ein hochspannender Krimi, mit einem originellen,
    sehr stimmigen Drehbuch,
    in Hans-Jörg Felmy, Karin Eickelbaum mein Lieblings-
    Kriminalisten-Duo, Heinz Haferkamp & seine Ex! am Werk.

    Da stimmt jeder Augenaufschlag, jede Geste,
    da ist Lokalkolorit drin, „Aktenzeichen-XY“ – Gefühl,

    man hat immer seine Symphatieträger im Blick,
    wird gut geführt, kann alles nachvollziehen . .

    So logisch und klar strukturiert gibt es keinen
    „Tatort“ mehr, leider . .
    Wenn ich an die Laffen, die Münster-Komiker denke,
    zum davonrennen . . die Witzfigur J.J. Liefers „Börne“ . .

    Die Atmosphäre tut ein übriges, dieses Kaufhaus-Feeling
    der 70’er, ein origineller Drehort, Klasse-Bilder . .,

    Birke Bruck, der Dieter Prochnow, auch Peter Millowitsch,
    ein feines Zusammenspiel, die Kamera unter
    Leitung vom Vilsmaier ist da schon meisterhaft !!

    WANN ENDLICH WIRD DAS DING WIEDERHOLT,
    einfach alle Haferkamps, Trimmels, Finke’s . . .

    TIP: Neustart der Tatort-Reihe!, alle Folgen hintereinander,
    vom 1. an, „Taxi nach Leipzig“, Trimmel, 1970
    und wir haben 20 bis 25/30 Jahre die besten Krimi’s . .
    Natürlich brauchts einen Premium-Sendeplatz,
    am besten, Sonntag, 20.15 Uhr, die Kult-Zeit . .

    Oder Donnerstag, Freitag . . .
    Man braucht ja die Neuproduktion nicht einzustellen.
    Die Münchner, Berliner, Bremer waren immer noch gut,
    auch Hamburg, Stuttgart . .

    Die aus Münster? Von mir aus diese Slapstick-Serie,
    diese Karikatur des Genre Kriminalfilm, ersatzlos
    streichen . . oder den Privaten anbieten . .
    Die haben den Ruf der Serie genug beschädigt und
    zum Gaudi gemacht . .
    Ein Krimi ist keine Komödie . .,
    und ist trotzdem kurzweilig und nicht langweilig,

    Spannung ist wichtiger !! Das Salz in der Krimi-Suppe . .

    LG Peter, Berlin

    Antworten
  • Joachim • am 7.6.10 um 9:31 Uhr

    Kennt vielleicht jemand den Namen des Titels (oder der Gruppe) der Musik, die beim Überfall und auch bei der Verfolgung von Röder Junior im Hintergrund läuft? (Ich meine nicht die Musik von Pink Floyd am Anfang) Es handelt sich um ein rein instrumentales Stück.

    Antworten
  • micci • am 1.3.14 um 2:22 Uhr

    Spannend wie ein Film mit Doris Day.

    Antworten
  • Joost • am 27.1.15 um 20:41 Uhr

    @Joachim: Die Musik ist von der Gruppe Deodato un das Stück heißt Shazam.

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  • Dirk • am 15.4.15 um 21:14 Uhr

    Jetzt ist er zu Ende, der Tatort 118, Hauptkommissar Haferkamps letzter Fall. Damals schade und heute schade. Ich hätte diesen spannenden Kriminalfilm durchaus noch in Überlänge weiter sehen können. Der Schauspieler wegen, der Geschichte wegen, der Unterhaltung wegen und auch der Nostalgie wegen. Wenn man die Gegend und die Straßen von damals kennt und wie es im Zuge der Umgestaltung Ruhrgebiet heute in Essen aussieht. Wie gehabt. Lieber nur zu den Weltkulturerben gehen, zu diesen plattgefegten Zielen gesellschaftlicher Monokultur. Ansonsten kann man glatt noch einen 1980ziger Tatort dort drehen. Ich war aber in dieser Zeit nur Gast im Revier, hatte es mich doch schon vor Jahren an die Küste getrieben, des Reizklimas wegen. Neben Finke aus Kiel war Haferkamp aus Essen der zweite große Quoten-Bringer in der Tatort Serie und das auch zu Recht. Beide waren Kombinierer und keine Krakeler, Vertreter der leisen Töne und mit gesellschaftlichen Benimm. Gestandene Männer, die meist ihre Fälle mit Köpfchen lösten. Aber gerade und/oder deshalb, wird man sie im Fernsehen wahrscheinlich sehr selten sehen und wenn, in der Nachtschicht-Nischenecke. C`èst ca la vie.

    Antworten
  • storelg • am 9.9.16 um 13:34 Uhr

    Ja, ich finde diesen Film auch ganz toll – WER weiß, WO gedreht worden ist ? Insbesondere die Gaststätte Korff in „Enke“ interessiert mich, der WDR konnte mir bisher keine Antwort zukommen lassen ….
    1000 Dank für eine Nachricht .

    Antworten
  • Ralf • am 30.1.18 um 14:12 Uhr

    Die Drehorte dürften ziemlich weit auseinander liegen. „Enke“ gibt es nicht. Die Auffahrt zum „Hotel Korff“ (das damals übrigens wirklich so hieß), sowie das Hotel selbst sind in Stadt Blankenberg, einem mittelalterlichen Städtchen und Stadtteil von Hennef/Sieg.

    Das Hotel wurde später das „Galerie Hotel“, inzwischen ist es verkauft und in Eigentumswohnungen umgewandelt.

    Gegenüber diesem Gebäude ist übrigens das „Haus Sonnenschein“, welches in dem Durbridge Klassiker „Melissa“ als Tankstelle verwendet wurde.

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  • Matthias • am 17.3.20 um 15:56 Uhr

    Neben „Blasslila Briefe“ und „Rechnung Mit Einer Unbekannten“ mein Lieblingstatort, sehe ich immer wieder an. Wie schön, daß er auch viele andere Fans zu haben scheint! Leider leider laufen seit Monaten überhaupt keine Tatorte aus den 70er/80er Jahren mehr im TV. Meine Sammlung stagniert. Ein absoluter Tiefpunkt.

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  • KlausiStuttgart • am 18.3.20 um 16:09 Uhr

    Hallo Matthias, mir geht´s genauso. Ein wirklich sehr schöner Tatort. Er findet auch das richtige Mittelmaß zwischen lustigen und düsteren Szenen. Zu viele lustige Szenen darf ein Tatort nach meinem Geschmack nicht haben, da er sonst zur Krimikomödie verkommt.
    Die Sender machen immer wieder Pausen mit den alten Tatorten. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass immer wieder mal einige wiederholt werden. Zum Glück gibt es auch einige Tatort DVD-Boxen. Ich warte allerdings immer noch sehnsüchtig auf DVD-Boxen von den Kommissaren Lutz, Lenz und Wiegand. Geben wir also die Hoffnung nicht auf.
    Vielen Dank an alle, die Hinweise zu Orten geben. Das ist immer sehr interessant.
    Grüße an alle!

    Antworten
  • HerrBert • am 16.12.20 um 1:07 Uhr

    Und der Staudte kann doch Tatort! Wirklich sehr sehenswert, da kommt ‚was rüber. Haferkamp, der Ruhrpott, die ausgehenden 70er. Erste Sahne.

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  • Matthias2 • am 16.12.20 um 14:51 Uhr

    Schade, dass ich einen der scheinbar grade wiederholten Tatorte mit Felmy alias Haferkamp versäumt habe, im Jubiläumsjahr habe ich irgendwann im Sommer nur einen erwischt. Und schade, dass die Sender so unkoordiniert die 70er/80er Tatorte wiederholen. Für mich war dieser Kommissar einer der besten in all seiner knorrigen Korrektheit. Kürzlich bin ich zufällig in einen Schimanski-Tatort geraten – nach einer Minute abgestellt – nicht zum Aushalten …

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  • Nico Haupt • am 25.10.21 um 15:57 Uhr

    Joost, nicht ganz, das Stück ist “ Space Dust/Sherlock“ von Eumir Deodato (80, Rio de Janeiro) vom gleichen „Knights of fantasy“-Album (1979) ! ;-)

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  • Thomas • am 1.11.21 um 18:55 Uhr

    @Nico Haupt, beide Lieder werden in dem Tatort verwendet.

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  • Dirk • am 9.1.23 um 10:26 Uhr

    Am 03. Januar 2023 wurde der Tatort Nummer 118 aus Essen im WDR III wiederholt und der ist immer wieder sehenswert.
    Meine Meinung vom 15.04.2015 halte ich.

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