Tatort Folge 1194: Tyrannenmord

Kurz und knapp – darum geht’s

Ein Internatsschüler verschwindet spurlos aus dem Eliteinternat Rosenhag, sein Leibwächter wird mit K.O.-Tropfen außer Gefecht gesetzt. Was zunächst nach der Entführung eines Diplomatensohns aussieht, entpuppt sich als hochbrisant: Juan Mendez ist in Wahrheit der Sohn eines südamerikanischen Diktators, dessen Staatsbesuch unmittelbar bevorsteht. Als in einem abgestellten Fahrzeug ein Erpresserbrief auftaucht, der die Freilassung politischer Gefangener fordert, scheint alles klar – doch dann wird Juan tot aufgefunden, die Zunge herausgeschnitten. Als Thorsten Falke tiefer in die abgeschottete Welt des Internats eindringt, ahnt er nicht, welch dunkle Geheimnisse hinter den ehrwürdigen Mauern verborgen liegen …

Inhalt der Tatort-Folge „Tyrannenmord“

Großes Polizeiaufgebot in Hannover: Die Vorbereitungen für den Staatsbesuch des umstrittenen Präsidenten von Orinaca laufen auf Hochtouren, und Thorsten Falke ist mittendrin. Der raubeinige Bundespolizist koordiniert das Sicherheitskonzept für einen Mann, der sein Land mit eiserner Hand regiert und Demokratie als Fremdwort betrachtet. Doch als sein Vorgesetzter ihn diskret ins beschauliche Weserbergland beordert, wird aus dem Personenschutz eine Vermisstenfahndung: Im Eliteinternat Rosenhag ist Juan Mendez verschwunden, angeblich der Sohn des Botschafters von Orinaca.

Während seine Partnerin Julia Grosz in Hannover den Staatsbesuch absichert, muss Falke fernab seines gewohnten Kiezes ermitteln – quasi als „Fish out of Water“ in einer Welt aus Privilegien und Geheimnissen. An seiner Seite: der ehrgeizige Provinzpolizist Felix Wacker, der stets mit einem Klapprad unterwegs ist und von einer Karriere als Profiler träumt. „Keine zwölf Stunden wird er vermisst, und schon wird das Innenministerium eingeschaltet“, bemerkt Falke sarkastisch über das elitäre Gehabe an diesem exklusiven Ort, wo wohlhabende Eltern für 3000 Euro monatliches Schulgeld ihre Sprösslinge auf Führungspositionen vorbereiten lassen.

Das Internat Rosenhag liegt abgeschieden in scheinbarer Idylle, fernab der rauen Welt dort draußen. Doch der Schein trügt: Juans Leibwächter Carlos wurde nackt und verwirrt in einem Badezimmer aufgefunden, offenbar mit K.O.-Tropfen außer Gefecht gesetzt. Warum braucht der Sohn eines Botschafters überhaupt einen eigenen Leibwächter an einem so exklusiven Ort? Diese Frage beschäftigt nicht nur die beiden ungleichen Ermittler. Als ein Anruf von Julia Grosz den Fall in eine völlig neue Dimension rückt, wird klar: Bei Juan handelt es sich nicht um irgendeinen Diplomatensohn, sondern um den Sprössling des Diktators höchstselbst.

Die Fahndung nach Juan gleicht der Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen, zumal sich in einem abgestellten Kleinlaster ein Erpresserbrief findet, der die Freilassung von politischen Gefangenen in Orinaca fordert. Hat eine Widerstandsgruppe den Präsidentensohn als Geisel genommen? Merkwürdig ist nur, dass keinerlei Lösegeld verlangt wird. Falke und Wacker erkunden den Freundeskreis des Verschwundenen: Seine nervöse Freundin Hanna befürchtet das Schlimmste, während Mitschüler August vermutet, Juan sei einfach abgehauen, um dem diplomatischen Trubel zu entgehen.

Als schließlich das Unvorstellbare geschieht und Juan tot in den Büroräumen einer verlassenen Lagerhalle gefunden wird – die Zunge herausgeschnitten, ein Symbol für Verrat –, gerät nicht nur das angesehene Internat unter Druck. Der Elternbeirat läuft Sturm, die Schulleitung ist heillos überfordert, und im Innenministerium glühen die Drähte heiß. Es ist der diplomatische Worst Case, eine Lösung muss her, und zwar schnell. Doch für Falke ist die Sache keineswegs so einfach, wie sie zunächst erscheint.

Hinter den Kulissen

Der Tatort „Tyrannenmord“ ist die 1194. Episode der Krimireihe und der 16. Fall von Kriminalhauptkommissar Thorsten Falke sowie der zehnte seiner Kollegin Julia Grosz. Die NDR-Produktion wurde zwischen dem 10. November und dem 9. Dezember 2020 in Hannover, Holzminden, Höxter und Stadtoldendorf sowie am Internat Solling gedreht, das als Kulisse für das fiktive Internat Rosenhag diente. Erstmals ausgestrahlt wurde der Film am 20. März 2022 um 20:15 Uhr im Ersten.

In den Hauptrollen sind Wotan Wilke Möhring als Thorsten Falke und Franziska Weisz als Julia Grosz zu sehen, unterstützt von Arash Marandi als dem ambitionierten Provinzpolizisten Felix Wacker. Christian Erdmann verkörpert den PGW-Lehrer Bergson, während José Barros den schweigsamen Leibwächter Carlos spielt. Regie führte Christoph Stark, das Drehbuch stammt von Jochen Bitzer, der für „Der Fall Jakob von Metzler“ mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde.

Bei der Erstausstrahlung verfolgten 9,41 Millionen Zuschauer den Fall und bescherten dem Ersten einen Marktanteil von 29,0 Prozent. Die Kritiken fielen gemischt aus: Während die differenzierte Figurenzeichnung und Wotan Wilke Möhrings Performance gelobt wurden, bemängelten Kritiker, dass der anfangs politisch anspruchsvolle Thriller am Ende zu einem „schlichten Psychodrama aus der deutschen Wohlstandsgesellschaft“ zusammenschrumpfe. Autor Jochen Bitzer ließ sich zu „Tyrannenmord“ durch eine Pressemeldung über Kim Jong-un inspirieren, der als junger Mann unter falschem Namen ein Internat in Bern besucht haben soll.

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ORF Trailer (2024)


Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Zwei junge Menschen, die die Freiheit suchen, die ausbrechen wollen aus ihrem goldenen Käfig, in dem sie zwar alles haben, sich aber dennoch unfrei fühlen – die Geschichte ist weder neu noch besonders originell. Dass sie hier um eine politische Komponente erweitert wird, erscheint auf den ersten Blick schlüssig und vielversprechend. Doch dieser Tatort wirkt an vielen Stellen einfach nur überladen: Es geht um Elitenprivilegien, Bildungs(un)gerechtigkeit, Definitionen von Freiheit, Leistungsdruck, den Umgang mit politisch unliebsamen, aber wirtschaftlich nützlichen Despoten – alles wird irgendwie angerissen, aber nichts wird wirklich auserzählt. So bleibt es bei stereotypen Darstellungen: die arrogant-hochnäsigen Eltern, die über „Sozialromantik“ spotten; die unnahbare Diktatorengattin; die leicht reizbare Innenministerin, die nur um ihre eigene PR besorgt ist. Und zum Schluss gibt Falke brav ein Statement zur Chancengleichheit in der Bildung ab, damit ja niemand die politische Botschaft überhört. Dieser Tatort will zu viel und bietet gerade deshalb zu wenig, um wirklich überzeugen zu können.

Musik

– Abdel Hadi Halo & The El Gusto Orchestra Of Algiers: Fatouma
– Monolink: Burning Sun
– Hüsker Dü: Something I Learned Today
– The Clash: I’m so bored with the USA

Die Filmmusik wurde eigens für den Tatort von Thomas Osterhoff komponiert und ist nicht im Handel erhältlich.

Besetzung

Hauptkommissar Thorsten Falke – Wotan Wilke Möhring
Hauptkommissarin Julia Grosz – Franziska Weisz
Felix Wacker, örtlicher Polizist – Arash Marandi
Juan Mendez – Riccardo Campione
Hanna, Juans Freundin – Valerie Stoll
August Finkenberger – Anselm Ferdinand Bresgott
Carlos, Juans Leibwächter – José Barros
Marie Bergson, Leiterin des Internats – Katarina Gaub
Andreas Bergson, ihr Mann – Christian Erdmann
u. v. a.

Stab

Regie – Christoph Stark
Drehbuch – Jochen Bitzer
Kamera – Eeva Fleig
Szenenbild – Sabine Dotzauer
Maske – Sylvia Reusch, Nina von Harling
Kostümbild – Anja Niehaus
Schnitt – Patricia Testor
Ton – Marten van de Voort
Casting – Sabine Weimann
Musik – Thomas Osterhoff
Producerin – Katinka Seidt
Produzentin – Dagmar Rosenbauer
Redaktion – Donald Kraemer

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42 Kommentare

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  1. vor 3 Jahren

    Ich habe aufgrund der Vorschau der TO-Redaktion wenig von dieser Folge erwartet, bin nun sehr positiv überrascht: Unübliches Rahmen-Ambiente, ruhige Handlung, eher konventionelles Ende (jaja, immer die bösen Beziehungen Lehrer-Schüler). Unfreiwillig auch sehr aktuelle Bezüge, da die Worte „Putin“ und „Nawalny“ gefallen sind.
    Insbesondere aber eine überzeugend unorthodoxe Darstellung des Leibwächters CARLOS (großartig tapsig: José Barros!).

    Fazit: Eine der besten Folgen aus der letzten Zeit. Plus: Ich möchte in Zukunft gerne mehr von José Barros sehen!

  2. vor 3 Jahren

    Interessante Wendung am Schluss. Zwischendrin etwas langatmig.

  3. vor 3 Jahren

    Schrott! Mehr ist nicht zu sagen.

  4. vor 3 Jahren

    War nicht der schlechteste TATORT der letzten Zeit. Durchaus unterhaltsam, doch er wollte zu viel, da stimme ich mit der Redaktion überein. Doch der Leibwächter Carlos war genial, der hat das Zeug für eine eigene kleine Serie :-).

  5. vor 3 Jahren

    Wow – endlich wieder ein Falke wie es sich gehört !
    Durchwegs gute bis sehr gute Darsteller und ne coole Story !
    Weiter so ….

  6. vor 3 Jahren

    Überraschend gut. Spannungsbogen bis zum Ende (obgleich der vermeintliche Hundebiss schon andere Zusammenhänge vermuten ließ). Erfrischend auch, dass es hier um Ermittlungen, Täter und Zeugen ging – nicht um persönliche Konflikte um und zwischen den Ermittlern.
    Ich war gut unterhalten. Gerne mehr davon. :-)

  7. vor 3 Jahren

    Voller Klischees, ganz schwach, schade.

  8. vor 3 Jahren

    Nichts gegen das Ermittler-Team. Aber die Story hat mir überhaupt nicht gefallen. Viel zu kalt, viel zu negativ.
    Unsympathische Charaktere, besonders der Leibwächter hat meine Cortisolwerte in die Höhe schießen lassen.

  9. vor 3 Jahren

    Durchschnittlicher Tatort. Es wird alles so ein wenig angerissen, aber nicht richtig durchgezogen. Dadurch entsteht wenig Spannung.
    2,5 Sterne, aufgerundet auf 3 Sterne, weil heute die Sonne schien und ich gute Laune habe.

  10. vor 3 Jahren

    Vorab: An die Anti-Nuschel-Fraktion, ich habe alles verstanden.

    Die Zeit holt uns alle wieder ein, welch ungeahnte Brisanz in diesen Kriegszeiten. Gutes Thema dieses Tatorts. Interessante Geschichte, gut gespielt, manchmal etwas holprig, was jedoch am Drehbuch / Text lag.

    Leider flacht die Story gegen Ende des Films ab, die anfänglich zu erwartende Würze geht leider verloren. Ein paar logische Fehler, aber nicht so schlimm; z. B., Deutschland liefert keine Gefangenen an Staaten, die die Todesstrafe praktizieren.

    Insgesamt deshalb für mich nur gutes Mittelmaß.

  11. vor 3 Jahren

    Etwas langatmig hier und dort mit teils schnellen Sprüngen und vielen, vielen Charakteren- für mich etwas zu viele (Richtig scheinen konnte nur der Leibwächter). Spannung kam nicht wirklich auf. Aber dennoch angenehme Unterhaltung.

  12. vor 3 Jahren

    Es war ein bisschen wie die österreichischen Folgen. Die Politik mischt sich stark ein, und es ist nicht unbedingt erwünscht, den echten Täter zu finden, man sucht eher den „richtigen“.
    Für mich zu viele politische Botschaften, in diesem Sinne bin ich mit der Redaktion einverstanden. Aber man muss auch sehen, dass es im Tatort immer schon wichtige, und nicht selten umstrittene gesellschaftliche Themen behandelt wurden, es ist also nichts neues, es gehört, sozusagen, dazu.
    Und sonst fand ich es eine gut aufgebaute Folge, wo im Wesentichen alles passt, nichts außerordentliches, aber so was, was ich (abgesehen von Nuscheln, da ich nicht immer alles verstehen konnte) gerne Sonntag für Sonntag hätte. Solide Regie, gute Schauspielern, ein guter Tatort.

  13. vor 3 Jahren

    Welche Schauspielerin spielte bei Tyrannenmord die Ministerin?

  14. vor 3 Jahren

    Zu dumm, denn auch dieser Tatort verkehrt Ursache und Wirkung. Würde unsere Gesellschaft Homosexualität, auch zwischen älteren und jüngeren männlichen Mitbürgern, nicht in erster Linie als etwas Verwerfliches sondern Normales ansehen, müssten sich diese Mitbürger nicht deswegen verstecken. Zum besseren Verständnis, was die Zuneigung eines Menschen zum selben Geschlecht ausmacht, kann ich jeder und jedem nur wärmstens den Film ‚Die Konsequenz‘ mit Jürgen Prochnow in seiner stärksten Rolle empfehlen.

  15. vor 3 Jahren

    @Der Fremde
    Ich schließe mich Ihrem Kommentar an. Fand den Tatort gut und unterhaltsam und vergebe 5 Sterne.

    (Leider scheinen manche das Prinzip der Sternevergabe immer noch nicht verstanden zu haben).

  16. vor 3 Jahren

    Hölzern und belanglos

  17. vor 3 Jahren

    Bis auf ein paar logische Fehler im Drehbuch ein grundsolider, recht spannender Tatort. Was Presse und Redaktion, letztere war da früher mal durch 2 verfasste Meinungen differenzierter, im Vorfeld schreiben, muss ja nicht die allgemeine Sicht auf den Film sein.

    Interessant war, wie der Staat aus wirtschaftlichen Interessen heraus handelt. Früher, ich denke da mal an die 1960 er Jahre (der Schah von Persien) wurde vieles derber und regelrecht primitiver
    geregelt als Heutzutage. Doch damals wie heute würde man keinen des Mordes Verdächtigen in ein Land mit Todesstrafe ausweisen…

    Schön war der feine, kleine Humor. Der alte Kommissar aus der feine Stadt HH kommt per Volvo und muss sich den Weg erfragen und der Junge Dorfpolizist hat ein Klapprad und schwärmt von Navigationssystemen. Oder wie dem altgedienten Landordnungshüter die Idee kommt, wie er in Frühpension kommen könnte, wenn, ja wenn…

    Den jungen Kommissar vom Dorf würde ich gerne wieder sehen.

    Da gebe ich gerne 5 Sterne.


  18. Ende der Erstausstrahlung

  19. vor 3 Jahren

    war schon wieder auf das Schlimmste vorbereitet ; aber letztendlich für einen Falke TO recht ordentlich und zudem auch sehr unterhaltend gemacht – tja – der coole WWM mit dem dem schlacksigen Cowboygang , diesmal ohne privaten Stress – dazu muß ich wie @HerrBert als eingefleischter Vertreter der Antinuschelfraktion zugestehen , man hat möglicherweise erfolgreich an diesem Problem gearbeitet mit einer kleinen Ausnahme : Hauptkommissarin Julia Grosz – da hats stellenweise doch noch ganz schön “ genuschelt “ – ansonsten gibts noch ein dickes Extrasternchen für Christian Erdmann in der Rolle des Andreas Bergson – klasse Schauspieler und dazu noch Vertreter einer Generation , die ihr seinerzeit am Theater erlerntes Handwerk perfekt beherrschen . Freut mich immer wieder , ihn in diversen TV Rollen zu sehen .

  20. vor 3 Jahren

    Ohne viel Worte. Gute Unterhaltung, mit Wendungen und einem unerwarteten Ende. Solide vier Sterne.

  21. vor 3 Jahren

    Die Geschichte beginnt hochpolitisch und endet – im wahrsten Sinne des Wortes – im privaten Kleinklein; ein paar pathetische Phrasen als Zugabe, und das war’s dann auch. Gut gefallen hat mir einzig José Barros als Leibwächter und als tragische Figur.

  22. vor 3 Jahren

    Endlich wieder mal ein sehr guter Tatort. Falko Solo top und Leibwächter José Barros absolut der Hammer. Politische Windungen und Irrungen wie sie vorkommen früher und heute, die sich über ein Internat voll von reichen Pfuffis fortsetzt zu einem Romeo und Julia Groschenroman. Alles war drin in diesem Tatort und sorgte für beste Unterhaltung. Solche Internate gibt es bei uns etliche – aber gut geführte, die Top Leute ausbilden können. Nur manchmal wollen die Gören halt nichts anderes als das gute Geld der Familie ausgeben.
    Dazu noch: Die Leute die 5 Sterne geben und dann den Film zerreissen verstehe ich nicht. Die sind nicht mal fähig korrekt ihre Stimmen abzugeben. Siehe am Anfange der Rezensionen. Sorry aber das geht nun einfach nicht – auch dass bereits vor der Ausstrahlung eine Kritik geschrieben wird. Man sollte die Seite sperren bis nach der Ausstrahlung der Sendung. Sicherlich machbar – oder?

  23. vor 3 Jahren

    Guter Tatort, aber warum war die Julia so wenig zu sehen ?

  24. vor 3 Jahren

    Immerhin endlich mal wieder ein Tatort ohne überflüssige persönliche Verflechtungen der Ermittelnden in den Fall.
    Trotzdem von mir nur drei Sterne, da mir die erzieherischen Tendenzen des Tatorts langsam zu viel werden.

  25. vor 3 Jahren

    Endlich mal wieder eine fast logische Handlung ohne Konflikte der Ermittler mit eigenwilligem Schluss. Gute Dramaturgie, spannend und ab und zu belehrend, muss halt so sein. Falko hat weniger genuschelt, so dass man ihn fast immer verstanden hat. Der Leibwächter José war einsame Spitze. Und das mit der Politik könnte doch tatsächlich so sein?

  26. vor 3 Jahren

    Licht und Schatten, recht ordentlich, aber mehr auch nicht. Der Tatort beginnt mit großer Geste und starkem Anspruch, um sich dann mehr und mehr in sozusagen menschelndem Klein-Klein zu verheddern und in einer privaten Verstrickung zu enden, da wäre mehr drin gewesen. Zwischendrin eher spannungsarm, ohne dass die Geschichte selbst bzw. die Figuren das auf interessante Weise hätten wett machen können. Positiv immerhin zu erwähnen, dass die bei Internatsgeschichten meist überzeichnete Schnöselhaftigkeit der Schüler nur zurückhaltend angespielt wurde, auch die differenzierte Zeichnung des Leibwächters hat mir gut gefallen. Der Titel „Tyrannenmord“ drückt das Dilemma des Films – wohl ungewollt – ganz gut; große Frage, klein beantwortet. Alles in allem drei Sterne von der eher schwächeren Sorte.

  27. vor 3 Jahren

    Hat mich leider nicht überzeugt. Dass die hochpolitische Kulisse letztendlich nur den dramaturgischen Zweck hatte, das im Zwischenmenschlichen gelagerte Motiv zu übertünchen, möchte ich diesem Tatort gar nicht mal ankreiden. Ansonsten teile ich sämtliche genannten Kritikpunkte.

    Was ich aber komplett nicht verstanden habe: Was hatte Juans Plan eigentlich mit der Beziehungsgeschichte zu tun??? Irritiert hat mich insbesondere der Satz: „Wäre Juan einfach früher zurückgekommen, dann wäre alles gut geworden.“ Wie „früher“? Wovon „zurückgekommen“? Und inwiefern wäre dann „alles gut geworden“? Und was ging Juan das Ganze überhaupt an, wenn er sowieso damit beschäftigt war, seinen Plan durchzuziehen? Sehr wirr und unplausibel ausgedacht…

    Und noch ein Wort zum ach so hochgelobten Leibwächter: Einfach nur übel abstoßend, äußerlich wie charakterlich, da geht es mir ähnlich wie @Stefan G.. Also bitte nicht nochmal im Fernsehen zeigen !! (Vor allem nicht oben ohne – bäh, da hat’s mich ja geschüttelt…)

  28. vor 3 Jahren

    @slice me nice: Aus Sicht von August wäre alles „gut“ geworden, wenn er vor der Auseinandersetzung mit dem Lehrer (also „früher“) in die Schule und somit in sein „altes Leben“ zurückgekommen wäre. Dann hätte ihn der Lehrer – selbst unter Druck der Eltern von Juan – diesen nicht zu nötigen versuchen gemusst, was ja bekanntlich böse endete –> Juan hat den Lehrer in den Arm gebissen, woraufhin dieser Juan – nach dessen Verunfallung – die Zunge abschnitt, damit man auf dieser keine Beweisspuren fände. Das war allerdings wirklich unplausibel, denn die DNA des Lehrers war wohl eher auf den Zähnen von Juan als auf dessen Zunge …

    PS: Über den Leibwächter kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein: Körperlich durchaus eher abstoßend (insbes. dessen massive Körperbehaarung), doch charakterlich eben nicht – so wie üblich bei Leibwächtern – nur dumpf, sondern eben „differenziert gezeichnet“ (danke an @Hanz W.). Für mich war José Barros die „Entdeckung“ des Films.

  29. vor 3 Jahren

    Ging mir leider so, wie letzten Sonntag. Mal wieder nur bis zur Hälfte wach geblieben. In meinen Augen einfach nur langweilig. Besser als jedes Schlafmittel. Und zu Beginn dachte ich: Werbung für Volvo!

  30. vor 3 Jahren

    Die ersten und die letzten 10 Minuten waren okay, dazwischen etwas langatmig und leider auch etwas langweilig. Der Anfang hatte viel versprochen, was nicht so gehalten wurde. Aber nach den letzten miserablen Tatorten nimmt man gerne auch mal den „nuschelnden“ Falke ;-)
    Gibt zwar bessere mit Falke, ich mag ihn aber trotzdem.

  31. vor 3 Jahren

    @Der Fremde:
    Aber wozu musste er überhaupt zurückkommen? Er war doch schon abgehauen. Und woher wusste er von der Beziehung? Ist er bei seiner völlig unverständlichen Rückkehr zufällig über die beiden gestolpert? Dann hätte es aber eher heißen müssen „Wenn Juan später zurückgekommen wäre“. Und selbst wenn, was hätte es ihn noch gekümmert, wenn er eh auf der Flucht war?
    Die Zunge sollte natürlich auch eine falsche Fährte legen.

    Der Tatort hatte einfach zu viele Ideen, die alle nicht richtig auserzählt wurden. Es hätte für zwei Tatorte gereicht: einen Polit-Tatort und einen Internats-Tatort.

    Der eine Stern ist für die ausbaufähigen Ideen und Ansätze – und dafür, dass Falke diesmal nicht genervt hat.

  32. vor 3 Jahren

    Mir hat die Rolle des Leibwächters gut gefallen. Finde es sehr pubertär, wie hier teilweise Bodyshaming betrieben wird. Ja, manche Menschen haben viele Haare am Körper, werdet etwachsen.

  33. vor 3 Jahren

    @IraTena:
    Nö :-). So was möchte halt nicht jedermann/frau sehen – hat nix mit Pubertät zu tun.
    Und lernen Sie mal lieber richtig Rechtschreibung ;-)

  34. vor 3 Jahren

    @smn:
    das ist natürlich ihr gutes Recht, „so was“ nicht sehen zu wollen. Da sind sie wahrscheinlich auch nicht die Einzige. Gerade deswegen ist es um so wichtiger. Es gibt viele Männer(und natürlich auch Frauen) die schlimme Komplexe wegen ihrer Körperbehaarung haben. Es wäre doch schön, wenn sich jeder, auch im TV, so zeigen dürfte wie er nunmal aussieht, ohne dafür beleidigt zu werden.

  35. vor 3 Jahren

    @IraTena:
    Prinzipiell haben Sie Recht und ich finde es auch schlimm, wenn gewisse Kommentatoren sich darüber mokieren, wenn ihnen z.B. eine Kommissarin nicht „hübsch“ genug ist. Jedoch denke ich nicht, dass eine bärtige Ghetto-Gestalt mit entsprechender Gesinnung und Gewaltbereitschaft Ihre Verteidigung braucht.

  36. vor 3 Jahren

    @smn:
    Dann haben wir da einfach unterschiedliche Ansichten, macht ja nichts. Da ist halt auch noch ein Schauspieler hinter der Rolle, und die haben meinen vollen Respekt für das was sie tun. Ich fand es zb auch daneben, wie hier über die Ermittlerin Herzog (Dortmund), bzw. die Schauspielerin, wegen ihres Gewichts gelästert wurde- die macht für mich einen fitteren Eindruck, als viele andere der Kommissare im TO oder PR.

  37. vor 3 Jahren

    Der Tatort mit der Nummer 1194 aus Hamburg. Es versuchten zu ermitteln: Die Nummer Eins, der Hauptkommissar Falke, gefolgt von der Nummer Zwei, der Hauptkommissarin Grosz und der Nummer Drei, dieser Kommissar Wacker. Ja und dann war da noch der Carlos, den kannte nun wirklich jeder, weil er so dezent in der Szenerie unterwegs war. Das war es eigentlich, was man über diesen unrealistischen und klischeehaften Tatortstreifen über Mord und Liebschaften in einer höheren Schulstatt zu schreiben geneigt ist. Ach ja, die Leiterin des Internats, Frau Marie Bergson, zeigte sich auch noch sehr realistisch auf und sollte nicht unvergessen sein. Das war es dann aber auch schon.

  38. vor 10 Monaten

    Die einzige Figur, welche in dieser Folge bleibend in Erinnerung bleibt, ist natürlich weiterhin der Leibwächter CARLOS –> diese Rolle ist Jose Barros wie auf den eindrucksvollen Leib geschneidert … 😇

  39. vor 10 Monaten

    Diesmal schließe ich mich der Redaktionskritik vollständig an: Der Tatort hier will zu viel und bietet gerade deshalb zu wenig. Wenn man nach der Pointe dieses vermeintlichen Lehrstücks fragt, bleibt bei der Mehrheit sicher nur ein Schulterzucken.

  40. vor 10 Monaten

    Mir gefiel dieser Tatort ganz gut. Falke und Grosz sind einfach eine gelungene Kombination.
    Wotan trug im Verlauf der Episode ein Tshirt einer amerikanischen Band, deren Musik auch in einer Szene lief. Weiß jemand, wie die Band heißt?

  41. vor 10 Monaten

    Schließe mich komplett dem Kommentar von @Christel :) • am 20.3.22 um 22:03 Uhr an. Gute Unterhaltung, 3 von 5 Sterne.

  42. vor 10 Monaten

    @Leila Wilson
    den Musikbereich habe ich gerade oben im Text ergänzt.

  43. vor 10 Monaten

    Die Band heißt Hüsker Dü, der Liedtitel steht weiter oben

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