Tatort Folge 1188: Vier Jahre



Gestern noch ein gefeierter Schauspieler, heute ein verurteilter Mörder: In der Silvesternacht 2017/2018 ändert sich das Leben des TV-Stars Moritz Seitz (Thomas Heinze) schlagartig: Im Pool seiner Villa wird die Leiche seines Schauspielkollegen Thore Bärwald gefunden, Seitz wird wegen Mordes verurteilt. Vier Jahre später meldet sich Ole Stark (Martin Feifel), ebenfalls einer von Seitz’ alten Kommilitonen von der Schauspielschule, bei der Polizei und behauptet, er sei der wahre Mörder. Die Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) müssen in ihrem 83. Einsatz einen alten Fall neu aufrollen und ermitteln in einer Welt, in der zwischen Realität und Fiktion, Wahrheit und Lüge oft nur schwer unterschieden werden kann. In der 1188. Tatort-Episode „Vier Jahre“ spielen namhafte Schauspieler Angehörige ihres eigenen Berufsstandes, was dem Film einen besonderen Reiz verleiht, ebenso wie die zwei miteinander verschränkten Zeitebenen. Und auch das Team Ballauf und Schenk zeigt sich in ungewohnter Konstellation: Beide ermitteln über weite Strecken getrennt voneinander.

Der Tatort „Vier Jahre“ wurde von der Bavaria Fiction (Niederlassung Köln) im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks produziert und vom 10. November bis zum 10. Dezember 2020 in Köln und Umgebung gedreht. Erstmals im TV ausgestrahlt wird der Kriminalfilm wie gewohnt am Sonntagabend, und zwar am 06.02.2022 um 20:15 Uhr im Ersten.

Inhalt der Tatort-Folge „Vier Jahre“

Silvester 2017: In einer Villa am Stadtrand von Köln findet eine rauschende Party statt: Das Glamourpaar Moritz und Carolin Seitz – beide ihres Zeichens berühmte Schauspieler – feiert mit einer illustren Gästeschar ins neue Jahr 2018. Dabei ist allerdings auch einer, der sich selbst eingeladen hat: Thore Bärwald, einstiger Kommilitone von Moritz auf der Schauspielschule. Nach dem Abschluss haben sich ihre Wege getrennt; Thore versteht sich als Künstler, der Wert auf ambitionierte Rollen legt, Moritz nimmt, was ihm angeboten wird, Hauptsache, die Gage stimmt. Und die war zuletzt offenbar mehr als üppig, schließlich kennt ihn die halbe Nation nur als „Tierarzt Dr. Schröder“. Jedenfalls sind sich Moritz und Thore seither in inniger Abneigung verbunden, und nun taucht ebenjener arroganter Mime als ungebetener Gast auf Moritz’ Silvesterparty im Tatort „Vier Jahre“ auf. Carolin Seitz möchte ihn am liebsten rauswerfen, doch so einfach ist das nicht. Schließlich muss sie sich noch mit zwei Polizisten herumschlagen, die wegen angeblicher Lärmbelästigung vorbeischauen. Ihr Nachbar Dr. Keller, ein älterer Herr, hat sich wegen Ruhestörung beschwert.

Die Fete eskaliert jedoch vollends, als Thore Bärwald im Pool der Villa den Tod findet. Irgendjemand hat einen riesigen Scheinwerfer in das Becken geworfen, und zwar gerade in dem Moment, als sich Thore auf einer Luftmatratze räkelte. Der Schauspieler erleidet einen starken Stromschlag, den er nicht überlebt. Postmortal wurden ihm offenbar noch Schläge mit einer Whiskyflasche zugefügt. Der Schuldige scheint schnell gefunden zu sein: Auf dem Scheinwerfer und der Whiskyflasche gibt es Fingerabdrücke von Moritz Seitz, und der Nachbar Dr. Keller gibt an, einen heftigen Streit zwischen Seitz und Bärwald beobachtet zu haben. Die Lage ist eindeutig, Moritz Seitz wird wegen Mordes an Thore Bärwald zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Das schillernde Schauspielerleben – mit einem Mal ist es vorbei, auch für Moritz’ Frau Carolin, der fortan keine neuen Rollen mehr angeboten werden, denn wer will schon der Frau eines Mörders im Fernsehen zuschauen?

Vier Jahre sind im gleichnamigen TV-Krimi seitdem vergangen. Nun meldet sich auf einmal ein ziemlich angetrunken und verwirrt wirkender Typ bei den Kommissaren Ballauf und Schenk im Kölner Polizeipräsidium und behauptet, nicht Moritz Seitz, sondern er habe Thore Bärwald an Silvester 2017 im Pool ermordet. Es handelt sich um Ole Stark, ebenfalls ein Schauspieler, allerdings ein ziemlich erfolgloser, der hier gerade ein lupenreines Geständnis ablegt. Stark war auch auf Seitz’ Party anwesend, jedoch nur als Kellner. Auch er kennt Moritz und Thore von der Schauspielschule, hat aber nie an ihre Erfolge anknüpfen können. Freddy Schenk, der den Fall damals zusammen mit seinem Kollegen Ballauf bearbeitet hat, will Stark zunächst abwimmeln, wohl auch, um keine Selbstzweifel an den damaligen Ermittlungen zuzulassen: Der Fall sei gelöst, es sei damals alles eindeutig geklärt worden. Doch ein Geständnis ist ein Geständnis, und ganz unplausibel klingt Ole Starks Erklärung nicht: Auch er habe Probleme mit Bärwald gehabt, musste sich von ihm ständig Provokationen wegen seiner finanziellen Probleme und seiner beruflichen Erfolglosigkeit anhören, es sei zum Streit zwischen ihnen gekommen … Das alles reicht dem Richter, um Ole Stark wegen Mordes an Thore Bärwald zu verurteilen.

Doch die Kölner Kommissare Ballauf und Schenk haben weiterhin Zweifel. Ist es wirklich möglich, dass sie sich damals so gründlich geirrt haben? Warum taucht Stark ausgerechnet jetzt auf und gesteht den Mord? Und überhaupt, sein Geständnis – kann man ihm das tatsächlich abnehmen? Schließlich ist er Schauspieler und versteht es, anderen etwas vorzugaukeln, eben eine fremde Rolle einzunehmen. Staatsanwältin Novak ist hingegen erleichtert, dass der Fall nun offenbar endgültig gelöst ist – doch als sie merkt, dass die beiden rheinischen Kriminalisten sich nicht davon lösen können, gibt sie ihnen eine Woche Zeit für Ermittlungen. So nehmen Max Ballauf und Freddy Schenk im WDR-Tatort „Vier Jahre“ die alten Spuren wieder auf – allerdings gehen sie diesmal getrennte Wege: Ballauf untersucht das Umfeld der Familie Seitz genauer, während Schenk sich auf Betti Stark, die Frau des nun als Mörder verurteilten Ole Stark, konzentriert.

Bei Familie Seitz ist nichts mehr, wie es mal war: Zwar ist Moritz Seitz nun wieder ein freier Mann, doch ein einfaches Zurück in sein altes Leben gibt es nicht, weder beruflich noch privat: Der einstige Publikumsliebling kassiert nur Absagen von den Produktionsfirmen. Irgendetwas bleibt halt immer hängen, auch nach einem Freispruch. Die vormals gepflegte Villa wirkt nun verwahrlost, seine Frau Carolin lebt dort jetzt zusammen mit dem Polizisten Frank Heise, der damals Thores Leiche gefunden hat. Moritz kann nicht glauben, dass Carolin sich auf einen einfachen Polizeibeamten eingelassen hat, aber auch ihr Leben hat sich seit jener verhängnisvollen Silvesternacht radikal verändert: Ihren Beruf als Schauspielerin musste sie mangels Rollenangeboten an den Nagel hängen, und so schlägt sie sich nun als Bedienung in einem Café in der Innenstadt durch. Dazu noch der Prozess und die Verurteilung von Moritz – alles Dinge, die sie sehr belastet haben. In dieser Zeit hat der scheinbar langweilige Frank Heise Carolin Halt und Orientierung geboten – und ein sicheres, wenn auch bescheidenes Gehalt obendrein. Lene, Moritz’ und Carolins Tochter, war mehrfach in psychiatrischer Behandlung, sie leidet an Depressionen und hat schon mehrere Suizidversuche hinter sich.

Und bei den Starks? Betti Stark betreibt einen Kiosk, dem nun die Kundschaft fehlt, denn bei Mördern kauft man nicht, wie es Betti selbst auf ein Schild vor ihrer Bude geschrieben hat. Ole hat zwar durchaus Talent als Schauspieler, aber seine Alkoholsucht stand ihm bei der Karriere immer im Weg. Dass er sich davon in der Haft nun lösen kann, bezweifelt Betti sehr. Doch es scheint, als würde Ole die Haftstrafe gar nicht viel ausmachen. Überhaupt mache er das alles nur wegen ihr, Betti, und sie würde demnächst über viel Geld verfügen – behauptet der notorisch klamme Ole.
Je mehr Puzzlestücke Schenk und Ballauf im Tatort „Vier Jahre“ zusammentragen, desto mehr Zweifel kommen ihnen an Ole Starks Geständnis. Was ist vor vier Jahren tatsächlich geschehen? Welche Kontakte hatte Moritz Seitz im Gefängnis? Wie belastbar ist die Aussage eines professionellen Schauspielers, der es versteht, in verschiedene Rollen zu schlüpfen? Und ist es Zufall, dass ausgerechnet der Kommissar, der die Leiche damals gefunden hat, nun mit der Frau des verurteilten Mörders zusammenlebt? Den Kommissaren wird allmählich klar, dass sie vor vier Jahren etwas Entscheidendes übersehen haben …

Trailer

ORF Trailer




ARD Vorschau




Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
„Was ist bei euch Schauspielern eigentlich echt?“, wird der einstige TV-Star Moritz Seitz in einer Szene dieses sehenswerten Tatorts gefragt. Und tatsächlich ist es genau diese Unsicherheit, mit der der Film spielt und die den Zuschauer über 90 Minuten in den Bann zieht: Welche Gefühle, Äußerungen sind wahrhaftig, welche sind nur gespielt? Die „echten“ Darsteller um Thomas Heinze, Nina Kronjäger (die übrigens auch in der Realität mal ein Paar waren) und Martin Feifel verleihen ihren Figuren dabei jene geheimnisvolle Undurchschaubarkeit, die es braucht, um das Spiel mit Wahrheit, Lüge, authentischen und vorgetäuschten Emotionen aufrechtzuerhalten. Entstanden ist dabei ein eindrucksvoller Ensemblefilm, der von den eigenwilligen Charakteren mit ihren persönlichen Schicksalen lebt. Die zwei Zeitebenen, die gerade am Anfang stark ineinander verschachtelt sind, verlangen dem Publikum durchaus etwas Kombinationsgabe ab, aber das ist ja nicht das Schlechteste für einen Kriminalfilm. Unbedingte Einschaltempfehlung!

Tatort-Besetzung

Hauptkommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Hauptkommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth – Joe Bausch
Staatsanwältin Melanie Novak – Renan Demirkan
Moritz Seitz – Thomas Heinze
Carolin Seitz, seine Frau – Nina Kronjäger
Lene Seitz, Tochter von Moritz und Carolin – Sarah Buchholzer
Ole Stark – Martin Feifel
Betti Stark, seine Frau – Franziska Arndt
Frank Heise, Freund von Carolin Seitz – Florian Anderer
Emre Topal, Kollege von Frank – David Vormweg
Thore Bärwald – Max Hopp
Urs Keller – Manfred Böll
Agnieszka Lewandowska – Julia Goldberg
u. v. a.

Tatort-Stab

Buch – Wolfgang Stauch
Regie – Torsten C. Fischer
Musik – Daniel Hoffknecht
Casting – Iris Baumüller
Kostümbild – Holger Büscher
Szenenbild – Eduard Krajewski
Maske – Ulrike Bruns-Giffel, Peggy Lilkendey
Ton – Wolfgang Wirtz
Licht – Klaus Grube Venn
Schnitt – Dora Vajda
Bildgestaltung – Holly Fink
Produktionsleitung – Marion Sand, Oliver Wißmann (WDR)
Herstellungsleitung – Sascha Ommert, Jens Metzler
Produzent – Jan Kruse
Redaktion – Götz Bolten (WDR)

Bilder-Galerie zum Krimi aus Köln


65 Meinungen zum Tatort Folge 1188: Vier Jahre

  • Anna • am 30.1.22 um 12:42 Uhr

    Ich freue mich schon auf den neuen Tatort aus Köln zu sehen
    ich hoffe das es spannend wird und das auch viele zu sehen ich
    auf jeden fall, weil ich gerne Max Ballauf und Freddy Schenk sehr
    gerne mag und die gucke ich sehr gerne an den Tatort nähste Woche
    Sontag an,


  • spiderman916 • am 3.2.22 um 19:46 Uhr

    @Hallo Anna Krechel, ich wünsche Dir beim Kölner Tatort gucken ganz viel Spaß!


  • Silvia Hage • am 4.2.22 um 16:25 Uhr

    Die beiden Kölner Kommissare sind spitze, ich freue mich auf die neue Folge 👍👍🎉🥂💥


  • Joe • am 5.2.22 um 17:08 Uhr

    Regenwetter, Mist.


  • Bruno • am 6.2.22 um 16:25 Uhr

    Ich freue mich fast auf jeden Tatort; bis auf wenige Teams, die ich dann gar nicht erst einschalte.
    Wenn ich jedoch so Dinge lese, wie ‚zwei Zeitebenen‘ ; ‚eindrucksvoller Ensemblefilm‘ und dass ‚Kombinationsgabe‘ erwartet wird, dann habe ich trotz Ballauf & Schenk ein ungutes Gefühl.
    Dass „Jütte“ nicht dabei ist, verstärkt meine Bedenken.
    Nun gut; in sechseinhalb Stunden bin ich schlauer.


  • Skorpion54 • am 6.2.22 um 20:37 Uhr

    Was ist das denn schon wieder für ein Durcheinander? Fällt den Autoren nichts besseres ein?


  • Karin L. • am 6.2.22 um 20:38 Uhr

    Mal wieder fünf Sterne vorweg. Da fehlt der Ausgleich mit einem Stern


  • Thorsten • am 6.2.22 um 20:52 Uhr

    Mich langweilt’s und ich habe keine Lust, die Zeitebenen aufzudröseln. Ich bin raus.


  • Julika • am 6.2.22 um 20:55 Uhr

    Nun ist auch noch der Kölner Tatort ein einziger Krampf. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
    Ich bin auch draußen.


  • Thomas • am 6.2.22 um 21:01 Uhr

    Schönes Kammerspiel. Dass ausgerechnet die schlechteste unter tausend Version von „Autumn Leaves“ ausgewählt wurde, zeugt jedoch von Unwissenheit oder der unsäglichen Frank-Sinatra-Begeisterung. Schade. Im nächsten Tatort dann wohl irgendwann und zum tausendsten Mal was von Leonard Cohen. Wer sucht hier eigentlich die Musik aus?


  • Gerhard Henkes • am 6.2.22 um 21:37 Uhr

    Gute schauspielerische Leistung aller Akteure. Die Handlung ist allerdings sowas von konstruiert und lebensfremd. Das hat mit einem Krimi wenig zu tun. Mal wieder ein verkorkster Abend.


  • Aalt • am 6.2.22 um 21:42 Uhr

    Ekelige Musik „unterstützt“ langsame Dialogen mit wenig echten Teksten durch theatrale Schauspieler.
    Für mich eine langweilige nicht gelunge Folge.
    Schade !


  • Bruno • am 6.2.22 um 21:45 Uhr

    Meine Befürchtungen waren unbegründet. Im Gegenteil. Es war einer der besten Kölner Tatorte.
    Volle Punktzahl


  • Winfried Vorbeck • am 6.2.22 um 21:46 Uhr

    Was soll man mit so einem „Tatort“ anfangen? „Tatort“ und die Ermittler werden eine Stunde in eine Nebenrolle gedrängt. Ich bin diesbezüglich leidensfähig, aber diesmal war auch ich kurz davor, nach einer halben Stunde auszuschalten.

    Spannung kam erst in den letzten 10 Minuten einigermaßen auf. Die Auflösung war überraschend; ich hatte mit der Tochter gerechnet.


  • HerrBert • am 6.2.22 um 21:48 Uhr

    Einer der allerbesten, wenn ich mich nicht irre. Handwerklich allerhöchste Sahne, zwei Zeitebenen. Super erzählt, schauspielerisch bestens.

    Ich würde sagen, ein lyrisches Stück. Grandiose Idee. Von sowas würde ich mich sehr gern mal wieder überraschen lassen.


  • Mart • am 6.2.22 um 21:51 Uhr

    Eigentlich war der Film nicht schlecht. Zumindest wusste man bis kurz vor Schluss nicht, wer es war. Die Story war speziell,.Die Hauptdarsteller : Schauspieler eben. Dadurch wusste man nicht, was ist echt , was gespielt. Die Kommissare verfolgten unterschiedliche Vermutungen. Das fand ich interessant. Ich gebe vier Sterne, weil das ganze nicht unintelligent war.


  • Stefan G. • am 6.2.22 um 22:02 Uhr

    Absoluter Tiefpunkt. Uninspiriert und furchtbar langweilig.
    Der Wurf des Plattenspielers in den Pool hat richtig weh getan.
    Die ganze Tragik diese Falles wird mit folgendem Satz auf den Punkt gebracht:
    „Er hat mir in den Garten geschissen.“
    Der perfekte musikalische Ausklang dieser Inszenierung wäre gewesen:
    „Time To Say Goodbye“
    Ich denke es ist an der Zeit für einen Neubeginn in Köln.


  • Jojo • am 6.2.22 um 22:04 Uhr

    Zur Lösung des einschläferndsten Tatort des Jahres gegen 21:44 habe ich meine Frau nur angesehen, die auch stöhnte und den Kopf schüttelte. Was für eine primitive Auflösung eines langweiligen Abend!
    Mehr lohnt es nicht zu sagen.


  • Joerg • am 6.2.22 um 22:04 Uhr

    Es gibt Tatortfolgen, die muß man mindestens zwei Mal gesehen haben, um sie zu verstehen. „Vier Jahre“ habe ich per Blauer Taste sogar vier Mal begonnen.
    Trotzdem gefällt mir dieser Tatort von Minute zu Minute besser. Schön, daß das „Alte Paar“ Kommissare mal ihre gut durchgetretenen Pfade verlassen.

    Wir dürfen auf die nächsten 25 Jahre gespannt sein :-)


  • Colorwriter • am 6.2.22 um 22:09 Uhr

    Eigentlich recht intelligent, die Handlung so zu legen, wie in diesem Tatort. Weil hier bis zum Finale nicht klar war, wer was wirklich getan hat. Nur die Umsetzung, da es ja stets eine Fiktion sein soll, reichlich Realitätsfern. Polizisten erstellen Protokolle mit Rechtschreibfehlern? Jemand versteckt Geld in einem Karton mit Spielzeug und alten Klamotten im Haus, und 4 Jahre bemerkt dies niemand? So eine Nobelhütte hat eine Swimmingpool, aber keine Spülmaschine?

    Was da stimmig war: Dass so etwas (nicht nur Schauspieler) Karrieren beendet.

    Mein Fazit: Ist der Schlusssatz vom Kommissar Schenk: „Wir hätten es lassen sollen….“

    2 Sterne. Mehr ist nicht.


  • BK • am 6.2.22 um 22:14 Uhr

    Von Beginn an mitreißend entfachte sich dieser Tatort, packend, dynamisch, fließend und spannend und portraitierte neben einem angenehm komplexen Mordfall die erschütternden Schicksale einst großer Schauspiel-Persönlichkeiten, deren Karriere pünktlich zum Jahreswechsel bergabgeht, das Leid von Paaren und Familien sowie das Leid einzelner.
    Alles wirkt so erschütternd, irgendwie deprimierend und zugleich doch real, wahr und nah – 5 Sterne für ein packend dynamisches Tatort-Erlebnis.


  • Thilo Haeferer • am 6.2.22 um 22:21 Uhr

    Super – bin begeistert. Der richtige Tatort fürs Sofa zum Schmuddelwetter. Keine übliche Geschichte wie … „Herr X wird tot im Swimmingpool gefunden, wer war der Täter“. Trotzdem keine Experimental-Entgleisung, keine persönliche Verstrickung eines Kommissars in den Fall musste den Film strecken. Tolle Schauspieler, tolle Kamera (die Szene am Pool mit dem sichtbaren Atem zwischen den beiden vor dem Spot) bis zum Schluss spannend – das Kölner Team mag ich sowieso – ich fand den Tatort klasse.


  • Moltke • am 6.2.22 um 22:22 Uhr

    Den Tatort fand ich durchaus unterhaltsam, aber für meinen Geschmack ist die Geschichte zu abstrus. Die Mimen waren alle gut, der Thomas Heinze vor allem, der ist ja nie wirklich unschuldig. Gerne können die älteren Herren von Köln noch lange weitermachen, das Gespann funktioniert nach wie vor. Aber wo war Jütte? Der gehört schon noch dazu, nicht?


  • Manne • am 6.2.22 um 22:24 Uhr

    Tolle Schauspieler hat man da für den Kölner Tatort verpflichten können. Und die wollte man wohl nicht mit kleinen Nebenrollen abspeisen.
    Dadurch kommen aber die beiden Kommissare und deren Ermittlungsarbeit über lange Strecken des Films viel zu kurz. Ebenso die oft lustigen Frotzeleien der Beiden.
    Geradlinige Krimis sind wohl seit 2021 langsam „out“.
    Verschlungen und dialoglastig – das sind die neuen Trümpfe


  • Henning • am 6.2.22 um 22:36 Uhr

    Mit den Zeitebenen hatte ich keine Probleme, was vor allem an Martin Feifel lag, der in der späteren Ebene im Vergleich extrem heruntergekommen wirkte. Ja, was kann ich sonst zu dem Film schreiben? Alle Rollen durchweg toll gespielt, eine gut durchdachte Geschichte (wenn auch mit einem reichlich plumpen Ende) und zwei Kommissare, die mal wieder einfach Ermittler sein durften. Ein bisschen „zu viel“ an Selbstmordversuchen (von der Tochter und von Ole´s Frau) und ein Sprung in den Pool am 31.12., wo einem schon von der bloßen Vorstellung etwas einfriert, sind weitere Eindrücke. Also, gute Leistungen und deswegen muss ich dem Film vier Sterne geben, obwohl ich nicht so gerne mochte, denn er wirkte auf mich durchweg trübe.


  • Penelope • am 6.2.22 um 22:37 Uhr

    Von mir gibt es fünf Sterne.
    Zugegeben, am Anfang habe ich etwas gefremdelt, aber dann hat sich eine gute Dynamik entwickelt und der Tatort hat mich gefesselt.
    Besonders die Musik habe ich als sehr stimmig empfunden.


  • Flaubert • am 6.2.22 um 22:44 Uhr

    Super Drehbuch, tolle schauspielerische Leistungen! Klar: James Bond hat gefehlt und Til Schweiger war auch nicht dabei. Aber dafür war’s intelligent und vor allem auch witzig. Immer wieder gute Idee (zugegeben: haben andere zuvor auch schon gehabt): Wenn Schauspieler Schauspieler spielen, die schauspielern. Und wenn sie dann noch Büchner zitieren und es passt – was will man mehr?
    Ich hoffe, es gibt diese Kölner noch lange zu sehen.


  • slice me nice • am 6.2.22 um 23:45 Uhr

    Die überraschende Auflösung war das einzig Sehenswerte an dieser Tatortfolge, von daher war das Anschauen keine ganz reine Zeitverschwendung. Denn die reaktionären Frauenschablonen ohne jede Persönlichkeit gingen überhaupt nicht: die eine hängt am Geld, die andere hängt an einem Säufer, die Tochter ist grundlos neurotisch und bedient angeblich gern alte Lustgreise – noch dazu als Minderjährige! Wer denkt sich solchen perversen Mist aus? Natürlich, Drehbuch ein Männlein und Regie ein Männlein, alles klar. Und außerdem ein Kölner Tatort, mehr muss ich dazu nicht sagen.

    1 Stern für die Auflösung.


  • JJ • am 6.2.22 um 23:47 Uhr

    Mir haben die Bilder an den Wänden im Haus sehr gut gefallen..gibt es eine Liste dieser Bilder, speziell der Frau mit Schwimmbrille, ab Minute 00:59


  • Deedplace • am 7.2.22 um 0:25 Uhr

    Ich geb’s zu – ich bin Thomas Heinze Fan und gratuliere aber allen Beteiligten zu einem gelungenen Sonntag Abend Erlebnis.
    Jetzt präsentieren einige hier ihre „Fakten-Checks“ und da geht’s dann um Pool und Spülmaschine und Logiken zu verstecktem Geld. Die Handlungen sind nun einmal fiktiv und dem Team darf man hier schöpferische Freiheiten einräumen. Warum? Weil ein Report über reine polizeiliche Recherche nicht zwingend eine aufregende, spannende Geschichte macht.
    Ein Tatort soll zunächst einmal unterhalten. Und wenn ich den Unterhaltungswert nicht verstehe(n will), dann reicht ein Klick auf die Fernbedienung.
    Freddy und Max in Bestform. Auf die nächsten 25! :-)


  • Onkel • am 7.2.22 um 2:22 Uhr

    Da scheint sich ein Meinungsstreits unter den Gesundheitsdiktatoren abzuzeichnen: War nun das Rauchen – wie es die Pflegekraft des Doktor Soundso pantomimisch andeutet – oder das In-den-Garten-Kacken die Ursache des cerebralen Infarkts? Ein Sternchen zusätzlich jedenfalls für die innovative Leistung des Drehbuchschreibers nach gefühlten tausend Dauerläufen zwecks Gesundheitsbelehrung.


  • Kirfin • am 7.2.22 um 7:18 Uhr

    … welcher normale Mann bleibt in dem Haus seiner Liebsten wohnen, wenn der ‚reguläre‘ Ehemann aus dem Knast zurückkehrt? Ich an des Polizisten Stelle wäre SOFORT ausgezogen (Vorübergehend zu Freunden od. Hotel) bis sich die Lage klärt …
    Überdies eine komplizierte Handlung, zwar gute Schauspieler, aber zu undurchsichtig. Man muß als Zuschauer zuviel denken … Ich möchte am Sonntag Abend leichte Kost zum entspannen …
    Jetzt bleibt nur noch der Münsteraner Tatort für mich übrig. :-(


  • M.S. • am 7.2.22 um 8:02 Uhr

    Am Ende war das Motiv dann also genauso „besch….“ wie der Rest! Mal leider wieder öde und langweilig. Nett anzusehen war die Villa, in der ja fast alles spielte diesmal. Positiv auch, dass endlich mal kein Ermittler persönlich verstrickt war!
    Jütte hab ich nicht vermisst.
    Freddys Ford Pickup F-Reihe der 5 oder 6 Generation geht jedoch leider gar nicht! Mensch Freddy, biste aber tief gesunken mit der Karre… ;-)


  • Hanz W. • am 7.2.22 um 8:32 Uhr

    Insgesamt gelungener Tatort aus Köln, der gekonnt nicht nur mit verschiedenen Zeitebenen spielt, sondern – durch das gewählte „Milieu“ – auch immer wieder die Frage aufwirft: Was ist tatsächlich empfunden, was „Spiel“ bis hin zum Selbstbetrug. Jede der Hauptfiguren hatte dabei etwas Beschädigtes an sich und sozusagen Dreck am Stecken, wie der eigentlich zunächst Unschuldige, der sich mit Geld aus dem Gefängnis mogelt, um dann wirklich schuldig zu werden, das hatte schon was. So hat sich ein facettenreicher Krimi entwickelt, bei dem man über einige fragwürdige Elemente gern hinweggesehen hat (mir persönlich etwas zu weit hergeholt die reichen Eltern im Hintergrund, die das Freikaufen möglich gemacht haben. Aber sei’s drum.). Interessant: Ich sehe die Figur Jütte an sich ganz gerne, aber hier hat er überhaupt nicht gefehlt. Vielleicht spricht das dafür, die generell ausufernde Team-Thematik mit allen Reibereien, persönlichen Befindlichkeiten und meinethalben auch amüsanten Schlenkern im Tatort wieder etwas einzuhegen. Die Geschichte gestern hat genug hergegeben, dass man darauf verzichten konnte. Aber man muss halt seinen eigenen Geschichten auch vertrauen. Angenehm zurückhaltend und sozusagen professionell konzentriert Ballauf und Schenk ohne die Betulichkeiten, wie sie sich gerade in den Kölner Tatort gar zu oft einschleichen. Sehr gute drei Sterne, gerne aufgerundet.


  • herbert2 • am 7.2.22 um 8:43 Uhr

    Ich habe mir gestern wieder mal ein wenig den Tatort angeschaut in der Hoffnung das es in Kölner Team wenigstens ein wenig besser ist. Habe aber dann wie jedem Sonntag inzwischen ziemlich bald umgeschaltet. Das kann doch nicht der Ernst des Öffentlich Rechtlichen sein hier so was dem breiten Publikum zu präsentieren. Nur noch langweilig und Einschläfernd. Wäre wahrscheinlich besser die Sendung ganz einzustellen, da es eh immer weniger anschauen.


  • IraTena • am 7.2.22 um 8:56 Uhr

    Das war nicht mein Geschmack, ich bin sehr schwer reingekommen und fand das Ganze auch wenig spannend. Das lag wohl daran, dass ich für die Charaktere kaum Sympathie aufbringen konnte, was ja bestimmt auch so gewollt war. Diese ganzen abgehalfterten Gesichter (sorry, ich möchte niemandem zu Nahe treten, hier macht es einfach die Menge) heben den Spaß an der ganzen Sache auch nicht gerade.
    Trotzdem gab es auch interessante Aspekte.


  • Bina • am 7.2.22 um 9:13 Uhr

    Guter Tatort. Für mich eine 2 minus.
    Die Dekadenz zu Anfang und dann noch eine Lolita Tochter fand ich zuviel. Zudem fehlte in diesem Nobelhaushalt die Spülmaschine – ziemlich grotesk.
    Dann schwankte ich auch zwischendurch mal vom Nachbarn, den ich gleich als Täter in Verdacht hatte, zur Tochter um.
    Heftig auch die vorzeitige Rückkehr des Vaters aus dem Knast, die „Kriegswitwe“ mit dem neuen Lover, toll gespielt von den drei Akteuren. Genial fand ich Thomas Heinze, normalerweise nicht so mein Favorit. Hier wuchs er über sich hinaus 👏
    Bei den ganzen Irrungen und Wirrungen gingen die beiden Kommissare ein bisschen unter in dieser rund-um-den Swimmingpool-Geschichte, bei der der gute Jütte fehlte (deshalb das Minus).
    Aber der Spannungsbogen hielt sich bis zum – etwas merkwürdigen – Schluss. 👍


  • Karlson • am 7.2.22 um 11:44 Uhr

    Leider hat mich die Geschichte so gar nicht mitgenommen. Geschichte lahm, Dialoge hölzern, Skript viel zu weit hergeholt. Also umgeschaltet und kurz vor Schluss die Auflösung angeschaut. Nächstes mal wird hoffentlich wieder gute Kölner Kost serviert.


  • Jipsyking • am 7.2.22 um 13:13 Uhr

    Hier gehen die Meinungen zu diesem seltsamen Köln-Tatort ja ziemlich extrem und konträr auseinander.

    Mein Fall war es auch nicht.

    Anfangs spielte ich dauernd mit dem Gefanken, umzuschalten. Das Interesse daran, wie der Murks weiterläuft, und der Respekt vor Freddy und Ballauf, verhinderte das wohl.

    Die besch…….eidende Auflösung beendete nun den enttäuschenden Abend. Aber jedem das Seine.


  • walterix • am 7.2.22 um 13:56 Uhr

    Moin,
    ich würde gern ( wie JJ auch ) wissen, von wem das Bild „Frau mit Schwimmbrille“ ist.
    ( ab Minute 00:59 )
    Das hat mir sehr gut gefallen und ich würde mich freuen den Namen des Künstlers zu erfahren.
    Gebt doch kurz Bescheid. DANKE


  • Hallo • am 7.2.22 um 15:50 Uhr

    Hätte ich das Dschungelcamp geguckt hätte ich mehr davon gehabt sowas von langweilig und dabei gucken wir den Kölner tatort so gerne


  • Gerald • am 7.2.22 um 16:29 Uhr

    Ein Hightlight aus Köln. Für mich ist rätselhaft das einige Zuschauer und auch der Kritiker der „Zeit“ M. Dell den Tatort negativ bewerten. Gute Darsteller und eine interessante Umsetzung haben die Story, die nicht schon nach wenigen Minuten auflösbar war zu einem weit überdurchschnittlichen Tatort gemacht. Ich hoffe das die oftmals eher drögen Tatorte aus Köln das Nivau auch in Zukunft halten können. So macht der Sonntagabend Spaß!


  • Stefan G. • am 7.2.22 um 17:08 Uhr

    Penelope schrieb: „Besonders die Musik habe ich als sehr stimmig empfunden.“

    Das hatte ich ganz vergessen. Für die Musik gebe ich auch 5 Sterne.


  • Erik Ode • am 7.2.22 um 20:33 Uhr

    Interessante Handlung, wenn auch teilweise leicht undurchsichtig. Die Zeitebenen hätten durch irgendwelche Stilmittel besser unterscheidbar gemacht werden können, Kleidung, Licht, irgendwas.
    Schön, dass Schauspieler mal die über sie herrschenden Vorurteile ausspielen konnten, Leichtlebigkeit, Realitätsferne, Bangen um Folgejobs.
    Und „Autumn leaves“ war vom unsterblichen Nat King Cole, nicht Frank Sinatra.


  • Thorsten • am 7.2.22 um 21:21 Uhr

    Habe mir den Rest jetzt noch angesehen, ohne dass das meine Meinung geändert hätte. Sehr zerdehnt und an den Haaren herbeigezogen. Wer mit dem Mord zu tun hatte, hat sich ab der Hälfte schon abgezeichnet. Und wo war Jütte?


  • alter Fan ( tm ) • am 7.2.22 um 21:33 Uhr

    als Köln TO Fan war ich anfangs schon etwas verwirrt – die Spannung dieser Folge lag halt einfach in dieser weit ausladent angelegten Handlung mit Supershowdown – aber insgesamt sehr unterhaltsame sonntagabendliche TO Kost – möge Schenk und Ballauf der TO Fangemeinde noch lange erhalten bleiben – für mich immer noch so eine Art TO – Qualitätssiegel


  • Marcus • am 7.2.22 um 23:21 Uhr

    Vorweg: 4,5 Sterne! Coole Story, prima Plot, ziemlich überzeugende Schauspieler – mal wieder ein echt überzeugender „Kölner“. Nach ca der Hälfte vom Film sagte ich aufgrund Bauchgefühl zu meiner Sitznachbarin: „Der alte Nachbar ist der Schlüssel der Story, jede Wette“.


  • tortart • am 8.2.22 um 2:03 Uhr

    Naja, ein eher schwacher TO Köln.
    Die einzige Frage, die mich während des Films beschäftigt hat, war:

    # Wo ist Jütte?


  • Momi • am 8.2.22 um 15:08 Uhr

    Absolute 5 Sterne. Packender, interessanter, gut gedrehter Tatort, der etwas aus dem üblichen Rahmen fällt (Gottseidank nicht immer dieselbe Currywurstleier) – Interessante Story mit überragenden Schauspielern – vorneweg Martin Feifel als Ole. Auslösung des Falles fällt total aus dem Rahmen und war völlig überraschend. Einziger Schwachpunkt war die Musik. Autumn leaves passte zwar in den Rahmen der Story und des fallenden Laubes im und um den Pool – aber es hätten doch sicher bessere Aufnahmen als Sinatra sein können. Das Lied ist von so vielen Interpreten durchgehechelt worden…. nur suchen – Sinatra ist nicht immer der Grösste.
    Gratuliere zum Tatort aus Köln – vermisst habe ich Jütte – der war wohl im Urlaub auf Malle oder?


  • MoistvonLipwik • am 8.2.22 um 17:53 Uhr

    Der SPIEGEL gab ihm neun von zehn Sternen. Die Erwartungen waren also hoch – so hoch, dass eine (leichte) Enttäuschung bereits einkalkuliert war. Die traf dann auch ein.
    Nicht, dass der Kölner Tatort schlecht war. Ganz und gar nicht. Aber die eins minus verdiente er nun doch nicht.
    Dabei war der Fall schön aufgebaut: die verschiedenen Zeitebenen, zwischen denen hin- und hergesprungen wurde, und bei denen sich erst nach einer Weile erschloss, wo (besser: wann) man gerade war. Nebenbei wurde auch gezeigt, was eine ungerechtfertigte Verurteilung anrichten kann: es ist den meisten nicht möglich, einfach wieder da weiter zu machen, wo man aufgehört hat – unschuldig verurteilt hin oder her. Daneben auch eine schöne Selbstironie: „ich kenne ihren Job, ich spiele ihn ja“.
    Das ganze technisch gut umgesetzt. Vor allem wurde das Zeitbudget beachtet: keine Längen, aber auch keine gewaltsamen Abkürzungen. Alles gutes Handwerk, aber eben nichts herausragendes.
    Nur an zwei Stellen litt die Plausibilität: auch bei einem beheizten Swimming-Pool ist es im Winter (wir reden über die Sylvesternacht) mit vollkommen durchnässten ruck-zuck zu kalt. Und die angebliche sexuelle Anziehungskraft des Mordopfers ist kaum erklärlich. Zwar mag es sein, dass die eine oder andere schlechte Manieren als die Rebellion des einsamen Wolfes missversteht – aber dazu braucht es etwas anderes als ein verlebtes öliges Wrack, noch dazu besoffen. Vor allem ist nur mit Drehbuch erklärlich, dass sowas eine 16jähre dazu bringt, mit ihm zu schlafen.
    An dieser Stelle wird es übrigens ärgerlich. Zwar wäre derlei juristisch im grünen Bereich, aber die Abkehr vom Fingerspitzengefühl, das die ARD bei sexuellen Beziehungen zwischen seit langem erwachsenen Männern und sehr jungen Frauen entwickelt hat, war doch verstörend. Das kann man auch nicht mit der Absicht, den mitratenden Zuschauer auf falsche Fährten zu locken, erklären.
    Zwischen drei und vier Sternen, wegen des vorstehenden Einwandes wird abgerundet.


  • tom winter • am 9.2.22 um 3:45 Uhr

    klasse, der film…ich verstehe nur nicht, wie es dazu kommt, dass in den untertiteln, die credits zur musikaufnahmen beide falsch sind…als plattenspieler aufgestellt wird heisst es „autumn leaves“ frank sinatra, dabei ist es nat king cole, am ende heisst es „atumn leaves“ patti paige, dabei ist es aber eva cassidy. watislos?


  • Taps • am 10.2.22 um 8:46 Uhr

    Irgenwie ein Tatort, den ich mir die nächsten 10 Jahre kein zweites mal ansehe.
    Das mit den Zeitschienen hatten wir doch erst küzlich.
    Aber besser.
    Nett, „die kleine Schwester von Scheiße“
    Mein Urteil und damit vielleicht die Katastrophe von den „Schaffenden“


  • JürgenAUT • am 10.2.22 um 18:02 Uhr

    Gar nicht mal so schlecht – der neue TO !
    Leider zu früh erkennbar – wer da der Böse ist !
    Nur das mit dem Nachbarn war komisch – warum war der so gestört und was war mit dem Spaten ????
    Aber im Ganzen – ganz ok


  • slice me nice • am 10.2.22 um 20:58 Uhr

    @Jürgen AUT:
    Mit dem Spaten sollte der Fatzke im Pool die Kacke entfernen, die er im Garten des Nachbarn hinterlassen hat. Wäre er der Aufforderung mal lieber nachgekommen… :-D
    Der Schlaganfall hat den Nachbarn wahrscheinlich deshalb ereilt, weil er sich von dem Polizisten so unter Druck setzen ließ.


  • hmaria • am 11.2.22 um 13:54 Uhr

    Einfach first-class. Alles stimmt. Erstmalig habe ich mir einen Tatort zweimal angeschaut!


  • Anna • am 13.2.22 um 11:44 Uhr

    Ich fand den Kölner Tatort richtig gut zu sehen und
    ich finde auch toll das die neue Drehorte zeigen fand ich
    gut aber schade die Wurstbraterei nicht zu sehen sehen
    ist und das das der Jütte nicht zu sehen ist,
    dafür gibt fünf sterne von mir,


  • Der Fremde • am 13.2.22 um 16:27 Uhr

    Ziemlich theatralischer Aufbau. Daraus folgt einerseits sehenswerte Theater-KUNST, andererseits ist das Ganze aber eben (aus meiner Sicht zu) künst-lich.
    Kann man m.E. gelegentlich in der TO-Reihe machen, ich persönlich bevorzuge lieber etwas lebendigere Folgen.


  • Der Fremde • am 13.2.22 um 17:12 Uhr

    PS: Max Hopp in der Rolle eines älteren betrunkenen Mannes, der das Zielobjekt der sexuellen Begierden einer 16-jährigen sein soll, scheint mir doch ein arger Fehlgriff gewesen zu sein (es ging ja offenbar nicht um „Sex gg. Bezahlung“).
    Ich denke, die von Max Hopp dargestellte Figur ist so ziemlich die Anti-These dessen, was sich ein 16-jähriges Mädchen (als Sex-Partner) wünscht.


  • slice me nice • am 13.2.22 um 18:12 Uhr

    @Der Fremde:
    Das ist höchstwahrscheinlich eine persönliche Wi***fantasie des Drehbuchschreibers Wolfgang Stauch – der rein zufällig im gleichen Alter wie der abgewrackte Schauspieler im Tatort ist.
    Äußerst eklig so etwas.


  • Nelly • am 16.2.22 um 0:37 Uhr

    Der Film war bestimmt künstlerisch wertvoll, aber für einen Krimi zu unspannend. Und Silvester schreibt man mit i, nicht mit y.


  • Nelly • am 16.2.22 um 1:06 Uhr

    Mir ist im Nachhinein noch ein ziemlich grober Logikfehler aufgefallen: (Achtung Spoiler): Der Polizist hat ja dem bereits Toten mehrmals mit der Whiskyflasche auf den Kopf geschlagen. Dadurch müsste doch an der Stelle, wo er lag, Blut auf dem Boden gewesen sein, was die Spurensicherung bemerkt haben müsste. Weiterhin müsste der Rechtsmediziner festgestellt haben, dass die Schläge post mortem erfolgten, und die Wunde am Kopf hätte wahrscheinlich auch ganz anders ausgesehen, wenn er mit der Wunde im Pool gelegen hätte. So viele Ungereimtheiten hätten dann ja mindestens mal zur Sprache kommen müssen.


  • MoistvonLipwik • am 16.2.22 um 17:16 Uhr

    @ Nelly: der Pathologe hat darauf hingewiesen, dass sie Schläge post mortem erfolgten. Darauf ja auch die Frage von Ballauf: „wer erschlägt einen Toten?“ Auch der Rest ist aufgefallen. Da liegt also kein Logikfehler.


  • Der Fremde • am 5.11.22 um 21:05 Uhr

    Auch in der Wh. wirkt diese Folge auf mich sehr künstlich-konstruiert: insbes. die theatralischen – wie ‚gestelzt‘ wirkenden – Dialoge, aber auch etwa das sehr an den Haaren herbei gezogene Mord-Motiv.

    Beeindruckend finde ich allerdings immer wieder die offenbar völlige Uneitelkeit des tollen Schauspielers Martin Feifel: Wie der immer aufs Neue den Typ ‚alkoholkranker Looser‘ darstellt, ist schon ziemlich – wie gesagt – uneitel. Chapeau dafür!


  • Der Fremde • am 6.11.22 um 13:15 Uhr

    Pardon, orthografisch richtig ist natürlich ‚Loser‘ … ;


  • Wolfram • am 8.11.22 um 0:36 Uhr

    Es gibt kleine Logikfehler: So stellt sich die Frage nach der vermeintlichen Masse an Beweisen, die anfangs zur Verurteilung geführt haben. Bei 2,8 Promille wäre zudem eine Rauschtat anzunehmen gewesen, die Verurteilung wäre nicht bei lebenslänglich gelandet, wenn nicht der Rausch als Entlastung in den Tatvorgang vorher mit eingeplant worden wäre. Mangels Einladung des Opfers gab es hier keine Anhaltspunkte für so einen Plan. Maximalstrafe von daher fünf Jahre und nicht lebenslänglich. Das alles außen vor gelassen, fand ich den Tatort großartig gespielt, atmosphärisch und auch emotional mitreißend.


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