Tatort Folge 1193: Schattenkinder



Darf Kunst alles? Auch Menschen bewusst Schmerzen zufügen, ihr Gesicht entstellen und sie als „Objekte“ in einem Werkzyklus ausstellen? Mit dieser Frage werden die beiden Züricher Kommissarinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) in ihrem neuen Fall „Schattenkinder“ konfrontiert. Im dritten Tatort-Einsatz für die Schweizer Ermittlerinnen gilt es, einen Todesfall im Umfeld einer charismatischen Installationskünstlerin aufzuklären, der sie an die Grenzen der Kunstfreiheit führt.

Der neue Zürich-Tatort „Schattenkinder“ wurde von der Contrast Film im Auftrag des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) produziert und von Ende Januar bis Ende März 2021 in Zürich und Umgebung gedreht. Im deutschen TV wird die Episode erstmals am Sonntag, den 13. März 2022 ausgestrahlt, und zwar um 20:15 Uhr im Ersten.

Inhalt der Tatort-Folge „Schattenkinder“

Es ist ein grausiger Anblick, der sich Beat Gessner in einer verlassenen Lagerhalle in einem Industriegebiet am Rande Zürichs bietet: Sein Sohn Max hängt dort, an einem Seil aufgeknüpft, der gesamte Körper in eine Art Kokon aus Nylon gehüllt. Der angesehene Chirurg ist erschüttert: Wer hat ihm das angetan? Zwar hatte er nicht gerade das beste Verhältnis zu seinem Sohn: Schon mehrere Jahre war der Kontakt zu Max so gut wie abgebrochen; nur, wenn er mal wieder knapp bei Kasse war und Geld brauchte, hat Max sich bei seinem Vater gemeldet. Und dann erhielt Beat Gessner einen Briefumschlag mit einem Foto seines Sohnes und einem kryptischen Link, der ihn in einen geschlossenen Chat im Darknet und von dort schließlich zum Leichenfundort führte.
Auch die beiden Kommissarinnen Isabelle Grandjean und Tessa Ott sind schockiert und fragen sich, warum ein Mörder eine Leiche derart zurichtet und dann auch noch den Vater hierhin lockt. Nicht nur das gesamte Gesicht von Max Gessner, sondern sogar die Hornhaut unter seinen Augen ist tätowiert. Grandjean und Ott rätseln, ob diese Tätowierungen post mortem zugefügt wurden, denn bei lebendigem Leibe müssten sie unglaubliche Schmerzen verursachen. Die gesamte Szenerie rund um die Leiche mutet wie eine Inszenierung, eine öffentliche Zurschaustellung an. Könnte es sich gar um eine Art Ritualmord handeln?

Der Leichenfund fordert also die gesamte Aufmerksamkeit der Züricher Ermittlerinnen, dabei hat Tessa Ott noch ganz andere Sorgen: Schon immer hatte sie Probleme mit dem Schusswaffengebrauch, und in ihrem letzten Einsatz ist es zu einer brenzligen Situation gekommen, als sie jemanden in Notwehr angeschossen hat. Die internen Ermittlungen dazu sind eigentlich abgeschlossen, allerdings steht noch eine Beurteilung zu ihrer Diensttauglichkeit aus. Und dieses Gutachten muss ausgerechnet Isabelle Grandjean verfassen, die schon seit längerem an der Zuverlässigkeit und psychischen Stabilität ihrer Partnerin zweifelt.

So schweifen Tessas Gedanken im SRF-Tatort „Schattenkinder“ immer wieder ab, obwohl sie sich eigentlich voll und ganz auf den Fall konzentrieren müsste, denn dieser wird immer seltsamer: Die Adresse, unter der Max Gessner gemeldet war, gehört zu einem „Künstlerhaus“, in dem die geheimnisvolle Installationskünstlerin Kyomi ihre Anhänger um sich schart, die sie als ihre „Objekte“ bezeichnet. Ihre bürgerlichen Namen haben sie beim Eintritt in die WG abgegeben, nennen sich „Indira“ oder „Shin“. Max trug das Pseudonym „Cosmo“. Allen Bewohnern der sektenartigen Künstlerkommune hat Kyomi die Köpfe kahl rasiert und die Gesichter derart dicht tätowiert, dass sie bis zur Unkenntlichkeit entstellt sind und alle gleich aussehen. Dass damit äußerst starke Schmerzen einhergehen, ist offenbar gewollt: Kyomi will so den Schmerz ihrer menschlichen Kunstobjekte, den diese in der Vergangenheit erfahren haben, sicht- und spürbar machen. Die tätowierten Gesichter der „Objekte“ und ihre Lebensschicksale, die sie Kyomi in langen, aufgezeichneten Interviews anvertrauen, sind Teile eines groß angelegten Werkzyklus. Eine sehr umstrittene Form der künstlerischen Darbietung, auch wenn alle Mitglieder die Prozedur freiwillig über sich ergehen lassen. Die internationale Kunstwelt jedoch lechzt geradezu nach solchen Provokationen und Grenzüberschreitungen: Eine Einladung zur Biennale ist so gut wie sicher. Das erfreut vor allem Kyomis Galeristen Bruno Escher, der ihre Kunst vermarktet und das große Geschäft wittert. Auch die Lagerhalle, in welcher Max’ Leiche gefunden wurde, gehört ihm. Hat es zwischen Escher und „Cosmo“ etwa einen Konflikt gegeben, forderte letzterer einen gerechten Anteil am Gewinn? Oder hat Kyomi im gewaltsamen Tod von „Cosmo“ die radikalste Verwirklichung ihrer künstlerischen Idee gesehen, den Schmerz spürbar zu machen?

Doch zunächst interessieren sich die Kommissarinnen Grandjean und Ott im TV-Krimi „Schattenkinder“ dafür, warum sich Max überhaupt einem Menschen wie Kyomi anvertraut hat, welche Schmerzen er in der Vergangenheit erfahren hat. In seinen überquellenden Notizbüchern (er litt wohl unter Hypergraphie, also einem krankhaften Schreibzwang) finden die beiden Ermittlerinnen Hinweise auf einen gewissen Konrad, den Max unbedingt ausfindig machen wollte. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem Gesuchten um Konrad Fassbind, Max’ ehemaligen Schwimmtrainer. Fassbind wurde wegen sexuellen Kindesmissbrauchs vor Jahren zu einer Haftstrafe verurteilt. Eigentlich wollte Max damals gegen ihn aussagen, weil auch er eines seiner Opfer war, hat dann aber auf Geheiß seines Vaters einen Rückzieher gemacht. Obwohl Beat Gessner wusste, was seinem Sohn widerfahren war und obwohl er mitbekam, wie sehr Max darunter litt, wollte er das Thema totschweigen – wohl auch, um sein Renommee als Chirurg nicht zu gefährden. Das also war der Schmerz, dem sich „Cosmo“ durch Kyomis „Behandlung“ aussetzen wollte, um ihn so vielleicht zu überwinden: das unverarbeitete Trauma des sexuellen Missbrauchs in seiner Kindheit und die Ignoranz seines Vaters, der nur an sich selbst und seinen guten Ruf, aber nicht an seinen Sohn gedacht hat. Auch Beat Gessner hat also ein mögliches Motiv: Ist es zum Streit zwischen ihm und Max gekommen? Hat sein Sohn ihm Vorwürfe gemacht? Oder fürchtete Gessner, Max könnte die Sache nach all den Jahren wieder aufrollen? Die Todesursache, so viel steht mittlerweile fest, war eine Überdosis des Narkosemittels Propofol. Für den Mediziner Beat Gessner wäre es wohl ein leichtes, an das Medikament zu gelangen.

Aber auch die Spur um die Künstlerin Kyomi und ihren Galeristen Escher verfolgen Grandjean und Ott in ihrem aktuellen Fall „Schattenkinder“ weiter, wobei vor allem Ott fasziniert ist von deren künstlerischer Idee, während die nicht sehr kunstaffine Grandjean fürchtet, ihre Kollegin könnte sich zu sehr von der charismatischen Kyomi vereinnahmen lassen. Überhaupt schwebt über allem die angespannte Stimmung zwischen den beiden Kommissarinnen, denn auch Otts Beurteilung durch Grandjean steht noch aus. Und diese misstraut ihrer Partnerin zunehmend, vor allem, als Ott von Kyomi zu einer Party im Künstlerhaus eingeladen wird. Andererseits könnte dies vielleicht endlich die Chance für einen Durchbruch in den Ermittlungen sein …

ORF Trailer




ARD Vorschau




Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Es ist ein interessantes und zeitgemäßes Thema, das sich die Macher des Zürich-Tatorts vorgenommen haben, schließlich ist die Diskussion darüber, was Kunst darf und was nicht, wann Grenzen überschritten werden, hochaktuell. Die Umsetzung des Stoffs ist jedoch nicht sehr gelungen: Zu sehr plätschert die Handlung in langatmigen Szenen dahin. Das Finale mutet zwar durchaus originell an, doch so lange muss man als Zuschauer erstmal dem Geschehen folgen, ohne zwischendurch einzuschlafen. Die gegensätzlichen Ermittlercharaktere werden auch eher einfallslos und vorhersehbar gestaltet: hier die emotionale Ott (deren Angst vor Schusswaffen nun zumindest etwas nachvollziehbarer wird), dort die rational-kühle Grandjean, deren Kommunikation im permanenten Befehlston irgendwann nur noch nervt. Fraglich, ob daraus noch ein Team mit Erfolgspotenzial wird.

Tatort-Besetzung

Hauptkommissarin Isabelle Grandjean – Anna Pieri Zuercher
Profilerin Tessa Ott – Carol Schuler
Kriminaltechniker Noah Löwenherz – Aaron Arens
Staatsanwältin Anita Wegenast – Rachel Braunschweig
Charlie Locher – Peter Jecklin
Igor Kovac – Milan Mandic
Kyomi – Sarah Hostettler
Indira – Zoe Valks
Shin – Tim Borys
Cosmo (Max Gessner) – Vincent Furrer
Beat Gessner – Imanuel Humm
Konrad Fassbind – Marcus Mislin
Bruno Escher – Fabian Krüger
Karin Bachmann – Annette Wunsch
Marcel Bucher – Saladin Dellers
u. v. a.

Tatort-Stab

Regie – Christine Repond
Drehbuch – Stefanie Veith, Nina Vukovic
Kamera – Simon Guy Fässler
Schnitt – Ulrike Tortora
Musik – Marcel Vaid
Szenenbild – Urs Beuter
Kostüm – Linda Harper
Maske – Marc Hollenstein
Ton – Marco Teufen
Herstellungsleitung – Baptiste Planche (SRF)
Casting – Corinna Glaus, Nora Leibundgut
Produzenten – Ivan Madeo, Stefan Eichenberger (Contrast Film)
Redaktion – Urs Fitze (SRF), Gabriella de Gara (SRF), Fabienne Andreoli (SRF), Birgit Titze (ARD Degeto)


40 Meinungen zum Tatort Folge 1193: Schattenkinder

  • Hans Eggenberger • am 10.3.22 um 21:24 Uhr

    Der beste Schweizer Tatort seit Langem!


  • WW • am 13.3.22 um 20:58 Uhr

    Ich schalte nach einer halben Stunde aus, weil es mir zu langweilig ist


  • Didi • am 13.3.22 um 21:10 Uhr

    Bis jetzt ein solider, spannender Tatort.
    Eine bessere Bewertung spare ich mir für später auf.


  • Karin L. • am 13.3.22 um 21:13 Uhr

    Bin raus. Das ist mal wieder eine Zumutung und Verlust an Lebenszeit.
    Noch schlimmer als der Tatort letzten Sonntag. Die neue Normalität. Jeder nur noch vierte Tatort einigermaßen spannend, unterhaltsam und sehenswert. Rest In Peace.


  • Thorsten • am 13.3.22 um 21:18 Uhr

    Sehr, sehr, sehr zäh. Und dazu das Dauerproblem der Schweizer mit der schlechten Synchronisierung.


  • Katha • am 13.3.22 um 21:20 Uhr

    Schade um die Produktionskosten.
    Furchtbar, muss abschalten


  • g.p. • am 13.3.22 um 21:20 Uhr

    Es nervt zunehmend, dass völlig einseitig fast nur noch Frauen die aktiven Rollen spielen. Abseits der Realität, langweilig, peinlich und spießig. Da sind Handlung und Inhalt nur noch Nebensache.


  • Rene Gottlob • am 13.3.22 um 21:21 Uhr

    Ätzend langweilig


  • Dirk • am 13.3.22 um 21:30 Uhr

    Der Tatort mit der Nummer 1193, heute um 20:30 h in Erstsendung auf der ARD und es ermitteln zwei Hauptkommissarinnen aus Zürich, die Stadt liegt bekanntlich in der Schweiz. Nicht gerade die Sonnenseite zeigt dieser Tatort Schattenkinder auf, aber so richtig unzufrieden scheinen die Probanden dann in allen Extrem-Situationen auch nicht zu sein, vom Mordopfer einmal und natürlich abgesehen. Persönlich vertrage ich keine Kontaktlinsen, farbige schon gar nicht. Aber tätowierte Augenhornhaut?? Und ob die beiden Polizeibeamtinnen von der Schweizer Mordkommission, früher nannte man diese glaube ich Leib und Leben, emotional zusammenpassen, kann doch dem langjährigen „Tatort-Kriminalisten“ vor dem Fernseher egal sein. Ich erwartet eine solide Sonntagsabendunterhaltung in Sache Fernsehkrimi und keine künstlerisch pervertierte Rechthaberei. Und ob die Bilder von diesen „Taatoo – Bildnissen“ Reisepass tauglich sind…keine Ahnung was bei den Eidgenossen möglich ist.


  • Wolfgang Pedd • am 13.3.22 um 21:35 Uhr

    Was will man den Zuschauern seit den letzten beiden Folgen noch zumuten.
    Fürchterlich


  • Zimi • am 13.3.22 um 21:39 Uhr

    Menschen als Kunstobjekte, eigentlich ein interessantes Thema. Nur irgendwie erinnern mich COSMO und die anderen Objekte äußerlich an die PRECOGS aus Minority report. Und dieser Film ist schon 20 Jahre alt. ;-)


  • Der Fremde • am 13.3.22 um 21:45 Uhr

    Zuerst das Negative –> Das Schweizer Team hat ein grundsätzliches Problem: Fr. Grandjean besitzt (in jeder der bisherigen Folgen) eine unangenehme, kalte, extrem langweilige Ausstrahlung. Mit dieser Frau will man nichts zu tun haben. Fr. Ott ist zwar sympathischer, wirkt als Polizistin (Profilerin) aber unsicher, ungeeignet und daher deplatziert. Sie hatte und hat ihr Leben offenbar nur eingeschränkt im Griff, leidet an „Schießhemmung“ (wie viele TO-Kommissar:innen eigentlich noch?), würde in der Realität keinen polizeipsychologischen Aufnahmetest schaffen.

    Nun das Positive –> Das Thema des heutigen Krimis ist durchaus interessant (wenn auch die Auflösung des Falles eher „na ja“ ist), auch die Bilder aus diesem sehr speziellen Bereich der Kunst-Szene sind vielfach eindrucksvoll. Leider kann das genannte Positive das og. grundsätzliche Problem aus meiner Sicht nicht annähernd aufwiegen …


  • vero • am 13.3.22 um 21:50 Uhr

    Wenn deutlicher geredet würde könnte man mehr als ein Drittel verstehen, der Rest muss erahnt werden.


  • Krimifan • am 13.3.22 um 22:00 Uhr

    Die Tatort- Macher sollten sich einfach mal an ihre Wurzel begeben und mal wieder spannende Krimis produzieren. Was man hier zu sehen bekommt ist schlimmer als billigste Seifenoper.


  • M.S. • am 13.3.22 um 22:04 Uhr

    Nach 30 min war ich raus. Mir zu öde. Besser als jedes Schlafmittel!


  • Jürgen • am 13.3.22 um 22:05 Uhr

    Nach dem kompletten Mist von letzter Woche, war es quasi ein Highlight.


  • Schopfgugger • am 13.3.22 um 22:14 Uhr

    In diesem Tatort wird sparsam gesprochen, ein Pluspunkt. Trotzdem geht’s nicht ohne Untertitel, weil auch hier genuschelt wird. Die Schauspieler-Generation mit deutlicher Aussprache scheint leider überall auszusterben, auch in der Schweiz.


  • Attila • am 13.3.22 um 22:19 Uhr

    Also, mir hat es eigentlich gefallen.
    Dass die beide Kommissarinnen so ganz verschiedene Persönlichkeiten haben, und alles andere als gute Freundinnen sind, finde ich sogar OK. Dass Grandjean nicht besonders sympatisch wirkt (ist aber kein Arschloch, oder so was), auch OK. Realistisch, KriminalkommissarInnen sind nicht unbedingt alle tolle Menschen und beste Freunde…
    Proportional waren Ermittlung, Privatprobleme, meiner Meinung nach gut geteilt.
    Der Fall selber war zwar tatsächlich ziemlich verrückt, aber doch am Ende ein „normaler“ Mord, selbst wenn künstlerisch ausgeführt.
    Das Ende, ja, ein Stern deswegen schon abgezogen. Das ist pur Glück, nichts anderes, dass Ott auf die Idee kam, sin können auf der Insel sein. Und dann gerade im letzten Moment angekommen, und höchstpersönlich sie (hat die Zürcher Polizei keinen Helikopter?), eher Hollywood-typisch.


  • HerrBert • am 13.3.22 um 22:23 Uhr

    Man nehme eine ungewöhnliche Geschichte, in der geht es um Verletzlichkeit der Jugend, um Schuld der Eltern, das Ganze wird zum Kunstthema. So weit nicht schlecht, als Thema. Man lädt es auf mit viel Pathos, eindrucksvollen Bildern und etwas nächtlicher Verfolgungsjagd.
    Doch am Ende geht der Story grandios die Luft aus, trotz Schnellbootfahrt ala WaPo Bodensee. Ich wähnte mich schon im falschen Film.

    Aus dem großen 5-Gänge-Menü, was im Film aufgebaut und angekündigt war wurde leider nur ein trockenes Brötchen.

    Leider glänzen die Schweizer auch nicht gerade mit Tempo in der Erzählweise, dafür kenne ich jetzt Zürich von oben Dank der mehrfach eingeblendeten Luftbilder.

    Wenn wenigstens das Ermittlerteam einen Hauch von Sympathie ausstrahlen täte, wäre schon viel geholfen.

    Dass man allerdings die Aussprache nicht versteht kann ich nicht nachvollziehen. Soviel Text hatten die doch gar nicht.

    Wünsche mir von den Schweizern mehr Dampf im Kessel und mehr Persönlichkeit bei den Ermittlerinnen. Vielleicht wird es ja noch was?


  • wotan • am 13.3.22 um 22:27 Uhr

    Das Thema wäre gut.

    Aber die Ermittlerinnen total langweilig.

    Beide Schlaftabletten.
    Jede auf Ihre Art


  • Anatol • am 13.3.22 um 22:33 Uhr

    Schlechte dunkle unklare Hintergründe und dunkle Musik machen Tatort in Verbindung mit den langweiligen Ermittlerinnen nicht gerade spannend.


  • Colorwriter • am 13.3.22 um 22:34 Uhr

    Wo, was für ein schauriges Thema. Menschen bzw. deren Leichen als Kunstobjekte. Reichlich gruselig. Dazu das Lieblingsthema (nicht nur ein passendes Klischee über die Schweiz) nämlich Geld. Und wie man es vermehrt. … Erinnert mich schon ein wenig an den Plastinator, Anatomen und sich selbst als Künstler sehenden Herrn mit der Ehrenprofessur aus China, wo er nun herum macht…
    Hat mir recht gut gefallen, wenn auch ein wenig langatmig und die Sprache alleine blechern inszeniert. Was, so sehe ich das, am schlechten synchronisiertem Ton lag. Warum nur ist man bei der ARD so ängstlich, solche Beiträge nachsynchronisieren zu lassen anstatt sie im Originalton und Untertiteln zu zeigen? Das wäre ein Gewinn. Fotografiert war dieser Tatort übrigens exzellent. Die Erzählung hatte so ihre Schwächen, den Vater des Toten und seien Charakter hätte man nach meiner Meinung ein wenig mehr durchzeichnen sollen.

    Ein Fazit. Wie sagt es Hazel Brugger so Böse. Wir Schweizer brauchen keine Gefühle (zu zeigen) wir haben Geld. Macht von mir 4 Sterne.


  • tortart • am 14.3.22 um 0:27 Uhr

    Als ich im Vorfeld gesehen habe, das TO Schweiz läuft habe ich beschlossen auf 3sat die Verleihung des Kleinkunstpreis zu sehen. Um 21:45 Uhr wollte ich dann Anne Will anschauen, da aber die ARD zuvor einen Brennpunkt brachte, verspätete sich das Programm um 15 Minuten. So habe ich mir nur das Ende angesehen.
    Und was muss ich sagen, eine gute Entscheidung, die ich getroffen habe. Auf 3sat war ich gut unterhalten.
    Den Schweitzer Tatort kann man getrost absetzen, das habe ich schon bei der ersten Folge geschrieben.


  • alter Fan ( tm ) • am 14.3.22 um 0:28 Uhr

    ziemlich abstruse Story – aber auf welchem Level ist die Menschheit moralisch inzwischen angekommen – für einen schweizer TO aber durchaus vertretbar – meiner Ansicht nach solide Sonntagabend TV Unterhaltung


  • Momi • am 14.3.22 um 7:57 Uhr

    Der längste Tag – nein das war schon und zwar gut – die längsten 90 Minuten meines Tatort-Daseins. Was war das jetzt wieder für ein Stuss. Der Mensch als Kunstwerk – voll Tatoos – Igitt sowieso schon real – wie kann man sich so was antun – was soll Hornhaustatoo im Auge unter Narkose. Und das noch freiwillig. Nein aber dieser Film war eine Zumutung bis auf den Schluss. Die letzte 1/4Stunde war willkommen, denn da kam die Auflösung und endlich nahte das Ende.
    Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) verkörpert halt die Schweizer Mentalität und bleibt am Boden haften. Die andere = Tessa Ott (Carol Schuler) passt überhaupt nicht ins Team. Stolpert hin und her und hat eine Scheiss-Schiess-Phobie – soll es ja geben. Eine neue Darstellerin wäre nötig.
    Immerhin der CH-TO war eigentlich wie immer in der Schweiz – langweilig. Schade um die 90 Minuten.


  • Bruno • am 14.3.22 um 8:22 Uhr

    Als Lehrer, der einen Aufsatz bewertet:
    Thema verfehlt / mangelhaft; interessante Ausdrucksweise, aber sehr unverständlich.
    Als Zuschauer eines Tatortes, der von der Anlage her ein Krimi sein sollte:
    Thema verfehlt, hier hätten eher Psychiater ermitteln sollen.

    Zu den beiden Protagonisten:
    Stark nervte mich, wie die beiden unisono in langen Mänteln nebeneinander her’latschten‘. Wie Revolverhelden in alten Western.

    Für die angeblich nicht kunstaffine Grandjean habe ich volles Verständnis.
    Zwei Polizisten müssen sich absolut vertrauen können.
    Für die älteren Semester; wie Jerry Cotton & Phil Decker


  • Der Fremde • am 14.3.22 um 8:41 Uhr

    Kommissar:innen mit „Schießhemmung“ aktuell im TO-Universum:
    Fr.Ott (TO Zürich)
    Fr. Herzog (TO Dortmund)
    Fr. Ringelhahn (TO Nürnberg)
    Hr. Hölzer (TO Saarbrücken)
    –> ein bisschen viele, oder ???


  • Hanz W. • am 14.3.22 um 9:17 Uhr

    Teilweise starke Bilder, interessante Grundidee, aber zwischendrin eben auch enorm zäh und wenig spannend, zudem kann der Tatort seine eigene angepeilte Flughöhe – diese sonderbare Mixtur aus „Verstümmelungskunst“ und Psychotherapie zu diskutieren – nicht halten, und zumal das Finale gerät, aller Aufgeregtheit zum Trotz, schon arg konventionell. Kunst – wenn man es denn so nennen will – als Racheaktion in Szene gesetzt, nun ja, warum nicht, initiiert von einer kühlen Schönen, die natürlich nicht dran denkt, sich derart zu verzieren und der man diese Mission, die Bestrafung des eigenen Vaters, nicht recht abnehmen will, eine Art Vampir eher, der sich am Unglück anderer nährt. Da geht gedanklich einiges recht kraus durcheinander mit Kunstbetrachtung, Missbrauch, lieblosen bzw. kriminellen Vätern etc., dann (natürlich, möchte man sagen) mindestens einer Kommissarin, die auch ihr Päcklein zu tragen hat. Wobei dieses Team, scheint mir, insgesamt nicht recht in die Gänge kommen will, das bleibt, was die Figurenentwicklung anbelangt, alles im Vagen, Ungefähren stecken. Schwacher Durchschnitt, gerade noch drei Sterne.


  • Rüdiger • am 14.3.22 um 10:04 Uhr

    Früher war alles besser. Stimmt nicht. Die Tatortteams sind heute fast alle besser, außer die Schweizer und…… Nach den Luzernern kamen diese beiden Frauen und Züri brännt fand ich überraschend gut. Also nicht wirklich gut, aber okay. Beim zweiten und diesem dritten Fall kehrt die altbewährte Schweizer-Entspannung zurück. Dafür kann das Team nichts und trotzdem werden diese Kommissarinnen bei den Sympathiewerten, im Vergleich zu allen anderen Teams, eher ganz unten landen. Ein Faber, jetzt auch nicht gerade der Sympathischste, macht das mit großer Schauspielschule wett. Die beiden Frauen gehören, was Empathie und Mimik angeht, auch nicht zu den Allerbesten. Spannung Fehlanzeige. Aber die Tattoos fand ich ganz nett.


  • Ekkehard Grube • am 14.3.22 um 11:45 Uhr

    Der Film hatte verschiedende Ebenen, die kunstvoll miteinander verschränkt waren:

    Bis zur Aufklärung von Kyomis wahrer Identität hatte man den Eindruck, es gehe darum, zu zeigen, dass Menschen, die irgendein nicht verarbeitetes Trauma mit sich herumschleppen, in Gefahr sind, in die Fänge von Sekten zu geraten, die ihnen Geborgenheit vorgaukeln, ihnen aber in Wirklichkeit alles nehmen – und tatsächlich war das eine Ebene des Films.

    In gewisser Weise gehört hier auch Tessa Ott hinein, die in Gefahr war, der morbiden Faszination von Kyomis Zirkel zu erliegen. Schon in der vorherigen Folge wurde klar, dass sie ein Problem mit Waffen hat, und nun erfahren wir von einem Selbstmordversuch. Sie ist allerdings reflektiert genug, um sich selbst vor dem Sturz in den Abgrund zurückzureißen.

    Mit der Aufdeckung von Kyomis Identität und Motivation kam dann allerdings die nächste Ebene ins Spiel – das Weiterwirken ungesühnter Schuld. Diese Ebene gipfelte in Kyomis versuchtem Selbstmord: Sie war weder selbst missbraucht worden, noch hatte sie Missbrauch begangen, konnte aber mit dem Bewusstsein der Schuld ihres Vaters nicht leben.

    So kunstvoll das alles konstruiert war – 2 Dinge haben mich nicht überzeugt:

    Es erschließt sich mir nicht, dass Kyomi, die unter der Schuld ihres Vaters litt, dann selbst eine Gemeinschaft schuf, in der sie Menschen nicht nur zu „Objekten“ erniedrigt, sondern grausam quält und entstellt und zu Robotern umerzieht, die jede Kritik mit der stereotypen Äußerung abwehren: „Wir sind eine Familie“.

    Und noch weniger erschließt sich mir, dass sie Mitglieder ihres Zirkels, die ebenfalls Deprivationserfahrungen gemacht haben, am Ende verbrennen will, während sie ihren Vater nicht mit Benzin übergießt.

    Trotzdem ein guter, nachdenklich machender Film, der von mir 7 von 10 Punkten bekommt.


  • slice me nice • am 14.3.22 um 12:06 Uhr

    Es gab eine seltsame Diskrepanz zwischen dem „schreienden“ Thema und der recht bleiern wirkenden Inszenierung dieses Tatorts, schade. Mir hat eine gewisse Sogwirkung gefehlt. Erst das erotische Knistern zwischen der Kommissarin und der Künstlerin hat dieser Folge den nötigen Auftrieb verliehen. Und natürlich die fulminante Auflösung, die war toll gemacht! Allerdings – da geht es mir ähnlich wie @Hans W. – fand ich das Motiv stark überzogen und nicht einleuchtend genug. Die grauverhangenen Bilder der Stadt und des Sees waren indes sehr gelungen.

    Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen und entscheide mich für das Aufrunden, da Grandjean und Ott so langsam anzufangen scheinen, eine Beziehung zueinander zu entwickeln.


  • Karlson • am 14.3.22 um 12:59 Uhr

    War nach einer Viertelstunde raus. Kunst oder Krimmi oder keins von beiden?


  • slice me nice • am 14.3.22 um 13:35 Uhr

    @g.p.:
    Es nervt noch viel mehr, wenn frustrierte Männlein unterirdische Kommentare über starke Frauen im Film absondern müssen! Und dann noch zu minderbemittelt sind, um die Sterne richtig anzuklicken :-D


  • Stefan G. • am 14.3.22 um 15:01 Uhr

    Großartig.
    Wer nicht den gesamten Film schauen will:
    Die letzte Minute ist alleine 5 Sterne wert.
    Hauptkommissarin Grandjean gefällt mir immer besser.
    Und auch die Profilerin Ott mit einer hübschen Gesangseinlage am Klavier.
    Die Schlussszene ist genial. Ich sag nur:
    „Hey, ziemlich viel Pathos…“


  • Faber • am 14.3.22 um 17:48 Uhr

    Tatort wird, was die Handlung angeht, immer skurriler. Sehe den Schweizer Tatort im Gegensatz zum Österreicher Tatort eigentlich ganz gern. Grandjean erinnert mich von der Art her etwas an Boenisch (Dortmund). Blond, hübsch und dominant :-)
    Der Fall gestern war zwar skurril aber spannend.

    Von mir gibts allein schon wegen der geilen Mucke auf der Trauerfeier drei Sterne. Echt geiler Beat. Wenn jemand den Track parat hätte, wäre ich sehr verbunden. Dann geb ich auch gerne fünf Sterne ;-)


  • Chronomo • am 14.3.22 um 18:01 Uhr

    „Ziemlich viel Pathos“. Dieser letzte Satz im Film passt auch auf diesen. Die Warnungen in der Presse vor brutalen Szenen machten mich sehr skeptisch. Nun, es war dann ein schwieriger aber doch ganz guter Tatort. Langweilig war mir gar nicht. Zu verstehen war auch alles. Die Szenen mit dem Tätowieren waren abschreckend, sicher. Aber das warf interessante moralisch-rechtliche Fragen auf. Darf „Kunst“ so etwas, wenn die „Opfer“ freiwillig mitmachen? Wann wird solche Kunst dann doch noch verwerflich, erst wenn sie kommerziell extrem ausgeschlachtet wird ? Dazu: was darf man mit Leichen machen („plastinieren“) ? Und ein zweiter ähnlicher Komplex wurde gezeigt. Freiwillig lässt sich das Opfer schädigen bzw. schädigt sich selbst. Aber macht sich der Arzt strafbar, wenn er das Medikament für einen Suizid liefert ? In der Schweiz wohl nicht. Aber wenn er der Vater ist, der besondere Pflichten gegenüber dem Sohn hat ? Kann es fahrlässige Tötung sein wenn er leichtsinnig nicht erkennt, dass der Sohn sich mit dem Medikament selbst töten will ? Oder ist es „nur“ ein Verstoß gegen das BtM- oder Arzneimittelgesetz, weil er, und das aus seiner Sicht und vorsätzlich, Substanzen ohne Indikation abgibt ?
    Im ganzen Fall gab es letztlich keinen Mord oder Totschlag, auch ungewöhnlich im Tatort.


  • M.S. • am 14.3.22 um 18:50 Uhr

    Bewundere alle, die es geschafft haben, nicht einzuschlafen. ;-)


  • JürgenAut • am 17.3.22 um 15:21 Uhr

    Für nen Schweizer TO überraschend gut !
    Auch die beiden Kommissare sind nicht mal so schlecht !
    Am Anfang etwas zäh – aber dafür war die letzten 20 Minuten sehr gut !


  • Colorwriter • am 20.3.22 um 17:22 Uhr

    Ich habe mir den Tatort jetzt mal mit dem Originalton und Untertiteln angesehen. Wie ich dachte, mit diesem ist der Krimi deutlich besser.


  • Herr Hummel • am 21.3.22 um 18:30 Uhr

    Ein halber Tatort aus Dresden, Köln, München oder Hamburg, da habe ich mehr davon als mit zwei ganzen aus Zürich . . . lasst es bitte bleiben. Auch an Luzern werdet ihr nie herankommen. Geld und Zeitverschwendung!


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