Tatort Folge 1282: Schweigen

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Erscheinungsjahr: 2024
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Kommissar: Falke

Kurz und knapp – darum geht’s

Mord hinter heiligen Mauern? Nach dem tragischen Tod seiner Kollegin Julia Grosz nimmt Kommissar Thorsten Falke eine dienstlich verordnete Auszeit im Kloster St. Joseph. Doch mit der inneren Einkehr und Ruhe ist es schlagartig vorbei, als der allseits beliebte Pfarrer Otto elendig in einem Wohnwagen auf dem Klostergelände verbrennt. Vieles deutet auf Brandstiftung hin. Gemeinsam mit der örtlichen Kommissarin Eve Pötter findet Falke heraus, dass der Geistliche in einen Missbrauchsskandal ungeheuren Ausmaßes verstrickt war. Und ausgerechnet mit einem der Opfer hat sich Falke angefreundet … Der emotional aufwühlende Solo-Einsatz für Wotan Wilke Möhring als Thorsten Falke ist am 1. Dezember 2024 um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.

Inhalt der Tatort-Folge „Schweigen“

„Nein, keine Träume mehr, keine Toten. Nichts.“ Thorsten Falke tut so, als sei er erlöst von seinem Leiden. Als hätte sein wochenlanger Rückzug ins abgelegene Kloster St. Joseph tatsächlich bewirkt, dass er nicht mehr an sie denkt: an seine einstige Kollegin Julia Grosz. Und daran, dass er ihr nicht helfen konnte, als sie hilflos war, als sie ihn dringend gebraucht hätte. Doch die Gedanken an die tote Grosz sind nicht weg, sie verfolgen Falke bis in den Schlaf. Immer noch. Und doch hat ihm die Auszeit bei den frommen Männern auch geholfen: die Tagesroutine, das Arbeiten in und mit der Natur, im Klostergarten. Der raubeinige Bundespolizist ist zumindest äußerlich ruhiger und gelassener geworden, und das hat nichts mit einem missionarischen Wunder zu tun, denn Thorsten Falke ist und bleibt Atheist. Nun braucht er nur noch die Aufenthaltsbescheinigung von Pfarrer Wigald Otto, und dann geht’s zurück in den Polizeidienst. Doch alles kommt anders.

Es ist mitten in der Nacht, als der alte Wohnwagen im Klosterhof lichterloh in Flammen steht. Dies war der Rückzugsort von Pfarrer Otto, und tatsächlich: Im Innenraum findet die Feuerwehr die total verkohlte Leiche des Geistlichen. Ein schrecklicher Anblick. Und erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Brand absichtlich gelegt wurde. Falke wurde durch die Flammen aus dem Schlaf gerissen; nun beobachtet er zunächst unbeteiligt, wie die zuständige Kommissarin Eve Pötter von der örtlichen Polizei die Ermittlungen im Tatort „Schweigen“ aufnimmt. Auch ihr geht der grausame Tod des Priesters sichtlich nahe. Schließlich war Otto überall beliebt, vor allem bei den Jugendfußballern der Klostermannschaft, die er trainiert hat. Zudem ist Pötter selbst gläubige Katholikin und kann nicht recht fassen, wie unter so vielen frommen Menschen ein solch schreckliches Verbrechen geschehen kann.

Ob er will oder nicht: Falke muss ermitteln, denn sein Instinkt ist geweckt. Zunächst schaut er sich im komplett durchwühlten Büro des Pfarrers um und erzählt der Kommissarin, er suche nur seine Bescheinigung, als die ihn auf frischer Tat ertappt. Doch dann ist da diese geheimnisvolle Tür, an der Falke einfach nicht vorbeigehen kann. Und siehe da: Sie führt zu einem versteckten, fensterlosen Kellerraum mit schummrigem Licht, wo Falke und Pötter eine verstörende Entdeckung machen: unzählige Fotos, Dias, Filme, die Schreckliches, Unvorstellbares zeigen: den massenhaften sexuellen Missbrauch von Jungen, alles dokumentiert von Pastor Otto. Pötter kann den Anblick dieser Szenen nicht ertragen, sie flüchtet aus dem Keller. Falke denkt, dass er abgehärteter ist; er bietet an, das kinderpornografische Material zu sichten. Aber auch ihn zerreißt es innerlich angesichts der körperlichen und seelischen Brutalität, die er zu sehen bekommt, die Kindern zwischen neun und dreizehn Jahren – offensichtlich im Namen der Kirche – angetan wurde. Selbst der Bundespolizeikommissar Thorsten Falke, womöglich noch nicht wieder voll dienstfähig, hält diese psychische Belastung nicht aus. Hilfe bekommt er im TV-Krimi „Schweigen“ von Kommissarin Schwerdtfeger vom LKA, einer Expertin für Pädo-Kriminalität: eine toughe Frau mit klarem Blick, die rational an die Sache herangeht.

Das kann Falke längst nicht mehr, dafür steckt er selbst schon viel zu tief drin in der Geschichte. Vor allem, als er auf einem der Fotos einen Jungen namens Daniel entdeckt, zum Zeitpunkt der Aufnahme neun Jahre alt. Ist das wirklich der Daniel Weinert, mit dem Falke sich im Kloster angefreundet hat? Jener psychisch labile Mittvierziger, der eine gescheiterte Ehe und mehrere abgebrochene Ausbildungen hinter sich hat? War auch er einst ein Missbrauchsopfer von Pfarrer Otto? Zunächst blockt Daniel alles ab, doch es ist offensichtlich, dass er den ermordeten Geistlichen schon lange kennt und dass die beiden ein Geheimnis verbindet.

Falke will wissen, was damals auf den scheinbar harmlosen Messdienerfreizeiten wirklich passiert ist, welche Ausmaße dieser Missbrauchsskandal tatsächlich hat. Wollte sich eines der Opfer an Pfarrer Otto rächen? Daniel hätte Motiv und Gelegenheit zum Mord gehabt, das ist unbestreitbar. Kein Wunder, dass Kommissarin Pötter ihn für den Hauptverdächtigen im NDR-Tatort „Schweigen“ hält. Doch Falke stellt sich schützend vor seinen Freund, gibt ihm sogar ein falsches Alibi. „Der Fisch stinkt immer vom Kopf her“ ist seit jeher sein Ermittlungsansatz, also bittet er Generalvikar Billing um Einsicht in Ottos Personalakte. Aber der höflich-konziliante Kleriker blockt ab. Dabei hatte er selbst noch einen heftigen Streit mit Pfarrer Otto kurz vor dessen Tod.

Was hat das Bistum zu verbergen? Und was hat Daniel, der plötzlich verschwunden ist, tatsächlich vor? Immer weitere Kreise zieht dieser Fall, der keinen kalt und so manchen am Glauben (ver)zweifeln lässt.

Brisantes Thema mit realer Vorlage

Drehbuchautor Stefan Dähnert ließ sich bei der Geschichte für diesen Tatort inspirieren von einem realen Fall aus dem Bistum Trier: Nach dem Tod eines Pfarrers kam heraus, dass dieser massenhaft kinderpornografisches Material besaß, das er unter Kollegen weiterverbreitete. Dähnert dazu: „Ich habe dann bei der Staatsanwaltschaft nachgefragt: Wenn wir behaupten, es hat in der Katholischen Kirche einen Pädophilen-Ring gegeben, kriegen wir dann Ärger? Die Antwort lautete: nein. Leider ist sehr viel wahr an unserer Geschichte.“

Gedreht wurde der 20. Tatort mit Wotan Wilke Möhring als BKA-Kommissar Thorsten Falke vom 19. September bis zum 20. Oktober 2023 im ehemaligen Trappistenkloster Mariawald bei Heimbach in der Eifel. Nach dem Tod seiner Ermittlungspartnerin Julia Grosz (Franziska Weisz) im Tatort 1255 „Was bleibt“ arbeitet Falke diesmal allein, mit Unterstützung der örtlichen Kommissarin Eve Pötter (Lena Lauzemis).

Zu sehen ist der Kriminalfilm des NDR am Sonntag, den 1. Dezember 2024 um 20:15 Uhr im Ersten.

Videos zur Produktion

ARD Trailer

ORF Trailer

Tatort-Kritik

Die Redaktion von Tatort-Fans meint:
Ein starkes Solo für Wotan Wilke Möhring, der seine Präsenz und Ausdruckskraft als Schauspieler in einigen brillanten Szenen unter Beweis stellt: Wie er allein durch seine Mimik und gestischen Regungen das Grauen andeutet, das auf den Aufnahmen des pädophilen Pfarrers zu sehen sein muss: großartig. Ebenso eindrücklich die Strafpredigt des Atheisten Falke, mit der er Bruder Jonas – und damit der gesamten katholischen Kirche – den Spiegel vorhält. Auch Florian Lukas als Daniel Weinert zeigt in seinem intensiven Spiel keine oberflächliche Opferhaltung, sondern vielmehr die innere Zerrissenheit der Betroffenen, die lebenslang mit den Folgen des Missbrauchs leben müssen. Die vielen Laiengläubigen, die fassungslos die Skandale in „ihrer Kirche“ mitverfolgen, fühlen sich vielleicht durch Kommissarin Pötter vertreten. Auf die Reaktionen inner- und außerhalb der Kirche darf man gespannt sein.

Zwei Dinge noch: Auch und gerade der „einsame Falke“ braucht auf Dauer einen weiblichen Counterpart. Und als Zuschauer erwartet man von den Falke-Krimis eine gewisse norddeutsche Färbung, die diesmal komplett fehlt. Schade, dass sich im großen Sendegebiet des NDR kein geeigneter Drehort finden ließ.

Musik

– Handy-Klingelton: Sympathy for the Devil
Die übrige Filmmusik wurde eigens für den Tatort von Christoph M. Kaiser und Julian Maas komponiert und ist nicht im Handel erhältlich.

Besetzung

Hauptkommissar Thorsten Falke – Wotan Wilke Möhring
Kommissarin Eve Pötter – Lena Lauzemis
Daniel Weinert – Florian Lukas
Generalvikar Billing – Sebastian Blomberg
Pastor Otto – Hannes Hellmann
Bruder Jonas – Falilou Seck
Lukas Pötter – Jakob Kraume
Polizeihauptmeister Schültke – Michael Del Coco
LKA-Beamtin Schwerdtfeger – Julia Jendrossek
u. v. a.

Stab

Drehbuch – Stefan Dähnert
Regie – Lars Kraume
Kamera – Anne Bolick
Schnitt – Stefan Blau
Kostümbild – Bettina Weiß
Maskenbild – Diana Badalova
Casting – Nessie Nesslauer
Szenenbild – Ina Timmerberg
Ton – Siegfried Fischer
Musik – Christoph Kaiser, Julian Maas
Produktionsleitung – Ulrike Zirzow (Nordfilm GmbH), Daniel Buresch (NDR)
Herstellungsleitung – Marcus Kreuz (Nordfilm GmbH)
Produzentinnen – Katinka Seidt, Kerstin Ramcke
Redaktion – Christian Granderath, Patrick Poch

115 Kommentare

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  1. vor 4 Monaten

    Ich finde es sehr mutig, dass die TO-Macher mal (zum ersten Mal?) das heikle Thema „Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche“ aufgreifen. Man kann sich bildlich ausmalen, welche Widerstände es wohl vor der Fertigstellung dieses Projekts innerhalb der einschlägigen Kreise gegeben haben dürfte …

    1. vor 3 Monaten

      Ich glaube nicht, dass die Produktionsfirma Kopien des Drehbuchs der Kirche (oder sonstigen einschlägigen Kreisen) vor Drehbeginn vorgelegt hat.😇🤔

      1. vor 3 Monaten

        Ja, aber wenn die Crew in einem Kloster gedreht hat, wird dies der katholischen Kirche nicht verborgen geblieben sein … 😇😇

      2. vor 3 Monaten

        Dass wird dieser Institution sehr lange anlasten und brennen. Der Allmächtige …

    2. vor 3 Monaten

      Daran ist überhaupt nichts mutig. Im Gegenteil: Es ist plump.
      Für mich klingt das eher wir, „Vorurteile“ gegen die Kirche schüren. Es gibt viele Kloster die nicht mehr „in Betrieb“ sind. Es wird sich also im Vorfeld kein Bischof oder sonst jemand aus der Kirche dazu zu Wort melden, weil niemand was davon weiss.

      Auf einen Tatort, der sich ernsthaft mit dem Thema Islam und oder Islamismus auseinandersetzt, darauf warten wir wohl noch lange. Aber da trauen sich die Macher und die Öffis nicht. An der Zeit wäre es schon längst. Das wäre in meinen Augen wirklich mutig.

      1. vor 3 Monaten

        Da gab es schon ein paar…. „Wem Ehre gebührt“ oder “ Borowski und das verlorene Mädchen“ …. So ist ja nu nich…. Jetzt kehren wir Mal vor der eigenen Haustür…. Ich fand den Tatort gut gemacht…

      2. vor 3 Monaten

        Vorurteile? Wenn es schon zig-tausende von angezeigten und anerkannten Fällen gibt, hat dies nichts mehr mit Vorurteilen tun, nicht wahr?

      3. vor 3 Monaten

        „Vorurteile schüren …“ Wenn diese Denke nicht so traurig wär, könnte man lachen. Das Missbrauchsunwesen ist ja nun trotz aller „Mauerei“ aller Institutionen längst vom Vorwurf des Vorurteils befreit.
        Und was Islamismus ect. angeht: Es gibt keine „Rattenfängerei“, die nicht thematisiert wurde/wird, da wir ja zum Glück noch (noch) keine autokratisch geschalteten Medien haben, auch wenn gewisse Rattenfänger uns das gerne einreden möchten.

    3. vor 3 Monaten

      Hallo @Der Fremde Es wurde aber nicht in einem Kloster gedreht, somit hat die katholische Kirche auch vorab nichts wissen können und hätte so oder so auch vorab keinen Einfluss darauf. Insofern dürfte es auch keinerlei Widerstände in irgendwelchen Kreisen gegeben haben.


  2. Ende der Erstausstrahlung

  3. vor 3 Monaten

    ⭐⭐⭐⭐⭐
    Kein alltägliches Thema, Gott sei Dank. Gute Geschichte, sehr gut erzählt.

    1. Ina
      vor 3 Monaten

      Missbrauch ist ein alltägliches Thema und dessen Vertuschung ebenfalls

      1. vor 3 Monaten

        Missbrauch kommt täglich vor. Als Thema ist es nach wie vor tabu

  4. vor 3 Monaten

    Das ehemalige Trappistenkloster als Drehort – perfekte Kulisse für diese systematische Vertuschung. Bei Groer damals das gleiche Muster: Vom Missbrauchstäter zum Kardinal, und angeblich wusste niemand was?
    Der Fall zeigt doch genau das Problem: Nicht die geografische Entfernung (Hamburg-Eifel) ist relevant, sondern das System dahinter. Überall das gleiche Muster, die gleichen Strukturen, das gleiche Schweigen.
    Wer glaubt, dass ’niemand etwas wusste‘, hat bis heute nichts verstanden.

    P.S.: Und nein, das war kein Einzelfall. Das war und ist System.

    1. vor 3 Monaten

      Der eine Geistliche im Vikariat, der dann – mit Benzin überschüttet – abgeführt wurde, hatte optisch sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit Groer … 😤

      1. vor 3 Monaten

        Das Benzin war Diesel wie Falke auch richtig bemerkte.
        Mit Benzin übergossen hält man ein Feuerzeug mit Flamme nicht allzu lange.

  5. vor 3 Monaten

    Also ehrlich, verstehe nicht, warum dieser Falke da so durchdreht.
    Klar, das Thema ist übel, aber er hat doch weder Kinder noch irgendwas mit der Kirche am Hut. Da kommt er in dieses Kloster, angeblich um zur Ruhe zu kommen, und rastet komplett aus? Schmeißt mit Bibeln um sich als wäre er persönlich betroffen?
    Vermutlich soll das irgendwie mit dem Tod seiner Kollegin zusammenhängen – aber der Twist wird beim Tatort eh nicht mehr kommen. Dafür war die Story auch zu vorhersehbar.
    Hätte man subtiler inszenieren können. So wirkt’s einfach überzogen.

    1. vor 3 Monaten

      Falke hat einen, wenn auch älteren, Sohn.

    2. vor 3 Monaten

      Also, wenn man mit dem Thema, sogar noch in Form von Videos und Bildern, konfrontiert wird, ist man sehr wahrscheinlich äußerst betroffen, egal ob persönlich oder nicht, wenn man nicht gerade ein Soziopath ist.

    3. vor 3 Monaten

      Bei dem, was im Missbrauchsbereich abgeht, müsste/sollte jeder durchdrehen. Dazu braucht man wahrhaftig keine eigenen Kinder. Alles andere wäre gefühllos.
      Im Übrigen wird das Ausmaß auf diese Weise klar, ohne dass man die Bilder zeigt.

  6. vor 3 Monaten

    Hallo, ein sehr ernstes Thema-zweifelsohne gut umgesetzt was Drehbuch und Kamera angeht. Was ich nicht verstehe ist, warum die Dialoge in „Schweigen“ von der Aussprache der Schauspieler her so extrem verhuscht, verdruckst und beiläufig gestaltet wurden- als seien alle Figuren von einer allgemeinen Scham ergriffen-besonders Wotan Wilke Möring den ich als zugegeben älterer Zuschauer nur zu 50%mit viel Mühe verstehen konnte… eine Zumutung und völlig unangemessen angesichts des ernsten Anliegens!😠

    1. vor 3 Monaten

      Da stimme ich zu. Falcke bzw. Möhring kann offenbar nicht deutlich sprechen, wenn er nicht wütend ist. Er verschluckt halbe Silben, um schnell zu reden. Unmöglich.

      1. vor 3 Monaten

        Als Jemand, der in Norddeutschland aufgewachsen ist, habe ich komischerweise überhaupt kein Problem mit der teilweise undeutlichen und abgehackten Aussprache von Wotan Wilke Möring. Anders ergeht es mir, wenn sich Ermittler eines süddeutschen Dialektes bedienen. – Für mich gehört die Sprechweise der Darsteller zum Lokalkolorit.

  7. vor 3 Monaten

    Dieser Tatort ist wieder mal ein typisches beispiel für die einseitige Darstellung unserer Kirche in den Medien. Natürlich gab es schreckliche Verbrechen, die aufgearbeitet wurden und werden. Aber einen ganzen Krimi daraus zu machen, der suggeriert, dass heute noch systematisch vertuscht wird?
    Unsere Gemeinden haben strenge Präventionskonzepte, jeder Ehrenamtliche muss ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen, es gibt Schulungen und Ansprechpartner. Die allermeisten Priester und Ordensleute leisten wertvolle arbeit.
    Solche reißerischen Filme schaden nur dem Ansehen der vielen aufrichtigen Gläubigen und der wichtigen Arbeit der Kirche. Es wäre schön, wenn die ARD auch mal darüber einen Film machen würde.

    1. Ina
      vor 3 Monaten

      Ach so also Schwamm drüber und nach vorne blicken? Tausende Opfer für das ganze Leben traumatisiert aber einen “ ganzen Krimi “ ist das nicht wert? „Eurer Kirche“ laufen zum Glück und zu Recht die Leute davon da könnt ihr noch soviel Image washing betreiben. Bald hat sich das von selbst erledigt. Das Unrecht und Unheil ist nicht wieder gut zu machen.

      1. vor 3 Monaten

        Zumindest klärt die katholische Kirche auf. Es werden unabhängige Gutachten in Auftrag gegeben. Das ist in der evangelischen Kirche noch gar nicht passiert! Und dort gab es das auch!!!

    2. vor 3 Monaten

      Jeder Film, jede Doku behandelt ein anderes Thema, andere Vorkommnisse. Wenn Sie engagierte Menschen sehen wollen, die sich gegen verdorbene andere Menschen zur Wehr setzen, dann sehen Sie genau hin. Gute Krimnalgeschichten zeigen nun mal die Abgründe der Gesellschaft und deren Folgen.

  8. vor 3 Monaten

    Katholische Kirche mal wieder in TOP-FORM! Wo sonst kannste jahrelang Kinder missbrauchen und kriegst institutionellen Support?!
    Falke wirft erstmal mit der Bibel – ENDLICH MAL EINER!
    Fürs nächste Mal bitte noch mehr Dampf, lieber Falke! Ich hätt da noch paar Vorschläge was noch fliegen könnte… 🎯

  9. vor 3 Monaten

    Wieder ein Fall wo die meisten Kommentare sich nicht mit dem Tatort, sondern mit den Thema Missbrauch beschäftigen. Was einerseits verständlich ist, andererseits wird so der eigentliche Sinn dieses Forums, nämlich die Tatort-Folge zu bewerten.

    1. vor 3 Monaten

      Na dann bewerte doch mal.

    2. vor 3 Monaten

      @Attila:

      Das Thema des TO war eben „(Kindes-)Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche“.
      Ich persönlich fand das Thema sehr blutleer – ja, geradezu „oberflächlich“! – dargestellt. Habe mir wesentlich Besseres erhofft (nachdem dieses heikle Thema meines Wissens noch nie Hauptthema eines TO war).

      Von etlichen Logiklücken – etwa, dass man den zu diesem Zeitpunkt nicht zuständigen Falke (im Kloster!) das entscheidende Kinderporno-Material sichten lässt, mal abgesehen!

  10. vor 3 Monaten

    Der Tatort heute hat alte Wunden aufgerissen. Musste an die 70er denken, an unsere Gemeinde, an meinen Freund aus der Messdienerzeit.
    Erschreckend zu sehen, dass sich bis heute so wenig geändert hat. Gleiche Ausreden, gleiches System, gleiches Schweigen. Nur dass es statt Pfarrkeller heute Wohnwagen sind.
    Die Telefonnummer für Betroffene am Ende – für viele von damals kommt das Jahrzehnte zu spät.
    Morgen läuten wieder die Glocken. Wie damals.

  11. vor 3 Monaten

    Sehr dramatischer und mutiger Tatort! Auch in der Kirche arbeiten nur Menschen, keine Heiligen! So wünscht man sich die Polizei: Wenn nötig, auch ranghohe Mitarbeiter der Kirche verhaften! Wenig Spannung, aber man taucht ein in eine Welt des Verschweigens der Mitwisser und der Traumata der Opfer. Mutiges Drehbuch, gute Schauspieler, Kamera, Ausstattung und Regie! Aber leider nuschelte Falke gelegentlich und war dann schlecht zu verstehen. Deshalb nur 4 von 5 Sterne.

    1. vor 3 Monaten

      @Adabei („Auch in der Kirche arbeiten nur Menschen, keine Heiligen!“)

      Ja, aber leider finden potentielle Missbrauchstäter m.E. gerade solche „Arbeitsstellen“ attraktiv, wo sie über Kinder „Macht ausüben“ können. ☹️

  12. vor 3 Monaten

    Falke war eigentlich noch nie so richtig mein Ding – kurzerhand musste ich soeben doch alle meine Vorurteile über den Haufen schmeißen – den heutigen TO fand ich total gut gemacht – Spannung von der ersten bis zur letzten Minute und ein Hauch Umberto Eco das ganze auch noch sehr ergreifend umgesetzt – gerade dieses äußerst brisantes Thema fand ich im TO gut plaziert . Insgesamt sehr gute Leistung

    1. vor 3 Monaten

      Ok und wie kam das Trikot unter dem Altar?

      1. vor 3 Monaten

        Das wurde doch gezeigt bzw. erklärt. Daniel nahm es mit im letzten Moment, bevor die Kerze umfiel und dann das Feuer ausbrach.

    2. vor 3 Monaten

      Naja, eigentlich kam es an dieser Stelle zu einer wundersamen Vermehrung des Trikots, eines, dass um den Arm des Paters gewickelt wurde und ein weiteres, das der Täter mit rausgenommen hat.
      Ist auch in dem Moment zu erkennen, als der Täter den Wohnwagen verlässt. Heißt in der Bibel wunderdame Vermehrung pder beim Film auch Anschlussfehler. Da scheint beim Dreh aufgefallen zu sein, dass das Trikot ja für die Lösung des Falls gebraucht wird und es wurde umgeschrieben. Tippe ich mal.😁

  13. vor 3 Monaten

    „Schweigen“ – Eine kinematographische Anklage

    I. Die Symbolik des Sakralen Raums
    Der Tatort „Schweigen“ instrumentalisiert die Architektur des Klosters als metaphorischen Resonanzraum für die systemische Verschleierung kirchlicher Verbrechen. Die sakralen Räume werden zu Zeugen einer perversen Umkehrung ihrer ursprünglichen Bestimmung: Statt Schutz zu gewähren, werden sie zu Orten des Missbrauchs. Die filmische Inszenierung betont dies durch eine Lichtführung, die zwischen gleißender Helligkeit (Diaprojektionen) und klaustrophobischer Dunkelheit (Kellergewölbe) oszilliert.

    II. Die Dialektik des Schweigens
    Der Titel wird zur bitteren Programmatik: Das monastische Schweigegelübde transformiert sich zur Metapher institutioneller Vertuschung. Die sprachliche Verweigerung der Kirchenvertreter steht in direktem Kontrast zu Falkes expressiver Wut, die sich in der ikonoklastischen Geste des Bibelwurfs manifestiert. Seine Aggression wird zur kathartischen Stellvertreterhandlung für die verstummten Opfer.

    III. Intertextuelle Bezüge
    Die bewusste Anlehnung an Umberto Ecos „Der Name der Rose“ transponiert den mittelalterlichen Kriminalroman in die Gegenwart. Während bei Eco die verbotene Lust am Lachen den Kern des Verbrechens bildet, ist es hier die pervertierte Macht über kindliche Unschuld. Die strukturelle Analogie der geschlossenen klerikalen Gesellschaft wird zum Kommentar über die zeitlose Problematik institutioneller Macht.

    IV. Die Ästhetik der Traumatisierung
    Der Film operiert mit einer doppelten Traumastruktur: Falkes persönliche Trauer um seine Kollegin verschränkt sich mit dem kollektiven Trauma des Missbrauchs. Die Figur des Daniel Weinert (Florian Lukas) wird dabei zum Kristallisationspunkt transgenerationaler Verletzungen. Seine körpersprachliche Regression in kindliche Verhaltensmuster visualisiert die andauernde Präsenz des Traumas.

    V. Filmsprache der Andeutung
    Bemerkenswert ist die Zurückhaltung in der Darstellung der eigentlichen Verbrechen. Die Kamera zeigt primär die Reaktionen der Betrachtenden auf die Dia-Funde. Diese indirekte Vermittlung des Grauens intensiviert paradoxerweise dessen Wirkung und vermeidet zugleich jede Form der Exploitation.

    VI. Gesellschaftliche Resonanz
    Der Film transzendiert das Genre des Kriminalfilms und wird zur gesellschaftspolitischen Intervention. Er verwebt geschickt fiktionale Elemente mit dokumentarischen Bezügen zu realen Missbrauchsfällen. Die Verortung im „Tatort“-Format garantiert dabei maximale öffentliche Aufmerksamkeit für die fortdauernde Aktualität der Thematik.

    Fazit
    „Schweigen“ etabliert sich als paradigmatischer „Tatort“ der institutionellen Kritik. Die Verschränkung von persönlichem Trauma (Falke) mit struktureller Gewalt (Kirche) erzeugt eine vielschichtige Narrationsebene, die weit über die übliche Kriminalhandlung hinausweist. Der Film wird zum medialen Mahnmal gegen das fortdauernde Schweigen.

    Mit Ki Grüßen,
    Dr.Best

    1. vor 3 Monaten

      Sehr detaillierte, nachvollziehbare Besprechung mit vielen interessanten Aspekten von Ihnen, Dr. Best!

      1. vor 3 Monaten

        Ich glaube ja, das Dr. Best den Kommentar gar nicht selber geschrieben hat.
        Oder soll “ mit Ki Grüßen“ kirchliche Grüße bedeuten?

      2. Mel
        vor 3 Monaten

        KI at his best, sozusagen.
        Für mich stell sich aber die Frage, ob hier jemand den Wettbewerb im Verwenden von verschwurbelten Fremdwörtern gewinnen möchte… ein bisschen menschlicher, im doppelten Sinne, darf der Kommentar gerne sein.

      3. vor 3 Monaten

        Also dieses Mal stimme ich im Ergebnis @Eric zu („Bla Bla“).
        @Dr.Best, Sie können es besser (Ihre ersten KI-Analysen – zu anderen TO-Folgen der letzten Wochen – waren m.E. um einiges interessanter, oder nutzt sich dieser künstliche Stil schon nach so kurzer Zeit ab???)

    2. vor 3 Monaten

      @Dr. Best: Zu „Die filmische Inszenierung betont dies durch eine Lichtführung, die zwischen gleißender Helligkeit (Diaprojektionen) und klaustrophobischer Dunkelheit (Kellergewölbe) oszilliert.“ Da ist wohl die Phantasie mit Ihnen durchgegangen, so gleißend hell und klaustrophobisch dunkel war es tatsächlich nicht!

    3. vor 3 Monaten

      Ich bin da für Rosinenpickerei. Die interessanten Anregungen nehme ich gern mit, das hochgestochene Intellektualienisch nehme ich in Kauf. Dr. Best, machen Sie weiter.

  14. vor 3 Monaten

    Gute Umsetzung dieses aktuellen und bedrückenden Themas.

    Ein Nebenaspekt, aber in meinen Augen kein unbedeutender, war das Verhalten der Polizistin Pötter:

    Anfangs zeigt sie sich als treue Katholikin, die trotz ihrer Ermittlungen von großer Ehrfurcht gegenüber der Kirche erfüllt ist und Falke mehrfach zurechtweist. Erst, als sie merkt, dass auch ihr Sohn in Gefahr geraten ist, ändert sie ihre Einstellung.

    10 von 10 Punkten.

  15. vor 3 Monaten

    OFF TOPIC:

    Vor einigen Monaten war angekündigt worden, dass FLORENCE KASUMBA, die zu meiner Enttäuschung als Kommissarin Schmitz beim Göttinger Tatort aufgehört hatte, in Hamburg an der Seite von Falke wieder auftauchen sollte . So sympathisch die Figur der Polizistin Pötter ist – ich würde Frau Kasumba als Partnerin von Falke bevorzugen, denn zum einen hat sie in Göttingen ohne jedes penetrante Wokeness-Getue eine gute Figur gemacht, und zum anderen wäre das ein großartiges Zeichen in diesen immer rassistischer werdenden Zeiten: Wenn die USA nicht reif sind für eine schwarze Präsidentin – Deutschland hat eine tolle schwarze Fernseh-Kommissarin.

    1. Mel
      vor 3 Monaten

      Polizistin Pötter wird doch eh in der Eifel bleiben und nicht die neue Kollegin an Falkes Seite in Hamburg sein.
      Das war ja eine in sich abgeschlossene Geschichte und das wurde meines Erachtens auch in der Abschiedsszene auf dem Bolzplatz deutlich.

    2. vor 3 Monaten

      Warum wird erwartet, dass eine neue Ermittlerin gesucht wird?

  16. vor 3 Monaten

    In einem Tatort so ein Thema unterzubringen, ist bestimmt nicht ein einfach. Einerseits soll es ein Krimi werden, andererseits soll ein brisantes Thema aufgegriffen werden. Ich finde den Tatort trotzdem gut gemacht. Ich gucke ihn mir gerade das 2. Mal auf One an. Eine abschließende Meinung will ich mir noch nicht erlauben.
    Aber eins steht für mich fest:
    Egal, was die Kirchen gutes taten und tun, es relativert das Unrecht in Vergangenheit und Gegenwart nicht.
    Wer weiß was passiert, während wir den Tatort gucken…

  17. vor 3 Monaten

    Unglaublich guter Krimi – Er trifft den Nagel auf den Kopf und legt den Finger in eine Wunde, die nie heilt ….
    Es braucht extrem viel Mut, diese Verbrechen aufzudecken und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen – Kommissar Falke hat den Mut und W.W.Möhring spielt großartig und absolut glaubwürdig – ebenso die weiteren Protagonisten, allen voran der sensible Daniel.

  18. vor 3 Monaten

    Bei der gläubigen Kommissarin dachte ich, dass sie das Geschehene nicht wahrhaben möchte. Ihr Gatte, der Feuerwehrmann, zeigte so eine eigenartige Dominanz ihr gegenüber. Ich habe echt gebangt, dass er sie nach Hause an den Herd schickt. Dann noch ständig das bekreuzigen. Im Laufe des Films hat sie gezeigt, dass sie für Gottes Vertreter keine Ausnahme macht. Allerdings fand ich es auch wieder sonderbar, dass sie den Fotos vom eigenen Sohn nicht nachgegangen ist.

    1. vor 3 Monaten

      Hallo,Die Kommissarin benahm und bewegte sich komisch.
      Auch das Verhältnis zu ihrem Mann war befremdlich. Die Akustik war nicht gut und speziell Wotan Möhring konnte ich oft nicht verstehen. Seine Leistung fand ich auch nicht so gut, wie viele hier schreiebn.

  19. vor 3 Monaten

    Ein sicher wichtiges Thema.
    Aber aus der Warte meines Anspruch einen Kriminalfilm habe ich mich durchgequält, es fehlt Spannung, es war schlicht langweilig.
    Sonntags abends möchte ich gerne mitraten und nicht einschlafen.
    Von daher, ein bis zwei Sterne.

    Und zum neuen Design der Fanseite: In meinen Augen keine Verbesserung, eher das Gegenteil. Übersichtlich ist anders. Manchmal sollte Altbewährtes beibehalten werden.

    1. vor 3 Monaten

      @Karin L. („zum neuen Design der Fanseite“):

      Ja, ich sehe zwar auch nicht die große „Verbesserung“, aber laut @Gerald war er ja durch dieses in Kürze bindende „Barrierefreiheits-Dingsda“ dazu verpflichtet, hier eine Veränderung vorzunehmen. (Ich zumindest habe seine Stellungnahme so verstanden.)

  20. Mel
    vor 3 Monaten

    Sensationell gespielt von Wotan.
    Tolle musikalische Untermalung, sowohl bei den Landschaftsaufnahmen als auch z. B. während Falke die Dias betrachtet und sich angewidert abwendet.

    Nur eines, liebe ARD:
    Seit Jahren wird das thematisiert.
    Bekommt doch bitte die katastrophale Akustik in den Griff.
    Wenn die Schauspieler*innen heutzutage schon nuscheln, ultra-schnellsprechen und sonstwie verwaschen artikulieren dürfen, dann macht das bitte wenigstens nachträglich nicht noch schlimmer.

    DANKE.🥳

    1. vor 3 Monaten

      ja, die Akustik war furchtbar

  21. vor 3 Monaten

    Wer wird denn nun die neue Partnerin von Falke? Die Pötter oder die Assistentin aus Hannover?

    1. vor 3 Monaten

      Nochmals meine Frage: Warum soll es eine Ermittlerin sein?

      1. vor 3 Monaten

        @Redeyss:

        Es wurde schon vor Monaten in mehreren Medien kommuniziert, dass die dunkelhäutige Kollegin Lindholms (in Göttingen) die neue Partnerin von Falke wird (nach der gegenständlichen „Übergangs-Folge“)..

  22. vor 3 Monaten

    Endlich mal wieder ein Tatort, der mich gefesselt hat bis zum Schluss, auch wenn das Thema hochsensibel war.
    Ganz toller Wotan Wilke Möhring

  23. vor 3 Monaten

    Ein ganz hervorragender Tatort – endlich mal wieder! Die Aufaurbeitung eines so heilen Themas, die herausragende schauspielerische Leistung, Spannung durchgehend und ein Schluss, der nichts offen lässt. Klasse !!⭐

  24. vor 3 Monaten

    Es gibt einige Logikfehler in dem Tatort. Ich will nur auf den m.E. wichtigsten eingehen. Wie soll der Bischof nun verurteilt werden? Was Falcke dazu sagt, nämlich dass die letzte Tat des Pfarrer Otto nicht verjährt ist, hilft dabei noch nicht weiter. Dem dabei verletzten Sohn der Kommissarin hat Falcke versprochen, dass seine Mitteilung „unter uns“ bleibt. Also müsste er erst mal zu einer Zeugenaussage gebracht werden. Aber auch die beweist keine Beteiligung des Bischofs. Was Pfarrer Otto da im Wohnwagen getan hat, war ja spontan, nicht vorausgeplant. Dazu kann ihn der Bischof doch nicht konkret angestiftet haben. So geht es nicht, da müssten schon weitere Taten in nicht verjährter Zeit ermittelt werden, was angesichts langer Verjährungsfrist nach Mißbrauchsfällen theoretisch denkbar erscheint.

    Leider war Möhring wie immer schwer zu verstehen, wenn er nicht wütend ist, siehe oben. Er verschluckt halbe Wörter, um schnell zu sprechen. Das soll vielleicht lässig wirken, ist aber unmöglich, eine Zumutung für den Zuhörer.

    Ansonsten fand ich den Film gut. Mit dem bedrückenden Thema wurde angemessen umgegangen, weil Charaktere eingeführt wurden, die die verschiedenen Sichtweisen darauf zeigten: der wütende Atheist Falcke, die gläubige erst zweifelnde Kommissarin, die dann selbst leidet wegen ihres Sohns, das traumatisierte nun sich vielleicht rächende Opfer Daniel, der vertuschende Generalvikar, der selbst Opfer ist und am Ende daran zerbricht und wie Judas in den Wald geht.

    1. vor 3 Monaten

      Falke kann in der Situation bewusst gelogen haben um einen Mord zu verhindern (was am Ende auch geklappt hat).
      Dass der Bischof danach verhaftet wurde, ist aber tatsächlich Unsinn.

  25. vor 3 Monaten

    Endlich traut sich mal das Thema in die Öffentlichkeit zu rücken. Wenn man sieht, dass die Betroffenen ihr ganzes Leben darunter leiden müssen, kann man noch weniger verstehen, dass die Täter durch ihre Obrigkeit noch gedeckt wurden. Hier dürfte es keine Verjährung geben!😔

  26. vor 3 Monaten

    @Gerald, zu deiner Anmerkung zum Standort: Norddeutschland ist seit der Reformation stark protestantisch geprägt. Dass die katholische Kirche bzw. ein katholischer Pfarrer so eine starke Rolle in der Gesellschaft spiele, wie im Tatort dargestellt, wäre in Norddeutschland nicht vorstellbar.
    Im Übrigen, Pfarrer und Kloster haben in der katholischen Kirche miteinander wenig zu tun. Pfarrer wohnen nicht in Klostern sondern in normalen Häusern oder Wohnungen und haben auch kein Büro in einem Kloster. Eine Kirche (gemeint wird das Gebäude) kann keine Pfarrkirche und Klosterkirche sein zugleich, entweder-oder. Und der Pfarrer kann keineswegs für Falkes Klosteraufenthalt zuständig sein. Es sei denn, Mönche übernehmen die Leitung einer Pfarrgemeinde. Das ist zwar die Ausnahme, ist aber nicht ganz außergewöhnlich. Bei diesen Fällen gibt es aber keinen vom Bischof gesetzten Pfarrer, sondern einer der Mönche übernimmt das Amt.
    Also, ganz unabhängig von Missbrauchsfällen, von allen moralischen Aspekten, das wie es im Tatort dargestellt war entspricht nicht im Ansatz der Struktur der katholischen Kirche, so was kann es schlicht nicht geben.

    1. vor 3 Monaten

      Richtig. Ist mir auch aufgefallen. Danke für die Klarstellung. Die Aufenthaltsbescheinigung für das Kloster, die Falcke „gesucht“ hat, geht den Ortspfarrer nichts an, die bekommt er nicht von ihm.

  27. vor 3 Monaten

    Ich war begeistert von dem Thema in diesem Tatort. Es sollte viel häufiger an den Pranger gestellt werden. 1992 war dieses Thema häufiger in den Medien zu lesen und dann Anfang 2005, damals habe ich dieser Kirche den Rücken zugewandt und bin ausgetreten.
    Und wie können „aufrichtig Gläubige“ das unterstützen indem sie weiter Mitglieder dieser Kirche sind??? Nun gut, dies muss jeder mit sich selbst ausmachen. Ich finde es super, dass im Tatort dergleichen aufgegriffen wird. So hatte z.B. nie etwas vom Fall „Oury Jalloh“ gehört und als ich jetzt in der Mediathek las „Warum verbrannte Oury Jalloh?“ mit dem Hintergrundbild einer Gefängniszelle, konnte ich an den entsprechenden Tatort sehr wohl erinnern. Wieder einmal wurde mir bewusst, dass die Tatortfilme auch den Zeitgeist spiegeln. Ich bin ein Tatortfan geworden.

  28. vor 3 Monaten

    Endlich wieder ein wirklich starker Tatort mit Bezug zur realen Gegenwart!

  29. vor 3 Monaten

    Brilliant! Ein aktuelles Thema mit tollen Schauspielern …. mehr davon. Mithin der beste Tatort des Jahres 2024! Bravo!

  30. vor 3 Monaten

    Zum vordergründigen Inhalt ist hier ja schon viel geschrieben worden. Mir rollen sich aber immer die Fußnägel auf, wenn die Hintergründe nicht passen:
    Der tatsächliche Ort des Klosters (Heimbach) wird von Falke mindestens einmal direkt genannt. Heimbach liegt in NRW. Warum ist dort das niedersächsische LKA zuständig? Und selbst wenn: Warum sollte eine Landesbehörde die Leitung der Ermittlungen an die Bundespolizei übertragen? Die ist doch noch viel weniger zuständig! Meinem Kenntnisstand nach ginge das nicht mal im Rahmen der Amtshilfe.

  31. vor 3 Monaten

    Ganz starker Tatort mit heftigem Thema. Sehr spannend und fesselnd, leider viel zu nah an der Realität. Aber gut, dass diese Missbrauchsfälle so thematisiert wurden. Falke wie immer authentisch 👍🏻

  32. vor 3 Monaten

    Was für eine starke Tatort-Folge mit Wotan-Wilke Möhring als Kommissar Falke. Klar – es war kein actionreicher Tatort. Klar – es ging nicht handfest zur Sache. Klar – Humor war, wenn überhaupt („Reden Sie von der Mafia?“ – „Ich rede von der Katholischen Kirche“), eher ziemlich böse. Und auch klar – es ging nur um die Katholische Kirche und ihre Sünden und Sündiger, nicht um Islam, Buddhismus oder andere Religionen. Und noch mehr klar – es ging um Pädophälie in ihrer schlimmsten Ausprägung.
    Dass sich da einige hier in den Kommentaren aufregen, dass schon wieder was mit Kindesmissbrauch und warum nicht mal Islam, immer nur die arme gebeutelte katholische Kirche, ist ja fast schon zu erwarten gewesen. Überhaupt fällt mir seit einiger Zeit auf, dass immer mehr schlecht geredet, Beiträge zerredet und andere Meinungen zerrissen werden. Das finde ich schade.

    Nicht schade hingegen finde ich, dass die Tatort-Macher diese Tatort-Folge inszeniert haben. Denn in meinen Augen wurde das immer noch brandaktuelle Thema Kindesmissbrauch durch kirchliche Würdenträger und die Vertuschungsaktivitäten der obersten Kirchendiener mit Bravour spannend und betroffen machend umgesetzt.
    Mir gefällt Wotan-Wilke Möhring auch nicht immer in seiner Rolle als Kommissar Falke, aber in der aktuellen Folge „Schweigen“ hatte er beeindruckend performt. Exemplarisch für mich war die Sequenz, wo er sich zumutet, die Dias, Photos und Tonbänder zu sichten, weil er dies der ermittelnden Kommissarin nicht zumuten will… und als vermeintlich starker Mann ganz schnell an seine Grenzen kommt, so dass er um Hilfe bitten muss. Überhaupt war seine nachfolgende Fassungslosigkeit stark gespielt, dass die in seinen Augen zunächst doch eher zu jung und unerfahren erscheinende Ermittlerin, die zu seiner Unterstützung hinzukommt, es schafft, sich emotional von diesen für ihn unerträglichen Eindrücken abzugrenzen… und das schon seit 2 Jahren.
    Das Einzige, was man dieser Tatortfolge vorhalten kann, ist, dass das Ende dann zu positiv ausgefallen ist. Der Haupttäter wird verhaftet, der Mitwisser (und gleichzeitig selbst Opfer) erhängt sich, die Kommissarin wird neue Fußballtrainerin… das war mir in der Tat zu glatt und vielleicht dann auch eine Spur zu unrealistisch.
    Aber ansonsten: Chapeau!!! Tolle Umsetzung eines unangenehmen und erschütternden Themas!

  33. vor 3 Monaten

    Wow, was für ein intensiver Tatort! Die Thematik hat mich regelrecht umgehauen – so stark, dass man kaum noch ruhig sitzen bleiben konnte. Großartig inszeniert, fantastisch gespielt und eine Handlung, die erschreckend realitätsnah wirkte. Falke zeigt sich hier von seiner besten Seite. Klare Empfehlung: 10 von 10!

  34. vor 3 Monaten

    Ein erschütternder Tatort, der ein unfassbar wichtiges und belastendes Thema aufgreift: Missbrauch in der Kirche. Die schonungslose Darstellung dieser Pädophilie verdient höchsten Respekt und regt dringend zur Reflexion an. Schauspielerisch auf einem grandiosen Niveau – Falke in absoluter Höchstform!
    ⭐⭐⭐⭐

  35. vor 3 Monaten

    Ist Kindesmissbrauch bzw. -vergewaltigung mit allen strafrechtlichen Möglichkeiten und Konsequenzen zu verfolgen? Selbstverständlich. Hat mich die Umsetzung des Themas filmisch, im Rahmen eines Tatorts überzeugt? Nicht so besonders.
    Das Problem hatten wir, etwas anders gelagert, letzte Woche schon: Wenn die Moral gar zu eindeutig ist – im „wirklichen“ Leben natürlich völlig zu Recht, damit mich da ja keiner falsch versteht -, leidet halt die Kunst oder auch nur die „Unterhaltung“. Oder wie man hier auch an manchen Kommentaren sieht: weil der Inhalt (die Fakten) als richtigerweise wichtig und erschütternd wahrgenommen wird, müsse auch der Tatort ja als solcher gelungen sein. Ich erlaube mir da eine etwas abweichende Meinung: wie, Zufall oder nicht, letzte Woche auch hat sich zumindest die erste Stunde für meinen Geschmack unglaublich zäh hingezogen. Gar zu eindeutig waren von Anfang an „die Bösen“ definiert. Interessanter wäre es m.E. doch gewesen, einen Fokus zumindest stärker auf die Mitwisser zu lenken, die so lange geschwiegen haben, wie das gegen Ende ja durchaus passiert ist. Und spannend auch die psychologische Frage, warum sich ein Missbrauchsopfer ausgerechnet für eine kirchliche Karriere entscheidet … auch das ist ja angeklungen, aber auch das halt nur so am Rande. Die stets dunkel dräuende Musik war irgendwann auch mal der berühmte Tick zu viel, zumindest für mich.
    Wichtiges Thema, gar zu vorhersehbar umgesetzt, drei schwache Sterne.

    ***/5

    1. vor 3 Monaten

      Ich teile diese Meinung und habe in meinem kommentar deshalb einiges nicht noch einmal wiedergekäut.

  36. vor 3 Monaten

    Am witzigsten fand ich Falkes
    Klingelton, ansonsten alles Maskerade
    zu einem längst bekanntem Thema.

  37. vor 3 Monaten

    Gut,auf das Thema hinzuweisen,es ist immer aktuell!

  38. vor 3 Monaten

    Brisantes Thema super gut dargestellt, sensibel und erschreckend zugleich. Gänsehaut und Tränen wechselten sich ab.
    Tolle schauspielerische Leistung von allen. Mega

  39. vor 3 Monaten

    Hallo, wir haben den Tatort gestern gesehen und für sehr gut befunden. mein Vater ist selbst ein missbrauchtes Heimkind, er ist 76 Jahre alt und kämpft immer noch um Gerechtigkeit mit den Kirchen, es ist sowohl die evangelische sowie die katholische Kirche inbegriffen. Es wäre sehr schön, wenn noch mehr solche Dokumentationen und Serien raus gebracht werden könnten.Damit die missbrauchten Menschen Gerechtigkeit wiederfährt und die Menschen die das damals gemacht haben zur Rechenschaft gezogen werden können. Wahrscheinlich leben viele schon nicht mehr. Aber diese Gewalt an Kinder in Heimen und Klöstern, darf nicht mehr statt finden. ganz liebe Grüße Natascha Müller

  40. vor 3 Monaten

    Harter Tatort, mutig in das Thema Kindsmissbrauch der katholischen Kirche eingetaucht. Es ging direkt unter die Haut und war unfassbar gut, ehrlich und realistisch gemacht. Tolle Schauspieler die mit Herzblut gespielt haben.

  41. vor 3 Monaten

    Super Folge sehr spannend bis zum Schluss!
    Super Darsteller.
    nach langen wieder ein gelungener Tatort 👌

  42. vor 3 Monaten

    Sehr gue Folge ⭐⭐⭐

  43. vor 3 Monaten

    Bedrückender, aber dringend nötiger Tatort. Egal ob katholisch oder evangelisch, alle haben Dreck am Stecken im Hinblick auf Missbrauchsfälle und deren systematisches Vertuschen.

    Ganz besonders „hängengeblieben“ ist die Szene der jungen Kriminalbeamtin, als sie den Koch auf seiner Arbeitsstätte auf das traumatische Kindheitserlebnis in der Kirche anspricht. Die Körpersprache war wirklich eindeutig dargestellt und hat mir die Nackenhaare aufgestellt.

  44. vor 3 Monaten

    Eine schauspielrisch- und regiemäßige Höchstleistung. Das Thema ist so abstoßend, leider doch so real …für mich nur schrecklich

  45. vor 3 Monaten

    Es war sehr gut, dass das Thema Kindesmissbrauch durch die katholische Kirche einmal so offen angesprochen wurde. Leider ist es ja so, wie auch im Film gesagt wurde, das viele dieser Taten häufig verjährt sind. Wenn aber Täter aus dem Bereich Kirche trotzdem erwischt und auch überführt werden, unterliegen sie nicht unserer Gesetzgebung sondern werden nach Kirchenrecht verurteilt oder auch nicht! Wenn ich nicht richtig liege schreiben Sie mir gerne. Vielleicht haben Sie ja auch ein Beispiel, wo es zu einer Verurteilung vor einem öffentlichen Gericht gekommen ist. Auch die USA hatte einen Bischof oder Kardinal der ebenfalls dieser Vergehen beschuldigt wurde und es geschah nichts.
    Mit freundliche Grüssen

    Christian Buchner

  46. vor 3 Monaten

    Das vergessen Täter: die Schmerzen, Depressionen, Grübellei. Über Jahrzehnte Einsamkeit und soziale Probleme. Tatort hat einen Teil davon gezeigt. Eine gute Folge.

  47. vor 3 Monaten

    toll hat mir sehr gefallen….noch dazu mit Wotan Wilke Möhring….super Star,sagten auch meine Mädels die nicht fähig sind zu schreiben ( alte Schachteln) so wie ich ha ha…😉

  48. vor 3 Monaten

    Naja, eine öde Kiste mit Uralt-Muffthema. Günter Grass hat schon Anfang der 1960er beschrieben, wie die katholischen Geistlichen beim Sportunterricht gar zu gerne prüfen, wie straff bei den Jungs das Hosengummi sitzt. Wer also seine Kinder in die Obhut der katholischen Kirche (oder der ach so progressiven Reformpädagogen) gibt, könnte seit nunmehr Jahrzehnten wissen, was da abläuft, auch wenn hier natürlich überzogen wurde.
    Die Langeweile: Möhring beweist ein weiteres Mal, dass er (wie Travolta) allein keinen Film tragen kann. Insofern hat die Redaktion recht, er braucht dringend einen weiblichen Sidekick, der diesen blassen Akteur im Wortsinne ‚tritt‘. Aber bitte nicht diese Horrorfigur Pötter / Lauzemis! Meine Güte.
    Genuschele: hat mich bisher bei ‚Falke‘ nicht gestört, war gestern aber wirklich übel. Möhring ist Lipper/Ostwestfale (wie ich), wir haben Schwierigkeiten, Endsilben zu artikulieren. Verratn statt verraten, Min statt Minden usw., bei fallender Prosodie. Und R ist auch sehr schwierig, weil aufwendig zu bilden, vawiaht statt verwirrrrrt. Das müssen wir erst lernen. Kann der Mann nicht mal zwei Kurse Sprecherziehung besuchen? Gibts an jeder Uni.
    ‚Logiklöcher‘: klar, reichlich. V.a. aber, ein Bundespolizist, der gerade zur Kur war, kann garantiert NICHT einen Fall in genau der Institution an sich reißen, die ihn gerade saniert hat, das wäre ja James Bond. Wie fast immer in den letzten Jahren wurde nicht recherchiert, sodass selbst die Basics nicht stimmen.

    1. vor 3 Monaten

      Alles richtig. Da stimme ich voll zu. Auch die Kommissarin, die ich gegoogelt habe, fand ich total skurrill und androgyn.

      1. vor 3 Monaten

        @Imke („die Kommissarin … fand ich … androgyn“):

        *lol*; beim ersten Blick auf die Kommissarin dachte ich auch: ist das wieder mal ´ne „Transfrau“? War sie letztlich nicht, aber sie hatte m.E. durchaus „männliche Gesichtszüge“.

      2. vor 3 Monaten

        Skurril wäre gut, androgyn auch, denken wir an Kunzendorf als Conny May (Mey?). Abgesehen von der Horrorerscheinung mit Pottschnitt und Unterschlagung von Beweismitteln ist das einfach Quark, eine gläubige Katholikin als Kommissarin. Was soll sie denn dann ermitteln, angesichts des Dogmas der Erbsünde? Gott hat es so gewollt! Alles ist in bester Ordnung, ab und zu mal beichten, passt scho‘. Falls man dem nicht folgen mag, muss man ins Theodizeeproblem gehen: Wenn es einen Gott gibt, warum dann Böses? Leibniz hat die bisher überzeugendste Antwort: GOtt hat die Welt nur minimal installiert, damit wir überhaupt handeln können. Und darin bewähren wir uns (= Verantwortung). Dann muss man aber Protestant werden.
        Kicher. Es ist alles ein riesiger Schmarren.

  49. vor 3 Monaten

    Ein Grund dafür, dass einige Zuseher – wie auch ich – das gegenständliche brisante Thema relativ „langweilig“ umgesetzt sahen, war wohl, dass man nicht alle strafbaren Handlungen der Geistlichen auch in der Form im Film zeigen durfte (aus Kinderschutz-Gründen).

    Da war dann einer der „ärgsten“ Sachverhalte, dass ein Kind seine Hand in die Hose des Priesters steckt und das Kind merkt, dass dessen Hose keine Innensäcke hat, sodass die Hand des Kindes …

    In Zeiten, in denen das Auge des erwachsenen Betrachters sehr vielen (u.a. optischen) Reizen ausgesetzt ist, sind derartige bloß angedeuteten – nicht sichtbaren – Handlungen möglicherweise nicht „reizend“ genug, um erwachsene Zuseher wie mich vom Hocker zu reißen oder tatsächlich zu „schockieren“.

    Das galt – wie schon User @Hanz W. anmerkte – in ähnlicher Form auch für den vorwöchigen TO aus dem Prostitutions- bzw. Laufhaus-Milieu.

    Damit ich ein Thema „mitreißend“ empfinde, gehören im Idealfall „gute Schauspiel-Leistungen“ dazu (war hier nicht der Fall) und/oder „neue Tatsachen“ zum behandelten Thema (war hier auch nicht der Fall) und/oder besonders beeindruckende optische oder akustische Bilder (war hier m.E. ebenfalls nicht der Fall).

    Ich stelle mal als Hypothese hin, dass aus den eben genannten Gründen sowohl der gestrige als auch der vorwöchige TO von etlichen Zusehern – wie auch mir – als überwiegend „langweilig“ empfunden wurde.

    Schade eigentlich, denn das Thema hätte m.E. durchaus Raum auch für „Unerwartbares“ gegeben!

    1. vor 3 Monaten

      Was wolltest Du denn sehen?🧐

      1. vor 3 Monaten

        Es gab ja schon viele Dokus zu diesem Thema und da wurde relativ klar erzählt, was die Geistlichen mit den Kindern machen (natürlich ohne explizite Bilder hiervon zu zeigen, die entsprechenden Bilder sollten im Kopf der Zuseher erzeugt werden).

        Die in dieser TO-Folge gezeigten Bilder hingegen schienen mir das Thema etwas zuu verharmlosen (sie unterschieden sich m.E. wenig von einem xy-Feriencamp) …

        Wenn es um das Bsp. einer TO-Folge geht, wo das Thema „Kindesmissbrauch“ drastischer gezeigt wurde: es gab vor ein paar Jahren eine Faber-Folge, in welcher die kleine Tochter von Pawlak im Internet versteigert werden sollte. Da stand ein Bäcker mit bloß einer Schürze über seinem nacktem Körper und wartete – mit geilem Grinsen! – auf ein Kind, das ihm zugeführt werden sollte 😤. Solche Szenen meine ich …

  50. vor 3 Monaten

    Ich verstehe nicht, wieso hier auf ein „ehemaliges“ Kloster hingewiesen wird. Mariawald scheint doch noch aktiv zu sein? Oder wie muss man es verstehen?

    kloster-mariawald.de/ueber-uns/nachrichten/a-blog/Tatortdreh-Mariawald-Requisitenbasar-am-3.-Advent/

  51. vor 3 Monaten

    Großes Kompliment – super Tatort !! Glückwunsch an Alle Personen die mitgearbeitet haben – und das Thema auch Aushalten mußten.

    Superschwieriges Thema – erträglich verpackt.

  52. vor 3 Monaten

    Dieser Tatort beleuchtete mit spartanischen Mitteln ein relevantes und leider realitätsnahes Thema. Die Kritik an der katholischen Kirche wurde klar bis provokant herausgearbeitet, verstärkt durch die gelungene Inszenierung der Wut, die zunehmend in Falke hochkochte.
    Der Kontrast zwischen Lügen und Beten, moralisch widerlichem Machtmissbrauch und dem Wunsch nach einer besseren, eigenen Welt charakterisierten die Handlung und verwiesen auf die Widersprüchlichkeiten in der kirchlichen Wertvorstellung.
    Beeindruckend und berührend wurde zudem die Betroffenheit der ehemaligen Missbrauchsopfer dargestellt. Momente wie der seelische Zusammenbruch des Küchenangestellten porträtierten eindrucksvoll die Folgen solcher Taten und insbesondere die Szene, in der Falke die Dias sichtet und man neben der passenden Musik lediglich das Klacken des Projektors hört und Falkes Gesichtsausdruck sieht, der in einer eigenen, wortlosen Sprache spricht und erzählt, was es mit ihm macht, was er da sieht, bildeten eine Atmosphäre, die die Tragik und Verzweiflung zurückhaltend und doch so eindrucksvoll herausstellte.
    So kreierte dieser Tatort ein leider nicht unrealistisches Bild der Kirche und charakterisierte gleichzeitig eindrucksvoll und berührend die einzelnen Figuren und arbeitete deren individuellen Formen der Betroffenheit heraus.
    Meiner Meinung nach ein sehr gelungenes Meisterwerk, von mir gibt’s 5 von 5 Sternen für die Idee, die gelungene Umsetzung und nicht zuletzt die sehr gute schauspielerische Leistung.⭐⭐⭐⭐⭐

    1. vor 3 Monaten

      Bravo, inhaltlich sehr treffend zusammengefasst. Sprachlich ganz leicht überzogen, nicht schlimm. 😉

  53. vor 3 Monaten

    Natürlich wieder etwas unrealistisch überzogen und Effekthascherei auch die Anfangsszene mit dem Brand des Vaters. Aber im großen und ganzen schon ein schwieriges sensibles Thema was ganz gut zur Geltung kam. Allerdings einen fast gleichaltrigen Mann auch als Kinderopfer darzustellen war absurd genau so wie sein seltsam organisierter Selbstmord aus Scham nach 30 Jahren

  54. vor 3 Monaten

    dem kann ich nur zustimmen. So gut interpretiert, daß es man es auch versteht. Auch von dieser Stelle ⭐⭐⭐⭐⭐

  55. vor 3 Monaten

    jetzt muß ich mich tatsächlich nochmal zum Thema “ Genuschel “ melden : ein leider beinahe Jahrzehnte übergreifendes negatives Markenzeichen von WWM war halt das “ Genuschel “ – bei dieser Produktion hab´ich das fast schon vermisst – ich hab´problemlos jeden Text verstanden ohne irgendwelche technischen Hilfsmittel – ist ja nicht auszuschließen , das WWM angesichts der vielen Kritiken mal an sich gearbeitet hat – also was dieses Thema anbelangt , gab es in der Vergangenheit schon weitaus “ schlimmere Fälle “
    Da mich “ Genuschel “ besonders nervt , liegt in erster Linie daran , daß ich bis zur Rente selbst in der Tonbranche gearbeitet habe und zwar in einem Sektor , in dem die Textverständlichkeit bei allen Produktionen eine wesentliche Rolle gespielt hat – wie schon erwähnt Falke war nie mein Ding , aber ich hatte echt den Eindruck WWM hat an sich gearbeitet

    1. vor 3 Monaten

      Nein, hat er nicht. Gestern kam auf ZDF eine Posse mit ihm als ‚Preppi‘, dieselbe Chose. Er wird zum Satzende stets leiser und verschluckt die Endsilben. Das wird einem normalerweise schon im Schultheater abgewoehnt…
      Als Typ mag ich ihn eigentlich – wenn er irgendwas drauf haette. Hat er aber nicht.

  56. vor 3 Monaten

    Die Kommissarin Pötter fände ich ganz gut als zukünftige berufliche Partnerin, die mit Falke ermittelt. Sie hat wohl etwas Probleme mit ihrem Ehemann, der sie eher zuhause als Hausfrau möchte. Vielleicht leidet er auch darunter, dass sie es beruflich weiter gebracht hat als er und reagiert zum Ausgleich besonders dominant. Sie ist eher zurückhaltend, nicht die Polizistin, die einen fliehenden Verbrecher niederschlägt und überwältigt. Aber weil sie zäh ist, klug und überlegt handelt, wird sie jeden Verbrecher mit anderen Mitteln stellen. Zusammengefasst: Ich fand die Kommissarin Pötter gut!

    1. vor 3 Monaten

      @Adabei:
      Ich fürchte, da muss ich Sie enttäuschen –> lt. übereinstimmenden Medienberichten wird Fr. Katsumba (Ex-Ermittlungspartnerin von Fr. Lindholm) die Dauer-Partnerin von Falke. Aber wer weiß, vielleicht taucht sie ja mal wieder in einer Einzel-Episode auf … (m.E. aber eher unwahrscheinlich!)

  57. vor 3 Monaten

    In diesem Film geht es in erster Linie um Macht, Machtmissbrauch und Arroganz der Mächtigen, die der Meinung sind, aufgrund ihrer Position unangreifbar zu sein. Kindesmissbrauch kommt überall vor: in der Familie, im Verein, in der Kirche. Dieses Problem am Beispiel der katholischen Kirche darzustellen bietet sich an. Hier wurde Missbrauch institutionell auf perfide Weise perfektioniert.
    Ein Ermittler aus dem Norden kommt nach Süddeutschland. Protestantistisch bis atheistisch geprägte Denkweise trifft auf gläubige Christen im Süden, für die Religion zu großen Teilen ihren Alltag bestimmt. Damit kommt der Norddeutsche gut klar, bis das kriminelle Agieren der kirchlichen Obrigkeit ins Spiel kommt. Kirchliche Würdenträger missbrauchen das Vertrauen, das ihre Gemeinde in sie setzt. Weil kirchliche Macht und Religion gleichgesetzt werden, gelingt ihnen der Machtmissbrauch. Die vom Missbrauch Betroffenen geraten in einen tiefen Konflikt zwischen gefordertem Gehorsam und himmelschreiender Ungerechtigkeit, an dem sie zerbrechen. Für Falke ist es einfach. Er wirft die Bibel in die Ecke. Er versteht nicht, dass Kirche für viele Halt und Geborgenheit ist, die sie nicht aufgeben können oder wollen und die dann in ein tiefes Dilemma geraten. Das zeigt der Film überzeugend. Er ist für mich deshalb nicht gegen die Kirche gerichtet, sondern gegen die kriminellen Auswüchse, die das Wirken vieler aufrichtig gläubiger Menschen in Misskredit bringen. Das ist seine große Leistung. Kriminelles Handeln muss als das benannt werden, was es ist, egal in welchem Gewand es herkommt.
    Der Film kommt aber als Krimi (mit sozialem Touch) daher. Das Thema Missbrauch durch kirchliche Amtspersonen aufzugreifen ist verdienstvoll, aber nicht automatisch mutig, und auch keine Garantie auf ein gutes Produkt. Für mich ist dieser Film als Krimi mehr eine Enttäuschung. Die Handlung plätschert lange dahin und nimmt erst gegen Ende Fahrt auf. Das Verhältnis Ermittlerin/Ermittler ist wenig überzeugend gestaltet, was wohl eher am Drehbuch liegt. die Ermittlerin ist total blass und die Ermittlung der Aufnahmen einfach ein Witz. Die Unmenge an Material wird von zwei Akteuren gesichtet, die so nebenbei noch anderes zu erledigen haben. Dann wird von einem Netzwerk gesprochen, aber wir erfahren nur von zwei Tätern. Der Schluss ist schon fast verlogen. Der Verbrecher wird abgeführt und uns ein Happ End gezeigt. Hier darf es aber kein Happy End geben, da es nur Verlierer gibt und die Verwundungen in den meisten Fällen bestenfalls notdürftig verheilen.

  58. vor 3 Monaten

    Sehr betroffen von der Handlung obschon im Moment sehr viel darüber gesprochen und berichtet wird.
    Kommisar Falke,ein fantasticher Schauspieler.
    Sehr guter Tatort👍👍

  59. vor 3 Monaten

    Es ist mutig, die Kirche als Mafia indirekt zu bezeichnen. Die Institution ist eine Parallel Gesellschaft in unserem Staat mit Normen des Vatikan-Staates, die den Grundrechten widersprechen.
    Diese Institution muss vom Staat angehalten werden, dass sie endlich die Grundrechte implantiert, wie es das II. Vatikanische Konzil bereits vorgezeichnet hatte, in Nostta Aetate 5b. Der Staat steht über der Kirche und hat eine positive Schutzpflicht für alle Menschen, auch für zölibataere Frauen und Männer. Die haben ja eine Rechtsstellung wie Leibeigene.
    Das schreibt ein Priester, der von kirchlicher Willkür betroffen war. Und 7 Jahre erfolgreich bei Gericht war.

    1. vor 3 Monaten

      Der nicht zu unterschätzende Vorteil gegenüber der ‚Mafia‘ ist allerdings, dass man aus der katholischen Kirche AUSTRETEN kann. Habe ich vor mehr als 30 Jahren getan … 🧐

  60. vor 3 Monaten

    Ein beachtlicher Tatort.
    Sowohl, was das Thema, als auch die Leistung sämtlicher Darsteller*Innen angeht.

    Gut, auf die Weise aufzuzeigen, wie ein (geschlossenes) System Pädophilie begünstigt, ermöglicht und sogar fördert. Was hilft ist Kontrolle von Außen und Aufklärung. Und natürlich mutige Menschen, die dazu nicht schweigen.

    ⭐⭐⭐⭐

  61. vor 3 Monaten

    Im wahren Leben mag die Darstellering der Kommissarin Eve Pötter ein netter Mensch sein, im Tatort ist sie mir hochgradig unsympathisch. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht als zukünftige Partnerin von Falke ausgewählt wird.

  62. vor 3 Monaten

    Der erste gute Tatort seit langer, langer, wirklich langer Zeit!

  63. vor 3 Monaten

    ein sehr sensibler Umgang mit einem hochaktuellen und sensiblen Thema.
    Das ist perfekt gelungen, vor allem durch die Leistung von Florian Lukas.
    Es ist aber nicht „die katholische Kirche“ sondern immer Bereiche, in denen Kinder die Abhängigen sind, auch in Sportvereinen, Internaten etc.
    Es wurde auch nicht die Kirche allgemein sondern spezielle (fiktive) Personen angeschuldigt, wohl auch mit dem Vorwurf des systematischen Missbrauchs.

    Das ist die Freiheit des Erzählers, eine solche These in den Raum zu stellen.
    Was aber vor allem überzeugt hat: was der Missbrauch mit den Kindern über die Zeit macht, überzeugend gespielt von Florian Lukas.

  64. vor 2 Monaten

    Gedreht in der Abtei Mariawald in der Nordeifel bei Kall.
    Für mich sehr langatmig.
    Keinerlei Spannung und ein gutes Schlafmittel.
    Falkes Genuschel ist wirklich eine Zumutung. Hat nix mit Dialekt zu tun.
    Angesehen und vergessen. 1 bis max. 2 Sterne. Einen für Falkes BMW der Baureihe E90.

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