Kurz und knapp – darum geht’s
Ein verheerender Brand erschüttert Bremen: Im Haus der türkischen Familie Kazim werden zwei junge Menschen tot aufgefunden – ein heimliches Liebespaar, das sich dort getroffen hatte. Hauptkommissarin Inga Lürsen steht vor einem Rätsel, denn die Spuren weisen in verschiedene Richtungen: Waren es Neonazis? Hat der traditionsbewusste Vater des toten Mädchens etwas damit zu tun? Oder steckt ein ganz anderes Motiv dahinter? Als die Ermittler einem entscheidenden Hinweis des Nachbarn Walter Kruse folgen, ahnen sie nicht, dass sie damit einer falschen Fährte aufsitzen…
Inhalt der Tatort-Folge „Brandwunden“
In der Nacht lodern Flammen durch die Fenster eines Bremer Wohnhauses. Die herbeigerufene Hauptkommissarin Inga Lürsen muss hilflos zusehen, wie die Feuerwehr zwei junge Menschen nur noch tot bergen kann. Das Haus gehört der Familie Kazim, die sich zu diesem Zeitpunkt im Türkei-Urlaub befindet. Die beiden Opfer waren Freunde ihres Sohnes Erkan, die das leerstehende Haus für ein heimliches Treffen nutzten.
Die Ermittlungen gleichen einem Labyrinth aus Verdächtigungen und falschen Fährten. Der freundliche Nachbar Walter Kruse, der das Feuer als Erster bemerkt hatte, berichtet von einem Auto voller junger Männer, das vom Tatort flüchtete. Die Spur führt zu dem polizeibekannten Neonazi Erno Lassker. Doch auch der Vater des toten Mädchens, der seine Tochter wegen ihrer verbotenen Beziehung mehrfach misshandelt hatte, gerät ins Visier der Ermittler.
Während die Öffentlichkeit die Polizei wegen vermeintlich lascher Ermittlungen gegen die rechte Szene kritisiert und selbst ihr Chef ihr mit Konsequenzen droht, spürt Lürsen, dass etwas an der Geschichte nicht stimmt. Das durchsuchte Arbeitszimmer des Hausbesitzers, widersprüchliche Zeugenaussagen und ein mysteriöser Benzinkanister führen sie schließlich auf eine Spur, die niemand erwartet hätte.
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Brandwunden“ wurde von Radio Bremen produziert und unter der Regie von Detlef Rönfeldt („Die Liebenden vom Alexanderplatz“) in Bremen, Bremerhaven und Umgebung gedreht. Das Drehbuch stammt von Thommie Bayer und greift die erschütternden fremdenfeindlichen Anschläge der frühen 1990er Jahre auf.
Für Sabine Postel ist es erst der zweite Fall als Hauptkommissarin Inga Lürsen, an ihrer Seite ermittelt Rufus Beck als Assistent Stefan Stoll. In einer eindringlichen Gastrolle ist Michael Mendl als Walter Kruse zu sehen. Die Erstausstrahlung am 26. April 1998 verfolgten 7,04 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 20,03 Prozent entsprach.
Der Film thematisiert sensibel und vielschichtig die Dynamiken von Vorurteilen und falschen Verdächtigungen. Dabei vermeidet er simple Schuldzuweisungen und zeigt stattdessen, wie persönliche Missverständnisse und Fehldeutungen zu tragischen Konsequenzen führen können.
Der Tatort mit der Nummer 384 aus Bremen und der zweite Fall der Hauptkommissarin Lürsen aus dem Jahr 1998. Zusammen mit ihrem Kollegen, dem Kommissar Stoll, arbeitet sie an der Aufklärung des Todes zweier Türken, welche bei einem Brandanschlag zu Tode gekommen sind. Politischer Mord, Versicherungsbetrug, Ehrenmord, alles dieses müssen Lürsen und Stoll in ihren Ermittlungen mit in Betracht ziehen und doch kommt der eigentliche Verbrecher dieses hinterhältigen Anschlags aus einer ganz anderen Ecke. Sehenswerter Durchschnittstatort, mit ewig aktuellen Themen aufgearbeitet.
Eher Tatort Durchschnittskost der 90er Jahre. Allein interessant um zu schauen wie Frau Lürsen ihre Arbeit in Bremen begonnen hat. Ihren ersten Fall fand ich insgesamt unterhaltsamer obwohl wir hier mit Mendl eine Top Nebenbesetzung haben. Regie führt übrigens ein Grimme Preisträger. Allerdings hat er seit 2001 keine Regie mehr geführt.
Alter Integrationspropagandafilm.
This is one of those things: when an apparently unimportant witness is played by a well known actor (Michael Mendl) you know he will turn out to be the Täter. Why else would he be playing that role?