Tatort Folge 405: Der Heckenschütze



Edgar Brinkmann (Karl-Heinz von Hassel), der Tatort-Kommissar aus Frankfurt, gerät in der Episode „Der Heckenschütze“ auf der Jagd nach einem Serienmörder in die Fänge einer Sekte:

Olaf Lasen, ein erfolgreicher Frankfurter Unternehmer, feiert in ausgelassener Runde den Gewinn eines internationalen Preises; der Architekt hat mit dem Entwurf einer Fabrikanlage den ersten Platz gemacht und erhält nun im Anschluss einen lukrativen Großauftrag – der Rubel rollt, und Lasen ist zufrieden. Die Freude weilt jedoch nur kurz: noch während der Feier wird Lasen hinterrücks von einem Unbekannten erschossen.

Keine 24 Stunden später taucht auch Heiner Kolbe, ebenfalls ein gut verdienender Firmenchef, im Fadenkreuz des Mörders auf – der drückt ab. Zwei Morde in kurzer Zeit an zwei erfolgreichen Unternehmern. Macht etwa ein Serienmörder Frankfurts Geschäftswelt unsicher? Hauptkommissar Brinkmann übernimmt den Fall und leitet sofort die Ermittlungen ein, um dem Heckenschützen auf die Spur zu kommen.

Der Frankfurter Ermittler verhört die Familien der beiden Opfer und findet heraus, dass die beiden Männer zeitlebens gute Freunde waren, schon seit ihrer Jugend. Wie sich im Zuge der Untersuchungen herausstellt, hatte Olaf Lasen jedoch ein Verhältnis mit Kolbes Frau – trotz aller Freundschaft.

Auf der Trauerfeier für Lasen wird der Pfarrer Gero Herkel, der gerade die Predigt für den Toten hält, ebenfalls Opfer des Heckenschützen: der Geistliche, der auch zum Freundeskreis von Olaf und Heiner gehörte, wird von der Empore der Kirche aus erschossen. Der Täter, ein junger blasser Mann, kann zunächst flüchten. Doch Hauptkommissar Edgar Brinkmann und sein Assistent Wegner, die an der Trauerfeier teilnehmen, nehmen sofort die Verfolgung des Flüchtigen auf und können ihn schließlich verhaften.

Der verhaltensauffällige Mann wird psychiatrisch untersucht, schweigt sich jedoch über seine Taten aus – und ist kurz darauf wieder auf freiem Fuß! Ihm gelingt die Flucht. Das hätte nicht passieren dürfen, und Kommissar Brinkmann ist außer sich. Bei den Ermittlungen, die er und sein Assistent wieder aufnehmen, stoßen die Kriminalbeamten auf eine mysteriöse Vorgeschichte:

Der Täter, Jan Giese, ist ein uneheliches Kind von Lisa Gieses Schwester Hanna, die seit Jahren einer seltsamen Sekte namens „Die Auserwählten des Jüngsten Gerichts“ angehört. Die Gruppe lebt auf einem Schloss, wo der Sektenchef Sirach die Mitglieder vor der Außenwelt abschirmt. Jan wurde zwar von den Gieses als Baby adoptiert, hat es aber sehr schwer in der Familie. Ein Motiv für seine Morde kann der Frankfurter Fahnder Brinkmann aber immer noch nicht erkennen. – Sicher ist nur eines: der flüchtige Mörder ist bereits auf dem Weg zu seinem letzten Opfer, einem gewissen K. Schröder… ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Regisseur der Tatort-Folge 405 „Der Heckenschütze“ war Heinz Schirk, der in den Jahren 1971 bis 1999 zwölf Tatort-Folgen inszenierte. Erfahrungen mit dem Krimi-Genre sammelte Schirk ebenso bei der Produktion der TV-Serie „Liebling Kreuzberg“ mit Tatort-Fahnder Manfred Krug in der Hauptrolle, für die der Regisseur und Drehbuchautor die erste Staffel 1986 in Szene setzte.

Die Erstausstrahlung des Brinkmann-Tatorts „Der Heckenschütze“ wurde am 7. Februar 1999 im Ersten Programm der ARD gezeigt.

Besetzung
Kommissar Brinkmann – Karl-Heinz von Hassel
Robert Wegener – Martin May
Lisa Giese – Erika Skrotzi
Markus Giese – Oliver Bröcker
Hanna – Anke Sevenich
Helmut Giese – Roland Nitschke
Anna Lasen – Katharina Schubert
Olaf Lasen – Manfred Molitorisz
Doris Kolbe – Carol Oppermann
Heiner Kolbe – Hans-Georg Panczak
Sirach – Walter Renneisen
Gero Henkel – Andreas Mach
Karsten Schröder – Karl-Friedrich Praetorius
Emmi Saalmann – Elisabeth Endriss
Karla Giese – Charlotte Asendorf
Jan Giese – Marek Harloff

Stab
Drehbuch – Heinz Schirk
Regie – Heinz Schirk
Kamera – Werner Hoffmann
Ausstattung – Klaus Wischmann
Musik – Jochen Schmidt-Hambrock

Bilder: HR/Andrea Enderlein


7 Meinungen zum Tatort Folge 405: Der Heckenschütze

  • bernd • am 30.4.14 um 23:12 Uhr

    Wirklich Klasse! Leider gibt es kaum noch Tatort Folgen mit so guten Drehbüchern und Darstellern. Besonders die früheren Kommissare konnten überzeugen in ihren Rollen: Klaus Schwarzkopf, Manfred Krug, Gustl Bayrhammer, Götz George, Karl-Heinz von Hassel u.v.m. (zu viele um alle aufzuzählen) – alles ausgezeichnete Schauspieler.
    Viele der heutigen Folgen sind hirnverbrannter Schund, z.B. der Tatort aus Dortmund – ein dilettantischer Abklatsch der guten englischen TV Serie „Sherlock“.
    So, das mußte mal gesagt werden!

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  • kohaku • am 11.12.15 um 13:48 Uhr

    Ein hervorragender Tatort. Zwar etwas vorhersehbar und ein wenig unglaubwürdig, aber absolut sehenswert. *Link zu Vidoportal gelöscht*

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  • Dirk • am 7.1.16 um 22:44 Uhr

    Der Tatort Nummer 405 aus Frankfurt mit Hauptkommissar Brinkmann, der mit der Fliege. Ermittelt wird in einem anfänglichen Fall von Serienmorde, die sich, nach und nach, als ein, sich aufgrund eines schweren Verbrechens begangener Tat, Rachefeldzug entpuppte, an den wiederum mehrere Personen beteiligt gewesen waren. Eine ähnliche Szenerie gab es schon in anderen Tatort-Filme, aber dieser ist irgendwie anders. Heinz Schirk führte nicht nur Regie, nein er war auch für das Drehbuch verantwortlich. Und Emmi Saalmann spielte Elisabeth Endriss.

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  • kvas • am 19.12.19 um 11:17 Uhr

    This film is like a Zusammenfassung with elements from the first 400 Tatorts. The first 15 minutes you’re watching the usual family drama you have seen so many times. There is business, money, adultery and a murder. Then it turns into a story about a serial killer. When the killer is caught it becomes a story about a family with a secret and a child who isn’t their child. Than it changes into a story about a woman escaping from a sect and its tyrannical leader. Then it almost becomes horror with a mad artist, a Dobermann and a gun. Than it becomes a mystery about something that happened 18 years ago. It all ends with a chase and suicide. And we know when a TO ends with a suicide it means that the Kommissar had no part in it at all. It all happened without him.

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  • MadMonkey • am 4.12.22 um 14:53 Uhr

    Ein wirklich tragischer Brinkmann Krimi. Tolle Darsteller und gutes Drehbuch. Entspannende 90 min garantiert

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