Kurz und knapp – darum geht’s
Nach einer feucht-fröhlichen Geburtstagsfeier wird Kommissar Robert Hellmann Zeuge eines brutalen Überfalls: Zwei Skinheads schlagen die dunkelhäutige Helen bewusstlos und töten einen obdachlosen Helfer. Als Hellmann eingreift, wird er selbst niedergestreckt. Doch der scheinbar rassistisch motivierte Angriff entpuppt sich als Teil eines größeren, finsteren Plans. Zusammen mit seinem Kollegen Till Ritter stürzt sich Hellmann in die Ermittlungen und gerät dabei in einen Wettlauf gegen die Zeit, um Helens Leben zu retten und einen spektakulären Coup zu vereiteln. Als sie dem Täter näher kommen, geraten sie selbst in tödliche Gefahr …
Inhalt der Tatort-Folge „Blüten aus Werder“
Die Nacht ist kalt und neblig, als Kommissar Robert Hellmann nach einer ausgelassenen Geburtstagsfeier mit seinem Kollegen Till Ritter durch die Berliner Straßen taumelt. Die Lichter der Stadt spiegeln sich in den Pfützen, und das ferne Rattern der S-Bahn hallt durch die leeren Gassen. Plötzlich reißt ein Schrei Hellmann aus seinen Gedanken. Unter einer Brücke sieht er, wie zwei Skinheads die junge Helen brutal zusammenschlagen. Ein Obdachloser versucht, ihr zu helfen, doch er bezahlt seinen Mut mit dem Leben. Hellmann eilt herbei, wird aber selbst niedergeschlagen und verliert das Bewusstsein.
Im Krankenhaus erwacht Hellmann neben Helen, deren Eltern, Maria und Lutz Weinhold, verzweifelt am Bett ihrer Tochter sitzen. Helen ist adoptiert, und ihre Eltern wirken seltsam angespannt. Trotz seiner Verletzungen lässt sich Hellmann nicht davon abhalten, den Fall zu übernehmen. Zusammen mit Ritter beginnt er, die Hintergründe des Überfalls zu untersuchen. Schnell wird klar: Helen war kein Zufallsopfer. Die Skinheads, die sie angegriffen haben, waren nur Handlanger eines größeren Plans.
Zur gleichen Zeit, in einer verlassenen Fabrikhalle in Werder, arbeitet eine Bande unter der Führung des skrupellosen Hans Grabner daran, tonnenschwere, verrostete Maschinen wieder in Gang zu setzen. Was sie vorhaben, ist noch unklar, aber es hat etwas mit Helens Entführung zu tun. Ihr Vater, ein leitender Informatiker bei den Stadtwerken, wird von Grabner erpresst: Er soll im Rechenzentrum eine Energieüberlastung auslösen, die das Stromnetz der Bahn lahmlegt. Warum? Das ist die Frage, die Hellmann und Ritter umtreibt.
Die Ermittler spüren, dass sie gegen die Zeit kämpfen. Jede Minute, die verstreicht, bringt Helen in größere Gefahr. Als sie schließlich die Verbindung zwischen Grabner und den Stadtwerken herstellen, wird klar, dass es um mehr geht als nur um eine Entführung. Ein spektakulärer Coup steht bevor, und Hellmann und Ritter müssen alles daransetzen, ihn zu vereiteln. Doch als sie sich Grabner nähern, geraten sie selbst in eine tödliche Falle …
Hinter den Kulissen
Der Tatort „Blüten aus Werder“ ist der dritte Fall des Berliner Ermittlerduos Robert Hellmann (Stefan Jürgens) und Till Ritter (Dominic Raacke). Gedreht wurde die Folge vom 1. September bis zum 1. Oktober 1999 in Berlin und Umgebung, darunter auch in der ehemaligen Druckerei in Werder, die als Kulisse für Grabners Versteck diente. Die Regie übernahm Pete Ariel, das Drehbuch stammt von Andreas Pflüger.
Die Erstausstrahlung erfolgte am 13. Februar 2000 im Ersten und lockte 5,90 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme, was einem Marktanteil von 16,00 % entsprach. Die Folge ist bekannt für ihre dichte Atmosphäre und die clever verflochtenen Handlungsstränge, die den Zuschauer bis zum Schluss in Atem halten.
Ein besonderes Detail: Die alten Maschinen, die in der Fabrikhalle zu sehen sind, stammen tatsächlich aus einer ehemaligen Druckerei und verleihen der Folge eine authentische Note. Nach der Ausstrahlung gab es zahlreiche Diskussionen über die Darstellung von Rechtsextremismus und die komplexe Verschachtelung von persönlichen und kriminellen Motiven.
„Blüten aus Werder“ ist ein typischer Großstadt-Tatort, der das Berlin der späten 90er Jahre einfängt – mit all seinen Kontrasten und Geheimnissen.
Der Tatort mit der Nummer 436 aus Berlin. Die Hauptkommissare Ritter und Hellmann ermitteln, fast in eigener Sache. Hellmann gerät nach einer fröhlichen Geburtstagsfeier im Kollegenkreis auf dem Heimweg in einen, anfänglich rassistisch anmutenden, Überfall auf eine junge Frau und einem Penner. Der Mann wird tödlich durch die Angreifer verletzt, die Frau und Hellmann krankenhausreif geschlagen. Der angebliche politisch motivierte Überfall entpuppt sich aber schnell als ein gekauftes Szenarium, die Hintermänner wollen an den Vater der Geschädigten heran. Ein rasanter Tatort-Thriller mit den beiden beliebten Ermittlerpaar aus Berlin. Es geht um Geld, viel Geld, der Einführung des Euros, Mordgesellen, Entführung und Erpressung, Blüten. Personen und Geräte aus der beigetretenden DDR spielen ebenfalls eine große Rolle. Die beiden Tatort-Kommissare geraten in Lebensgefahr, in diesem schnellen, spannenden und wirklich sehenswerten Tatort-Thriller aus den beginnenden 2000ner Jahren. Den schaue ich mir immer mal wieder an. Ehrlich.
Grundsolider Millenium Tatort. In der Rangliste vom Fundus relativ hoch, dafür ist er mir dann doch zu standard. Stefan Jürgens mag ich jetzt auch nicht so.